100 likes | 274 Views
Tic-Störungen. Professor Dr. Aribert Rothenberger Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Universität Göttingen. KLASSIFIKATION. Merkmale Chronifizierungsgrad Isoliertes bzw. gemeinsames Auftreten von motorischen und vokalen Tics. KOMORBIDIT Ä T.
E N D
Tic-Störungen Professor Dr. Aribert Rothenberger Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Universität Göttingen
KLASSIFIKATION • Merkmale • Chronifizierungsgrad • Isoliertes bzw. gemeinsames Auftreten von motorischen und vokalen Tics
KOMORBIDITÄT • Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität 40-60% • Zwangssymptome 40-70% • Angststörungen 25-40% • Depressive Symptome ca. 50% • Schlafstörungen 12-44% • Lernschwierigkeiten • Leichte neurologische Auffälligkeiten Tic-Störungen haben (wie auch ADHS) hohe Komorbiditätsraten ( 80%) CATS, 2000
ÄTIOLOGIEInhibitionsmodell Motor-Kortex Motorische Programme Tics Frontalkortex Kompensation Basalganglien Spontanentladung Eigenhemmung Rothenberger, 2003
VERLAUFAltersabhängige Komorbiditätsprofile C B A D A, B, C, D = Wichtige entwicklungspsychopathologische Übergänge Leckman, 2002
DIAGNOSTIKMultimodale Abklärung • Familienanamnese (z.B. Zwänge, Tics, ADHS, Depression) • Eigenanamnese (z.B. Trennungsängste, Zwanghaftigkeit) • Psychiatrische Exploration (inkl. Komorbiditäten) • Fragebogenerhebung Bei spezieller Indikation • Körperliche Untersuchung • Testpsychologische Untersuchung (z.B. IQ, LRS) • Labordiagnostik (z.B. EEG zum Ausschluss Epilepsie)
MULTIMODALE THERAPIE Behandlungsbausteine Psychoedukation: Aufklärung und Beratung • Störungsbild, Ursachen, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten Maßnahmen zur Störungsbewältigung • z.B. Selbstkontrolle, Stressreduktion, Selbsthilfegruppen • Soziales Kompetenztraining, Förderung der Kontakte zu Gleichaltrigen, Stärkung von Selbstwert und Selbstvertrauen Verhaltenstherapie Pharmakotherapie Psychosoziale Maßnahmen • z.B. schulische Platzierung, Jugendhilfe Therapie komorbider Störungen Nicht geeignet: tiefenpsychologische und systemische Psychotherapie
PHARMAKOTHERAPIE DER TICS Prinzipien Substanzwahl • In der Regel Monotherapie Dauer • In der Regel zunächst über 12 Monate Verlaufskontrollen • Alle 4-8 Wochen • Multiple Zielmerkmale • Wirksamkeit und Verträglichkeit Auslassversuche • Cave: mögliche Rebound-Effekte bei plötzlichem Absetzen
SCHLUSSFOLGERUNGEN Die Komorbidität von ADHS mit Tics • ist bei etwa 20% der Kinder mit ADHS zu beobachten. • wird hinsichtlich der Beeinträchtigung stärker von ADHS bestimmt. • hat schwerpunktmäßig eine organische Ätiologie. • zeigt eine frühere Rückbildung der Tics als des ADHS. • kann medikamentös und verhaltenstherapeutisch behandelt werden. • stellt höhere Anforderungen an Diagnostik und Therapie.
Website über das Tourette-Syndrommit weiteren Artikeln von Prof. A. Rothenberger: www.tourette.de www.tourette.ch