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Zusammen mit den Eltern . Grundlegende berlegungen zur Koproduktion der Hilfe Prof. Dr. Klaus Wolf Universit t Sieg

Einige (lsternde) Vorbemerkungen Warum eine gute Kooperation mit den Eltern (trotzdem) wichtig istDer sozialpdagogische Blick auf die Aufgaben und Probleme von Eltern Qualittsmerkmale . 1. Einige (lsternde) Vorbemerkungen. Zusammen mit den Eltern wozu? Ist das Heimerziehungsgeschft n

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Zusammen mit den Eltern . Grundlegende berlegungen zur Koproduktion der Hilfe Prof. Dr. Klaus Wolf Universit t Sieg

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Presentation Transcript


    1. Zusammen mit den Eltern …. Grundlegende Überlegungen zur Koproduktion der Hilfe Prof. Dr. Klaus Wolf – Universität Siegen klaus.wolf@uni-siegen.de

    2. Einige (lästernde) Vorbemerkungen Warum eine gute Kooperation mit den Eltern (trotzdem) wichtig ist Der sozialpädagogische Blick auf die Aufgaben und Probleme von Eltern Qualitätsmerkmale

    3. 1. Einige (lästernde) Vorbemerkungen Zusammen mit den Eltern – wozu? Ist das Heimerziehungsgeschäft nicht schon ohnehin kompliziert genug? Die schlechteste Familie …. Alle Eltern …. wollen … ... lieben ihre Kinder! Die Rückkehr in die Herkunftsfamilie ist ein wichtiges Ziel der Heimerziehung!

    4. 2. Warum eine gute Kooperation mit den Eltern (trotzdem) wichtig ist Grundlegende Ortsbestimmung Empirische Untersuchungen

    5. Walter Gehres: Das zweite Zuhause. Lebensgeschichte und Persönlichkeitsentwicklung von Heimkindern. Opladen 1997 Je entlastender das Kind seine Heimeinweisung empfindet, desto größer ist seine Bereitschaft, sich auf das Beziehungsangebot des Heimes einzulassen. Je umfangreicher und ernsthafter die Betroffenen selbst und deren Eltern an dem Fremdunterbringungsprozess beteiligt sind und je mehr sie damit einverstanden sind, desto größer ist die Bereitschaft der Betroffenen und deren Eltern, das Hilfeangebot anzunehmen; Je besser der Zusammenhang von ambulanter Elternarbeit und stationärer Arbeit am Kind gelingt, desto besser sind die Entwicklungschancen für das Kind.

    6. Helmut Lambers: Heimerziehung als kritisches Lebensereignis. Münster 1996 Wenn die Akteure des Helfersystems versuchen, die anderen Systeme – aus der Perspektive der Kinder: ihre bisherigen Lebensorte und die dort wichtigen Menschen – abzuwerten, bilden sich leicht Abspaltungen heraus, die an anderer Stelle des Systems als Koalitionsbildungen mit den Eltern wieder auftreten und ein eigenes Subsystem von nichtkompatiblen Aufforderungen produzieren. Wenn die Haltung von Mitgliedern der Heimorganisation mit den Erziehungsbemühungen der Eltern stark konkurriert (Elternarbeit als Elternerziehung), erfahren die Eltern eine Entwertung ihrer Lebenspläne. Als günstig erwies sich, wenn es gelingt das Mandat auch solcher Eltern sinnvoll in den Erziehungsprozess zu integrieren, die das Sorgerecht moralisch oder de jure eingebüßt haben.

    7. Normann, Edina: Erziehungshilfen in biografischen Reflexionen. Heimkinder erinnern sich. Weinheim 2003 Als sehr bedeutsam erweist es sich, wenn die Beziehungen zu den Eltern zugelassen wurden und die Kinder Hilfestellung fanden, ihre Beziehung zu den Eltern zu klären.

    8. Zitate aus einer Heimgruppe (Wolf: Machtprozesse in der Heimerziehung. Münster 1999 Sabrina lobt ihre Erzieherinnen so: „Die sind ok. Die wissen was sie wollen und wollen wenigstens versuchen, dass wir (seufzt) nicht so werden wie unsere Eltern. Das finde ich gut.“ Micha ist verzweifelt, weil er glaubt, dass er es nie allein schaffen wird sein Geld einzuteilen Er erklärt sich das so: „Das ist Vererbung meiner Mutter sag ich mal. Ich mein so, ich glaub, das kann man gar nicht vererben aber bei mir ist das halt so.“ Richard: „Meine Eltern sind Asoziale … Für mich sind die gestorben, die kenne ich gar nicht.“

    9. 2. Der sozialpädagogische Blick auf die Aufgaben und Probleme von Eltern. Welches Problem hat diese Mutter/ dieser Vater) zu bewältigen? ich schäme mich für sie und liebe sie doch muss um ihre Liebe immer kämpfen und bin mir nie sicher "Warum hat meine Mutter...?„ Dann wirtd es kompliziert – besondere Ressourcen ich schäme mich für sie und liebe sie doch muss um ihre Liebe immer kämpfen und bin mir nie sicher "Warum hat meine Mutter...?„ Dann wirtd es kompliziert – besondere Ressourcen

    11. Wir haben auch gedacht, damals, wir schaffen das, wir kriegen das wieder unter die Füße, und wenn erst mal die Kinder da sind - man hat sich selbst was vorgemacht. Und es hat net funktioniert. .. Dann gab es zwischen uns Stress, auch wegen Drogen, und das war einfach alles zu viel. (…) Jetzt kommt's Jugendamt und holt mein Kind wieder ab... Das ... war einer der schlimmsten Tage (Stimme wird schwächer, weint) in meinem Leben. „Dann sein Leben noch mal neu zu sortieren mit, was weiß ich, wie alt war ich denn? Anfang dreißig. Und net so genau zu wissen wohin, womit, ohne Schu... - nee, net ohne Schule, aber ohne Ausbildungsabschluss ... Ehm, und die Kraft für clean leben und noch Ausbildung machen, die reicht ja mal gar net. Man kann ja froh sein, wenn es fürs Erste überhaupt reicht. Selbst das ist immer fragwürdig bis zuletzt. Das, ehm, kostet alles einen Haufen Kraft, einen Haufen Energie. Und dann nix tun können. Und wenn's den Kindern gut geht - soweit - dann ist das für mich noch alles irgendwie erträglich. (kämpft mit den Tränen)“ 20,9-21 Christina Herr: Eltern ohne Kinder. Eine empirische Studie zu Bewältigungsformen bei der Unterbringung in einer Pflegefamilie. Universität Siegen 2005

    13. 2. Der sozialpädagogische Blick auf die Fremdunterbringung von Kindern. Welches Problem hat diese Mutter/ dieser Vater) zu bewältigen? Welche Ressourcen benötigt sie /er zur Bewältigung? Welche dieser Ressourcen können die Sozialen Dienste zugänglich machen? Für die Kinder Für deren Eltern Für die Pflegeeltern Auch: für die Mitarbeiterinnen im Heim Stärke der Heimerziehung: im Zusammenleben gesprächsträchtige Situationen schaffen Das Beispiel anderer Kinder Der alltägliche Zugang zu den wichtigen GesprächspartnernFür die Kinder Für deren Eltern Für die Pflegeeltern Auch: für die Mitarbeiterinnen im Heim Stärke der Heimerziehung: im Zusammenleben gesprächsträchtige Situationen schaffen Das Beispiel anderer Kinder Der alltägliche Zugang zu den wichtigen Gesprächspartnern

    15. Soziale Dienste als Belastungsquelle …. weil ich aus dem bisherigen Material bereits folgern kann, dass die Kontakte von Herkunftseltern zu sozialhelfenden Einrichtungen für diese eher belastend und prozessierend als unterstützend sind. Mit der Häufigkeit und Ausweitung dieser Kontakte steigen denn auch die Belastungen für Herkunftseltern. Das bedeutet in aller Regel, dass sich die sowieso schon problematische Lebenslage von Herkunftseltern mit der Kontaktherstellung zu sozialhelfenden Institutionen zumeist verschärft. Andererseits kann festgestellt werden, dass Herkunftseltern ein sehr lückenhaftes informelles soziales Sicherungsnetz haben und in gewisser Weise auf Unterstützung von außen angewiesen sind. (Faltermeier 2001: 219)

    16. Aufgabe: positive Bedeutungszuschreibung entwickeln Nur wenn es gelingt, den Herkunftseltern im Zusammenhang mit der Fremdunterbringung eine positive Bedeutungszuschreibung zu ermöglichen (…) können Herkunftseltern die Perspektiven der beteiligten Akteure mit übernehmen, ohne dass es dadurch im Kontext ihres individuellen Sinn- und Relevanzsystems zu Irritationen in ihrer handlungsleitenden Orientierung führen muss. (Faltermeier 2001: 193)

    17. Restabilisierung Voraussetzung für eine erfolgreiche Restabilisierung ist die Haltung der Fachkräfte den Herkunftseltern gegenüber. Kooperation kann nur gelingen, wenn auf Schuldzuweisungen an die Adresse der Herkunftseltern verzichtet wird. Die Analyseergebnisse unserer Studie zeigen, wie wenig Herkunftseltern selber ihre komplexen Lebensverhältnisse wirklich beeinflussen konnten und können, wie gering also der Anteil ihrer eigenen intentionalen Handlungsplanung ist: Sie werden in durchweg schwierige soziale und ökonomische Verhältnisse hinein­geboren; es ist damit auch ihr „Schicksal", in diesen sozial benachteiligenden Lebensbedingungen zu leben und dort irgendwie zu überleben. (Faltermeier 2001)

    18. Anschluss an die subjektiven Hilfepläne der Eltern So wie die Ämter und die professionellen Helfer ihre Vorstellungen von Hilfe haben, so haben die Eltern ihre eigenen, sehr individuellen Verständnisse von Hilfe und, konkreter, ihre eigenen „subjektiven Hilfepläne". (Faltermeier 2001: 196)

    19. Ressource: konkrete Vertrauensperson Zunächst ist hervorzuheben, dass es für die Eltern elementar wichtig ist, eine konkrete und immer ansprechbare Vertrauensperson aus dem professionellen Hilfesystem zu haben. Dies ist deshalb so bedeutsam, weil sie gerade auf Akzeptanz durch das Helfersystem angewiesen sind. Vor allem über diese wichtige Beziehungsebene kann leiblichen Eltern am ehesten erzieherische Handlungskompetenz (Perspektivenwechsel) vermittelt werden. (Faltermeier 2001: 161)

    20. Qualitätsmerkmale Konkurrenz und Rivalität abmildern: das pathogene Dreieck vermeiden

    21. Pathogenes Dreieck „Unsere Hypothese lautet: Es sind vielleicht weniger die einzelnen Reaktionen von Pflegeeltern oder Herkunftseltern, die sich belastend auf das Kind auswirken, sondern der Dauerstress, unter dem das Kind steht, wenn es in die Situation des "pathogen Dreiecks" gerät. Dies entsteht dann, wenn sich zwischen Pflegeeltern und Herkunftseltern keine einigermaßen tragbare Beziehung entwickelt, sondern beide Parteien in erster Linie um das Kind rivalisieren“ „Das Pflegekind kann also auch in dieser Situation in ein "pathogenes Dreieck" geraten: interessiert es sich für seine abwesenden leiblichen Eltern, kränkt dies die Pflegeeltern und/oder es muss befürchten, dass die fernen Eltern seine Zuneigung zu den Pflegeeltern missbilligen.“ Marianne Schumann: Herkunftseltern und Pflegeeltern: Konfliktfelder und Brücken zur Verständigung. Aus: Deutsches Jugendinstitut (DJI) (Hrsg.): Handbuch Beratung im Pflegekinderbereich. München (DJI Verlag) 1987. S. 61 f

    22. „Selbst in Pflegeverhältnissen, in denen lange der Kontakt zwischen dem Pflegekind und seinen leiblichen Eltern unterbrochen war und die Pflegeeltern zu faktischen ´Eltern´ geworden sind, zeigen Pflegekinder häufig in der Pubertät ein großes Interesse an ihren leiblichen Eltern und an einem Kontakt mit ihnen. Pflegeeltern sollten auf diese Entwicklung vorbereitet sein, damit es nicht zu der belastenden Situation kommt, von der ein Pflegekind (16 Jahre) auf einer Tagung berichtete: Es hatte sich jahrelang hinter dem Rücken der Pflegemutter heimlich mit seiner leiblichen Mutter getroffen, .,um der Pflegemutter nicht weh zu tun", weil es deren emotionale Betroffenheit hinsichtlich der 'anderen' Mutter spürte (ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR JUGENDHILFE, 1981).“ (Schumann 1987, S. 89)

    23. 3. Qualitätsmerkmale: Was macht eine gute pädagogische Praxis aus? Konkurrenz und Rivalität abmildern: das pathogene Dreieck vermeiden Weiche Übergänge Partizipation von Kindern und Eltern Verzahnung der Settings (z.B. ambulant und stationär), Koproduktion Versöhnung als biografische Aufgabe Entkoppelung von Rückkehr und Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung Kontinuität sichern Kinder im Mittelpunkt eines Netzwerkes Versöhnung # Vergessen, Verdrängen, Verkleistern Vers. Hellinger sondern Andere Lesart kennen lernen und vielleicht integrieren Chance der retrospektiven Umdeutung Anregung künftiger Kommunikation Manchmal auch primär: menschen freundliche Erfahrungen ermöglichen Versöhnung # Vergessen, Verdrängen, Verkleistern Vers. Hellinger sondern Andere Lesart kennen lernen und vielleicht integrieren Chance der retrospektiven Umdeutung Anregung künftiger Kommunikation Manchmal auch primär: menschen freundliche Erfahrungen ermöglichen

    24. Prof. Dr. Klaus Wolf Universität Siegen Adolf-Reichwein-Str. 2 57068 Siegen Homepage: www.uni-siegen.de/~wolf Email: Klaus.Wolf@uni-siegen.de

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