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7. Der gekreuzigte Messias

7. Der gekreuzigte Messias. Das Kreuz ist das Wahrzeichen des Christentums – nicht nur katholischer Ausprägung. Kirchentürme. Auf dem Turm einer reformierten Kirche sitzt der Hahn Das Kreuz ziert den Turm einer katholischen Kirche

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7. Der gekreuzigte Messias

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Presentation Transcript


  1. 7. Der gekreuzigte Messias Das Kreuz ist das Wahrzeichen des Christentums – nicht nur katholischer Ausprägung

  2. Kirchentürme • Auf dem Turm einer reformierten Kirche sitzt der Hahn • Das Kreuz ziert den Turm einer katholischen Kirche • Kreuze ohne Kruzifixus finden sich auch in reformierten Kirchen • Kreuze mit Kruzifixus sind eher im katholischen Raum beheimatet

  3. Der Gekreuzigte • 1. Kor. 1,22 f: Während die Juden Zeichen fordern und die Griechen Weisheit suchen, verkündigen wir den Gekreuzigten – für die Juden ein Ärgernis, für die Heiden eine Torheit.

  4. Ambivalenz des Kreuzes • Folterinstrument und Zeichen der Erlösung • Symbol für unschuldiges Leiden und für die Überwindung des Todes

  5. Warum starb Jesus • Wegen unserer Sünden? • Wegen der perfiden Juden (alte Karfreitagsliturgie)? • Weil Gott es wollte? • Als Folge eines Justizirrtums? • Starb er willentlich und bewusst? • Nahm er den Tod um der Wahrheit und der Liebe in Kauf?

  6. Erinnerung an den Tod Christi heute • Quelle der Kraft für Leidende? • Befreiung von tausend Ängsten und Nöten? • Opium für das Volk (Marx), dessen Leiden vernichtigt und das vertröstet wird auf ein besseres Jenseits? • Ausdruck eines sadistischen Gottesbildes, von dem es sich zu trennen gilt?

  7. Kreuz Christi • Lässt sich nicht auf eine einzige Weise deuten und glauben • Ist bedeutungsoffen und muss immer wieder neu in das eigene Leben, Denken und den eigenen Glauben hinein geholt werden • Hat zu tun mit den Millionen von Kreuzen Unschuldiger, die seither über all auf der Welt aufgerichtet worden sind und werden

  8. Vielfältige biblische Deutungen des Kreuzes • Bekenntnisartige Deutungen • Narrative Überlieferungen • Paulus zitiert im 1. Brief an die Korinther ein schon damals (Ende 50-iger Jahre) bekanntes Bekenntnis

  9. Urbekenntnis • „Christus ist für unsere Sünden gestorben gemäss der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tage auferweckt worden gemäss der Schrift und erschien dem Kephas, dann dem Zwölf.“(1. Kor. 15,3-5)

  10. Erzählungen • Die vier Evangelien berichten unterschiedlich über das Leiden und Sterben Christi • Unterschiedliche Akzentsetzungen im Blick auf ihre Adressaten

  11. Akzentuierungen bei Markus • Markus lässt Jesus in der Todesstunde den 22. Psalm beten und ihn mit einem Schrei sterben. Der römische Hauptmann bekennt diesen Menschen als Gottes Sohn.

  12. … und Matthäus • Matthäus berichtet von einem Erdbeben in der Todesstunde und davon, dass sich die Gräber öffneten und die Leiber vieler Heiliger auferweckt wurden

  13. … und Lukas • Lukas stellt Jesus als den leidenden Gerechten dar, der Feindesliebe bis zum Schluss übt und seinen Vater für seine Peiniger um Vergebung bittet. Bis in den Tod bleibt Jesus der Mensch für andere. • Der römische Hauptmann kommmt zum Schluss: „Das war wirklich ein gerechter Mensch.“

  14. … und Johannes • Kein Abendmahl mit Deutungsworten von Brot und Wein, dafür Fusswaschung (Joh 13) • Tod als Hinübergang zum Vater • Sein Reich ist nicht von dieser Welt • Er stirbt mit den Worten „Es ist vollbracht“ • Sein Tod ist Lebenshingabe für seine Freunde und Erhöhung zu Gott zugleich

  15. Und das Gemeinsame? • Die unterschiedlichen Akzentuierungen in den vier Evangelien schliessen sich nicht aus, sondern ein • Die Deutungen des Todes Jesu sind bis heute unabgeschlossen und abhängig vom Kontext (kein Text ohne Kontext) • Nach Auschwitz kann man den Tod Jesu nicht mehr gleich deuten wie zuvor

  16. Historisches Grundgerüst • Einzug in Jerusalem – kleiner und bescheidener als überliefert • Die ausgeschmückte Geschichte ist bereits ein Bekenntnis zu Jesus als dem messianischen Friedensbringer und König ( = Predigt) • Folie: Einzugsgeschichten von Herrschern in der Antike und Sacharja 9 / Psalm 118,25 (Drehbuch)

  17. Tempel • Tempelreinigung (bei Joh bereits am Anfang des Wirkens Jesu) – weniger spektakulär als geschildert • Zeichenhandlung mit beschränkter Wirkung • Jesus wirkt jedenfalls im spirituellen Zentrum des damaligen Judentums und stört das Geldtreiben am Wallfahrtsort

  18. Ort der Macht • Tempel = Nationalbank, Ort der Macht, Ort möglicher Aufruhr, „Petersdom“, „Pentagon“, „Kapitol“, „Weisses Haus“, „World Economic Forum“ und „Paradeplatz“ in einem • Beim Tempel sind die Interessen bebündelt und liegen die Nerven blank (vergleichbar mit dem Tempelberg heute in Jerusalem)

  19. Salbung • Salbung in Bethanien: Diese Geschichte (Mk 13, 3-9) hat einen deutlichen Bezug zum nahen Tod und zum Begräbnis Jesu. Sie ist Hinweis dafür, dass Jesus – ohne sterben zu wollen – um seinen Tod „wusste“, ihn voraus ahnte und – um der Wahrheit und der Liebe Willen – auch in Kauf nahm • Die salbende Frau hat eine enorme symbolische Bedeutung, auch was die Frauen in der Kirche anbelangt …

  20. Letztes Abendmahl • In den Synoptikern in grosser Übereinstimmung überliefert • Kaum Zweifel daran, dass Jesus in der Art des jüdischen Familienvaters mit den Seinen ein letztes Mal gegessen und – wie bei jeder Sabbatfeier – Wein und Brot gesegnet und ausgeteilt hat. Diesen beiden Elementen kann Jesus im Angesicht seines Todes sehr wohl eine neue Bedeutung verliehen haben (Deutungsworte, Einsetzungswort)

  21. Abendmahl als Zeichen für das Reich Gottes • „Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.“ (Mk 14,25). • Die Gegenwart Gottes leuchtet auf dem Weg zum Reich Gottes in der Mahlgemeinschaft hier auf Erden besonders auf. Brot und Wein sind die Zeichen der Nähe Gottes. • Joh kennt kein Abendmahl im engeren Sinne, aber die Fusswaschung und die Brot- und Weinstock-Worte in Joh 6 u.a.

  22. Ausgefaltete Abendmahlstheologie bei Paulus • 1. Kor 11,23-26 finden wir dann das Urdokument für unser heutiges katholisches und reformiertes Abendmahl/Eucharistie: „Ich habe vom Herrn empfangen, was ich an euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus nahm in der Nacht, da er ausgeliefert wurde, Brot, dankte, brach …. Und sprach: <Das ist mein Leib …!> …..

  23. Gefangennahme • Angehörige der Tempelpolizei („Schweizergarde“) nehmen Jesus noch in der Nacht gefangen, um Aufruhr zu vermeiden und ihn rasch aus dem Verkehr zu ziehen • Seine Anhänger-/innen werden verschont, was darauf schliessen lässt, dass er als Einzelfigur verdächtig war, nicht eine Widerstandsgruppe um ihn

  24. Prozesse • Vor dem Hohen Rat, vermutlich am frühen Morgen einem Ausschuss • Halbamtliches Verhör durch den Hohen Priester Kaiphas und ein paar wichtige Ratsleute • Vorbereitung der Anklage vor dem ganzen Synhedrium (Hoher Rat) • Beschluss zur Überlieferung an Pilatus

  25. Drei zentrale Titel bei Verhör • Messias, Sohn des Gepriesenen (Gottes), Menschensohn (Mk 14) • Diese drei Titel fassen die Bedeutung Jesu entweder bereits zu Lebzeiten (-) oder dann nach seinem Tod zusammen (+) – in ihnen verschränken sich bereits verschiedene Christologien

  26. Prozess vor Pilatus • Die Evangelien – bes. Lukas – entlasten Pilatus von der Schuld am Tod Jesu mehr oder weniger stark • Trotzdem: Nur die Römer konnten ein Todesurteil aussprechen und vollstrecken • Jurisdiktionsgewalt der Römer • Ausserbiblisches Zeugnis: Ein jüd. Prophet wird wegen Kritik am Tempel von den Juden verhört und von den Römern angeklagt und … freigelassen (Flavius Josephus)

  27. Pilatus einst - Putin heute • Die Rolle von Putin bei der Verurteilung der in einer orthodoxen Kirche aufgetretenen Frauengruppe „Pussy Riat“ ist von ferne vergleichbar mit der des Pilatus bei der Verurteilung Jesu damals • Verschränkung von kirchlicher und staatlicher Macht mit entsprechenden Interessen einst wie heute

  28. Schuld am Tod Jesu • Kann nicht den Juden angelastet werden • Rechtlich schuldig sind „die Mächtigen Jerusalems“, also führende jüdische Kreise in enger Zusammenarbeit mit den römischen Herren im Lande

  29. Kein Justizirrtum • Dass das Urteil über Jesus gelegentlich mit der Verurteilung des Sokrates verglichen und ebenfalls als Justizirrtum bezeichnet wird, ist unzutreffend • In der Logik der damaligen Zeit und der Umstände wurde Jesus durchaus zu Recht verurteilt, auch wenn sein Tod furchtbares Unrecht bedeutete

  30. Kreuzigung • In allen Evangelien Bezugsrahmen AT • Vor allem Psalm 22 bietet Bezugsrahmen und viele Motive: Verlassenheit, Spott, Durst, Durchbohren der Hände und Füsse, Gaffer, Loswerfen um die Kleider • Der Bezug auf die jüdische Bibel macht den Schandtod plausibler und erträglicher • Einzeichnung des Schicksals Jesu in die Geschichte Gottes mit seinem Volk

  31. Historizität • Auch wenn das Alte Testament gleichsam so etwas wie ein Drehbuch für das Ende des Lebens dieses Gerechten hergab, ist an der Historizität des Kreuzestodes Jesu nicht zu zweifeln • Das Dass der Kreuzigung ist sicher; das Wie-Genau der Kreuzigung ist auf dem Feld der theologischen (nicht der historischen) Wahrheit angesiedelt

  32. Cicero • Cicero bezeichnet die Hinrichtungsart der Kreuzigung als „die grausamste und fürchterlichste Todesstrafe“. Sie wurde ausschliesslich an Sklaven und Angehörigen unterworfener Völker angewendet • Dass Jesus mit Erlaubnis der Römer am selben Tag vom Kreuz genommen und in der Gruft des reichen Ratsherrn Joseph von Arimathäa bestattet worden ist, ist historisch ebenfalls wahrscheinlich

  33. Kurzformel des historischen Geschehens „Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben.“ (Teil des Apostolikums)

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