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P dagogische Diagnostik Modul H II - Vorlesung

Dr. Birgit Ziegler, Institut fr Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen. SS 2007: H II - Pdagogische Diagnostik 2. Methodenfragen . Inhalte der letzten Sitzung:Daten sammeln Messen und SkalierenSkalenniveaus ? Informationsgehalt der Messung - Nominalskala - Ordinal- bzw. Rangskala - Intervall

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P dagogische Diagnostik Modul H II - Vorlesung

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Presentation Transcript


    1. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen Pädagogische Diagnostik Modul H II - Vorlesung Thema 2: Methodenfragen - 2

    2. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Inhalte der letzten Sitzung: Daten sammeln – Messen und Skalieren Skalenniveaus ? Informationsgehalt der Messung - Nominalskala - Ordinal- bzw. Rangskala - Intervallskala - Verhältnis- bzw. Proportionalskala Gütekriterien ? Qualität der Messung - Objektivität - Reliabilität (Zuverlässigkeit) - Validität (Gültigkeit)

    3. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Vergleich von Messdaten Normen Verfahren der Datenerhebung Beobachten Befragen Testmethoden

    4. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Normen ? Bezugsmaßstäbe für den Vergleich von Messdaten 1) „Bezugsnormen“ nach der Vergleichsperspektive (Rheinberg 2001) Soziale Bezugsnorm = Vergleich mit den Ergebnissen der Lerngruppe (Klasse) Individuelle Bezugsnorm = Vergleich mit den früheren Lernergebnissen des Individuums Sachliche bzw. kriterielle Bezugsnorm = Vergleich mit gesetzten Lernzielen Problem: fehlende allgemeine („objektive“) Vergleichskennwerte!

    5. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Bezugsnormen (Rheinberg/Krug 2005, S. 41)

    6. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen

    7. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Allgemeine Normen (mit Vergleichskennwerten): Prozentränge Standardnormen Fähigkeitsnormen ermöglichen den Vergleich von Einzelwerten mit einer allgemeinen Vergleichsskala

    8. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Prozentrang ? markiert die relative Position in einer Gruppe ? gibt an, wie viel Prozent der Schüler/innen in einem Test genauso gut oder schlechter abgeschlossen haben!

    9. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Umwandlung der Rohwerte in Prozentränge: cum f % = 100*cumf / N

    10. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Standardnormen empirisches Relativ (Merkmal) normalverteilt Häufigkeitsverteilung (Flächenverteilung) wird auf lineare Skalen bezogen basiert auf Eigenschaften der Standardnormalverteilung: - symmetrische Kurve - Fläche unter der Kurve = 1 (100%) - arithm. Mittel = Median - Standardabweichung: s=1 Aufteilung in gleiche Achsenabschnitte (Intervalle) (Basis: Standardabweichung)

    11. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen

    12. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Allgemeiner Schulleistungstest für 2. Klassen (AST 2) (Rieder 1991)

    13. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Normskalen und Anwendungsvoraussetzungen:

    14. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Fähigkeitsnorm ? Vergleichsmaßstab: Schwierigkeitsgrad von Testaufgaben Annahme (probabilistische Testtheorie): kann eine Person eine Aufgabe mit einem spezifischen Schwierigkeitsgrad lösen, besitzt sie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit diese Fähigkeit in entsprechender Ausprägung

    15. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen

    16. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen

    17. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 1. Gegenstand Pädagogischer Diagnostik vgl. Pekrun 1988: S.83

    18. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Verhaltensbeobachtung ? Vorteile Quelle von Informationen, die auf anderen Wegen nicht gewonnen werden können kann weitgehend unabhängig von der Bereitschaft der beobachteten Person durchgeführt werden geringer Einfluss auf die beobachtete Person

    19. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Verfälschungstendenzen durch Selektion Organisation Akzentuierung Fixierung = strukturierende Faktoren menschlicher Wahrnehmung (Basis: eigene Erfahrungen) Problem: eigene Erfahrungen (!!) notwendige Voraussetzung für Verstehen Quelle von Beobachtungsfehlern

    20. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Allgemeine diagnostische Fehler Referenzfehler wenn mit unangemessenen Verhaltensmustern verglichen wird (zu streng, zu milde, indifferent) wenn Verhalten falsch interpretiert wird (interkulturelle Differenzen) Zusammenhangsfehler ? wenn unzutreffende Relationen zwischen Merkmalen hergestellt werden, z. B. - Halo-Effekt (Hof-Effekt) - logischer Fehler

    21. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen beobachtungsspezifische Fehler wenn die Wahrnehmungskapazität überfordert ist wenn die Beobachtungsgegenstände zu unscharf definiert sind wenn B. nicht mit den Beobachtungsgegenständen vertraut ist wenn B. nicht mit der Probandengruppe vertraut ist Wissenschaftliche (systematische) Beobachtung ? Versuch Verfälschungstendenzen zu minimieren und zu kontrollieren

    22. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen „naive“ Beobachtung ? einfache Wahrnehmung ? „ungerichtetes Zuschauen“ Funktion: Orientierung in der sozialen Welt (Atteslander 2000) wissenschaftliche (systematische) Beobachtung ? Absicht, Annahmen zu überprüfen (Fragestellung) ? systematische Selektion bestimmter Aspekte ? beabsichtigte Auswertung der erhobenen Daten ? Gütekriterien Funktion: Rekonstruktion sozialer Wirklichkeit (Atteslander 2000)

    23. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Unterformen wissenschaftlicher Beobachtungen (Fisseni 2004) unsystematische ? systematische unstandardisiert ? standardisiert unstrukturiert ? strukturiert unkontrolliert ? kontrolliert teilnehmende ? nicht teilnehmende nach Art der Ergebnisfixierung: mechanisch ? symbolisch nach Beobachtungsausschnitten: Ereignisstichproben ? Zeitstichproben Problem: Stichprobenziehung ? Bestimmung der Grundgesamtheit!!

    24. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Formen der Protokollierung von Beobachtungen (Faßnacht 1995) ? Reduktion von Inferenz Indexsysteme (Zeichensysteme, Merkmalsysteme) ? Vorkommen von Indikatoren Kategoriensysteme ? Vorkommen von Merkmalskategorien Schätz- bzw. Ratingskalen ? Quantifizierung des Auftreten bzw. der Ausprägung von Merkmalen

    25. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Konkretheit ? Abstraktheit von Beschreibungen „Inferenz“ ? Wertungs- und Interpretationsprozesse in Beschreibungen (Schlussfolgerungen = Inferenzen) „niedrig inferent“ (konkret, verhaltensnah) (Bsp.: „Der Gedichtvortrag des Schülers enthielt mehrere Versprecher, vier Mal wurde falsch betont und drei Mal wurde vom Orginaltext abgewichen.“) „hoch inferent“ (abstrakt) (Bsp.: „Der Gedichtvortrag des Schülers war eher stockend und fehlerhaft.“)

    26. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Schätz- bzw. Ratingskalen (hochinferent!!)

    27. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Schätz- bzw. Ratingskalen (niedriginferent)

    28. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Schätz- bzw. Ratingskalen (niedriginferent)

    29. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Minimalprogramm für eine objektivierte Beobachtung im schulischen Kontext: Auswahl der Beobachtungsfrage für wichtige Beurteilungsauf- gabe, z. B. Abschlussnote: Projektkompetenz Auswahl geeigneter Beobachtungssituationen: z. B. Gruppen- arbeit/ Projektwochen/Exkursion etc. Auswahl und Kategorisierung der Indikatoren: In welchem Verhalten äußert sich „Projektkompetenz“? Welches Verhalten kann in konkreten Situationen als „projektkompetent“ gelten? Festlegung: Welche Personen werden in welchem Zeitabschnitt beobachtet? Wie können potentielle Beobachtungsfehler vermieden werden? Vorbereitungen zur Protokollierung von Beobachtungsergebnissen

    30. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Überprüfung der Beobachtungsgüte (Minimalprogramm) ? z. B. Objektivität durch parallele Beobachtungen (standardisiert) ? Berechnung des Übereinstimmungsgrades (Inter-Rater-Reliabilität)

    31. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 1. Gegenstand Pädagogischer Diagnostik vgl. Pekrun 1988: S.83

    32. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Befragung ? vorwissenschaftliches ungesteuertes Gespräch ? diagnostische Befragung (theoriegeleitet, geplant) „eine Vorgehensweise der Informationssuche, bei der ein Proband durch gezielte Fragen zu Angaben über sich und sein Umfeld angeregt werden soll“ (Fisseni 2004: 141)

    33. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Befragungsmethoden - kategorisiert Merkmale nach mündlicher und schriftlicher Erhebungstechnik nach dem Ausmaß der Strukturierung nach dem Grad der Standardisierung nach offener und geschlossener Antworttechnik nach Individual- oder Gruppenerhebung nach einmaliger oder mehrfacher Anwendung

    34. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Mündliche Befragung – Interview Strukturiertheit ? Interviewsituation (Ablauf) wenig strukturiert – teilstrukturiert – stark strukturiert Standardisierung ? Instrument standardisierte Fragen - nicht standardisierte Fragen Antworttechnik ? Antwortspielraum der Frage offene Antworten - geschlossene Antworten

    35. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen

    36. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Pädagogischer Kontext i. d. R. weniger strukturierte Gesprächsformen ? hohe Anforderung an den Interviewer ? angemessene Vorbereitung wichtig - Informationsinteresse konkretisieren - Reihenfolge der Themen festlegen - situative Bedingungen berücksichtigen ? psychologische Reihenfolge tendenziell bedeutsamer als sachlogische - Wechsel der Bezugssysteme einleiten - keine Suggestivfragen ? aufgeschlossene Atmosphäre schaffen - „Eisbrecher“-Fragen - neutrale aber wertschätzende Haltung, Zurückhaltung respektieren - angepasste Ausdrucksweise, nicht an Themen „festbeißen“

    37. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Schriftliche Befragung (Fragebogen) ? Fragebogen wird von Befragten selbst ausgefüllt ? wenig aufwändiges Verfahren, um Informationen zu gewinnen ? viele bewährte Fragebogen öffentlich zugänglich (z. B. Motivation, Interesse, Prüfungsangst, Selbstkonzept etc.)

    38. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen Regeln für die Konstruktion von Fragebogen (vgl. Ingenkamp/Lissmann 2005: 102f.) Sprache und Wortschatz der Zielgruppe beachten Informationsniveau der Zielgruppe berücksichtigen, Frageinteresse legitimieren, auf Bezugssysteme verweisen vage und unbestimmte Begriffe vermeiden (z. B. durchschnittlich, mittelmäßig etc.) Frage nur auf ein Problem bezogen direkte und gegebenenfalls indirekte Fragen (zu Einstellungen) einsetzen „Zustimmungs- oder Bejahungstendenzen“ bei der Formulierung von Fragen berücksichtigen evtl. Portalfragen oder „Trichtertechnik“ einsetzen, um Antworthemmungen zu verringern

    39. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 2. Methodenfragen 3. Testmethoden Testpräsentation Formen von Testaufgaben Kurzantwortformen Essayformen Performanzaufgaben

    40. Dr. Birgit Ziegler, Institut für Erziehungswissenschaften, RWTH Aachen SS 2007: H II - Pädagogische Diagnostik – 1. Gegenstand Pädagogischer Diagnostik ergänzende Literatur: Rheinberg, F. (1980): Leistungsbewertung und Lernmotivation. Göttingen: Hogrefe Rheinberg, F. (2001): Bezugsnormen und schulische Leistungsbeurteilung. In: Weinert, F. E. (Hrsg.): Leistungsmessung in Schulen. Weinheim: Beltz, S. 59-71 Rheinberg, F.; Krug, S. (2005): Motivationsförderung im Schulalltag. 3. korr. Aufl.. Göttingen: Hogrefe

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