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Was ist Geld?

Universität Leipzig Einführung in die Volkswirtschaftslehre Vorlesung 7: Geld Alexander Fink, PhD. Was ist Geld?. Geld ist ein wirtschaftliches Gut, das gewisse Bedürfnisse befriedigt und dabei drei Funktionen erfüllt: Zahlungsmittel, Recheneinheit, Wertaufbewahrungsmittel.

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  1. Universität Leipzig Einführung in die Volkswirtschaftslehre Vorlesung 7:GeldAlexander Fink, PhD

  2. Was ist Geld? • Geld ist ein wirtschaftliches Gut, das gewisse Bedürfnisse befriedigt und dabei drei Funktionen erfüllt: • Zahlungsmittel, • Recheneinheit, • Wertaufbewahrungsmittel. • Alles, was diese Funktionen erfüllt, ist Geld.

  3. Die Funktionen von Geld • Tauschmittel • Geld wird universell als Zahlungsmittel akzeptiert. • Die Alternative wäre Naturaltausch. • Recheneinheit • Als Recheneinheit erlaubt Geld, ökonomische Werte zu messen und zu vergleichen (Wertmaßstab). • Wertaufbewahrungsmittel • Ein Wertaufbewahrungsmittel erlaubt es, Kaufkraft von der Gegenwart in die Zukunft zu verlagern.

  4. Liquidität • Liquiditätist die Leichtigkeit, mit der ein Aktivum in ein Tauschmittel umgewandelt werden kann. • Beispiel:Sparkonto versus Anleihe versus Immobilie

  5. Arten von Geld • Warengeldnimmt die Form einer Ware an. Der Wert des Geldes ist gleich dem intrinsischen Wert der Ware.Beispiele: Gold, Silber, Zigaretten, Muscheln. • Geld ohne intrinsischen Wert Beispiele: heutige Banknoten, Münzen

  6. Geld in der heutigen Volkswirtschaft • Bargeld:Scheine und Münzen im Umlauf • Bankeinlagenmit hoher Liquidität Maße für die Geldmenge in der EWU

  7. Das europäische System der Zentralbank (ESZB) Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) besteht aus: • der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt und • den nationalen Zentralbanken.

  8. Aufgaben der EZB und Unabhängigkeit • Sicherung der Preisstabilität (Inflationsrate unter 2 Prozent) ist das vorrangige Ziel • Unabhängigkeit von politischen Weisungen: • Die Zentralbank kann die Geldpolitik ohne politische Weisungen selbstständig durchführen und • sie kann sich weigern, die Haushaltsdefizite der Regierungen zu finanzieren.

  9. Struktur der ESZB Beschlussfassungsorgane • Die wichtigsten Organe der ESZB sind Direktorium und EZB-Rat. • Das Direktorium besteht aus Präsident, Vizepräsident und vier Mitgliedern • Der Rat besteht aus Direktorium und Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Länder der Eurozone • Der EZB-Rat legt geldpolitische Leitlinien fest. • Direktorium ist für die Umsetzung verantwortlich.

  10. Banken und Geldangebot Banken können die Höhe der Bankeinlagen und damit die Geldmenge beeinflussen. • Reservensind Einlagen, welche Banken nicht weiterverliehen haben. • In einem partiellen Reservesystem halten Banken nur einen bestimmten Prozentsatz ihrer Einlagen als Reserven, der Rest wird ausgeliehen. • Der Reservesatzbezieht sich somit auf das Verhältnis von Bankreserven zu Einlagen.

  11. Bankbilanz bei einem partiellen Reservesystem • Das T-Konto einer Bank zeigt, dass Banken … • Einlagen entgegennehmen, • einen Teil als Reserven halten, • den Rest ausleihen. (Der Reservesatz ist hier 10 %.)

  12. Geldschöpfung der Banken • Wenn eine Bank Geld ausleiht (einen Kredit vergibt), dann wird dieser Kredit in der Regel bei einer anderen Bank als Einlage einbezahlt. • Damit werden bei der zweiten Bank Reserven geschaffen, die nun wiederum verliehen werden können. • Wenn die zweite Bank einen Kredit vergibt, wird Geld geschaffen.

  13. Der Geldschöpfungsmultiplikator Die erste Bank erhält eine Einlage von € 100. Sie behält € 10 als Reserve und leiht € 90 aus. Damit ist die Geldmenge auf € 190 angewachsen: € 100 Einlagen plus € 90 Bargeld, die der Kreditnehmer hält (also im Umlauf): Erste Bank: Reserven 10 Einlagen 100 Kredite 90 Das Bargeld, das der Kreditnehmer erhalten hat, fließt zur zweiten Bank. 90 Prozent der € 90 Einlagen werden nun wieder verliehen: Zweite Bank Reserven 9 Einlagen 90 Kredite 81 Der Prozess wiederholt sich bei der dritten Bank: Dritte Bank Reserven 8,1 Einlagen 81 Kredite 72,9 Die Summe des neu geschaffenen Geldes (Bankeinlagen sind Teil der Geldmenge) wird sich auf € 1.000 belaufen (100 + 90 + 81 + ...).

  14. Der Geldschöpfungsmultiplikator • Wie viel Geld wird schließlich geschaffen? • Dies hängt vom Reservesatz ab. • Wenn der Reservesatz steigt, stehen weniger Mittel für die Kreditvergabe und damit für die Geldschöpfung zur Verfügung.

  15. Der Geldschöpfungsmultiplikator • Der Geldschöpfungsmultiplikatorist die Geldmenge, welche das Bankensystem mit einem Euro Reserven generiert. • In unserem Beispiel hat eine Einlage von € 100 Geld im Umfang von € 1.000 geschaffen. • Der Geldschöpfungsmultiplikator ist der Kehrwert des Reservesatzes (R)Geldschöpfungsmultiplikator = 1/R • Der Geldschöpfungsmultiplikator im Beispiel ist 1/0,1; also 10. • Daneben hängt der Geldschöpfungsmultiplikator von der Bargeldhaltung der Öffentlichkeit ab. Wenn beispielsweise nicht alle Kredite wieder an die Banken zurückfließen,verringert sich der Multiplikatoreffekt.

  16. Die geldpolitischen Instrumente der EZB Die EZB beeinflusst die Geldmenge mithilfe von drei Instrumenten: • Offenmarktgeschäfte • Änderung der Zinsen der ständigen Fazilitäten, Bereitstellung und Absorption von Liquidität über Nacht: Spitzenrefinanzierungsfazilität, Einlagefazilität • Änderung der Mindestreserveanforderungen

  17. Offenmarktgeschäfte • Das Hauptinstrument der Geldpolitik sind Offenmarktgeschäfte. • Durch Offenmarktgeschäfte wird die verfügbare Geldmengebeeinflusst. • Ein Verkauf von Wert-papieren durch die Zentralbank verkleinert die Geldmenge. Geld fließt von der Wirtschaft zur Zentralbank, und die zirkulierende Geldmenge verringert sich.

  18. Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und die Quantitätsgleichung V = (P  Y)/M V = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der ein typischer Euro in der Gesellschaft von Geldbörse zu Geldbörse wandert) P = Preisniveau M = Geldmenge Y = reales BIP Umschreiben gibt uns die Quantitätsgleichung: M x V = P x Y

  19. Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und die Quantitätsgleichung • Die Quantitätsgleichung zeigt, das ein Anstieg der Geldmenge sich in einer der drei anderen Variablen wiederspiegeln muss: • Das Preisniveau muss steigen, • Das reale BIP muss steigen, oder • Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes muss sinken.

  20. Kosten von Inflation • Rückgang von Kaufkraft? • Wenn die Preise aller Güter und die Löhne gleichmäßig steigen, bleibt die Kaufkraft der Nominaleinkommen unberührt. • Warum stellt Inflation also ein Problem dar?

  21. Kosten von Inflation • „Schuhsohlen“-Kosten • Speisekarten-Kosten • Variabilität der relativen Preise • inflationsbedingte Steuerverzerrungen • Anpassungskosten

  22. Schuhsohlen-Kosten • Schuhsohlen-Kostensind Ressourcen, die verschwendet werden, wenn die Leute aufgrund der Inflation ihre Kassenhaltung verringern. • Inflation verringert den Wert (die Kaufkraft) des Geldes. Damit entsteht ein Anreiz, die Geldhaltung zu verringern. • Dies bedeutet, dass Unannehmlichkeiten und Kosten entstehen.

  23. Speisekarten-Kosten Speisekarten-Kostensind die Kosten der Preisänderungen, die bei Unternehmungen anfallen.

  24. Variabilität der relativen Preise • Mit zunehmender Inflation steigt die Variabilität der relativen Preise. • Wenn die relativen Preise verzerrt werden, dann werden Konsumentenentscheidungen verzerrt. Eine Allokation der Ressourcen über Märkte zu ihrer besten Verwendung ist nicht möglich.

  25. Inflationsbedingte Steuerverzerrungen • Inflation führt zu einer Erhöhung der Steuerbelastung von Ersparnissen. • Eine höhere Inflationsrate verringert daher tendenziell die Sparanreize.

  26. Anpassungskosten • Preisvergleiche werden schwieriger, vor allem bei hoher Variabilität der Preise. • Die Berechnung von Kosten und Erträgen und damit der Realeinkommen wird erschwert. • Preise dienen weniger effektiv der Ermittlung von Gewinnen und Verlusten

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