1 / 63

Sport und Erziehung II Lizentiatsstudium 6. Semester

Sport und Erziehung II Lizentiatsstudium 6. Semester. Soziales Lernen im Handlungsfeld des Sports. Sport und Erziehung 2 03-06-05 Prof. Dr. F. Firmin in Zusammenarbeit mit A. Steinegger. Vorlesungsdesign. Interaktive Veranstaltung (Dozierende- Studierende)

vaschel
Download Presentation

Sport und Erziehung II Lizentiatsstudium 6. Semester

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Sport und Erziehung II Lizentiatsstudium 6. Semester Prof. Dr. F. Firmin

  2. Soziales Lernenim Handlungsfeld des Sports Sport und Erziehung 2 03-06-05 Prof. Dr. F. Firmin in Zusammenarbeit mit A. Steinegger

  3. Vorlesungsdesign • Interaktive Veranstaltung (Dozierende- Studierende) • Teamteaching (Professor- Fachdidaktiker) • Medien: Powerpoint, Folien, Handout

  4. Ziele der Veranstaltung • Theoretisches Wissen im Bereich „Soziales Lernen im Sportunterricht“ erlangen, vertiefen und reflektieren • Möglichkeiten, Ziele und Grenzen dieser Thematik verstehen • Intensive und eigene Auseinandersetzung mit dem Thema (Überprüfung und Reflexion der subjektiven Theorien und Verknüpfungsleistung zu aktuellen objektiven Theorien)

  5. Themenaufriss Neue Zürcher Zeitung, Dienstag, 24. Mai 2005, S. 5 Nr. 118 Ängste vor Jugendlichen in England „Happy Slapping“ … die Medien- und Konsumkultur (der Jugendlichen) ist aber nicht nur der harmlose Zulieferer für Modetrends, sondern auch gestörtes asoziales und kriminelles Benehmen. Die vielbeklagte Passivität, die das Fernsehen und der Musikkonsum hervorrufen, hat ihre Kehrseite in den aggressiven Botschaften, welche offen…

  6. … oder unbewusst vermittelt werden. Das „happy slapping“ (lustiges Zuschlagen) ist der neuste beunruhigende Beweis dafür, ermöglicht durch die „interaktive“ Videotechnologie… (Rest der „unglaublichen“ Geschichte wird erzählt!!!!)

  7. Facts • London: 200 Fälle von „Happs Slapping“ in 6 Monaten • Asbos („antisocial behaviour orders“) in England: Seit 1999 sind 70`000 Einwohner, meist Jugendliche, zu Reparationsleistungen verurteilt worden

  8. Soziales Handeln im Sportunterricht und im Sport PA (5`): Welche Aspekte umfasst ein soziales Handeln oder Lernen im Sportunterricht ?

  9. Soziales Handeln umfasst: • Soziale Einstellungen und Haltungen • Die Gestaltung von Regeln des Zusammenlebens • Einflüsse des sozialisatorischen Umfeldes (Familie, Erzieherchor, Peer-Group) • Die Entwicklung und Übernahme von Rollen und Normen

  10. In der Sportpädagogik sind Theorien aus den soziologischen und psychologischen Teildisziplinen für das Verständnis von sozialem Handeln im Sport dienstbar gemacht worden.

  11. Folgende Theorieansätze sind in die Sportpädagogik eingeflossen • Soziale Lerntheorie • Rollentheorie • Symbolischer Interaktionismus • Kognitive Entwicklungstheorie • Phänomenologie • Bildungstheorie

  12. In der Sportpädagogik ist darauf zu achten, dass in der Theorienbildung die Besonder- heiten des Sports hinreichend erfasst wer- den. Theorie – Konstruktion anstatt Theorien- Rezeption.

  13. aber:Kontroverser Diskurs Was ist der Auftrag der Schule? „Sozialpädagogik“ kontra „Wissensvermittlung“ (Pühse 2004, S.38) Welches sind die möglichen Argumentationslinien für ein Pro oder Contra betreffend Sportunterricht?

  14. Kleiner Arbeitsauftrag I • EA: Sucht geeignete und präzise Argumentationen für beide Positionen (Stichworte) • PA: Verteilt die Rollen in Pro und Contra und führt ein Streitgespräch durch • PA: Erstellt ein kurzes Fazit! Welches sind die Hauptargumentationslinien? • ev. kurze Präsentation von einzelnen Gruppen

  15. Positionen in der Wissenschaft und Lehrplänen Contra: • Giesecke (1996) • Söll& Kern (1997) Pro: • Pühse (1996, 2004) • Struck (1994) • Hargraeves (1983) • Dietrich (1991) • LCH- Berufsbild 1999

  16. CH: Basler Schulgesetz Paragraph 16 Ziel und Aufgabe der Schule ist,„…die Fähigkeit zum sozialen Umgang miteinander zu fördern. Deshalb ist der Unterricht so anzulegen, dass er auch der Befähigung der Schülerinnen und Schüler zu dieser Art von sozialem Umgang dienlich ist…“

  17. Lerntheoretische Aspekte des sozialen Handelns • Modelllernen (Imitation und Identifikation vgl. Baumann, 1977) - Beobachtungslernen

  18. Beobachtungslernen gliedert Bandura (1979) in vier Teilprozesse: • Aufmerksamkeitsprozess (bezogen auf das Modellverhalten) • Behaltensprozesse • Motorische Reproduktionsprozesse (Selbst- kontrollierte Handlungen) • Motivationsprozesse Bekräftigung - selbst- stellvertretend, von Aussen

  19. In der sozial-kognitiven Lerntheorie spielt ebenfalls die Bekräftigung eines Verhaltens eine wesentliche Bedeutung • Materielle Belohnung • Verstärkung von pro sozialem Verhalten • Verstärkung von Gruppen, Verhalten das erwünscht ist

  20. Vorwissen und Definitionsversuch zu… „Soziales Lernen“ • PA: Versucht nun eine mögliche Definition für ein „Soziales Lernen“ zu formulieren. 5`

  21. Definitionsversuch „Pühse“ „...Soziales Lernen im Sport heisst Erfahrungen und Qualifikationen im Umgang mit anderen Menschen zu erwerben, die persönlichkeitsbildend sein können und im täglichen Leben vieler Jugendlichen immer weniger möglich sind...“ (PÜHSE 2004)

  22. Konkretes Beispiel aus der Schule Ziel (Fairness) • Verstärkung von pro sozialem Verhalten • Verstärkung von Gruppen, Verhalten das erwünscht ist

  23. Spielbeurteilung: Fairness Kreuze die entsprechenden Felder an und beantworte die untenstehenden Fragen. Vergleiche deine Ergebnisse mit den Ergebnissen deiner Teammitglieder. Welche Konsequenzen ergeben sich für dein Team und vielleicht auch für die ganze Klasse? 2. An unserer Fairness im Spiel hat mir ganz besonders gefallen: 3. Eine Verbesserungsmöglichkeit um die Fairness noch zu verbessern? 4. Was werde ich vielleicht in einem anderen Spiel bezüglich Fairness in Zukunft anders machen? 5. Was heisst eigentlich fair Verlieren und Gewinnen? Welche Möglichkeiten, Verhaltensweise gibt es hierzu?

  24. Soziales Lernen ist vor allem: • Lernen am Modell, Vorbild, Idol • Lernen durch Verstärkung • Die Lehrperson lebt durch ihr Verhalten, ihre Art zu interagieren, Engagement soziale Verhaltensmuster im Sportunter-richt vor.

  25. Lernen am Vorbild - die Konsequenzen im Sport ? • Was sind konkret nun die wünschenswerten Verhaltensstrategien als Vereins-verantwortliche/r oder als Sportehrperson bezüglich Vorbildrolle? • Wie kann ich dieses Lernen am Modell bewusst im Sport initiieren oder fördern ? PA: Kurzer Austausch/ Meinungsbildung

  26. Lernen am Vorbild - die Konsequenzen im Sport ? Voraussetzung: „… Sport has been quite generally regarded as an activity wich can promote the social developement of children and develop moral thinking…“(Telema und Kahila 1995, S1)

  27. Lernen am Vorbild - die Konsequenzen ? Wie gehe ich als Lehrperson mit dem medienwirksamen, professionellen Sport um?

  28. Konsequenzen am ISSW in Basel (seit 2005) • Lehrveranstaltung in „physical education“ zum Thema: „Die Sportlehrerpersönlichkeit“ Die Gründe für eine solche Veranstaltung sind vielseitig? - ……. -……..

  29. Wissenschaftliche Erkenntnisse • Im Sport kann das soziale Lernen grundsätzlich unter bestimmten Bedingungen gefördert werden(Nickolay 1995) aber: • Gesicherte Erkenntnisse oder empirische Nachweise über eine Erziehung durch Sport und deren Nachhaltigkeit liegen heute immer noch nichtvor • der Nachweis eines Transfers von im Sport erlernten sozialen Verhaltensweisen auf andere Handlungsfelder ist fast nicht zu bewerkstelligen

  30. Meinberg (1994) geht in seiner Bildungs- theorie von einer Dialektik aus. Körper Leib Verstand Gefühl Selbst Andere Sozialverhalten wird als ganzheitliches Geschehen verstanden.

  31. Der Mensch als soziales Wesen (Heidegger, Merlau-Ponti): • Sozialität als Dimension der Existenz • Die WIR-Sphäre eines sozialen Feldes • Die soziale Welt wird durch den Leib erfahren.

  32. Funke-Wieneke sieht im „Sich-Bewegen“ Eine Form des Sozial-Seins. Leiblichkeit wird somit Verstanden als Medium von Sozialität, als verbindendes Element von Menschen (Zwischenmenschlichkeit)

  33. WERTWELT spielen erleben SOZIALE EIGENWELT MITWELT BEWEGEN begegnen leisten UMWELT

  34. Problematik bei den Sportspielen Differenzierende Werthaltungen beim Sportspiel (Handball, Basketball, Fussball): • Fest internalisierte Werthaltungen bei Sportarten (vgl. „Strassenwettspiele“ im nahen Osten, Untersuchungsbericht „Arxhof 2002“) • Umgang mit Niederlage und Sieg (vgl. Sport- und Spielkultur bei den Mayas)

  35. Aktuell I. • Werthaltungen beim sportlichen Sieg!?? Stichwort: „Runter machen“

  36. Aktuell II. • Werthaltungen bei der sportlichen Niederlage!

  37. Vertrag: Verbale Gewalt • Stopp mit dem „Runtermachen“ • Respekt: • In unserem Bewegungs- und Sportunterricht respektieren • wir unsere Mitschülerinnen und Mitschüler! • Wir respektieren die Persönlichkeit ganz allgemein und • die im Schulsportunterricht im positiven Sinne gezeigten • Leistungen. • Wir respektieren unsere Mitspielerinnen und Mitspieler im • Team, sowie unsere Gegnerinnen und Gegner im • Wettkampf und Spiel. • Wir respektieren die Entscheide der Spielleiterin und • des Spielleiters!

  38. Verhalten: • Das Runtermachen ist in unserem Sportunterricht nicht akzeptiert: • keine abschätzigen Bemerkungen • keine verletzenden Aussagen • keine Sticheleien hinter dem Rücken • keine primitiven Fluchwörter (irgendwelche Sprachen) • kein Auslachen bei einem Nichtgelingen • keine abschätzigen Schuldzuweisungen • keine „Gassensprache“ (Sprechen in Wortfragmenten)

  39. Vertragsunterschrift: ………………………, …… . …… . 2005 Unterschrift Schülerin, Schüler : …………………………………… Unterschrift der Lehrperson : …………………………………… Unterschrift der Eltern: …………………………………… Vertragsbruch und die Konsequenzen : Einmaliger Verstoss = Gespräch mit der Lehrperson und Verwarnung Zweiter Verstoss = Gespräch mit der Lehrperson + Konsequenz Mehrmaliger Verstoss = Gespräch Lehrperson- Eltern + Konsequenz Regelmässiger Verstoss = Gespräch mit der Schulleitung + Konsequenz

  40. Konsequenzen und Wiedergutmachung: Wiedergutmachung: Zu jeder Konsequenz gehört ein Entschuldigungsschreiben an die betreffende Person (Mitschülerin, Mitschüler, Lehrperson). Die Entschuldigung wird sauber formuliert und mit Unterschrift abgegeben. Nach diesem Schreiben ist der Fall abgeschlossen. Konsequenzen : Ist Sache der Lehrperson und wird mit der Klasse im Voraus besprochen. Prinzip: Die Konsequenz soll als Strafe verstanden werden und muss für die Schülerin und den Schüler wenn möglich sofort, eintönig, langweilig und als mühsam erlebt werden.

  41. Persönliche Auseinandersetzung • + • - PA: Versucht ein persönliche Statement zu geben (Vor und Nachteile) 5`

  42. …zurück zu Funke-Wieneke… Im gemeinsamen Spiel wird eine Sphäre der Gemeinsamkeit erzeugt. Dabei kann die in- dividuelle Leiblichkeit in einen „Sozialleib“ einfliessen, der die Spielenden vereint.

  43. Begegnungsebenen im Bewegungsspiel: • Begegnung mit der Sachwelt (Objekte wie Bälle, Räume etc.) • Begegnen mit dem Du - im Miteinander und Füreinander - im Miteinander und Gegeneinander - im Nebeneinander

  44. Begegnen mit dem WIR: • Miteinander • Füreinander • Gegeneinander • Nebeneinander • Zueinander • Voneinander

  45. Phasen in der Sozialerziehung durch Spiel • Freispiel: - Offene Beobachtung - Soziale Gruppenbildung wird sichtbar - sinnliche Wahrnehmung schulen

  46. 2. Kommunikationsspiele: • Benennen Blickkontakt aufnehmen • Blindenspiele Vertrauen schaffen • Kontaktspiele Türöffner zur Kommunikation, ausdrücken

  47. SPORTSPIELE Angriff Verteidigung • Helfen, unterstützen • Antizipieren • In die Lücke springen • Rollen wechseln

  48. Gegeneinander kämpfen

  49. Reflexion der Spielphasen • Soziale Situationen erinnern und verdeutlichen • Alternativen im sozialen Handeln aufzeigen • An Regeln, Normen erinnern

  50. Fairness & Emotionen • Strategien zum Fairen Gewinnen und Verlieren • Verhaltensstrategien zum Fairen Gewinnen: • Ich freue mich über den Sieg und lasse meine Gefühle auf natürliche • Weise freien Lauf (Lachen, Jauchzen, Jubeln etc.) • … • Ich muntere meinen Gegenspieler auf und danke ihm für das Duellieren • … • Ich freue mich über den Sieg, erniedrige aber in meinem Siegeswahn • nicht meine Gegner • … • Ich darf Freude zeigen, ohne dass ich einen faulen Kommentar über die • Verliererin mache • Das Ziel eines Fairen Gewinnens ist grundsätzlich: • Freude an der erbrachten Leistung, einem Sieg deutlich zeigen, ohne den Respekt des Gegners zu verlieren. Gewinnen ja, aber mit Stil und Anstand!!

More Related