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Rechtliche Grundlagen, Perspektiven der Beteiligten, Forschungsdesiderate

Rechtliche Grundlagen, Perspektiven der Beteiligten, Forschungsdesiderate. Rechtliche Grundlagen Fernbehandlungsverbot Haftungsrecht Pflichtverletzungen Diagnose Therapieüberwachung Technikentwicklung und Anforderungen. Perspektiven der Beteiligten Hintergrund Sicht der Therapeuten

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Rechtliche Grundlagen, Perspektiven der Beteiligten, Forschungsdesiderate

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Presentation Transcript


  1. Rechtliche Grundlagen, Perspektiven der Beteiligten, Forschungsdesiderate

  2. Rechtliche Grundlagen • Fernbehandlungsverbot • Haftungsrecht • Pflichtverletzungen • Diagnose • Therapieüberwachung • Technikentwicklung und Anforderungen

  3. Perspektiven der Beteiligten • Hintergrund • Sicht der Therapeuten • Sicht der Teilnehmer • Die Therapeutische Beziehung

  4. Forschungsdesiderate • Möglichkeiten bei der Verlaufsbeobachtung • Computergestütztes Feedback und Behandlungsplanung • CvK vs. FtF • Gruppenprozesse in computerbasierter Intervention • Erwähnung einiger Softwarekonzepte • Fazit

  5. Grundüberlegung: Vor- und Nachteile neuer Medien in therapeutischer Nutzung

  6. Grundsätzlich gibt es Unterschiede zwischen den Berufsordnungen der ärztlichen Psychotherapeuten und der psychologischen Psychotherapeuten • Haltung gegenüber der Fernbehandlung gleichermaßen ablehnend

  7. Sofern man den Patienten nicht „sieht“ spricht man kurz von Fernbehandlung In den folgenden Berufsfeldern gibt es unterschiedliche Musterberufsordnungen:

  8. Psychotherapeuten sind haftbar, sofern Patienten pflichtwidrig oder schuldhaft versorgt wurden. Somit entstehen natürlich besondere Risikofaktoren im Bereich der Nutzung neuer Medien

  9. Man spricht von einer Pflichtverletzung immer dann, wenn der Therapiestandard unterschritten wird. • Jedoch ist der Therapiestandard abhängig vom Ermessen des Therapeuten • Bei der Vielzahl therapeutischer Ansätze wird es somit schwierig richtig zu differenzieren • Fernbehandlung ist immer pflichtwidrig, wenn sie der persönlichen Betreuung in ihrer Güte nachsteht

  10. Verhinderung der Selbstschädigung Suizidale Krisen schnellstens erkennen Notfalls Handeln Einsatz neuer Medien nur in Verbindung zum persönlichen Kontakt!!!

  11. Hintergrund Entwicklung eines internetbasierten Nachsorgekonzepts in den Panorama Fachkliniken Scheidegg im Allgäu (2001) Ziel: Kontinuität der therapeutischen Unterstützung bis in den poststationären Alltag Start der Projekte „Chatbrücke“ und „E-Mail-Brücke“

  12. Zentrale Merkmale von Chatbrücken Wöchentlich zu festem Zeitpunkt stattfindende virtuelle Gruppe Teilnahmedauer: 12-15 Wochen Offenes Gruppensetting KPD-Fragebögen erheben aktuelle Befindlichkeit und erlauben Verlaufsbeurteilung

  13. Zentrale Merkmale von E-Mail-Brücken Wöchentlich an festem Wochentag stattfindender E-Mail-Kontakt Teilnahmedauer: 12-15 Wochen Einzelbetreuung Strukturiertes Schreiben KPD-Fragebögen erheben aktuelle Befindlichkeit und erlauben Verlaufsbeurteilung

  14. Ausschlusskriterien aus therapeutischer Sicht Chatbrücke: Fehlende Gruppenfähigkeit Stark ausgeprägte Persönlichkeitsstörung Negative (Gegen-) Übertragungsphänomene E-Mail-Brücke: Nicht tragfähige Beziehung zwischen Teilnehmer und Therapeut Mangelnde Fähigkeit, sich an vorgegebene Strukturen zu halten Unzuverlässigkeit bzw. fehlende Compliance

  15. Fazit für den Therapeuten Pro: Angenehme Arbeitsatmosphäre in der eigenen Wohnung Therapeut muss nicht unmittelbar reagieren Therapeut kann über die vorherige Korrespondenz reflektieren Therapeut kann den gesamten therapeutischen Prozess anhand der ausgetauschten Texte verfolgen Keine Belastungen durch nonverbale Eindrücke Contra: Nachsorge erfordert viel Energie Überschneidung des Privat- und Berufslebens Gefühl, länger als üblich „auf Empfang“ geschaltet zu sein Zusätzliche, meist abendliche Arbeit neben dem Klinikalltag

  16. Begleitforschung Studien zu beiden Nachsorgemodellen Teilnehmer wurden um ihre Einschätzung der Chat- und E-Mail-Brücke gebeten Aus den Kommentaren der Teilnehmer ließen sich einige Aspekte ableiten, die für eine effektive Onlineinteraktion im therapeutischen Kontext besonders wichtig sind

  17. Chatbrücke - Beispiel „Jeder Therapeut macht das ganz anders, das ist ja auch normal. Aber eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, dass er schriftlich fit ist. Wenn er kein Zehn-Finger-System beherrscht oder nicht ein ganz schnelles System hat, dann kann es sehr schleppend laufen und anstrengend sein... Also das ist Grundvoraussetzung, nicht nur therapeutisches Können, sondern einfach das Know-how, das er mit dem Computer hat. ...Ich habe das auch mal anders erlebt, da hatte der Therapeut anscheinend Schwierigkeiten mit dem Schreiben und das lief dann entsprechend schlechter.“

  18. Wichtige Aspekte der Chatbrücke Kenntnisse und Fertigkeiten des Moderators Gruppengröße Erfahrung des Moderators Demokratisierung der Interaktion Gemischte Gruppen

  19. E-Mail-Brücke - Beispiel „Ich denke, dass die Voraussetzung für eine Kommunikation auf ausschließlich sprachlicher Ebene noch viel mehr Zuverlässigkeit und Genauigkeit erfordert, als wenn ich dem Therapeuten gegenüber sitze und mich mit den anderen Kommunikationsebenen (Gestik, Mimik etc.) mitteilen und absichern kann. Ich hätte mir einen reiferen und sprachlich genaueren Therapeuten gewünscht. Außerdem gab es eine Unterbrechung vonseiten des Therapeuten, über zwei Wochen, in denen ich nicht wusste, was los ist. Meine Texte versickerten sozusagen im Nirgendwo...danach war mein Vertrauen, trotz von mir akzeptierter Entschuldigung, verloren und nicht wieder aufzubauen.“

  20. Wichtige Aspekte der E-Mail-Brücke Verlässlichkeit des Therapeuten Persönlicher Kontakt mit dem Therapeuten Schriftsprachliche Ausdrucksform Konkrete Themen Computer- und Internetkenntnisse Betreuungszeitraum E-Mail-Setting Dokumentation der Kommunikation Kein Ersatz für persönlichen Kontakt

  21. Fazit Urteil der Teilnehmer bei der Entwicklung und Erprobung internetbasierter Angebote sehr wichtig Identifizierung von Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze Entwickler und Anbieter können viel von den Nutzern dieser Angebote lernen kontinuierliche Qualitätssicherung Training oder Ausbildung zum E-Mail-Therapeuten oder zum therapeutischen Moderator von Chatgruppen

  22. 2.4 Die therapeutischeBeziehung

  23. Therapeutische Allianz Hilfreiche Beziehung In welchem Maße erlebt der Patient die Beziehung zum Therapeuten als hilfreich für das Erreichen der Behandlungsziele? Inwieweit sind die neuen Medien der Herstellung einer hilfreichen Beziehung förderlich oder hinderlich?

  24. Qualität der Patienten-Therapeuten-Beziehung Studien liefern unterschiedliche Ergebnisse: Ott, 2003: Negative Compliance, Unzufriedenheit mit der Intervention... Golkaramnay et al. 2007: Hohe Teilnehmerzahlen, niedrige Abbrecherquoten... Welche Patienten sind für internetbasierte Interventionen geeignet? Bringt der Therapeut ein hohes Ausmaß von persönlicher Betroffenheit auf, um den Erwartungen des Patienten gerecht zu werden und die Tücken des Mediums ausreichend aufzufangen?

  25. Chancen Schwelle, professionelle Hilfe auszuprobieren, niedriger Für Patienten von Vorteil, deren Problem sehr schambesetzt ist Schutz der Anonymität Emotionale Entlastung (z.B. Schreiben von E-Mails) Unterbrechungen der regelmäßigen Sitzungen können überbrückt werden (z.B. durch E-Mails) Lücken im Versorgungssystem sollen geschlossen werden

  26. Massive Kostenreduktion besonders bei längsschnittlichen Studien (WebAkquasi) • Engmaschige Beobachtungen können durchgeführt werden in einer Form, welche mit Paper Pencil nicht möglich wäre • Keine Katamnesebögen müssen verschickt werden. Wenig Aufwand für langzeitliche Symptomverlaufsbeobachtungen

  27. Monitoring mittels neuer Medien hat das Wissen über Symptomverläufe erheblich verbessert • Engmaschiges Feedback gibt relevante Daten zur Beobachtung • Beispiel „early response“ und „random walk“ • Monitoringsysteme: Feedback vs. EMA

  28. jeder Patient erhält die für ihn spezifisch benötigte Therapiedosis • Vermeidung einer Überversorgung

  29. keine auditiven und visuellen Eindrücke Beiträge zB im Chatfenster abhängig von Tippgeschwindigkeit und Übertragung Kommunikation erfolgt schriftlich und nicht verbal, keine Mimik, keine Gestik Beiträge können versetzt eingehen Ausweichmöglichkeiten wie Emoticons zur Darstellung emotionaler Zustände Indirekte Präsens kann auch zurückhaltende Patienten dazu bewegen sich eher zu äußern

  30. Direktes Gespräch Evtl. Hemmung bei persönlichen Themen Kommunikation in Echtzeit Visuelle und auditive Daten

  31. Leider bisher kaum Untersuchungen bezüglich Vergleich FtF und CvK in Kommunikation und Gruppenprozessen • Aktuelle Untersuchung zeigt eine zunehmend positivere Bewertung der Teilnehmer, bei FtF wie CvK somit kann Gruppenarbeit in CvK möglich sein (bestätigt Meinung von Therapeuten)

  32. Nahezu unmöglich bei FtF alle Daten zu erfassen (Mimik Gestik Haltung Stimmlage) • Nicht ökonomisch und mit vielen Problemen verbunden

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