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DGB-Ausbildungsreport 2008

DGB-Ausbildungsreport 2008. Ausbildungsqualität in Deutschland. DGB-Ausbildungsreport Kriterien für Ausbildungsqualität. Ausbildungsinhalte (Einhaltung des Ausbildungsplanes, Ausbildungsfremde Tätigkeiten) Fachliche Anleitung (Betreuung durch Ausbilder)

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DGB-Ausbildungsreport 2008

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Presentation Transcript


  1. DGB-Ausbildungsreport 2008 Ausbildungsqualität in Deutschland

  2. DGB-AusbildungsreportKriterien für Ausbildungsqualität • Ausbildungsinhalte(Einhaltung des Ausbildungsplanes, Ausbildungsfremde Tätigkeiten) • Fachliche Anleitung(Betreuung durch Ausbilder) • Ausbildungszeiten und Überstunden(Regelmäßigkeit, Häufigkeit und Ausgleich von Überstunden, Anrechnung des Berufsschulunterrichts) • Ausbildungsvergütung(Höhe der Vergütung und Regelmäßigkeit der Zahlung) • Persönliche Beurteilung der Auszubildenden(fachliche Qualität in Berufsschule und Betrieb, Zufriedenheit und Übernahmeperspektiven)

  3. Qualitätsranking 2008:25 Ausbildungsberufe im Vergleich Befragt wurden 4.725 Auszubildende, aus allen Lehrjahren, Betrieben verschiedener Größen und Regionen. Sie stammen aus den 25 meistfrequentierten Ausbildungsberufen. Die Auswahl ist nicht repräsentativ, bietet aber eine zuverlässige Orientierung.

  4. Qualitätsranking 2008:Gewinner & Verlierer nach Branchen Berufe der Metall- und Elektroindustrie sowie der IT-Sektor und die Kauleute Büro genießen die beste Ausbildungsqualität. Verwaltung und Handelsberufe sowie Handwerk Metall liegen im Mittelfeld. Ernährungsberufe, Dienstleistungsbranche und Gastronomie schneiden am schlechtesten ab. • Die 25 meistfrequentierten Ausbildungsberufe nach Branchen zusammengefasst.

  5. Einhaltung der AusbildungspläneDas Gehört zu einer guten Ausbildung • Drei Viertel der Betriebe halten die Ausbildungspläne „häufig“ oder „immer“ ein. • Kleinst-, Klein- und Familienbetriebe können aufgrund der geringen Personaldichte nicht immer eine geordnete Ausbildungsstruktur gewährleisten. Je kleiner der Betrieb, desto seltener werden die Ausbildungspläne tendenziell eingehalten.

  6. Ausbildungsfremde TätigkeitenIn der Ausbildung (eigentlich) verboten • 16 Prozent werden „häufig“ oder „immer“ mit ausbildungsfremden Tätigkeiten beschäftigt. • Auszubildende in kleinen und Kleinstbetrieben müssen häufiger ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten. Je kleiner der Betrieb, desto häufiger kommen tendenziell auch ausbildungsfremde Tätigkeiten vor.

  7. Betreuung durch AusbilderInnenLearning by doing kommt häufig vor • Ausbildung à la „Learning by doing“ ist für Unternehmen doppelt günstig: • Investitionen in gut geschultes Ausbildungspersonal werden eingespart. • Die Betriebe verfügen so über billige Arbeitskräfte als Aushilfen oder für Routinetätigkeiten. Schlechte Betreuung ist einer der häufigsten Gründe für eine abgebrochene Ausbildung.

  8. Überstunden in der AusbildungDie Belastung nimmt zu • Mehr als 40 Prozent der Auszubildenden leisten regelmäßig Überstunden (2006: 34,5 Prozent 2008: bereits 40,4 Prozent der Auszubildenden). • Auch hier sind Auszubildende aus kleinen und Kleinstbetrieben häufiger betroffen, als in größeren Betrieben. Überstunden in der Ausbildung entwickeln sich zur Normalität.

  9. Durchschnittlich geleistete ÜberstundenBis zu 5h die Woche sind die Regel • Auszubildende haben Überstunden nur freiwillig zu absolvieren. • Aber: Fast drei Viertel der befragten Auszubildenden leisten pro Woche bis zu fünf Überstunden. Für eine positive Beurteilung und Übernahme leisten die Auszubildenden gerade in kleineren Betrieben oft Überstunden.

  10. ÜberstundenausgleichÜber 20 Prozent gehen leer aus • Berufsbildungsgesetz § 17 besagt: Überstunden sind besonders zu vergüten oder in Freizeit auszugleichen. • Aber: nur knapp zwei Drittel erhalten einen Ausgleich für ihre Überstunden. Ohne innerbetriebliche Regelungen nehmen viele Auszubildende Überstunden ohne Ausgleich als Normalfall hin.

  11. Anrechnung des BerufsschulunterrichtesKeine Selbstverständlichkeit mehr • Bis 1997 garantierte das Jugendarbeitsschutzgesetz die Anrechnung der Berufs-schulzeiten auf die Arbeitszeit. • Die Pflicht zur Nacharbeit führt schnell zu 50-60 Arbeitstunden pro Woche. • Betroffene Auszubildende haben weniger Zeit zu lernen und fühlen sich dadurch benachteiligt. Ein Teil der Auszubildenden muss die theoretischen Unterrichtszeiten im Betrieb nacharbeiten.

  12. AusbildungsvergütungWie steht‘s mit dem Geld? • Die Ausbildungsvergütung ist entscheidend: eigenes Zimmer in Ausbildungsnähe, genug für die Monatskarte oder sogar einen ‚fahrbaren Untersatz‘. • Durch die Ergreifung ‚typischer‘ Männer- und Frauenberufe setzt sich die geschlechterspezifisch ungleiche Bezahlung weiter fort. Die Vergütung differiert geografisch, zwischen den Branchen und einzelnen Betrieben. Ohne Tarifbindung kann die Vergütung im Betrieb z.B. um 20 Prozent niedriger liegen.

  13. Übernahme nach der AusbildungUnsichere Zukunftsperspektiven • Knapp zwei Drittel wissen nicht, ob sie von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden. • 13,8 Prozent werden sicher nicht übernommen. • 21,6 Prozent werden sicher übernommen. Nach der Ausbildung wird der Einstieg in das Berufsleben trotz reklamierten Facharbeitermangels zunehmend schwerer.

  14. Zufriedenheit der AuszubildendenZufriedener mit BR/PR/JAV Zufriedenheit der Auszubildenden ist in Betrieben mit Interessenvertretungs-Strukturen höher.

  15. Last exit AusbildungsabbruchViele Abbrüche bei Dienstleistungen 10,9 Prozent der Befragten geben an, schon einmal eine Ausbildung abgebrochen zu haben.

  16. Ausbildungsqualität 2008Zusammenfassung der Situation • Gute Ausbildungsqualität weisen vor allem Industrie- und Großbetriebe auf. • Bessere Qualität bieten Berufe in der IT-, Metall- und Elektroindustrie sowie in den kaufmännischen Berufen. • Schlechtere Qualität hat die Ausbildung im Hotel- und Gastgewerbe, dem Handwerk Ernährung und vor allem im Baunebengewerbe. • Merkmale schlechter Ausbildungsqualität: • mehr ausbildungsfremde Tätigkeiten und Überstunden • höhere Arbeitsbelastung und schlechteres Arbeitsklima • mehr Ausbeutung als billige Arbeitskraft und Verstöße gegen das Berufsbildungs- und Jugendarbeitsschutzgesetz

  17. Ausbildungsqualität 2008Dafür steht die DGB-Jugend Vorschläge zur Förderung von Ausbildungsqualität: • Erhalt der dualen Ausbildung mit ihrer zentralen Bedeutung für die Integration von Jugendlichen in Arbeitsmarkt und Gesellschaft • Mehr Engagement für Ausbildungsqualitätvon zuständigen Stellen wie Industrie- und Handwerkskammer und den Betrieben • Wiedereinsetzung und Verbesserung der Ausbildereignungsverordnung für eine qualitativ hochwertige Anleitung • Veröffentlichung von Mängeln in der Ausbildung • Sensibilisierung von Auszubildenden für ihre Rechte

  18. Aus der Praxis Jana zum Thema Ausbildungfremde Tätigkeiten (Auszubildende zur Hotelfachfrau) Hallo! August letzten Jahres habe ich eine Ausbildung zur Hotelfachfrau begonnen. Eigentlich hatte ich gehofft, wirklich einen Einblick in das Berufsbild Hotelfachfrau zu erhaschen, stattdessen bin ich eigentlich nur als Putzfrau tätig und erledige Arbeiten, die nicht zur Ausbildung gehören. Einmal musste ich ein Treppenhaus mit einer Zahnbürste von oben bis unten putzen und dann wischen. Mein Chef hatte schlechte Laune, Ärger mit seiner Frau und ich musste diese Arbeit (4 Stunden) am nächsten Tag wiederholen und mir anhören, ich hätte nicht gründlich genug gearbeitet. 13. Februar 2008

  19. Aus der Praxis Sebastian zum Thema Fachliche Anleitung (Auszubildender zum Fachinformatiker/Systemintegration) Mein Betrieb besteht aus 2 Personen, meinem Chef und mir. Zur Situation: Ich bin oft allein beim Kunden und muss Aufgaben bewältigen, die ich zum Teil kein oder einmal selbst gemacht habe. Mein Chef ist der festen Überzeugung dass ich mir alles mit Online Trainings, Handbücher und google.de anlernen kann und hat kein Interesse mich auszubilden. Hat sich durch viele Gespräche bestätigt. Er ist dementsprechend sauer auf mich wenn ich beim Kunden (allein) etwas nicht auf die Reihe bekomme. Das wichtigste sind ihm seine Kunden (hat er mir ins Gesicht gesagt). Vom Gefühl her "misbraucht" er mich nur als billige Arbeitskraft. 06. März 2008

  20. Aus der Praxis Horst zum Thema Ausbildungszeiten (Auszubildender zum Koch) Sehr geehrte Damen und Herren, Mein Sohn (17 Jahre) begann am 1.9 eine Lehre in einem großen Hotel an der Ostseeküste als Koch. Hier der Auszug aus seinem Arbeitsplan: 68,5 h/Woche 12,25-12,75 h/Tag 8h Schule+5h Arbeit am Freitag Arbeit bis 21,15 vor einem Schultag 6 Tage Woche Accordarbeit usw. Ist das noch mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz vereinbar? 08. Januar 2008

  21. Aus der Praxis Serkan zum Thema Ausbildungsvergütung (Auszubildender zum KFZ-Mechatroniker) Ich lerne Kfz-Mechatroniker Zweirad im 1. Lehrjahr. Im Ausbildungsvertrag wurde eine Vergütung von 189 Euro für das erste Lehrjahr vereinbart. Mein Chef zahlt mir aber nur 120 Euro bar aus, lässt mich aber eine Quittung über die 189 Euro unterschreiben. Als ich ihm sagte, dass das nicht korrekt ist, sagte er, wenn ich nicht mitmache müsse er mich wieder entlassen. Aus Angst meinen Ausbildungsplatz zu verlieren, habe ich unterschrieben. Was kann ich dagegen tun??? Meine Eltern haben versucht mit ihm zu reden, aber er kommt immer gleich mit Kündigung. 10. März 2008

  22. Aus der Praxis Bastian zum Thema Situation im Betrieb (Auszubildender im Sicherheitsgewerbe) Wir Azubis arbeiten vorwiegend nachts, allein, ohne Aufsichtsperson. Diese Arbeit wird auch nicht mit Nachtzuschlägen vergütet. Ebenso an Wochenenden und Feiertagen. Das die Azubis aber als vollwertige Arbeitskraft beim Auftraggeber abgerechnet werden, ist hierbei erstmal egal. Die Stundenanzahl bewegt sich bis zu 270h im Monat, wobei dies mittlerweile auf 173h beschränkt wurde, weil angeblich die Berufsgenossenschaft kurz mal nachgeschaut hat. Laut Arbeitsvertrag gilt: die tägliche Arbeitszeit beträgt 8h, wir machen Aber in der Regel 12h-15h. Man wird bei Ansprache von etwaigen Kritiken mündlich genötigt, bedroht oder es werden Dinge erfunden, um einen zu belasten. Inhalt und Ablauf der Ausbildung sind bescheiden - Hauptsache es existiert eine billige Arbeitskraft. Wie kann man sich wehren? 16. März 2008

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