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Berufsakademie Berlin Bankbetriebslehre 6. Semester 2004 Kreditrisikomanagementsystem

Berufsakademie Berlin Bankbetriebslehre 6. Semester 2004 Kreditrisikomanagementsystem Risikomanagementprozess und –organisation Torsten Peukert. 1. Kreditrisikomanagementsystem. Übersicht Risikoquantifizierung Einzelgeschäftsbezogen Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio Kreditkalkulation

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Berufsakademie Berlin Bankbetriebslehre 6. Semester 2004 Kreditrisikomanagementsystem

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  1. Berufsakademie Berlin Bankbetriebslehre 6. Semester 2004 • Kreditrisikomanagementsystem • Risikomanagementprozess und –organisation Torsten Peukert

  2. 1. Kreditrisikomanagementsystem • Übersicht • Risikoquantifizierung • Einzelgeschäftsbezogen • Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio • Kreditkalkulation • Bestandteile • Risikoprämie • Bankaufsichtsrecht • Regulatorsiches vs. Ökonomisches Kapital • MaK

  3. „Wenn kein Risiko dabei wäre, dann wäre das auch keine Chance.“1 Aus der antiken Sage des Tyrannen Dionysios lernen wir, dass es kein Glück der Weltohne Risiko gibt: Der Herrscher lässt seinen Höfling Damokles an der Tafel speisen. Damit der sich aber nicht an sein Glück gewöhnt, die köstlichsten Speisen genießen zu können,damit der nicht satt wird und der Freude überdrüssig, hängt der Herrscher ein Schwert an einemeinzigen Haar über das Haupt des Höflings.

  4. Es ist nichts weiter als eine Mahnung –zur Vorsicht und gegen dasVergessen, was Realität und Leben ist – ein Risiko, ernst zu nehmen, aber alltäglich und demnachnormal. So freut sich Damokles – freilich nicht sorgenfrei – über seine Köstlichkeiten. Zu Tode gefürchtet, das wusste er bereits, ist nämlich auch gestorben.2

  5. Übersicht aus der Berliner Zeitung vom 06./07.April 2002

  6. Veränderungsdruck • Markt / wirtschaftliches Umfeld: • Sicherung Wettbewerbsfähigkeit • bessere Bonitätsbewertungs-verfahren • Objektivierung der Entscheidungen • risikogerechtes pricing • ..... • Basel II: • Bonitätsbewertungs-verfahren (Rating, Scoring) • Mindestrisikomanage-ment (Kredit und OP) • Mindestqualifikation der Mitarbeiter • systematische Datensammlung • Bankaufsichtsverfahren • Marktdisziplin • >>> 2007 • Mindestanforderungen: • organisatorische Strukturen • Risikoklassifikation • Funktionstrennungen • Mitarbeiterqualifikation • Kredit- und OP-Risikomanagement

  7. Struktur der Ausfallrisiken Ausfallrisiken Allgemeine Ausfallrisiken Länderrisiko Einzelgeschäft Gesamtgeschäft Kredit Derivat Sonst. Fehlende Fähigkeit oder Bereitschaft eines Landes, Devisen zur Zahlung von Zins- und Tilgung bereitzustellen Region Branche Groß- kredit Ausfall von Zins- und Tilgungs- leistungen Indirekte Preis- risiken Nichter- füllung Von Verträgen Konzentrationsrisiken aufgrund unzureichender Diversifikation (gehäufter Ausfall von Zins- und Tilgungs- leistungen) nach: „Risikopolitik in Kreditinstituten“, Seite 52, Abb. 14

  8. Struktur eines KRMS • Inhaltlich • Informationszusammenführung • Risiko-Bewertung • Risiko-Überwachung • Risiko-Management • Personell • Funktionstrennungen • unabhängiges Risikocontrolling • Datenversorgung • ALLE relevanten Informationen (Bestand, Markt, Risiko..) • zeitnah und historisch

  9. 1. Kreditrisikomanagementsystem • Übersicht • Risikoquantifizierung • Einzelgeschäftsbezogen • Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio • Kreditkalkulation • Bestandteile • Risikoprämie • Bankaufsichtsrecht • Regulatorsiches vs. Ökonomisches Kapital • MaK

  10. Messgrößen für das Risiko • Einzelgeschäftsbezogen: • Erwarteter Verlust • Credit Exposure • Gesamtgeschäftsbezogen: • Erwarteter Verlust • Unerwarteter Verlust

  11. Einzelgeschäftsbezogene Analysemethoden • verbal-qualitativ • Kreditbericht • Kreditprotokoll auf Basis traditioneller Bilanzanalyse hoher Subjektivitätsgrad • quantitativ • Unternehmens-Rating als Scoring-Modell sowohl subjektive als auch objektive Einflüsse • mathematisch-statistisch • Diskriminanzanalyse / neuronale Netze auf Basis von Jahresabschlußdaten hoher Objektivitätsgrad

  12. Erwarteter Verlust (EL) Aufgrund der Ausfallwahrscheinlichkeit, die z.B. durch die Ratingkategorie des Kreditnehmers repräsentiert wird, kann für jedes Engagement der erwartete Verlust bestimmt werden. EL = Barwert (Ausfallwahrscheinlichkeit * Ausfallbetrag)

  13. Einflussfaktoren (I) • Ausfallwahrscheinlichkeit (PD – probability of default) • Wahrscheinlichkeit, dass die Gegenpartei ihren Verpflichtungen nicht vertragsgemäß nachkommt • Mögliche Ermittlung aus historischen, realisierten ausfällen („von Rating nach Default“) oder • Mit mathematisch-statistischen Verfahren

  14. Einflussfaktoren (II) • Inanspruchnahme zum Ausfallzeitpunkt (EAD = Exposure at Default) • Bestimmt durch die geplanten cash-flow´s (ein- und Auszahlungen) der Summe aller Geschäfte mit einem Kreditnehmer • Probleme • Auch die cash-flow´s sind risikobehaftet • Umgang mit variabel ausnutzbaren Geschäften (KK-Linien)

  15. Einflussfaktoren (III) • Verlustbetrag bei Ausfall (LGD = Loss Given Default) • Abhängig vom Marktwert zum Ausfallzeitpunkt der gestellten Sicherheiten und der Konkursquote • Probleme • Ermittlung Marktwert der Sicherheiten (Abzug vom Exposure) • Konkursquote (Recovery rate) ist im klassischen Firmenkundenkreditgeschäft zu vernachlässigen, aber bei verbrieften Forderungen (z.B. Bonds) durchaus relevant • Der Ausfallbetrag ergibt sich – ohne Verbarwertung – als: LGD = Exposure *(1 – Recovery Rate)

  16. Defaultereignis eingetreten Defaultereignis nicht eingetreten Sicherheiten-verwertung Fortführung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens Sonstige Zustände Restrukturierung außerhalb Insolvenz, mit Teilverzicht und Aufschub Verkauf des Engagements pF pSV pV pS pR LGDR LGDS LGDF LGDV LGDSV Aggregation zum LGD LGD = pSV.LGDSV + pF.LGDF + pR.LGDR + pV.LGDV + pS.LGDS LGD Schätzung Quelle: Prof. Dr. Alfred Hamerrle, Bank Verlag Juni 2003

  17. Methoden (I) • Scoring • Punktwertverfahren (Score) zur Einschätzung der zukünftigen Kapitaldienstfähigkeit (resp. der Ausfallwahrscheinlichkeit) • i.d.R. für Privatkunden (z.B. KIWI der LBB) • Entwicklungsschritte: • Festlegung der Kriterien (Merkmale) • Untersuchung der möglichen Kriterienausprägungen • Definition der Punkteskalen • Erarbeitung der Zuordnungsregeln • Ermittlung der Kriteriengewichte • Definition der Risikoklassen und Entscheidungsregeln

  18. Exkurs • Privatkunden-Scoring • Wie ist ein Scoring für Privatkunden aufgebaut? • Was sind trennscharfe Kriterien ? • Welche Erfahrung haben Sie mit solchen Systemen bereits gesammelt ?

  19. Scoring

  20. Vorteile Scoring • Objektivere Risikobewertung, konsistentere Entscheidungen, da persönlichePräferenzen ausgeschaltet sind. • Statistische Kontrolle und Verbesserung der Qualität des Kreditportfolios, dadas Risiko jedes Kredites beschrieben werden kann. • Soll-Ist Vergleiche unddarauf basierende Systemanpassungen sind möglich. • Kostenmässig effiziente und schnelle Abwicklung, da nicht in Frage kommendeKreditanträge genauso wie ganz klar positiv zu entscheidende Anträge soforterkannt werden.

  21. Vorteile Scoring • Es sind Experimente möglich (beispielsweise die bewusste Akzeptierungriskanterer Anträge, um damit langfristig profitabler zu sein). • bessere Kreditkontrolle, da Kunden mit geringem Risiko bevorzugtbehandelt und betreut werden, wogegen die riskanteren Kredite strikter kontrolliert (Bestandsgeschäft) oder abgelehnt werden (Neugeschäft).

  22. Nachteile Scoring • Zeitintensiver Entwicklungsprozess • Die Vorhersagefähigkeit für individuelle Kreditanträge ist begrenzt. • Die Systeme können sich mit der Zeit verschlechtern, sie müssen laufendvalidiert werden. • Infolge der nicht transparenten Entscheidungsfindung können u.U. Akzeptanzproblemeauftreten.

  23. Methoden (II) • Rating • Einschätzung der zukünftigen Kapitaldienstfähigkeit (resp. der Ausfallwahrscheinlichkeit) • i.d.R. für Firmenkunden • Durchführung durch Kreditinstitut = „internes Rating“. • „externes Rating“ wird durchgeführt durch eine spezialisierte Agentur (z.B. international tätige wie Moodys und Standard & Poors sowie europäische wie Coface, URA oder Creditreform

  24. Externes Rating

  25. internes Rating (I) • i.d.R. vier Teilbereiche, deren Teilergebnisse zu einem Gesamtergebnis führen • Analyse der Hardfacts • Jahresabschlusszahlen • unterjährigen betriebswirtschaftlichen Auswertungen • internationaler Rechnungslegungsstandards (IAS, US-GAAP) – wie z.B. Aktivierungsverbote- und pflichten – müssen berücksichtigtwerden • Diskriminanzanalyse / neuronales Netz zur Kennzahlenbestimmung, z.B.: • Rentabilität (z.B. EBITDA / GK) • Vermögensstruktur (z.B. GK / FK) • Unternehmensliquidität (z.B. EBITDA / Zins)

  26. Internes Rating (II) • Analyse der Softfacts • meist als Scorecard • Qualität und Aktualität der vorgelegten Informationen • Beurteilung des Managements • Bewertung der Markt- und Branchenlage sowie der Prognosen • Finanzverhalten des Unternehmens

  27. Klasse Gruppe Fragestellungen Qualität und Aktualität der vorgelegten Informationen Bilanzierungsverhalten Ausnutzung von Wahlrechten und Spielräumen Unterschiede zwischen Erfolgs- und Finanzrechnung auffällige Veränderungen bei Vorräten, Forderungserhöhung ohne Wachstum Jahresüberschuß nachhaltig kleiner als Finanzüberschuß Qualität der monetären Daten zeitnah und ausreichend detailliert Fundierter Einblick in Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage ausreichende Beurteilungsmöglichkeit der unterjährigen Entwicklung (BWA´s) qualifizierte Planungsaussagen zur zukünftigen Entwicklung (Strategie, Markteinschätzung, Investitionsplanung, Kostenmanagement....) Beurteilung des Managements Führungsebene Konfliktpotenzial (z.B. aus Gesellschafter- und Geschäftsführungsstruktur) Persönlichkeit, Qualifizierung und Erfahrung Verteilung der Führungsverantwortung und Nachfolgeregelungen Informationsverhalten Kontakt zur Bank Termin- und Absprachentreue Organisation Angemessenheit, Flexibilität, Verantwortungsverteilung ausreichende Informationssysteme Rechnungswesen / Controlling Marktgerechte Kalkulation, internes Berichtswesen über wesentliche Informationen Investitionsentscheidungsverhalten (Strategie getrieben ?) Personal / Mitarbeiter Motivation und Qualifikation Betriebsklima / Fluktuation Kernprozesse der Leistungserstellung Personal- und Anlagenressourcen Qualität Kostenbewusstsein Vertrieb Kundenorientierung und Vertriebskonzeption Softfact-Rating (I)

  28. Bewertung der Markt- und Branchenlage sowie der Prognosen Finanzverhalten des Unternehmens Kontoführung Branche Vertragserfüllung (Kapitaldienste, Absprachen..) Trendabhängigkeit Art der Bankverbindung (Haupt- oder Nebenbank) Nachfrageentwicklung Konditionsempfindlichkeit Risikomanagement Betriebsrisikoabsicherung (Versicherungen) Kontodatenanalyse Scheck- und Lastschriftretouren Kunden- und Lieferantenbonitätsrisiken (Struktur, Diversifizierungsgrad) Kontoumsatzentwicklung Markt Wettbewerbssituation Saldenentwicklung Marktanteil / Marktvorteile bzw. –nachteile Finanzielle Potenziale externe Auskünfte Marktmacht Gesellschafterhintergrund Umsatzentwicklung Verlauf und Kontinuität Leistungsangebot Angebotstiefe und - mischung Softfact-Scoring (II)

  29. Internes Rating (III) • Situative Bewertung • Ergänzend • Basierend auf der Auswertung der monetären Daten • ...

  30. Internes Rating (III) • Objekt- / Investitionsbewertung • alternativ bzw. ergänzend • wenn die Kapitaldienstfähigkeit direkt vom Finanzierungsgegenstand abhängt(z.B. Immobilienfinanzierung, Projektfinanzierung) • Ertragsaussichten • Substanz • Finanzierungsrisiken • Investitionsmanagement und ggfs. den vorhandenen Länderrisiken

  31. Internes Rating (IV) • individuelle Bewertung durch den Analysten(„überregieren“) • Ergänzung der Analyseergebnisse um aktuellen Informationsstand • spezifische Besonderheiten des Kreditnehmers • Berücksichtigung des Erfahrungshintergrundes des Analysten • Vorgabe einer Analysestruktur zur Notenfindung • Bewertung muss detailliert begründet werden • Ergebnisbestätigung erfolgt im 4-Augen-Prinzip

  32. Internes Rating (V) => Ratingbeispiel

  33. Gesamtgeschäftsbezogen / Portfoliosteuerung Kreditpolitik (strategische Vorgaben) • Strategien und strategische Alternativen, um Bestand und Rentabilität des Kreditgeschäftes sicherzustellen. • bewußte Positionierung in den ausgewählten Geschäftsfeldern • die Konzeption zur Marktbearbeitung und • Zielsetzungen gegenüber Wettbewerbern Steuerung i.e.S. (operative Vorgaben) • (Kredit) Risikoklassenverteilung des Volumens • Konzentrationsrisiken im Portfolio

  34. Korrelationen • beschreiben Zusammenhänge zwischen Kreditnehmern • Auswirkung von Bonitätsveränderungen auf den jeweils anderen • einfaches Bespiel: • Konzernmutter und Konzerntochter • logisch herleitbar bei Kenntnis der konkreten wirtschaftlichen Verbindungen (Patronate, Garantien, Kredite..) • bei Unkenntnis müssen gemeinsame Indikatoren genutzt werden: • Länderbezogene wie„Währungskurse“ oder „Länderratings“ • Gesamtwirtschaftliche oder Branchenbezogene wie z.B. Branchenindizes

  35. Konzentration vs. Diversifikation „...auf das Mischungsverhältnis kommt es an“ • Banksteuerung / Geschäftspolitik • Ertragsoptimierung • Marktpositionierung • aufsichtrechtliche Begrenzungen • Grundsatz I (Gesamtkreditvolumen) • §13 KWG (Großkredite) • §19.2 KWG (Kreditnehmereinheiten)

  36. moderne Entscheidungs- und Risikotheorie Blaise Pascal, französischer Mathematiker und Philosoph, (um 1660): • „Gott ist, oder er ist nicht. Wofür werden wir uns entscheiden?“ • bei einer 50-Prozent-Chance, dass es Gott gibt, und einer unendlich großen Belohnung, dem ewigen Paradies, kann der, der fromm lebt, allesgewinnen. • dem steht ein „Kurz und sündig“ mit zeitlich unbestimmten Fegefeuer gegenüber – einer im Zweifel ewigen Strafe. • gibt es allerdings keinenGott, spielt auch der irdische Lebenswandel keine Rolle mehr.

  37. moderne Entscheidungs- und Risikotheorie • der Erwartungswert dieser Wette mit Einsatz „frommes Leben“ ist also insgesamtunendlich groß. • dabei muss niemand an Gott glauben, um auf ihn zu setzen, wie auch Pascal schon erkannte. Der Mensch ist von Natur aus feige, nur heißt das nach Pascal und de Fermat risikoscheu – und das klingt nach Vernunft.1

  38. Einführung Wahrscheinlichkeitsrechung

  39. Value at Risk (VaR) • Risiko im betriebswirtschaftlichen Sinn ist die Gefahr eines unerwarteten Verlustes (= VaR) • Statistisch wird Risiko häufig mit Volatilität (Standardabweichung) vom erwarteten Mittelwert gleichgesetzt. Volatilität ist aber symmetrisch, d.h. sowohl negative als positive Wertschwankungen werden abgebildet (wie bei einer Berg- und Talfahrt). • Aus Risikosichtwerden aber nur die negativen Schwankungen (=Verluste) betrachtet. • zwei unterschiedlicheVerfahren zur Ermittlung • Varianz/Kovarianz Ansatz • Simulationsverfahren (z.B. Monte Carlo)

  40. VaR Grundidee z.B. Wahrscheinlichkeitsniveau = 99% • berücksichtige nur die 99% kleinsten Verluste (oder vernachlässige die mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% auftretenden großen Verluste)

  41. Kreditrisikomodelle • Ermittlung des Credit-Value-at-Risk (CVaR) eines (Sub-)Portfolios • CVaR beschreibt die maximalen Verluste • bei gegebener Wahrscheinlichkeit (z.B. 99,5%) • im vorgegebenen Intervall (z.B. ein Jahr) • zurAbdeckung dieser „unerwarteten“ Verluste muss ausreichendEigenkapital bereitstehen • Quantifizierung des Risikos ist ein deutlicher Fortschritt,da angegeben werden kann, wievielRisiko auf beliebige Aggregationsebenen (z.B. Branchen,Länder..) entfällt, während die traditionellen Verfahren nurangeben können, wie sich die Nominalbeträge auf dieseKategorien verteilen.

  42. CreditMetrics • Kreditportfolioverlust unter Berücksichtigung von: • Bonitätsveränderungen, • Kreditausfällen, • Recovery-Rates, • Schuldnerkorrelationen • Portfoliowertverteilungdes Portfolios wird durch Monte-Carlo-Simulationen approximiert. • Für jedes Szenario der Simulation wird Barwert des Portfolios als Summe derBarwerte der Einzelinstrumente berechnet und mit der Eintrittswahrscheinlichkeitdes Szenarios gewichtet. • Nachteile: breite Datenbasis wird benötigt, hohe Rechenleistung erforderlich

  43. Bewertungsbaum CreditMetrics

  44. Simulationsergebnis

  45. CreditRisk+ • Versicherungsmathematischer Ansatz, um die Verluste eines Anleihen- oderKreditportfolios, die sich aus Kreditausfällen ergeben,wahrscheinlichkeits-theoretischzu beschreiben. • Modelliert wird dabei nur das Ausfallrisiko,wobei angenommen wird, daß die Kapitalstruktur des Unternehmens vomAusfallrisiko unabhängig ist. • Das Risiko, das aus der Veränderung desFirmen-Ratings oder der Credit Spreads entsteht, bleibt in diesemZusammenhang unberücksichtigt. • Nachteil: betrachtet nur Ausfallrisiko und nicht die Wertveränderungen durch Migrationen

  46. Modellvergleich

  47. IRB Ansätze Basel II • Vereinfachtes “Modell” zur Bestimmung der Eigenmittelunterlegung

  48. Exkurs Basel II Aktueller Stand der Diskussionen zu Basel II

  49. NeuberechnungEigenkapitalquote Eigenkapital insgesamt mind. 8% = Kreditrisiko Marktrisiko (x 12,5) OperationelleRisiken (x12,5) + + unverändert EIGENKAPITALEINSPARUNG: Heute müssen pauschal 8% des EK bei der Kreditvergabe vom Kreditinstitut als Sicherheit hinterlegt werden. Zukünftig kann diese Quote durch ein extern anerkanntes Rating oder ein internes vom BAFin abgenommenes Rating reduziert werden.

  50. Ergebnisse QIS3 • Teilnehmende Banken in Deutschland:58 Banken (93 Banken) • 6 Gruppe-1-Banken • 52 Gruppe-2-Banken, davon 36 Banken nur Standardansatz • Große Streuung bei der Veränderung der Eigenkapitalanforderung (in Prozent) für Gruppe-1- und Gruppe-2-Banken im Kreditrisikobereich auf Basis der Regelungen CP3 und den erhobenen Daten der QIS3 Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003

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