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Regionale Varietäten des Italienischen

Regionale Varietäten des Italienischen. I dialetti italiani. Regionale Varietäten des Italienischen. Die Dialektale Gliederung Italiens Das Dialektkontinuum Oberitaliens Die Toskana Das Dialektkontinuum Mittel-und Unteritaliens Die übrigen romanischen Sprachen Italiens

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Regionale Varietäten des Italienischen

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Presentation Transcript


  1. Regionale Varietäten des Italienischen I dialettiitaliani

  2. Regionale Varietäten des Italienischen • Die Dialektale Gliederung Italiens • Das Dialektkontinuum Oberitaliens • Die Toskana • Das Dialektkontinuum Mittel-und Unteritaliens • Die übrigen romanischen Sprachen Italiens • Die Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache

  3. Die Dialektale Gliederung Italiens

  4. Das Dialektkontinuum Oberitaliens • Allgemeines • Die sprachlichen Areale

  5. Allgemeines

  6. Allgemeines Scharfe Dialektgrenze → La Spezia-Rimini-Linie Teilt Italien in zwei dialektale Großareale, diese bilden jeweils ein Dialektkontinuum

  7. Allgemeines • Dialektkontinuum Ober- (bzw. Nord-) Italiens, dialettisettentrionali →WESTROMANIA • Dialektkontinuum Mittel- und Unter- (bzw. Süd-) Italiens, dialetticentro-meridionali →OSTROMANIA Die Dialekte der Toskana bilden eine eigene Untergruppe

  8. Das Dialektkontinuum Oberitaliens

  9. Das Dialektkontinuum Oberitaliens Das oberitalienische Dialektkontinuum umfasst drei Areale: • Das galloitalische Areal (dialettigallo-italici) • Das venezische Areal (dialettiveniti) • Das istrische Areal (dialettiistriani)

  10. Das Dialektkontinuum Oberitaliens Gemeinsamkeiten aller oberitalienischen Dialekte • In betonter Silbe gibt es nur ein dreistufiges Vokalsystem (keine phonologische Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen mittleren Vokalen) • Fehlen von Langkonsonanten, werden zu einfachen Konsonanten Bsp.: piemontischbocca /buka/ ‘Mund’ Sonorisierungder einfachen zwischenvokalischen Konsonanten; teilweise verschwinden sie ganz Bsp.: capelli cave(l)i  [kaei]

  11. Das Dialektkontinuum Oberitaliens • Stark verbreitete Palatisierung der velaren Explosive vor hellen Vokalen im Anlaut meistens /s/ bzw. /z/, teilweise auch /ts/ oder /dz/. Im Venezischen sogar dentale Frikative (/θ/, /ð/) Bsp.: CINERE ‘Asche’ Ligurien: [tsεnre] oder [sεne] Piemont: [senre] Emilianisch-Romagnolisch: [sendra] Venezisch zum Teil: [θenare]

  12. Das Dialektkontinuum Oberitaliens • Im übrigen Italien werden die Konsonantenfolgen CL und GL im Anlaut vokalisiert, bzw. es entsteht ein Halbvokal /kj/ und /gi/. In Oberitalien werden auch diese palatisiert Bsp.: SCLAVU ‘Sklave’ wurde so im Venezischen ciao, was heute in ganz Italien als Gruß verwendet wird (venezisches Lehnwort)

  13. Das Dialektkontinuum Oberitaliens • In den nordischen Dialekten ist die Verwendung von unbetonten Subjektpronomen üblich Bsp.: Bologna: a m‘arcord ‘ich erinnere mich’ ↓ Etymon: EGO  a Milano: lé la dòrma ‘sie schläft‘ ↓ Etymon: ILLA  (l)a

  14. Das Galloitalische Die Dialekte: • Piemontesisch (piemontese) • Lombardisch (lombardo), umfasst auch das Tessinische (ticinese) • Ligurisch (lìgure) • Emilianisch-Romagnolisch (emiliano-romagnolo) verweist auf das gallische (festlandkeltische) Substrat in Norditalien (umstritten!)

  15. Das Galloitalische Charakteristika Vokale • vordere gerundete Vokale (gerundete Palatalvokale) /u/ → /y/ Bsp.: scüsa anstatt scusa • Lautwandel (Emilia-Romagna) /a/ → /ε/ Bsp.: nef anstatt nave ‘Schiff’

  16. Das Galloitalische Metaphonie (Bildung eines Umlauts) • /a/ wird vor auslautendem /-i/ zu /ε/ angehoben • Verstummen des Auslauts • Nummerusdifferenzierung durch innere Flexion möglich Bspe.: piemontisch [kamp] ‘Feld’, Plural [kεmp] ligurisch [kaŋ] ‘Hund’, Plural [kεŋ]

  17. Das Galloitalische Phonotaktik • Apokope der Auslautvokale (nicht im Ligurischen) → Auslautverhärtung nave → nef ‘Schiff’ aber /-a/ bleibt als Auslautvokal erhalten • Synkope von unbetonten Vokalen domeniga → dmenga ‘Sonntag’

  18. Das Galloitalische Weitere Eigenarten des Ligurischen: • Erhalt der unbetonten Vokale • Synkope von zwischenvokalischem r Bsp.: duru→ düu ‘hart’ • Velarisierung von Zwischenvokalischem n Bsp.: luna → lüna [lyŋa] • Palatisierung von bestimmten Konsonantenfolgen

  19. Das Dialektkontinuum Oberitaliens 2. Das Venezische Das Venezische ist durch die Vor- machtstellung des Venezianischen ge- prägt Die Dialekte: • Venezianisch (veneziano) • Veronesisch (veronese) • Vicentinisch-Paduanisch-Polesanisch (vicentino-padovano-polesano) • Trevisanisch (trevisano) • Feltrinisch-Bellunesisch (feltrino-bellunese) • Triestinisch-Julischvenezisch (triestino-giuliano)

  20. Das Venezische Charakteristika Vokale (die typischen Merkmale des galloitalischen Vokalismus fehlen) • keine vorderen gerundeten Vokale • kein Lautwandel von /a/ nach /ε/ • keine Synkope von unbetonten Vokalen

  21. Das Dialektkontinuum Oberitaliens 3. Das Istrische Liegt im Einzugsbereich des Venezianischen an der dalmatischen Küste in Slowenien und Kroatien. Wird in neuerer Zeit stark vom Nachbardialekt, dem Triestinischen beeinflusst.

  22. Die Toskana • Allgemeines • Die Dialekte

  23. Allgemeines

  24. Allgemeines Die Dialekte der Toskana bilden eine eigene Untergruppe • Grundlage für die gesamtitalienische Gemeinsprache → Standarditalienisch Abtrennung deutlich durch die Spezia-Rimini-Linie und ansonsten durch das zwischen Rom und Ancona verlaufende Isoglossenbündel

  25. Allgemeines • Vierstufiges Vokalsystem des Standarditalienischen • Konsonanteninventar entspricht dem des Standards • Es gibt keine unbetonten Subjektpronomina • Possessivpronomina werden meist postnominal gesetzt

  26. Die Dialekte

  27. Die Dialekte • Inseltoskanisch (toscano insulare); insbesondere auf Elba, aber auch Korsika und Nordsardinien • Westtoskanisch (toscanooccidentale); Pisa, Lucca und Pistoia • Zentraltoskanisch (toskanocentrale); einschließlich Florentinisch • Senesisch (senese); Provinz Siena bis nach Westumbrien

  28. Die Dialekte • Gorgiatoscana(mit Ausnahme von Inseltoskanisch, Westtoskana) : Aspiration der zwischenvokalischen einfachen Explosive – bis hin zur vollständigen Spirantisierung la casa„das Haus“ [la ´kʰasa] oder [la ´hasa] (je nach Dialekt) stärkste Aspiration/Spirantisierung bei /k/ -> kann im Wortinnern sogar bis zur Synkope (Ausfall) führen: senesischbruco „Raupe“ [´bruho] oder [´bruo] bei /t/ schwächer, am schwächsten bei /p/

  29. Die Dialekte • deutliche Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Vokalen: pésca„Fischfang“ und pèsca„Pfirsich“ • Diphthongierung der offenen Laute in offenen Silben: bòno – buon „gut“ • mittlere geschlossene Haupttonvokale vor velarem und palatalem Nasal und palatalem Lateral werden angehoben: älteres lengua – lingua „Sprache“, älteres fongo – fungo „Pilz“, älteres fameglia – famiglia „Familie“ • Anhebung der Vortonvokale: älteres securo- sicuro „sicher“, älteres focile – fucile „Gewehr

  30. Das Dialektkontinuum Mittel-und Unteritaliens

  31. Das Dialektkontinuum Mittel-und Unteritaliens Diese drei Areale lassen unterteilen: • Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich • Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens • Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens

  32. Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich

  33. Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich Dialekte, die noch nördlich der Rom-Ancona- Linie liegen, aber nicht toskanisch sind: • Aretinisch-Chianaiolisch (aretino-chianaiolo, Dialektvon Arezzo und des Chiana-Tals) • Peruginisch-Assisianisch (perugino-assisiano) • Nord-West-Umbrisch • Dialekte der nördlichen Marken (marchigianosettentrionale) • Dialekte der südlichen Toskana (toscano meridionale, Maremma) • Dialekte des nördlichen Latiums (lazialesettentrionale)

  34. Der Toskanisch-Mittelitalienische Übergangsbereich Merkmale dieser Zone: • Aretinisch: fungowird zu fóngo „Pilz“, linguazu lengua„Sprache“ • Nordöstliches Übergangsgebiet (Arezzo, Nord-Umbrien, Marken): Anhebung von /a/ in offener Silbe (wie im Emilianischen): cane[´kɛne] „Hund“ • Opposition von auslautendem /-u/ und /-o/ : südtoskanisch capu „Kopf“

  35. Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens

  36. Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens südlich des Isoglossenbündels zwischen Rom und Ancona Mittelitalienisches Areal (dialetti mediani): südl. Marken, Apenninenumbrisch (umbro appenninico), Retinisch (retino, Dialekt der Provinz von Rieti) Mittel-Süditalienisches Areal (dialetti centro-meridionali intermedi): Dialekte der Abruzzen (abruzzese), des Molise (molisano), Nordapulien (pugliese settentrionale), des südl. Latiums (laziale meridionale/ciociaro), Kampaniens (campano), Lukaniens (basilicatese)

  37. Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens Gemeinsamkeiten in diesem Areal • Metaphonie: /o/ zu /u/, / ɔ/ zu /o/, /e/ zu /i/, /ɛ/ zu /e/ Beispiele: nero „schwarz“ wird zu neru- nirë • Neutralvokal (Schwa) im Auslaut: mesë „Monat“ und misë„Monate“ (neapolitanisch) • phonologische Bewahrung der Opposition /u/ : /o/ im Auslaut: - u: Maskulinum und erste Person Plural - o: Neutrum, erste Person Singular und Gerundium vòjjo[´v ɔj ː ə] „ich will“ vulimmu[vu’lim : ə] „wir wollen“

  38. Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens • Lenition(Schwächung) zwischenvokalischer Konsonanten: fece[´feʃə] „er/sie machte“ • Progressive Assimilation nach Nasal: campuwird zu cambu „Feld“; quando wird zu quanno„wann“ • Kollektivneutrum: lu/lo/u pane „das Brot“-> Neutrum beschränkt sich auf diejenigen Nomina, die als Individualnomina maskulin sind Artikel entsteht aus dem Neutrum des Demonstrativpronomens lat. ILLUD „das, jenes“

  39. Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens • Palatalisierung: PI – [kj-] PIÙ wird zu CHIÙ „mehr“; BL – [j] *BLANCU- neapolitanisch [´jaŋkə] „weiß“ • Palatalassimilation: Anlautendes /ni-/, /si-/ und häufig auch /s/ vor Konsonant führt zu einer Palatalassimilation des anlautenden Konsonanten: niente[´ŋ(j)ende] „nichts“; sì [´ʃi] „ja“ (Umbrien); sporcu[´ʃporku] „schmutzig“ • Rhotazismus Der Lateral /l/ wird vor Konsonant zu [r]: volta „Mal“ wird zu vorda

  40. Zentraldialekte Mittel-und Süditaliens Beispiele aus bestimmten Dialekten: • Romanesco: • gebräuchliche Form der Anrede: letzte Silbe des Namens des Gesprächspartners wird weggelassen und der Vokativ-Partikel „a“ wird vorangestellt: Signore: „A Signò,…“ Ragazzo: „A regà,…“ • bestimmter Artikel Maskulinum Singular „il“ wird zu „er“: er gatto • Rhotazismus: calcio- carcio, almeno- armeno • „ng“ wird zu „gn“ wenn darauf die Vokale i oder e folgen: mangiate – maggniate • Verben auf –are –ire oder –ere verlieren das „re“: andare – andà, venire – venì • Basilicata: • im Dialekt von Matera wird sowohl der Auslautvokal verschluckt, als auch das e im Wort: nipote – nepotëwird in Matera zu n’pot

  41. Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens

  42. Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens • dialetti meridionali estremi • Dialekte des Salento (Südapulien), Kalabrien, Sizilien

  43. Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens Allgemeine Charakteristika: • Ausbleiben der Metaphonie, teilweise Ausbleiben der progressiven Assimilation nach Nasalkonsonanten (quanto „wieviel“ und quando „wann“ bleiben unverändert) • Reduktion der Auslautvokale zum Neutralvokal Schwa findet nicht statt • weist meist nur die Vokale „a“, „i“, „u“ auf • die geschlossenen mittleren Vokale fallen mit den hohen Vokalen zusammen: /e,i/ > /i/ und /o,u/ > /u/ Beispiele: stella wird zu stilla„Stern“, nipotewird zu niputi „Enkel, Neffe“

  44. Laterale Dialekte Unteritaliens und Dialekte Siziliens • Lateinisches LL wird zu einem langen Retroflex, orthografisch meist dd: bello„schön“ wird zu beddu • Funktionale Trennung von Hilfsverb und Vollverb bei „haben“ und „sein“: Hilfsverb – erwartungsgemäß Formen von HABERE und ESSE; die entsprechenden Vollverben gehen jedoch auf TENERE „halten“ und STARE „stehen“ zurück (wie im Spanischen) Gebrauch ist auch im Regionalitalienisch üblich: Stoqui. „Ich bin hier.“ statt Sonoqui. oder Staarrivatostatt È arrivato„Er, sie, es ist gekommen.“ • Im extremen Süden: Modalkonstruktion ohne Infinitiv: vògghio mi/ma/mudòrmu „ich will, dass ich schlafe“ bzw. „ich will schlafen“

  45. http://www2.hu-berlin.de/Vivaldi/index_map.php

  46. Die übrigen romanischen Sprachen Italiens

  47. Die übrigen romanischen Sprachen Italiens Sprachen, die nicht zum eigentlichen Dialektkontinuum Italiens gehören: • Ladinisch-Friaulisch (ladino-friulano) • Okzitanisch (occitano) • Frankoprovenzialisch (francoprovenzale) • Sardisch (sardo)

  48. Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache

  49. Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache • Durch die Verbreitung und Verwendung des Standards in Medien und öffentlichen (sozialen) Einrichtungen sterben die Dialekte langsam aus • Dialekte werden in Schulen nicht unterrichtet • Auch Einwanderer aus anderen Ländern verursachen einen Rückgang (Anglizismen) • Sinn einer dimensioneunitoria mit einer sozialen Funktion der Sprache • Kulturelle Bereiche (z. B. Gastronomie) erfordern durch die globale Verbreitung einheitliche Begriffe

  50. Beeinflussung der Dialekte durch die Standardsprache • Vor allem im Süden bleiben in den älteren Generationen Dialekte erhalten • Kontrast giovani e vecchi: • Jugendliche benutzen viele Lehnwörter aus dem Englischen (Anglizismen), vor allem im Bereich der Technik -> Aufnahme dieser Wortgruppen ins Standard • Älterer benutzen ihren Dialekt ihr Leben lang -> Schwierigkeiten, standardisiertes Italienisch zu verstehen

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