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Rechnungslegungs-ÄnderungsG 2010 (RÄG 2010) UGB-Bilanz - Steuerbilanz (Ministerialentwurf 12.10.2009, 100/ME NR. 24.GP)

Rechnungslegungs-ÄnderungsG 2010 (RÄG 2010) UGB-Bilanz - Steuerbilanz (Ministerialentwurf 12.10.2009, 100/ME NR. 24.GP) Regierungs-Vorlage. Alois Pircher Florian Silvestri. RV RÄG 2010 . Beweggründe - Probleme

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Rechnungslegungs-ÄnderungsG 2010 (RÄG 2010) UGB-Bilanz - Steuerbilanz (Ministerialentwurf 12.10.2009, 100/ME NR. 24.GP)

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  1. Rechnungslegungs-ÄnderungsG 2010(RÄG 2010)UGB-Bilanz - Steuerbilanz(Ministerialentwurf 12.10.2009, 100/ME NR. 24.GP)Regierungs-Vorlage Alois Pircher Florian Silvestri

  2. RV RÄG 2010 • Beweggründe - Probleme • Senkung der Verwaltungskosten für Unternehmer aus bundesgesetzlicher Informationsverpflichtung • Vereinfachung und Angleichung an die steuerlichen Gewinnermittlungsvorschriften (Maßgeblichkeitsgrundsatz) • Die Anhebung des für die Rechnungslegungspflicht festgelegten Schwellenwertes • Umsetzung der RL 2009/49/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates in Hinblick auf bestimmte Angabepflichten mittlerer Gesellschaften, sowie die Pflicht zur Erstellung eines konsolidierten Abschlusses

  3. RV RÄG 2010 • Hauptgesichtspunkte des Entwurfes • Zwei Kernpunkteaufbauend auf die Arbeiten des AFRAC(Austrian Financial Reporting and Auditing Committee) • Anhebung des für die Rechnungslegungspflicht festgelegten Schwellenwertes für Einzelunternehmer und Personengesellschaften • Deregulierung der unternehmensrechtlichen Buchführungs- Inventur- und Bilanzierungspflichten für Kleinunternehmer • Beseitigung diverser Bewertungswahlrechte in der UGB-Bilanz • Inkrafttreten geplant mit01.01.2010

  4. RV RÄG 2010 • Maßgeblichkeitsgrundsatz als Idealfall • Eine Gewinnermittlung (UGB + EStG) • praktikabel • Praxis unterschiedliche Problemfelder • UGB:Gläubigerschutz, Vorsichtsprinzip • Bilanzpoltische Spielräume • Wahlrechtsproblematik • Steuerbilanz:Periodengerechter Gewinn

  5. RV RÄG 2010 • Situation derzeit (HaRÄG 2005)

  6. Gewerbliche Unternehmen Umsatz < 400.000 € Freiberufler Landwirte Umsatz < 400.000 € oder EHW < 150.000 € Gewerbliche Unternehmen Umsatz > 400.000 € Kapitalgesellschaften verdeckte Kapitalgesellschaften (GmbH & Co KG udgl.) Landwirte Umsatz > 400.000 € oder EHW > 150.000 € PFLICHT FREIWILLIG Bilanzierung nach Steuerrecht § 4 (1) EStG Steuerliche Einnahmen- Ausgaben-Rechnung gem. § 4 (3) EStG Bilanzierung nach Unternehmensrecht §§ 189 UGB i.V.m. § 5 EStG Führen von Büchern Bilanzierung = Betriebsvermögensvergleich Führen von Aufzeichnungen Überschussrechung Vorsichtsprinzip Gleichmäßigkeit der Besteuerung / Fiskalzweck Situation derzeit

  7. RV RÄG 2010 • Reformüberlegungen • Verstärkte Maßgeblichkeit • Anknüpfung an UGB-Bilanz • Verringerungen der Wahlrechte in UGB-Bilanz • Begriffe vereinheitlichen wie zB. • Vermögensgegenstand – Wirtschaftsgut • Beizulegender Wert - Teilwert • Abweichungen in zB § 6 EStG neu

  8. RV RÄG 2010 • Rechnungslegungspflicht neu • § 189 (1) Z 2 UGB neu • Schwellenwert von € 400.000,-- auf€ 700.000,-- erhöht • Qualifiziertes Überschreiten von € 600.000,-- auf € 1.000.000,-- erhöht • Neue Schwellenwerte gültig ab 01.01.2010für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2009 beginnen§ 906 (20) Satz 1 UGB „Übergangsvorschrift“

  9. RV RÄG 2010 • Konsequenzen der Rechnungslegungspflicht neu • § 189 (1) Z 2 UGB neue Schwellenwerte • Entfall der Rechnungslegungspflicht für ca. 12.000 Unternehmer (siehe Erläuterungen Allgemeiner Teil – Materialien)aufgrund gestiegener Umsatzgrenzen • Keine Verpflichtung der Eintragung im Firmenbuch • Umstieg auf EAR-Rechnung möglich (Kosteneinsparung) • Bilanzierung, Inventur • Jedoch Verringerung der qualifizierten Umsatzgrenzensteigerung von bisher 50% auf ca. 42.90%.Qualifizierte Umsatzreduktion? 50%

  10. RV RÄG 2010 • § 189 (1) Z 2 UGB neue Schwellenwerte • Zwei Übergangsvorschriften UGB: • § 907 (16) UGB • Unternehmen vor 1.1.2007 nicht rechnungslegungspflichtig • Beobachtungszeitraum(2 Jahresfrist > 400.000 oder Jahresfrist > 600.000)ab 01.01.2007 in Geltung • versus § 906 (20) UGB neu • Rückwirkende Anwendung der (neuen höheren) Schwellenwerte(2 Jahresfrist > 700.000 oder Jahresfrist > 1.000.000)

  11. RV RÄG 2010 • Konstellationen der beiden Übergangsregelungen: • Ausgangssituation: • Am 01.01.2007 nicht rechnungslegungspflichtig • HaRÄG ab 01.01.2007 • Umsatzgrenzen 400.000 und 600.000 • Situation 1: • Nichtüberschreiten der Rechnungslegungsgrenzenab 2007 gem. § 189 UGB idF HaRÄG (x<400.000) • Keine Rechnungslegungspflicht!

  12. RV RÄG 2010 • Situation 2: • Zweimaliges Überschreiten (nicht qualifiziert)(400.000<x<600.000) der RL-Grenzen § 189 UGB idF HaRÄG • Nach § 907 (16) UGB • Ab dem Zweitfolgenden Geschäftsjahr • Schwellenwert 400.000 (nicht wesentlich) in zwei aufeinander folgenden GJ überschritten • Buchführung grundsätzlich ab 01.01.2010 • JEDOCH§ 907 (20) UGB • Rückwirkende Anwendung höherer Schwellenwerte • Ab dem Zweitfolgenden Geschäftsjahr • Schwellenwert 700.000 (nicht wesentlich) in zwei aufeinander folgenden GJ überschritten • Kein Überschreiten der 700.000 Grenze in 2007 und 2008 • Keine Buchführung ab 01.01.2010

  13. RV RÄG 2010 Situation 3: • Überschreiten (qualifiziert jedoch 600.000<x<700.000) der RL-Grenzen § 189 UGB idF HaRÄG • Nach § 907 (16) UGB • Ab dem folgenden Geschäftsjahr • Schwellenwert 600.000 (wesentlich) im GJ überschritten • Buchführung grundsätzlich ab Folgejahr • JEDOCH § 907 (20) UGB • Rückwirkende Anwendung höherer Schwellenwerte • Schwellenwert 700.000 (nicht wesentlich) in zwei aufeinander folgenden GJ überschritten? • Kein Überschreiten der 700.000 Grenze • Keine Buchführung

  14. RV RÄG 2010 Situation 4: • Überschreiten (qualifiziert 700.000<x<1.000.000) der RL-Grenzen § 189 UGB idF HaRÄG • Nach § 907 (16) UGB • Ab dem folgenden Geschäftsjahr • Schwellenwert 600.000 (wesentlich) im GJ überschritten • Buchführung grundsätzlich ab Folgejahr • JEDOCH § 907 (20) UGB • Rückwirkende Anwendung höherer Schwellenwerte • Schwellenwert 700.000 (nicht wesentlich) in zwei aufeinander folgenden GJ überschritten? • Ja!Buchführung ab dem zweitfolgenden Jahr der Überschreitung • Nein!kein zweimaliges Überschreiten =) Keine Buchführung

  15. RV RÄG 2010 Situation 5: • Überschreiten (qualifiziert x>1.000.000)der RL-Grenzen § 189 UGB idF HaRÄG • Nach § 907 (16) UGB • Ab dem folgenden Geschäftsjahr • Schwellenwert 600.000 (wesentlich) im GJ überschritten • Buchführung grundsätzlich ab Folgejahr • JEDOCH § 907 (20) UGB • Rückwirkende Anwendung höherer Schwellenwerte • Schwellenwert 1.000.000 (wesentlich) einmal überschritten • Buchführung grundsätzlich ab Folgejahr

  16. RV RÄG 2010 • Auswirkungen auf die steuerliche Gewinnermittlung • Erhöhung der Schwellenwerte • Entfall bzw. durch Rückwirkung (siehe vorne) Nichtentstehen der Gewinnermittlung nach § 5 (1) EStG • Wechsel der Gewinnermittlung • § 5 (1) auf § 4 (1) EStG • sofern § 125 (1) lit a BAO erfüllt • oder freiwillige Buchhaltung • § 5 (1) auf 4 (3) EStG • Sofern weder freiwillig • noch aufgrund der § 125 BAO Buchführung(Beachte die unterschiedlichen Umsatzgrenzen§ 125 BAO - § 189 UGB neu idF ME!!!!) • Beachte jedoch § 5 (2) EStG idF StruktAnpGfreiwillige § 5 Gewinnermittlung kraft Fortführungsoption • Gewillkürtes BV • Grund und Boden (jedoch § 4 (10) Zi 3a EStG) • Rückstellungsbildung

  17. RV RÄG 2010 • Auswirkungen auf die steuerliche Gewinnermittlung • Erhöhung der Schwellenwerte • Im MEntwurf keine Anpassung der Umsatzgrenzen des § 125 BAO mit § 189 UGB • § 125 (1) BAO „…. Land- und forstwirtschaftlichen Betrieb oder wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb (§ 31 BAO) ….“ zur Buchführung verpflichtet • Land & Forstwirte, Gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Körperschaften mit ihrem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb § 31 BAO benachteiligt (Schwellenwert 400.000) • Gewerbetreibende Unternehmen (Schwellenwert neu 700.000) • „Gleichheitsrechtliche Bedenken?“

  18. RV RÄG 2010 • Wahlrechte einschränken • Aufwendungen für das Ingangsetzen und Erweitern eines Betriebes(§ 198 (3) UGB) • Mindestansatz bei den Herstellungskosten(§ 203 (3) UGB) • Abschreibungszeitraum für den Firmenwert(§ 203 (5) UGB) • Erweitertes Niederstwertprinzip im Umlaufvermögen(§ 207 (2) UGB) • Zuschreibungswahlrecht(§ 208 UGB iVm § 6 (13) EStG) • Pflicht zur Erstellung eines konsolidierten Abschlusses(§ 249 (2) UGB) • Unterschiedsbetrag aus einer Kapitalkonsolidierung(§ 261 (1) UGB)

  19. RV RÄG 2010 • Ingangsetzungs- und Erweiterungsaufwendungen(§ 198 (3) UGB) • Bisher Aktivierungswahlrecht (Bilanzierungshilfe) • Entfall dieser Regelung durch RÄG 2010 neu • Bilanzpolitischer Gestaltungsspielraum (True and Fair View?) • EStG keine vergleichbare Regelung • Keine Aktivierung mehr möglich (Maßgeblichkeit) =) Aufwand • Ähnliche Status quo in Deutschland nach BilMOG • Aufhebung der entsprechenden Regelung § 269 dHGB • Durch Aufhebung bedingte Folgeänderungen • Abnutzung Bilanzierungshilfe (§ 210 UGB) entfallen (ND 5 Jahre) • Ausschüttungssperre von Gewinnen durch Aktivierung der Bilanzierungshilfe (§ 226 (2) UGB) • GuV-Gliederung (Abschreibungen auf Ingangsetzungs- und Erweiterungsaufwendungen (§ 231 (2) 7 lit. a UGB) • Übergangsvorschriften (§ 906 (21) 2. Satz UGB) • Altregelungen (siehe oben) gelten weiter

  20. RV RÄG 2010 • Mindestansatz bei den Herstellungskosten(§ 203 (3) UGB) • Angemessene Teilen von Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten dürfen … (Bilanzierungswahlrecht) • Entfall dieser Regelung durch RÄG 2010 neu • Jetzt Aktivierungspflicht von angemessenen MGK und FGK • „Angemessen“ =) hL auch fixe GK • Informationsfunktion, Vergleichbarkeit (True and Fair View) • EStG Aktivierungspflicht (§ 6 Z 2 lit. a EStG) • Ähnliche Status quo in Deutschland nach BilMOG • Aufhebung der entsprechenden Regelung § 253 dHGB • Übergangsvorschriften (§ 906 (21) 3. Satz UGB) • Altregelungen (siehe oben) gelten weiter • Anhangsangabe § 236 UGB (Erläuterungen Bewertungsmethoden)

  21. RV RÄG 2010 • Abschreibungszeitraum für den Firmenwert(§ 203 (5) UGB) • Entgeltlich erworbener Firmenwert (Bilanzierungswahlrecht) • Entfall dieser Regelung durch RÄG 2010 neu • Jetzt Aktivierungspflicht • Planmäßige Abschreibung auf individuelle betriebliche ND (MWR?!) • Anhangsangaben über Abschreibungsdauer und Methode (§ 236 UGB) • Vergleichbarkeit (True and Fair View?) • Problem:Bewertung von Einlagen § 202 (1) UGB (Betriebe oder Teilbetriebe… eingelegt) =) Regelungen § 202 (5) UGB sinngemäß • Konzerninterne Umgründungsvorgänge? Marktbewertung? • EStG Aktivierungspflicht (§ 4 (1) EStG) • 15 jährige Abschreibung (§ 8 (3) EStG) • Praxiswert (EStR Rz 3188), eventuell kürzerer Zeitraum • Ähnliche Status quo in Deutschland (§ 246 (1) bzw. § 253 (3) dHGB)

  22. RV RÄG 2010 • Erweitertes Niederstwertprinzip im Umlaufvermögen (§ 207 (2) UGB) • … in nächster Zukunft nach vernünftiger unternehmerischen Beurteilung weitere Wertminderungen erwartet werden (Abschreibungswahlrecht) • Antizipieren zukünftig eintretender Wertminderungen • Entfall dieser Regelung durch RÄG 2010 neu • Widerspruch zum Stichtagsprinzip • Zu weite Auslegung des Vorsichtsprinzips • True and Fair View • EStG keine entsprechende Regelung • Abschreibung unterhalb des Teilwertes unzulässig • Beizulegender Wert (UGB) = Teilwert (EStG) • Keine MWR • Ähnliche Status quo in Deutschland § 253 dHGB

  23. RV RÄG 2010 • Zuschreibungswahlrecht(§ 208 UGB iVm § 6 (13) EStG) • § 208 (1) UGB generelles Wertaufholungsgebot • Sofern Gründe der vorangegangenen außerplanmäßigen Abschreibung wegfallen • Ausnahme:§ 208 (2) UGB alt de facto Maßgeblichkeit (umgekehrte Maßgeblichkeit) • wenn niedriger Wertansatz in der Steuerbilanz beibehalten werden darf … • Beachte: • VwGH 22.04.2009 (2007/15/0074) versus EStR Rz 2584 • Zuschreibung auch dann, wenn keine Identität der Gründe der Wertminderung und der Wertsteigerung

  24. RV RÄG 2010 • Zuschreibungswahlrecht(§ 208 UGB iVm § 6 (13) EStG) • Änderung des § 208 (2) UGB neu • Zuschreibungen unterlassener Wertaufholungen aufgrund bisherige § 208 (2) UGB alt (de facto Maßgeblichkeit) • Wann? • Erstes Geschäftsjahr, das nach dem 31.12.2009 beginnt • Aufhebung § 208 (3) UGB =) Anhangsangabe der unterlassenen Zuschreibung nicht mehr notwendig!

  25. RV RÄG 2010 • Zuschreibungswahlrecht(§ 208 UGB iVm § 6 (13) EStG) • Steuerliche Auswirkungen (Teil 1) • § 6 Z 13 EStG neu • Nachgeholte Zuschreibungen (§ 208 (2) UGB neu) • „Steuerneutral“ Unversteuerte Rücklage (Bewertungsreserve) • Steuerlicher Wertansatz wird nicht erhöht!!! • Zuschreibungen von Werterholungen von nach 01.01.2010 • Jedenfalls steuerpflichtig!!!!

  26. RV RÄG 2010 • Zuschreibungswahlrecht(§ 208 UGB iVm § 6 (13) EStG) • Steuerliche Auswirkungen (Teil 2) • § 6 Z 13 EStG neu iVm § 6 Z 2 lit. a EStG (KRITIK!!) • Unterschiedlicher steuerliche Umgang mit Werterholungen • § 4 (1) EStG • Kann Teilwert auch dann ansetzen, wenn er höher ist als der letzte Bilanzansatz • § 5 (1) EStG • Muss gem. § 208 UGB iVm § 6 (13) EStG • Verweis von § 6 Z 2 lit a letzter Satz EStG geht ins Leere

  27. RV RÄG 2010 • Pflicht zur Erstellung eines konsolidierten Abschlusses(§ 249 (2) UGB) • Umsetzung der RL 2009/49/EGbetreffend Angabepflichten mittlerer Gesellschaften sowie die Pflicht zur Erstellung eines konsolidierten Abschlusses • MU mit ausschließlich TU, für sich und zusammengenommen von untergeordneter Bedeutung sind =) Entfall des Konzernabschlusses und Konzernlagebericht • Verpflichtender Ansatz des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung (Aufhebung § 261 (1) zweiter Satz) • Derzeit zwei Möglichkeiten der Behandlung eines Unterschiedsbetrages iR einer Kapitalkonsolidierung • Ausweis (§ 254 (3) UGB) + Abschreibung auf 5 Jahre bzw. Tilgung • Ausweis Unterschiedsbetrages + Verrechnung mit Kapital- oder Gewinnrücklage (Neuregelung schafft diese Methode ab)

  28. Amtshilfedurchführungsgesetz(BGBl I Nr 102/2009) Bankgeheimnis(§ 38 BWG)EU-Zinsenrichtlinie(2003/48/EG)OECD-Standard zum Informationsaustausch in Steuersachen(TIEA bzw. Artikel 26 OECD-MA) Alois Pircher Florian Silvestri

  29. ADG und Bankgeheimnis • § 38 BWG (Verfassungsbestimmung!) • Bankgeheimnis (§ 38 (1) BWG) • „Kreditinstitute, ihre Gesellschafter, Organmitglieder Beschäftigte sowie sonst für Kreditinstitute tätige Personen dürfen Geheimnisse, die ihnen ausschließlich auf Grund der Geschäftsbedingungen mit Kunden oder auf Grund des § 75 (3) anvertraut oder zugänglich gemacht worden sind, nicht offenbaren oder verwerten“

  30. ADG und Bankgeheimnis • § 38 BWG (Verfassungsbestimmung!) • Bankgeheimnis (§ 38 (1) BWG) • Wichtigste Ausnahmen (Auszug): • Im Zshg. mit Strafverfahren auf Grund einer gerichtlichen Bewilligung (§ 116 StPO) • Gegenüber Staatsanwaltschaften und Strafgerichten • Und mit eingeleiteten Strafverfahren wegen vorsätzlicher Finanzvergehen (ausgenommen Finanzordnungswidrigkeiten) gegenüber Finanzstrafbehörden • Bei Todes eines Kunden gegenüber Abhandlungsgericht, Gerichtskommissär • Minderjährige bzw. pflegebefohlene Kunden, gegenüber Vormundschafts- oder Pflegschaftsgericht • Kunde stimmt schriftlich zu • Für allgemein gehaltene Bankauskünfte über die wirtschaftliche Lage des Unternehmers

  31. ADG und Bankgeheimnis • § 38 BWG (Verfassungsbestimmung!) • Auswirkungen des Bankgeheimnis (§ 38 (1) BWG) • EU-Quellensteuer anstatt Informationsaustausch • Vorbehalt gegen Art 26 OECD-MA (siehe hinten) • Angriffspunkte auf das österreichische Bankgeheimnis • Richtlinie 2003/48/EG des Rates der Europäischen Union vom 3. Juni 2003 im Bereich der Besteuerung von Zinserträgen („Zinsenrichtlinie“) • Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung • Entwicklungen im Rahmen der OECD • OECD-MA zum Informationsaustausch in Steuersachen„Tax Information Exchange Agreement (TIEA)“ • Art 26 des OECD-MAzur Vermeidung von Doppelbesteuerung

  32. ADG und Bankgeheimnis • § 38 BWG (Verfassungsbestimmung!) • Angriffspunkte auf das österreichische Bankgeheimnis • Richtlinie 2003/48/EG des Rates der Europäischen Union vom 3. Juni 2003 im Bereich der Besteuerung von Zinserträgen („Zinsenrichtlinie“) • Seit 01.07.2005 • Meldung Zinseinkünfte von EU-Ausländern aufgrund Zinsenrichtlinie an Wohnsitzfinanzamt • Ausnahmen: • Österreich, Belgien, Luxenburg (Übergangszeitraum) • Während Übergangszeitraum • Quellensteuerabzug (siehe EU-QuStG) derzeit 20% • Vermeidung Quellensteuerabzug durch Informationsaustausch(Art 10 (2) EU-QuStG)

  33. ADG und Bankgeheimnis • Richtlinie 2003/48/EG des Rates der Europäischen Union vom 3. Juni 2003 im Bereich der Besteuerung von Zinserträgen („Zinsenrichtlinie“) • Beschränkung der Richtlinie (2003/48/EG) auf • Lediglich auf „Zinsen“ • Leichte Umgehungsmöglichkeit • Richtlinienvorschlag zur Änderung der Zinsen-RL • Ziel: Schlupflöcher schließen und Steuerflucht verhindern • Ua. Erweiterung der Anwendungen • Auf Wertpapieren, die Forderungen gleichwertig sind • Auf Lebensversicherungsverträge • Auf bestimmte Investmentfonds

  34. ADG und Bankgeheimnis • Vorschlag über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden • Regelt Verfahren nach denen die Verwaltungsbehördender Mitgliedsstaaten untereinander im Hinblick auf Steuern zusammenarbeiten • Verfahren für den Austausch bestimmter Informationen auf elektronischen Weg • Austausch von Informationen auf Ersuchen • Automatischer Austausch von Informationen • Spontaner Austausch von Informationen • Anwendbar auf Steuern, Pflichtbeiträge zu Sozialversicherung, die an die Mitgliedsstaaten abgeführt werden müssen

  35. ADG und Bankgeheimnis • Vorschlag über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden • Konsequenzen: • Verweigerung der Informationsübermittlung aufgrund Bankgeheimnis nicht mehr möglich

  36. ADG und Bankgeheimnis • Entwicklung im Rahmen der OECD • Ausgangslage: • IdR aus zwei Dokumenten ableitbar • Tax Information Exchange Agreement (TIEA) • Art 26 OECD-MA • Versuch einer Harmonisierung beider Dokumente noch nicht erfolgt • Unterschiede insb. bei Art des Auskunftsverkehrs • TIEA • nur Informationsaustausch auf Ersuchen • Art 26 (1) OECD-MU • Auf Ersuchen • Unaufgefordert und spontan (zB. sofern für anderen Staat von Interesse sein könnten) • Automatisch (zB. Auskünfte über bestimmte Einkünfte, die in einen anderen Staat fließen) • Normiert in den einzelnen DBAs

  37. ADG und Bankgeheimnis • Entwicklung im Rahmen der OECD • Interpretationsausweitungen des Art 26 OECD-MA • vor 2005 • Bankgeheimnis schützt vor Auskunftspflicht • Nach 2005 (update OECD-MA) • Bankgeheimnis kein Schutz mehr • Vorbehalt aufgrund des Bankgeheimnisses von • Österreich, Belgien, Luxemburg und Schweiz

  38. ADG und Bankgeheimnis • Weitere Entwicklung • VwGH 26.07.2006, 2004/14/0022 • Kernaussagen: • Bankgeheimnis ist grenzüberschreitend im gleichen Umfang zu wahren wie im innerstaatlichen Bereich • Informationsverpflichtung nur bei bereits eingeleitetem Finanzstrafverfahren im ersuchenden Staat wegen Vorsatzdelikt (Steuerhinterziehung) • Gleichartigkeit des Verfahrens auch im Ausland erforderlich (Anfechtungsmöglichkeit)

  39. ADG und Bankgeheimnis • Weitere Entwicklung • Druck Deutschland bei G-20 Gipfel 02.04.2009 • Papier über den Fortschritt der einzelnen Jurisdiktionen betreffend Implementierung des international vereinbarten Standards über den Austausch von Informationen in Steuersachen veröffentlicht • „Weiße Liste“ (OECD-Standard betr. Informationsaustausch bereits umgesetzt) • „Graue Liste“ (Zustimmung zur Umsetzung des OECD-Standard, aber bis dato noch nicht substantiell umgesetzt • „Schwarze Liste“ (Keine Bereitschaft OECD-Standard umzusetzen

  40. ADG und Bankgeheimnis • Amtshilfe-DurchführungsG (ADG), BGBl 2009/102: • NR-Beschluss 1.9.2009, Veröffentlichung BGBl 8.9.2009 • Öffnung des Bankgeheimnisses für Anfragen ausländ Steuerbehörden, damit Österreich von der grauen „OECD-Liste“ gestrichen wird • Schafft innerstaatliche Grundlage für Umsetzung Art 26 OECD-MA in DBAs; § 38 BWG bleibt unverändert • Wirksam erst durch Umsetzung Art 26 OECD-MA in den jeweiligen DBAs (bzw TIEAs) • Durchbrechung Bankgeheimnis nur für ausländ Amtshilfeersuchen (kein Ablehnungsgrund mehr für Amtshilfe); in Ö ansässige Steuerpflichtige ohne wirtschaftl Auslandsbezug sind nicht betroffen

  41. ADG und Bankgeheimnis • Auskunftserteilung nur zu konkreten Fällen und nur nach Erschöpfung aller innerstaatlichen Möglichkeiten des Anfragestaates • Anfragestaat muss nicht mehr nachweisen, dass Finanzstrafverfahren eingeleitet worden ist, sondern Auskunft bei allen Abgabenangelegenheiten • Keine automatischen Auskünfte und keine „Fishing expeditions“ – allerdings genügt vermutlich Angabe von Namen und Bank • Verständigung des Kontoinhabers – Bescheid über Antrag - RM-Möglichkeit nur an VwGH/VfGH

  42. ADG und Bankgeheimnis • ACHTUNG: Schwächung Bankgeheimnis auch im Inland: • Auch in Ö unbeschränkt Steuerpflichtige mit Auslandsbezug (zB Österreicher mit Betriebsstätte in D) sind von Änderungen betroffen! • Alle Bankauskünfte gehen über österr Finanz (BMF), diese kann die Auskünfte auch für ihre eigenen (österr) Besteuerungszwecke verwerten - kein Verwertungs-verbot im Inland!! • Bei RM an VwGH: Wenn VwGH keine aufschiebende Wirkung gewährt, wird Auskunft erteilt!

  43. AVOG 2010Regierungsvorlage Prof. Dr. Karl Bruckner

  44. AVOG 2010 (Regierungsvorlage) • Zusammenführung Bestimmungen aus AVOG über sachliche und aus BAO über örtliche Zuständigkeit • FÄ-Kategorien (wie bisher): • allg FA • (allg) FÄ mit erweitertem Aufgabenkreis • Besondere FA • § 3: Möglichkeit der Delegierung • § 4: Übergang Zuständigkeit auf anderes FA berührt nicht bisherige Zuständigkeit im Berufungsverfahren • § 6: Ende Zuständigkeit: Wenn andere Abgbeh von ihrer Zuständigkeit Kenntnis erlangt - AbgPfl ist von Übergang der Zuständigkeit in Kenntnis zu setzen - vor Verständigung kann Anbringen weiterhin an bisher zuständiges FA gerichtet werden

  45. AVOG 2010 (Regierungsvorlage) Sachliche Zuständigkeit: § 13 AVOG: Finanzämter mit allg Aufgabenkreis • Abs 1 Z 1: sachl Subsidiarzuständigkeit: Erhebung Abgaben, soweit nicht anderen Abgabenbehörden übertragen • Abs 1 Z 2: Anträge auf Vorsteuerrückerstattung für im Inland ansässige Unternehmer und Zustellung Erledigung der ausl Abgbeh • Abs 1 Z 3: Vollziehung Aufgaben der Abgbeh lt Ausländer-beschäftigungsG, AVRAG und Glückspielgesetz • Abs 2: alle Anbringen bei allgemeinen FÄ: „Den Finanzämtern mit allgemeinem Aufgabenkreis obliegt für das gesamte Bundesgebiet die fristwahrende Entgegennahmevon Anbringen der von Finanzämtern zu vollziehenden Abgabenangelegenheiten“ • ACHTUNG: Richtige Bezeichnung des zuständigen Amtes durch Abgpfl erforderlich – sonst keine Fristenwahrung!!

  46. AVOG 2010 (Regierungsvorlage) § 14ff AVOG: FÄ mit erweitertem Aufgabenkreis • § 15: KöSt-Ämter (ehemals § 8 AVOG) • 7 FÄ: FA 1/23 für Wien, NÖ und Burgenland sowie den FÄ Linz, Salzburg-Stadt, Graz-Stadt, Klagenfurt, Innsbruck und Feldkirch • Entfall historischer Tatbestände (GewSt, Aufsichtsratsabgabe, Feststellung des gemeinen Wertes) • Aufzählung der konkreten Abgaben als erweiterbarer Katalog (KöSt, USt, StiftEG) • neu: Erhebung der ESt, KöSt und USt beschränkt Steuerpflichtiger

  47. AVOG 2010 (Regierungsvorlage) § 16: Gebührenämter • 5 FÄ: Freistadt Rohrbach Urfahr, Salzburg-Land, Graz-Umgebung, Klagenfurt, Innsbruck und Feldkirch § 17: Erhebung der USt ausländ Unternehmen • unverändert im FA Graz Stadt § 18: Rückzahlung Abgaben aufgrund völkerrechtlicher Verträge • FA Bruck Eisenstadt Oberwarth Entfallen: • Sonderzuständigkeit des FA 1/23 für beschränkt Stpfl im Bereich Wien – jetzt bei FA mit erweitertem Aufgabenkreis konzentriert • Sonderzuständigkeit des FA Bregenz Ust/Vst aufgrund Abkommens Ö-D (ehemals § 13 AVOG) ->Gegenstandslosigkeit dieses Abkommens durch EU-Beitritt

  48. AVOG 2010 (Regierungsvorlage) § 19: FA mit besonderem Aufgabenkreis = FA für Gebühren und Verkehrsteuern • lt VO: Sitz in Wien • Zuständigkeiten: • Für Wien, NÖ, Bgld: • Gebühren, KVG, GrESt, VersSt, FeuerschutzSt • Gesamtes Bundesgebiet: • Spielbankabgabe, Konzessionsabgabe, • VersSt, FeuerschutzSt für nicht ansässige Versicherungen

  49. AVOG 2010 (Regierungsvorlage) Örtliche Zuständigkeit: • Wohnsitzfinanzamt (§ 20): • Ausschließlich für natürliche Personen zuständig • ESt, USt, DB, Abzugssteuern – auch bei Betrieb • Betriebsfinanzamt (§ 21): • KöSt, USt, DB, Abzugssteuern und Einkünftefest-stellung für betriebliche Einkünfte (LuF neu, GW, sE) • Lagefinanzamt (§ 22): • Einkünftefeststellung VuV plus USt und DB iZm VuV, Einheitswerte • ESt/KöSt beschränkt Steuerpflichtiger (§ 23): • Lage-FA bei unbeweglichem Vermögen, ansonst letzter Wohnsitz bzw FA, dass Kenntnis erlangt

  50. AVOG 2010 (Regierungsvorlage) • Stempel- und Rechtsgebühren (§ 24) • FA zuständig, dass als erstes Kenntnis erlangt • Gesellschaftsteuer: Geschäftsleitungs-FA • GrESt: Lage-FA • Zollämter + Finanzstrafbeh im Wesentl unverändert • Inkrafttreten vermutlich mit 1.7.2010 • für Erbschafts-/Schenkungssteuer bleibt AVOG alt • Bei geänderter Zuständigkeit Toleranzfrist 1 Jahr – Weiterleitung nicht auf Gefahr des Einschreiters! • Entwurf AVOG-Durchführungsverordnung: Zusammenfassung bisheriger Einzel-VO zum AVOG (zB Wirtschaftsraum-Finanzämter-VO, Unternehmens-gruppenVO,Einheitsbewertungsfusions-VO,Aufgaben-Übertragungs-VO)

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