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Sozialpädagogische Forschung am Beispiel Kulturelle Bildung

Sozialpädagogische Forschung am Beispiel Kulturelle Bildung. Seminargruppe 1 und 2 des Blockseminars 10.-11.01.2014 und 17.-18.01.2014 Dozentin: Claudia Kühn, M.A. Lehrstuhl Sozialpädagogik und außerschulische Bildung. 1. Organisatorisches. 1.1 Blitzrunde 1.2 Seminarplan 1.3 Anforderungen

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Sozialpädagogische Forschung am Beispiel Kulturelle Bildung

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Presentation Transcript


  1. Sozialpädagogische Forschung am Beispiel Kulturelle Bildung Seminargruppe 1 und 2 des Blockseminars 10.-11.01.2014 und 17.-18.01.2014 Dozentin: Claudia Kühn, M.A. Lehrstuhl Sozialpädagogik und außerschulische Bildung

  2. 1. Organisatorisches 1.1 Blitzrunde 1.2 Seminarplan 1.3 Anforderungen 1.4 Sonstige Fragen

  3. 1.1 Blitzrunde • Eigene Erwartungshaltung • Kurze Blitzrunde zu Erwartungen der Studierenden • Anwesenheitsliste

  4. 1.2 Seminarplan • Ziel des Seminars: • Theoretisches Verständnis vertiefen • Einnehmen der Rolle eines/r qualitativen Biographieforschers/in • Arbeit an Datenmaterial mit einer exemplarischen qualitativen Auswertungsmethode • Kennenlernen des Forschungswerkstattcharakters

  5. 1.2 Seminarplan • Organisatorisches • Qualitative Sozialforschung • Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung • Das autobiographisch narrative Interview • Gruppenarbeit • Formulierende Interpretation • Reflektierende Interpretation • Typenbildung • Werkstattbericht und Auswertung

  6. 1.3 Anforderungen • Vorbereitung des Seminars: • Text von Nohl – Bezugnahme • Eine „geschlossene“ und einheitlich strukturierte formulierende Feininterpretation zu dem ausgewählten Oberthema der Forschungsgruppe • Wie seid Ihr mit der Vorbereitung zu Recht gekommen?

  7. 1.3 Anforderungen • Anforderungen an den Forschungsbericht: • Erarbeitung während des Seminars: formulierende und reflektierende Interpretation des Oberthemas, methodische Reflexion • Formalia und Abgabetermine

  8. 1.4 Sonstige Fragen • …..?

  9. 2. Qualitative Sozialforschung 2.1 Einführung und Geschichte 2.2 Prinzipien 2.3 Empirischer Forschunsgprozess 2.4 Qualitative Forschungsmethoden

  10. 2.1 Einführung in die Sozialforschung • Zum Vorgehen: • Kurzer Abriss zur (qualitativen) Sozialforschung • Voraussetzung: Grundkenntnisse über die empirische Forschungsmethoden (Bachelor) • Frage: Tragen Sie Ihr Wissen zur qualitativen Sozialforschung zusammen (Begriffe, Merkmale)?

  11. 2.1 Einführung in die Sozialforschung • Primärliteratur der folgenden Ausführungen: • Flick (2012): Qualitative Sozialforschung: Eine Einführung. 5. überarbeitete Auflage. Reinbeck bei Hambur: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

  12. 2.1 Geschichte der qualitativen Sozialforschung in Deutschland • Anfang 1960er: Aufgreifen der amerikanische Methodendebatte • Goffman, Garfinkel, Cicourel • 1970er: Ethnomethodologie, symbolischer Interaktionismus, „grounded theory“ • Schütze: narratives Interview • Oevermann: Objektive Hermeneutik • seit Anfang 1980er: Etablierung einer eigenen Methodendebatte

  13. 2.1 Geschichte der qualitativen Sozialforschung • Mitte der 1980er: zunehmende Professionalisierung, Diskussion des Problems der Gültigkeit und Verallgemeinerung • Ende der 1980er: Konsolidierung, erste Lehrbücher/Einführungen für den deutschsprachigen Raum • 1990er: rasante Zunahme an qualitativen Studien, Einrichtungen von Professuren für Qualitative Methoden

  14. 2.1 Geschichte der qualitativen Sozialforschung • Gegenstand der QM: Kultur, Bedeutung, Sinn • drei verschiedene Forschungsperspektiven : • symbolischer Interaktionismus (subjektive Sichtweisen und soziale Milieus) • Ethnomethodologie (Herstellung sozialer Ordnung) • Strukturtheorien (Rekonstruktion von Tiefenstrukturen)

  15. 2.1 Geschichte der qualitativen Sozialforschung: Gemeinsamkeit der Perspektiven • Erkenntnisprinzip : Verstehen aus der (Innen-) Perspektive • Erschließung subjektiver Wirklichkeiten • Rekonstruktion spezifischer Versionen von Wirklichkeit • SpezifischesGegenstandsverständnis: • Sinn und subjektive Bedeutung von Handlungspraxis • 3 Ebenen: das Gesagte, das Gemeinte, die Bedeutung

  16. 2.2 Prinzipien qualitativer Sozialforschung: Methoden • Text als empirisches Material: Die untersuchten Bedeutungen müssen verschriftlicht werden • Fallrekonstruktion als Ansatzpunkt um Typologien zu entwickeln • Breites Spektrum an Ansätzen: • subjektive Sichtweisen, Interaktionsanalysen, latente Sinnstrukturen

  17. 2.2 Prinzipien qualitativer Sozialforschung: Methodologie • Gegenstandsangemessenheit von Methode und Theorie: • die Methode ordnet sich dem Gegenstand unter • Komplexität der Realität (offene Gestaltung der Methoden) • Alltagsnähe, neue Theorien entwickeln • Prozessbezogene Perspektive: • es gibt nicht das EINE Forschungsdesign • Schrittweise Entwicklung

  18. 2.2 Prinzipien qualitativer Sozialforschung: Anforderungen an Forscher/in • Offenheit: • Was die Befragten empfinden, denken und fühlen • keine Vorgabe von Untersuchungsdimensionen bzw. Antwortschemata • Kommunikation und Reflexivität des Forschers: • gegenseitiges Aushandeln von Wirklichkeitsdefinitionen • „Liebe“ oder „Hass“ können unterschiedliches bedeuten (subjektive Färbung) • Flexibilität: • Forscher muss flexibel reagieren • Besonderheiten der Untersuchungssituation anpassen

  19. 2.3 Empirischer Forschungsprozess: Gruppenarbeit I • Wie läuft ein empirischer Forschungsprozess ab? • Erläuterung der Arbeitsschritte/Phasen? • Diskutieren sie bitte in Ihrer Forschungsgruppe (10min) • Ziel: Gemeinsame Erarbeitung einer Übersicht

  20. 2.3 Empirischer Forschungsprozess: Arbeitsschritte Arbeitsschritte eines Forschungsprozesses: 1. Auswahl des Forschungsthemas 2. Einarbeitung in den Theoriestand 3. Formulierung der Fragestellung 4. Auswahl der Methode 5. Umsetzung der Fragestellung in Forschungsfragen 6. Auswahl der Untersuchungseinheiten 7. Aufbau des Feldzugangs 8. Durchführung der Datenerhebung 9. Datenerfassung 10. Datenauswertung 11. Publikation

  21. Vorannahme Vergleich Erhebung Auswertung Erhebung Auswertung Sampling Fall I Fall II Vergleich Vergleich Theorie Erhebung Auswertung Fall X 2.3 Empirischer Forschungsprozess: qualitativ aus Uwe Flick 2002, S. 76

  22. 2.3 Empirischer Forschungsprozess: Beispiel

  23. 2.4 Qualitative Forschungsmethoden • „Empirische Forschungsmethoden“ können in zweierlei Hinsicht differenziert werden: • Differenzierung nach Erkenntnisgewinn • Hypothesenprüfende Verfahren • Hypothesengenerierende Verfahren • Differenzierung nach Daten: • quantitative Daten • Qualitative Daten

  24. 2.4 Qualitative Forschungsmethoden • Qualitative Forschungsmethoden der Erziehungswissenschaft • Empirische nicht empirische Forschungsmethoden FoVerf z.B. Pädagogische Hermeneutik zur Auslegung (vorhandener) Texte, keine systematische Daten- erhebung

  25. 2.4 Qualitative Forschungsmethoden: Frage • Welche empirischen Erhebungsmethoden und Auswertungsmethoden der qualitativen Sozialforschung kennen sie bereits? • Haben sie bereits methodische Erfahrungen gesammelt?

  26. 2.4 Qualitative Forschungsmethoden: Beispiele • Qualitative empirische Erhebungsmethoden: • Diverse Interviewformen, u.a. Gruppendiskussionen • Aufnahme von Interaktionen • Videographie und Fotographien • Teilnehmende Beobachtung • Dokumente • Fallvignetten • …..

  27. 2.4 Qualitative Forschungsmethoden: Beispiele • Qualitative empirische Auswertungsmethoden: • Dokumentarische Methode (Bohnsack, Nohl) • Narrationsanalyse (Schütze u.a.; Rosenthal) • Objektive Hermeneutik (Oevermann) • Ethnographie (Geertz) • Qualitative Inhaltsanalyse (Mayring) • Grounded Theory (Glaser, Strauss) • Ethnomethodologische Konversationsanalyse • ….

  28. 3. Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung 3.1 Begriffliche Annäherung 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung

  29. 3.1 Zum Erkenntniswert: Einstieg • Die Biographieforschung ist ein zentraler Ansatz der qualitativen Sozialforschung! • Fragestellungen: • Was verstehen Sie unter Biographieforschung? • Welche verwandten Begriffe kennen Sie? • Wozu dient biographische Forschung? Welchen Erkenntniswert haben biographische Interviews?

  30. 3.1 Begriffliche Annäherung • Biographie: • Bios = Leben; graphein = schreiben, malen • Lebensgeschichte und/oder Lebensverlauf

  31. 3.1 begriffliche Annäherung • Biographieforschung: • Rekonstruktion von Lebensverläufen oder Sinnkonstruktionen auf Basis biographischer Erzählungen • sozial-, literatur-, und geschichtswissenschaftlicher Ansatz • Ausgangspunkt: • das „Ich“ wird durch Sprache konstruiert

  32. 3.1 Begriffliche Annäherung • „Biographiezität“: • „die Fähigkeit, moderne Wissensbestände an biographische Sinnressourcen anzuschließen und sich mit diesem Wissen neu zu assoziieren“ (Alheit 1993)

  33. 3.1 Begriffliche Annäherung • Biographisierung: • „Reflexion auf das Subjekt und die Frage nach der eigenen Identität und ihren biographischen Bedingungen (Marotzki/Jörissen 2008, S. 58) • Biographisierungsprozesse sind reflexive Prozesse, die die identität aufgrund der Biographie des Individuums verändern bzw. konstruieren

  34. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung: Ziel • Die bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung beschäftigt sich mit der Rekonstruktion von Bildungsprozessen in Biographien !

  35. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung: Frage • Überlegen Sie: • Was verstehen Sie unter Bildung? • Welche Anforderungen stellen sich an Bildung in modernen Gesellschaften? • Welchen Aufschluss kann biografisches Datenmaterial (z.B. Interviews) über Bildungsprozesse geben?

  36. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung • verbindet die Biographieforschung, mit der Erforschung von Bildungsprozessen • Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung als Theorie zur Transformation von Bildungsprozessen (Kokemohr; Koller; Marotzki) • Transformation der Bildungsprozesse als Veränderung des Selbstverhältnisses und des Weltverhältnisses

  37. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung • Traditionelles Verständnis von Bildung: • Bildung als Veränderung des Selbst- und Weltverhältnisses • Humboldts Bildungsverständnis: Persönlichkeitsentwicklung durch die Aneignung der Welt

  38. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung • Bildungstheoretische Grundlagen • Humboldts Bildungsideal: Aneignung der Welt • Weiterentwicklung durch Kokemohrs und Kollers: Transformatorische Bildungsprozesse • Strukturale Bildungstheorie: Marotzki/Jörissen 2009 insb. zur Rekonstruktion von medialen Bildungsprozessen

  39. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung • Grundlegende These (Giddens): • Menschen sind im Übergang zur Informationsgesellschaft im hohem Maße auf biografische Arbeit verwiesen (Kraul/Marotzki 2002)

  40. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung • 3 Merkmale von Bildung in der modernen Informationsgesellschaft : • Steigerung von Reflexivität • Steigerung von Biographizität • Steigerung der Flexibilität

  41. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung: Merkmale • Merkmale Bildungsprozesse in Moderne - Orientierung als Fähigkeit des Umgangs mit: • Kontingenz, • Flexibilisierung • Tentativität • das Einlassen auf Anderes und Fremdes • (Marotzki/ Jörissen 2008, S. 56).

  42. 3.2 Bildungstheoretisch orientierte Biographieforschung: Beispiele von Studien • 1. Die Auslegung lebensgeschichtlicher Bildungsprozesse in hochkomplexen Gesellschaften (Winfried Marotzki) • 2. Die rhetorische Analyse biographischer Bildungsprozesse in der (Post-)Moderne (Hans-Christoph Koller) • 3. Die Erforschung geschlechtskonstruierender Bildungsprozesse zwischen Moderne und Postmoderne (Heide von Felden) • 4. Die empirische Rekonstruktion spontaner Bildungsprozesse in individuellen und kollektiven Handlungspraktiken (Arnd-Michael Nohl)

  43. 3.1 Begriffliche Annäherung • „Biografische Arbeit“: • „als geeigneter Begriff, um Bildungsanforderungen der Menschen in der Moderne biographieanalytisch zu thematisieren“ (Kraul/Marotzki 2002, S. 8)

  44. 3.3 Literatur zu bildungsorientierter Biographieforschung • Literatur: • Vgl. Thorsten Fuchs (2011): Bildung und Biographie. Eine Reformulierung der bildungstheoretisch orientierten Biographieforschung. Bielefeld: Transcript Verlag. • Marotzki, Winfried (1990): Entwurf einer strukturalen Bildungstheorie. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.

  45. 3.3 Literatur zu bildungsorientierter Biographieforschung • Sekundärliteratur: • Allheit Peter (1993): Transitorische Bildungsprozesse: Das biographsche Paradigma in der Weiterbildung. In: Mader, W. (Hrsg): Weiterbildung und Gesellschaft. Grundlagen wissenschaftlicher und beruflicher Praxis in der Bundesrepublik Deutschland. Forschungsreihe des Forschungsschwerpunkts Arbeit und Bildung. Bd. 17. Bremen, S. 343-417.

  46. 3.3 Literatur zu bildungsorientierte Biographieforschung • Sekundärliteratur: • Kraul, Margret/Marotzki, Winfried (Hrsg.): Biographische Arbeit. Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung. Opladen: Leske und Budrich Verlag

  47. 4. Das narrative Interview 4.1 Begriffliche Annäherung 4.2 Erzähltheoretische Annahmen 4.3 Formal- und metatheoretische Kategorien 4.4 Zur Erhebung narrativer Interview

  48. 4.1 Begriffliche Annäherung: Interviewformen • Welche Formen von Interviews kennt (Merkmale)? • Gemeinsame Erarbeitung

  49. 4.1 Begriffliche Annäherung: Interviewformen • Narratives Interview • Leitfadeninterview • das halbstandardisierte Interview • das fokussierte Interview • das problemzentrierte Interview • Gruppeninterviews • Experteninterviews • Ethnographische Interviews

  50. 4.1 Begriffliche Annäherung: Einstieg • Das narrative Interview hat eine besondere Bedeutung für die Biographieforschung • Warum ist das so (Spezifik des narrativen Interviews)? • vgl. Vorbereitungstext von Nohl: • Selbstständiges Zusammentragen der Kernaussagen des Textes (Grundlagen)

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