1 / 32

Kommunikation

Kommunikation. Tutorium: Medizinische Psychologie Bettina Bewernick WS 03/04 Folien unter: http://www.meb.uni-bonn.de/psychologie/. Was ist Kommunikation?. Eine Nachricht wird von einem Sender encodiert, über einen Kanal übertragen und vom Empfänger decodiert“.

Samuel
Download Presentation

Kommunikation

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Kommunikation Tutorium: Medizinische PsychologieBettina Bewernick WS 03/04 Folien unter: http://www.meb.uni-bonn.de/psychologie/

  2. Was ist Kommunikation? Eine Nachricht wird von einem Sender encodiert, über einen Kanal übertragen und vom Empfänger decodiert“. (nach Frey & Greif, 1994, 197)

  3. Nichtsprachliche Kommunikation Uderzo und Goscinny (1972) Asterix und der Kupferkessel, Ehapa Verlag, Stuttgart.

  4. Verbale und Nonverbale Kommunikation (Körpersprache) Ursprünge von nonverbaler Kommunikation Bei Tieren weithin angeboren (Vogel-Gesang, Bienen-Tanz als Beispiele sozialer Signale); beim Menschen ist einiges angeboren (Gesichtsausdruck bei Überraschung, Erschrecken), einiges aber auch gelernt (Kontrolle des Gesichtsausdrucks).

  5. Warum gibt es nonverbale Kommunikation? Über die Sprache lassen sich nicht alle Sachverhalte angemessen vermitteln; die Körpersprache hat manchmal stärkere Wirkung, da sie ursprünglicher und unmittelbarer ist („zweiter Kanal“).

  6. Verschiedene Verwendungsbereiche von Körpersprache • Äußerung von Gefühlen (z.B. Angst, Ärger, Freude) • Mitteilen von interpersonalen Einstellungen (Affiliation, Dominanz) • Mitteilungen über die Persönlichkeit (körperliche Merkmale, gesellschaftliche Position, Persönlichkeitszüge) • Nonverbale Kommunikation beim Reden (Prosodische Signale, Ausdruckskommentare, Gesten)

  7. Die verschiedenen Körpersignale • Gesichtsausdruck • Blick • Gesten und Körperbewegungen • Körperhaltung • Körperkontakt • Räumliches Verhalten (Distanz) • Kleidung, Körperbau und andere Aspekte der äußeren Erscheinung

  8. Berühren oder Körperkontakt • Großen Teil der frühen Eltern-Kind-Kommunikation • Berührungen zwischen Erwachsenen unterliegen strengen und komplizierten kulturellen Konventionen • Kulturanthropologische Studien zeigen, dass selbst der Körperkontakt zwischen Mutter und Kind von Kultur zu Kultur variiert • In buddhistischen Gesellschaften ist es z.B. untersagt den Kopf eines anderen zu berühren, da der Kopf als Sitz der Seele gilt

  9. Wo dürfen euch folgende Personen berühren? Ein fremder Mann / eine fremde Frau Ein männliches / weibliches Familienmitglied Ein guter Freund / eine gute Freundin Euer Partner / Eure Partnerin

  10. Jourard, 1966, n=300, Amerikaner

  11. Beispiel Körperkontakt Häufigkeit der Körperkontakte von zwei Personen in Cafés In unterschiedlichen Ländern während einer Stunde: (nach JOURARD, 1966) San Juan (Puerto Rico): 180 Berührungen Paris (Frankreich): 110 Berührungen Gainesville (USA): 2 Berührungen London (England): 0 Berührungen

  12. Abstand zum Gesprächspartner • Intimbereich bis 0.5 m physischer Kontakt mit Wahrnehmung vieler Hinweisreize (Atmung, Geruch, Körpertemperatur) • Persönliche Distanz - 0.5 - 1.25 m Norm für tägliche Interaktion mit Kollegen und Freunden. Die intimeren Hinweisreize sind nicht mehr wahrnehmbar aber Berührung ist noch möglich • Soziale Distanz - 1.25 - 4 m. Abstand für formlose Interaktionen, Geschäftsbeziehungen, Shopping etc. Bis auf verbale Hinweisreize geht alles verloren. In Bussen vermeiden Menschen oft nebeneinander zu sitzen, weil das als Eindringen in diesen oder noch intimere Nahbereiche angesehen wird. • Öffentliche Distanz 4 - 8 m Der Abstand für Kommunikation in formalen Umfeldern z.B. Lesesaal, Gerichtssaal etc. Diese Distanz minimiert die soziale Interaktion und bewahrt die Formalität der Situation.

  13. Kulturabhängigkeit des Abstands • BAXTER (1970) • 859 Zoobesucher-Paare: • Farbige - 2,66 Einheiten • Weiße - 2,29 • Mexikaner - 1,78 • Erwachsene - 2,46 • Jugendliche - 2,28 • Kinder - 1,99 • Männer/Männer - 2,39 • Frauen/Frauen - 2,23 • Männer /Frauen - 2,11 • Gefahr der Missverständnisse bei Nichtberücksichtigung (aufdringlich, kühl, kontaktbereit)!

  14. Wann geht Kommunikation schief? • Eigene Erfahrungen mit Mißverständnissen???

  15. Wann geht Kommunikation schief? Sdfsdfdf Opü Hk Poü

  16. Anatomie einer Nachricht nach: Friedemann Schulz von Thun „Miteinander reden“

  17. Die Anatomie einer Nachricht • Sachinhalt: worüber wird gesprochen? • Selbstoffenbarung: was ich von mir selbst kundgebe • Beziehung: was ich von Dir halte...wie ist unsere Beziehung zueinander? • Appell: wozu ich Dich veranlassen möchte!

  18. Die Anatomie einer Nachricht: Ampelbeispiel • Sachinhalt? Ampel ist grün • Selbstoffenbarung? ich habe es eilig • Beziehung? du brauchst meine Hilfestellung • Appell? gib Gas!

  19. Merkmale der Nachricht • Vielseitig, sprachlich und nicht-sprachliche Anteile • Stimme, Betonung, Aussprache, Mimik, Gestik... • Botschaften explizit und implizit, auf allen 4 Ebenen • Manchmal ist die Hauptbotschaft implizit • Man kann nicht „nicht-kommunizieren, d.h. auch wer schweigt, kommuniziert( Watzlawick, 1969), Bsp. Zugabteil • Kongruente und inkongruente Nachrichten: stimmen die 4 Ebenen überein (Bsp. Doppelbindung: Eltern-Kind) • Kommunikationsabläufe werden subjektiv unterschiedlich interpretiert (Jeder gliedert die Ereignisfolge auf seine Weise) • Metakommunikation: Kommunikation über die Kommunikation

  20. Einseitige Empfangsgewohnheiten • Das Sach-Ohr: • Männer und Akademiker (Liebst Du mich noch...?) • Ausweichen von Beziehungsfragen • Lösung: auf Metaebene gehen • Das Beziehungs-Ohr: • „Beziehungsneutrale“ Nachrichten werden auf die Beziehungsebene hinübergezogen • (Selbstoffenbarung vs. Beziehung: „ich brauche jetzt Ruhe-->vor Dir? vs. -->ich bin müde “) • Übung?

  21. Einseitige Empfangsgewohnheiten II • Das Selbstoffenbarungs-Ohr: • Erst ab dem 5. Lebensjahr entwickelt, vorher: Beziehungsohr, z.b. Vater kommt genervt nach Hause:“ wie sieht´s denn hier aus?!“ • Wichtig, besonders in Therapie (Gesprächspsychotherapie: aktives Zuhören, Empathie, Theory of Mind) • Gefahr: Immunisierung (Nachrichten nie auf sich selbst beziehen) Psychologisieren („das sagst Du ja nur, weil Du...“) • Das Appell-Ohr: • Vorauseilendes Gehorsam • Gefahr: wenig bei sich selbst sein, unecht, unehrlich (Bsp. „Findet Ihr diese Stunde interessant?“) • Funktionalitätsverdacht („Tränendrüse“) • Finale Betrachtungsweise: (Bsp. Migräne...)

  22. Empfänger • Wahrnehmen • Interpretieren • Fühlen ->man konstruiert sich seine eigene Botschaft Empfangsfehler: • Unterschiedliches Sprachmilieu von Sender und Empfänger • Subkulturen...

  23. Wort Bedeutung wonk ein introvertierter Student, der immer studiert; gilt allgemein vom Aussehen her als körperlich unattraktiv stud gutaussehender Student mit Erfolg bei Frauen; cool und über den Dingen stehend lunch äußerlich reizloser und sozial unattraktiver Student meatball dasselbe wie oben, nur körperlich und intellektuell noch unattraktiver grind Student, der immer mal wieder für längere Zeit emsig studiert; ein periodischer „wonk“ ceptsman jemand, der sich mit wenig, aber wichtigem Wissen und einer guten Schreibe durchs Studium mogelt; ein fauler Student gut hopper Student, der nur „guts“, d.h. leichte Kurse belegt bull thrower Student, der viel spricht und wenig sagt Ausschnitt aus dem Lexikon des Princeton-Jargons

  24. Empfangsfehler II • Selbstkonzept des Empfängers (negativ: harmlose Botschaften als Kritik) • Bild, das der Empfänger vom Sender hat (Kleidung, Bildung, Geschlecht, Alter, Hautfarbe...) • Korrelierte Botschaften („Wir haben aber lange nicht telefoniert“) der eine hat dieses gesagt, der andere hat jenes gehört...

  25. Kommunikation: Ursache und Wirkung Sdf Sdf • Eigenes Verhalten wird häufige als Reaktion erlebt (Passivität)

  26. Symmetrische vs. asymmetrische Kommunikation (Watzlawick) • Symmetrisch ist eine Kommunikation, bei der Adressat und Sender über vergleichbare Informationen und über vergleichbare Chancen verfügen, das Gespräch zu bestimmen. • In der asymmetrischen Kommunikation sind Informationsstand und Initiativchancen zwischen den Akteuren ungleich verteilt. • Bsp. Für asymmetrische Kommunikation? • Aus soziologischer Sicht überwiegt in der Arzt-Patienten-Beziehung die asymmetrische Kommunikation. • Lernziel der Medizinischen Psychologie: Kommunikationsasymmetrie bewusst machen, Ausmaß der Asymmetrie verringern lässt.

  27. Ausgewähltes Problem der Kommunikation:Selbstdarstellung und Selbstverleugnung • Imponiertechniken: • Ziel: sich von seiner besten Seite zeigen • schwerverständliche Sprache vs. Dialekt • beiläufig aufwertende Infos fallenlassen • Heimvorteil • Fassadentechnik: • Ziel: negative Anteile verbergen • Schweigen statt Fragen stellen, wenn man etwas nicht versteht • eine Rolle spielen (Clown) • Verbergen von inneren Zuständen durch sachlich, unpersönlichen Sprachstil: man-Sätze, wir-, Fragen, es-, Du-Botschaften • Selbstverkleinerung (fishing for compliments) -->Gefahr für sachliche Info -->Barriere für zwischenmenschliches Verstehen -->Gefahr für seelische Gesundheit

  28. „Regeln“ guter Gesprächsführung • Hängt von Beziehung der Personen ab • Realitätsüberprüfung des Empfangenen (sich selbst erfüllende Prophezeihungen) aber: auch Feedback hat 4 Seiten! • Offenheit: unausgesprochenes belastet die Kommunikation stärker • Ich-Botschaften (Gordon, 1972): Nachrichten mit hohem Selbstoffenbarungsanteil im Gegensatz zu Du-Botschaften • Metakommunikation: Kommunikation über Kommunikation • condition sine qua non nach Watzlawick, 1969 • Gleiche Fehler können gemacht werden (Ebenenverlagerung) • Vor/nach einem Gespräch: • Wie habe ich mich gefühlt? Was waren die Auslöser für Gefühl? • War ich mir im klaren, was mein Anliegen (Botschaft) war? • Habe ich mein Anliegen vermitteln können? Wenn nein, was hat mich daran gehindert? • Was würde ich gerne noch sagen? • Was hat der andere vom Gespräch mitgenommen?

  29. Carl Rogers (1977): Gesprächspsychotherapie • Gespräche dienen der "Selbst"-Aktualisierung des Patienten • Patientenzentrierte Techniken: offene Fragen, keine Beurteilungen, Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte

  30. Anforderungen an ein qualitativ gehaltvolles Gespräch • Empathie/einfühlendes VerstehenVersuch, sich in den Gesprächspartner einzufühlen, seine Gefühle und Wahrnehmungen zu vergegenwärtigen. • Wertschätzung/WärmeVersuch, dem Gesprächspartner Achtung und Wertschätzung entgegenzubringen und ihm zu vermitteln, dass er mit seinem Anliegen ernst genommen wird. • Echtheit/SelbstkongruenzVersuch, die eigene Meinung klar zum Ausdruck zu bringen und entsprechende Gefühle zu äußern. • TransparenzVersuch, konsistente Informationen zu geben sowie in den verbalen und nonverbalen Botschaften übereinzustimmen. • Informationsvermittlung • Non-Direktivität

More Related