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Einkommensverteilung: Warum Globalisierung nicht das Problem ist Übersicht Einkommensverteilung nach Kuznets Hypothesen

Einkommensverteilung: Warum Globalisierung nicht das Problem ist Übersicht Einkommensverteilung nach Kuznets Hypothesen Befunde: Makroebene Befunde: Mikroebene. Einkommensverteilung 1850-1992. GDP/Capita (log10). Ca. 1850-1970 ca. 1970-1992. Quelle: Alderson/Nielsen (1999, 2002).

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Einkommensverteilung: Warum Globalisierung nicht das Problem ist Übersicht Einkommensverteilung nach Kuznets Hypothesen

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  1. Einkommensverteilung: Warum Globalisierung nicht das Problem ist Übersicht Einkommensverteilung nach Kuznets Hypothesen Befunde: Makroebene Befunde: Mikroebene Prof. Dr. Gerd Nollmann

  2. Prof. Dr. Gerd Nollmann Einkommensverteilung 1850-1992 GDP/Capita (log10) Ca. 1850-1970 ca. 1970-1992 Quelle: Alderson/Nielsen (1999, 2002)

  3. Hypothesen 1) Einkommenschancen haben sich seit 1970 innerhalb des Dienstleistungssektors polarisiert. 2) Einkommensungleichheiten verschärfen sich u.a. deshalb, weil sich sektorenspezifische, günstige und ungünstige Erwerbschancen heute ungleicher auf die privaten Haushalte verteilen als vor einigen Jahrzehnten. 3) Auch in Deutschland steigt das working poor Risiko aufgrund der Heterogenität der Dienstleistungsökonomie. 4) Die Risiken der Tertiärisierung werden in Deutschland aufgrund seines exklusiven Arbeitsmarktes relativ stärker als in den USA auf sozial schwache Haushalte abgewälzt. Prof. Dr. Gerd Nollmann

  4. Sektordualismus nach Arthur Alderson “One measure of dualism is simply a special case of the Gini coefficient, in which the number of IRUs [income-receiving units] is reduced to 2.  Then the Gini coefficient can be calculated as D = |p - L| where p is the percentage of IRUs in the poorest category and L is the percent income share of IRUs in the poorest category.  The symbol |  | denotes the absolute value. The relationship of dualism to the Lorenz curve and the Gini coefficient is shown in the following exhibit…” Prof. Dr. Gerd Nollmann

  5. Sektordualismus: Wachsendes Produktivitätsgefälle zwischen Finanz- und Businessdienstleistungen (ISIC65-74) und sozialen Dienstleistungen (ISIC 5055/7599) Prof. Dr. Gerd Nollmann Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien ISIC 5055 7599 ISIC 6574 Quelle: OECD Structural Analysis Datenbank, eigene Berechnungen 5

  6. Globalisierung und Dienstleistungsdualismus Prof. Dr. Gerd Nollmann

  7. Prof. Dr. Gerd Nollmann Working Poor: Steigerungshypothese Nur erwerbstätige Haushalte (auch in Teilzeit) Quellen: PSID (1980-2001), SOEP (1984-2004), eigene Berechnungen Armutsgrenzen: 40, 50, 60, 70% des Median der Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen Äquivalenzskala: Wurzel der Zahl der Haushaltsmitglieder (LIS) 04/06/2014 7 PD Dr. Gerd Nollmann

  8. Prof. Dr. Gerd Nollmann Verteilung des Sektordualismus auf die privaten Haushalte (GINI-Koeffizienten) Daten: SOEP 1984-2005, PSID 1980-2003; OECD Structural Analysis Datenbank eigene Berechnungen 8

  9. Prof. Dr. Gerd Nollmann Armutsrisiken trotz Arbeit Relative Armutsrisiken trotz Arbeit (hazard ratios) Nur Haushalte mit mindestens einem Verdiener (auch Teilzeit); Cox-Regressionen. Alle Koeffizienten signifikant mind. p<.05; robuste Standardfehler. Daten: SOEP 1984-2005 (N=102119), PSID 1980-2003 (N=112488). Modellansatz: „conditional frailty“ (Box-Steffensmeier/De Boef 2006, 2007) eigene Berechnungen; Θ signifikant p<.001 9

  10. Prof. Dr. Gerd Nollmann H4: Junge Haushalte und Alleinerziehende Relative Armutsrisiken trotz Arbeit (hazard ratios) Nur Haushalte mit mindestens einem Verdiener (auch Teilzeit); Cox-Regressionen. Alle Koeffizienten signifikant mind. p<.05; robuste Standardfehler. Daten: SOEP 1984-2005 (N=102119), PSID 1980-2003 (N=112488). Modellansatz: „conditional frailty“ (Box-Steffensmeier/De Boef 2006, 2007) eigene Berechnungen; Θ signifikant p<.001 10

  11. Schlussfolgerungen und Konsequenzen 1) Schluss mit dem Globalisierungsmythos und dem Steuerwettbewerb! 2) Die Gefahren entstehen durch den Übergang in die Dienstleistungsgesellschaft. 3) Nicht Lohnunterschiede, sondern der kulturelle und institutionelle lag Deutsch- lands im Verhältnis zu den USA im Geschlechterverhältnis erklären die deutsche „Dienstleistungslücke“. 4) Auch Dienstleistungsjobs, die durch Aktivierung entstehen, können Einkom- mensungleichheit nachhaltig senken! 5) Sie brauchen dazu allerdings Unterstützung durch Mindestlöhne und negative Einkommenssteuern. Prof. Dr. Gerd Nollmann

  12. Höhere Bildung im Ländervergleich Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Durchschnittliche Jahre höherer Bildung der Frauen in der gesamten Bevölkerung Quelle: Barro/Lee 2000 Prof. Dr. Gerd Nollmann

  13. Bildung als treibende Kraft der Erwerbsbeteiligung Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Beschäftigungsraten der Frauen und durchschnittliche Schuljahre der Frauen in der gesamten Bevölkerung Quellen: Barro 2000, OECD Labor Force Statistics Prof. Dr. Gerd Nollmann

  14. Kumulierte Investitionssalden in 16 OECD-Ländern Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Kumulierte Salden von Investitionen, die aus einem Land ab- und in das Land hineinfließen (je als Anteil am Bruttoinlandsprodukt). Quelle: Internationaler Währungsfonds Prof. Dr. Gerd Nollmann

  15. Kumulierte Handelsbilanzsalden in 16 OECD-Ländern Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Kumulierte Salden von Importen und Exporten von Gütern und Dienstleistungen (je als Anteil am Bruttoinlandsprodukt). Quelle: OECD Prof. Dr. Gerd Nollmann

  16. Geburtenüberschüsse und Migration Das Bevölkerungswachstum (obere Linien) wird in US, CAN und AUL etwa zu 2/3 aus Geburtenüberschüssen und zu 1/3 aus Migration gespeist. Die deutsche Bevölkerung schrumpft als einzige. Quelle: OECD Prof. Dr. Gerd Nollmann

  17. Industriebeschäftigung Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Absolut, indexiert, 1970=100 Quelle: OECD Prof. Dr. Gerd Nollmann

  18. Wirtschaftswachstum im Ländervergleich Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Ursachen für den Wachstumsvorsprung von AUL, CAN, US: Bevölkerungsentwicklung Beschäftigungsraten von Frauen Produktivitätsentwicklung Sonderfaktoren (Öl (NOR, CAN), Steuerparadiese (IRL)) Prof. Dr. Gerd Nollmann

  19. Bevölkerungswachstum Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Das Bevölkerungswachstum zeigt ein sehr ähnliches Muster wie das Wirtschafts- wachstum: AUL, CAN und US haben einen Vorsprung von 20-45% gegenüber den meisten Ländern. In Europa liegen NET, FRA und NOR vorne. Prof. Dr. Gerd Nollmann

  20. Beschäftigungsraten von Frauen in 16 OECD-Ländern Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Die gestiegene Erwerbstätigkeit von Frauen ist die zweite wichtige Quelle unterschied- licher Wachstumsraten. Überall zeigen die Raten nach oben – auf dem europäischen Kontinent allerdings auf einem etwa 10 Prozentpunkte niedrigeren Niveau. Prof. Dr. Gerd Nollmann

  21. Produktivitätsentwicklung Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien BIP pro gearbeiteter Stunde; Quelle: OECD Productivity Database 2006 Produktivitätswachstum gilt als die zentrale Quelle von Wirtschaftswachstum. Das geringere Wachstum der Produktivität in den angelsächsischen Ländern zeigt, dass der Wachstumsvorsprung mit geringeren Produktivitätsgrenzraten im sozialen und personenbezogenen Dienstleistungsbereich erkauft worden ist. Prof. Dr. Gerd Nollmann

  22. Prof. Dr. Gerd Nollmann Armutsepisoden in Deutschland und in den USA Quellen: PSID (1980-2003), SOEP (1984-2005), eigene Berechnungen Haushalte unterhalb 50% des Median der Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen Äquivalenzskala: Wurzel der Zahl der Haushaltsmitglieder (LIS) 22

  23. Was kann die Politik tun? Determinanten von Beschäftigungsraten (Frauen) Ausmaß öffentlicher Kinderbetreuung Länge und Finanzierung von Erziehungsurlaub Beschäftigungsmöglichkeiten im öffentlichen Sektor Ausmaß von Teilzeitbeschäftigung steuerliche Behandlung von Doppelverdienern Antidiskriminierungsgesetze („affirmative action“) Bildungsbeteiligung „kulturelle Einstellungen“ zu Geschlechterrollen Prof. Dr. Gerd Nollmann

  24. Höhere Bildung als treibende Kraft Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Beschäftigungsraten der Frauen und durchschnittliche Jahre höherer Bildung der Frauen in der Gesamtbevölkerung 1970-2000 Quellen: Barro 2000, OECD Labor Force Statistics Prof. Dr. Gerd Nollmann

  25. Prof. Dr. Gerd Nollmann Beschäftigungsraten der Frauen und kulturelle Einstellungen 1998 2002 Quellen: ISSP; OECD. Gewichtete Landesdurchschnitte für die Frage „Alles in allem: Das Familienleben leidet darunter, wenn die Frau voll berufstätig ist“ 1 Stimme voll und ganz zu; 4 Stimme überhaupt nicht zu

  26. Prof. Dr. Gerd Nollmann Steuerliche Behandlung von Doppelverdienern Prozentuale Mehrbelastung von Doppelverdienern gegenüber Einverdienerhaushalten im Jahr 2000; Quellen: Daly (2000: 496), Dingeldey (2001: 659), Kenworthy 2006

  27. Beschäftigungsraten Quelle: Lane Kenworthy, Jobs with Equality, 2006, 60 Prof. Dr. Gerd Nollmann

  28. Determinanten weiblicher Erwerbstätigkeit Ausmaß von Teilzeitbeschäftigung Quelle: OECD Labor Force Statistics 2006 Prof. Dr. Gerd Nollmann

  29. Gesamtfertilitätsraten Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Prof. Dr. Gerd Nollmann

  30. Esping-Andersens (2000: 766) ZeitdiagnoseWestliche Wohlfahrtsstaaten befinden sich in einer bedrohlichen Abwärtsspirale von geringem Wachstum, geringer Fertilität, Kinderarmut und Leistungskürzungen. Ausweg: „…the positive cycle…can only occur…if households are given a maximum incentive to out-source their servicing needs…I have estimated that for every hundred housewives who become working mothers, somewhere in the region of fifteen to twenty net jobs in services are created… Unfortunately it tends to be mainly low productivity, low qualified jobs in restaurants, cleaning...However there is nothing inherently bad in that” „That poses the big issue: whether the only solution for a post-industrial economy to have positive dynamics is for us all to work ourselves to death“ Prof. Dr. Gerd Nollmann

  31. Neokorporatismus Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Quelle: Kenworthy, Lane. 2003. “Quantitative Indicators of Corporatism.” International Journal of Sociology 33: 10-44.* Prof. Dr. Gerd Nollmann

  32. Regulierung von Produktmärkten nach innen Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Quelle: OECD 2005 Economics Department Working Paper No. 419, "Product market regulation in OECD countries: 1998 to 2003." Prof. Dr. Gerd Nollmann

  33. Beschäftigungsraten, Bevölkerung und Wirtschaftswachstum USA BRD SWE 1970-2004 Auch in anderen Ländern zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen den mit dem Bevölkerungswachstum gewichteten Beschäftigungsraten von Frauen und dem Wirtschaftswachstum. Prof. Dr. Gerd Nollmann

  34. Durchschnittliche Arbeitsstunden pro Jahr und Kopf Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Quelle: OECD 2006 Prof. Dr. Gerd Nollmann

  35. Dekommodifizierung von Arbeit Angelsachsen europ. Kontinent Skandinavien Quelle: Scruggs, Lyle 2004, Welfare State Entitlements Data Set: A Comparative Institutional Analysis of Eighteen Welfare States. Prof. Dr. Gerd Nollmann

  36. Andere Ungleichheitsmaße Prof. Dr. Gerd Nollmann

  37. Konsequenzen für die Einkommensverteilung FRA SWE FRG US GINI-Koef. Netto-, Buttohaushaltseinkommen und Brutto-HH incl. der HH ohne Verdiener Quellen: Luxembourg Income Study, SOEP, PSID Prof. Dr. Gerd Nollmann

  38. Ungleichheit der Haushaltsbrutto- und -nettoeinkommen Prof. Dr. Gerd Nollmann

  39. Berufliche Erstplatzierung in Deutschland (Haushalte) 1) Einkommen 2) GINI-Sektordualismus Standardisierte Effekte der Arbeitsmarktintegration, des Sektordualismus und der Bildungsjahre auf Haushaltsmarkteinkommen von drei Arbeitsmarkteintrittskohorten (1984-87, 1988-91, 1992-95), alle Koeffizienten signifikant mind. p<.05, Panelschätzung mit haushaltsspezifischen Konstanten 2) GINI-Koeffizienten für die Verteilung des Sektordualismus für Berufsanfänger in den vier Eintrittskohorten in den betrachteten Jahren Quelle: SOEP 1984-2004, eigene Berechnungen Prof. Dr. Gerd Nollmann

  40. Prof. Dr. Gerd Nollmann 1) Zum Einstieg: Einkommens-ungleichheit und Mortalität Quellen: P. Lobmayer, R. Wilkinson, Income, Inequality, and Mortality in 14 developed countries, Sociology of Health & Illness 2000 (links); Ross et al., Relation between income inequality and mortality in Canada and in the United States, British Medical Journal 2000 (rechts)

  41. Prof. Dr. Gerd Nollmann Ungleichheit in den europäischen Regionen 821 Beobachtungen für regionale Gini-Koeffizienten und BIP/Kopf Quellen: ECHP, EU-SILC, Eurostat, (Lowess-Glättung)

  42. Prof. Dr. Gerd Nollmann Ursachen des Great U-Turn Niedergang der Gewerkschaften und der Koordination von Lohnverhandlungen Höhere Ungleichheit der individuellen Markteinkommen Beschäftigungsraten (Frauen), widersprüchlicher Effekt Massenarbeitslosigkeit (Nettoebene) Globalisierung: Migration (v.a. USA), Auslandsinvestitionen, Südhandel ???, Finanzielle Öffnung der OECD-Länder Größere Heterogenität privater Haushalte: Teilzeit, 1 oder 2 Verdienerhaushalte Die Zahl der Null- und Einverdienerhaushalte steigt durch Alterung, Individualisierung, Arbeitslosigkeit und Scheidungswelle. Steigende Bildungshomogamie???  Sektorhomogamie, Korrelation Ehegatteneinkommen Sinkende Umverteilung und Dekommodifizierung??? Bildungsexpansion, negativer Effekt angenommen Bevölkerungswachstum, v.a. USA Tertiärisierung: Polarisierung von Produktivität

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