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PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN

PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN. Heutige Veranstaltung - Überblick. • Einführung in die Theorie Der Ansatz der Persönlichkeitswesenszüge (Allport – Eysenck – Cattel) • Einführung in die Praxis Faktorenanalyse als Methode zur Erforschung und Messung der Persönlichkeitsstruktur

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PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN

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Presentation Transcript


  1. PERSÖNLICHKEITSFAKTOREN

  2. Heutige Veranstaltung - Überblick • Einführung in die Theorie Der Ansatz der Persönlichkeitswesenszüge (Allport – Eysenck – Cattel) • Einführung in die Praxis Faktorenanalyse als Methode zur Erforschung und Messung der Persönlichkeitsstruktur • Aktueller Stand der Forschung Das Modell der „Big Five“ (Costa & McCrae) Neurobiologische Entsprechungen

  3. Heutige Veranstaltung - Überblick • Einführung in die Theorie Der Ansatz der Persönlichkeitswesenszüge (Allport – Eysenck – Cattel) • Einführung in die Praxis Faktorenanalyse als Methode zur Erforschung und Messung der Persönlichkeitsstruktur • Aktueller Stand der Forschung Das Modell der „Big Five“ (Costa & McCrae) Neurobiologische Entsprechungen

  4. Drei Definitionen von Persönlichkeit Persönlichkeit als ... • „einzigartige Struktur von Persönlichkeitszügen“ (Guilford) • „bei jedem Menschen einzigartiges, relativ stabiles und zeitkonstantes Verhaltenskorrelat“ (Herrmann) • „Voraussage, wie sich jemand in einer gegebenen Situation verhalten wird“ (Cattel)

  5. Persönlichkeitstheorie: Aussagen zu ... • Persönlichkeits-Struktur Beschreibung der Persönlichkeitsmerkmale • Persönlichkeits-Prozess Veränderung der Persönlichkeit über die Zeit • Persönlichkeits-Determinanten Erklärung der Rolle von Anlage und Umwelt • Persönlichkeits-Pathologie Erklärung abweichender Entwicklung • Persönlichkeits-Veränderung Klinische Anwendung

  6. Persönlichkeitstheorie: Große Fragen ... • Freiheit oder Determinismus? • Genetische Anlage oder Umwelt? • Einzigartigkeit oder Universalität? • Aktivität oder Reaktivät? • Veränderbarkeit oder Konstanz?  Lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt vom jeweiligen Menschenbild und verwendeten Forschungsparadigma ab!

  7. Persönlichkeitstheorien im Vergleich

  8. Persönlichkeitstheorien im Vergleich

  9. Historische Entsprechung in der Antike Der Mensch, eingebettet in die vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser (Empedokles)

  10. Die vier Elemente und Temperamente • Weiterentwicklung durch Platon und Aristotelis. Idee, dass alles aus einer Kombination der vier Elemente aufgebaut ist • Hippokrates und Galen bezogen die vier Elemente auf den menschlichen Charakter und beschrieben vier Grundtypen: Choleriker (Feuer), Sanguiniker (Luft), Phlegmatiker (Wasser), Melancholiker (Erde) • Anschauliche Beschreibung von Persönlichkeitsdimensionen • Damalige Erklärungsversuche („Körpersäfte“) allerdings unzutreffend

  11. Eigenschaften der vier Temperamente

  12. Was sind Wesenszüge? Im Alltag mit Eigenschaften wie „diszipliniert“, „nett“, „dominant“ oder „einfühlsam“beschrieben Definition (Pervin, Cervone & John, 2005): „die typischen Erfahrungs- und Handlungsstile von Personen (...) die konsistenten Muster, wie Individuen sich verhalten, wie sie fühlen und denken“ Relative Konstanz über • Situationen (privat und auf der Arbeit) und • Zeitpunkte (jetzt und nächste Woche)

  13. Gründe für die Beliebtheit des Konzepts Ökonomische Möglichkeit zur • Zusammenfassenden Beschreibung • Erklärung • Vorhersage von menschlichem Verhalten Gibt dem Laien Antwort auf folgende Fragen: • „Wie unterscheiden sich Personen?“ • „Warum verhält sich eine Person so?“ • „Wie wird eine Person reagieren?“

  14. Grundlegende Annahmen • Wesenszüge als grundlegende Bausteine der Persönlichkeit • Individuelle Prädisposition, sich in einer bestimmten Weise zu verhalten • Ausprägungsgrad von Wesenszügen ist individuell verschieden • Hierarchischer Aufbau der Persönlichkeit

  15. Gordon W. Allport (1897–1967) Entwickelte die Theorie der Persönlichkeitswesenszüge • Wesenszüge als grundlegende Einheiten der Persönlichkeit • Liegen im Nervensystem • Allgemeine Dispositionen Wesenszüge durch drei Eigenschaften definierbar: Häufigkeit, Intensität, mehrere Situationen

  16. Wesenszüge, Zustände und Aktivitäten • Unterscheidung zwischen Wesenszug (Trait), Zustand (State) und Aktivität • Beispiel: Ängstlichkeit, Angst, Weglaufen Wesenszüge zur Erklärung der Konstanz Situationen zur Erklärung der Variabilität

  17. Klassifikation von Wesenszügen Kardinale Wesenszüge Sind so dominant, dass fast jede Handlung einer Person auf ihren Einfluss zurückgeführt werden kann. Beispiel: „Autoritäre Persönlichkeit“ Zentrale Wesenszüge Decken ein gewisses Spektrum von Situationen ab. Beispiel: „Ehrlichkeit“, „Freundlichkeit“ Sekundäre Dispositionen Weniger auffällige und konsistente Wesenszüge Wesenszugkonzept: Ideographischer Ansatz Aussage: Jeder Mensch hat einmalige Wesenszüge

  18. Hans J. Eysenck (1916–1997) Entwickelte die „Drei-Faktoren-Theorie“ der Persönlichkeit Legte Wert auf konzeptuelle Klarheit und präzise Messung Suchte biologische Entsprechungen zu den Wesenszügen Einbeziehung lerntheoretischer Aspekte Anwendung der Faktorenanalyse zur Identifikation grundlegender Persönlichkeitsdimensionen

  19. Die Technik der Faktorenanalyse Multivariates, statistisches Verfahren (Computer). Gibt an, welche Items in einem Fragebogen miteinander korrelieren und das Gleiche messen Der mathematische „Faktor“ hinter den zusammengehörigen Items steht für einen bestimmten Wesenszug Eysenck führte sekundäre Faktorenanalysen mit korrelierten Faktoren durch und identifizierte schließlich drei unkorrelierte „Superfaktoren“: Extraversion, Neurotizismus, Psychotizismus  Belege für kulturübergreifende Existenz

  20. Extraversion (E) Gegenpol (Introversion) hier nicht dargestellt

  21. Neurotizismus (N) Auch als „emotionale Labilität / Stabilität“ bekannt

  22. Psychotizismus (P) Tauchte erst in späteren Arbeiten Eysencks auf

  23. E, N und die vier antiken Temperamente

  24. Raymond B. Cattell (1905-1998) 16 Persönlichkeitsfaktoren aus Fragebogendaten Suchte nach einem „Periodensystem“ der Persönlichkeitswesenszüge Verwendung unterschiedlicher Datenquellen (L, F, T-Daten) Verwendete wie Eysenck die Faktorenanalyse zur Erforschung der Persönlichkeitsstruktur

  25. Wissenschafts-Auffassung

  26. Klassifikation von Wesenszügen Fähigkeitswesenszüge z.B. Intelligenz Temperamentswesenszüge Gefühlsleben und Verhaltensstil Dynamische Wesenszüge Wichtige Motive (Ergs, Sentiments und Rollen) Unterscheidung zwischen ... • Oberflächenwesenszügen • Grundwesenszügen

  27. Ableitung der Faktoren aus der Sprache Grundlegende lexikalische Hypothese: „Individuelle Unterschiede sind in der Sprache verschlüsselt“ Schrittweise Reduktion & Datenverdichtung 18.000 englische Bezeichnungen  4.500 Trait-Namen Reduktion durch grammatikalische und semantische Analyse  171 Cluster von Synonymen Reduktion durch einfache Interkorrelationen  35 Surface-Traits Reduktion durch Faktorenanalyse  16 PK-Faktoren 1. Ordnung Reduktion durch Faktorenanalyse  5 PK-Faktoren 2. Ordnung

  28. Der 16-Persönlichkeits-Faktoren-Test Deutsche Fassung von Schneewind (1994) Insgesamt 192 Fragen (12 für jeden Faktor) 16 Faktoren 1. Ordnung (oberer Teil im Testprofil) 5 Faktoren 2. Ordnung (unterer Teil im Testprofil)

  29. Bezeichnung der 16 Primärfaktoren A. Sachorientierung vs. Kontaktorientierung B. Konkretes vs. abstraktes Denken C. Emotionale Störbarkeit vs. Widerstandsfähigkeit E. Soziale Anpassung vs. Selbstbehauptung F. Besonnenheit vs. Begeisterungsfähigkeit Flexibilität vs. Pflichtbewußtsein Zurückhaltung vs. Selbstsicherheit I. Robustheit vs. Sensibilität

  30. Bezeichnung der 16 Primärfaktoren Vertrauensbereitschaft vs. Skepsis Pragmatismus vs. Unkonventionalität Unbefangenheit vs. Überlegtheit Selbstvertrauen vs. Besorgtheit Q1 Sicherheitsinteresse vs. Veränderungsbereitsch Q2 Gruppenverbundenheit vs. Eigenständigkeit Q3 Spontaneität vs. Selbstkontrolle Q4 Innere Ruhe vs. Gespanntheit

  31. Bezeichnung der 5 Sekundärfaktoren Q I Geringe vs. hohe Normgebundenheit Q II Geringe vs. hohe Belastbarkeit Q III Geringe vs. hohe Unabhängigkeit Q IV Geringe vs. hohe Entschlussbereitschaft Q V Geringe vs. hohe Kontaktbereitschaft

  32. Verhaltensvorhersage nach Cattell Bestimmungsgleichung zum Berufserfolg als Psychotherapeut X = 0,5 A + 0,2 B + 0,2 H + 0,2 N wobei A: Empathie B: Intelligenz H: Couragiertheit N: Gewandtheit

  33. R, P und Q-Faktoren R-Technik: stabile Eigenschaften viele Vpn und Variablen ein Zeitpunkt P-Technik: Verlaufsfaktoren eine Vpn, viele Variablen und Zeitpunkte Q-Technik: Personencluster, Typen wie R-Technik, aber Korrelationen über Personen

  34. Beweise für Existenz der Wesenszüge? Problem: Bei den Faktoren handelt es sich um hypothetische Konstrukte, d.h. nicht direkt beobachtbare Dimensionen. Allerdings spricht vieles für deren Richtigkeit: • Ähnliche Ergebnisse von Faktorenanalysen mit verschiedenen Datenarten • Ähnliche Ergebnisse bei kultur- und alters- übergreifenden Untersuchungen • Brauchbarkeit bei Verhaltensvorhersage im natürlichen Umfeld (externe Validität) • Nachweis von genetischen Entsprechungen

  35. Heutige Veranstaltung - Überblick • Einführung in die Theorie Der Ansatz der Persönlichkeitswesenszüge (Allport – Eysenck – Cattel) • Einführung in die Praxis Faktorenanalyse als Methode zur Erforschung und Messung der Persönlichkeitsstruktur • Aktueller Stand der Forschung Das Modell der „Big Five“ (Costa & McCrae) Neurobiologische Entsprechungen

  36. Faktorenanalyse: Fragestellung Auf wie viele und auf welche grundlegenden Dimensionen lässt sich eine Anzahl von Variablen zurückführen? -> Die Faktorenanalyse ist ein Verfahren zur Datenreduktion Welche Variablen messen das Gleiche und welche etwas Unterschiedliches? -> Die Faktorenanalyse ist ein Verfahren zur Mustererkennung und Konstruktvalidierung

  37. Charles Spearman (1863–1945) Setzte die Faktorenanalyse als erster im Rahmen der Intelligenzforschung ein Spearman versuchte, einen Generalfaktor (g-Faktor) der Intelligenz zu identifizieren Bekanntes Testverfahren: Hamburg-Wechsler g-Intelligenztheorie (auch „2-Faktor-Theorie“): Zur Lösung einer Aufgabe wird ein globaler Intelligenzfaktor sowie ein je nach Art des Problems spezifischer Aufgabenfaktor benötigt

  38. Louis L. Thurstone (1887–1955) Thurstone entwickelte ein multifaktorielles Intelligenz-modell und ging von insgesamt 7 Primärfaktoren aus Bekanntes Testverfahren: IST-70 Primärfaktoren-Intelligenztheorie: 7 Primärfaktoren in unterschiedlicher Gewichtung an der Lösung von Intelligenzaufgaben beteiligt

  39. Das hierarchische Modell ... Faktor 2. Ordnung, Super-Faktor, g-Faktor Faktoren Latente Variablen Nicht direkt beobachtbar Antworten auf Items Manifeste Variablen Direkt beobachtbar ... ist ein universales Modell in der Psychologie und findet sich in unterschiedlichen Kontexten!

  40. Beispiel: Wie hoch ist der Zusammenhang zwischen Freundlichkeit und Vertrauen? Korrelationen r = .76

  41. Der Korrelationskoeffizient r ist ein standardisiertes Maß für den Zusammenhang zweier Variablen. Wertebereich: –1.00 bis +1.00 Korrelationen Perfekte Korrelation r = +1.00 Moderate Korrelation r = -.67 Keine Korrelation r = .00

  42. Beispiel: Analyse von 8 Variablen des FPI-R Korrelationsmatrix m = k (k–1)/2 = 8 (8–1)/2 = 28 Korrelationen. Mit wachsender Variablenzahl geht der Überblick rasch verloren!

  43. 1. Schritt: Auswahl der Variablen • (hier im Beispiel 8 Variablen des FPI-R) • 2. Schritt: Auswahl des Extraktionsverfahrens (meist Hauptkomponentenanalyse nach Hotelling) • Schritt: Berechnung der Faktorenanalyse • SPSS-Kommando: • factor • /extraction = PC • /variables = v004, v025, v055, v059, v076, v079, v106, v130 • /plot = eigen. Durchführung einer Faktorenanalyse

  44. 4. Schritt: Wie viele Faktoren sollen extrahiert werden? Durchführung einer Faktorenanalyse Kaiser-Kriterium: Eigenwert > 1 (ein Faktor sollte mehr Varianz als eine einzelne Variable binden) Screeplot: Grafische Analyse (ab welchem Faktor wird nur noch Zufallsvarianz extrahiert?)

  45. 4. Schritt: Wie viele Faktoren sollen extrahiert werden? Durchführung einer Faktorenanalyse Kaiser-Kriterium: Eigenwert > 1 (ein Faktor sollte mehr Varianz als eine einzelne Variable binden) Screeplot: Grafische Analyse (ab welchem Faktor wird nur noch Zufallsvarianz extrahiert?) Antwort: 2 Faktoren !

  46. Schritt: Auswahl des Rotationsverfahrens • Unrotierte Faktorenlösung meist schlecht interpretierbar. Varimax-Rotation wird häufig verwendet, da sie zu unkorrelierten Faktoren führt • 6. Schritt: Erneute Berechnung der Faktorenanalyse • (hier: Extraktion und Varimax-Rotation von 2 Faktoren) • SPSS-Kommando: • factor • /extraction = PC • /variables = v004, v025, v055, v059, v076, v079, v106, v130 • /criteria factors (2) • /rotation = varimax. Durchführung einer Faktorenanalyse

  47. 7. Schritt: Interpretation der rotierten Ladungsmatrix Durchführung einer Faktorenanalyse

  48. 7. Schritt: Interpretation der rotierten Ladungsmatrix Durchführung einer Faktorenanalyse Faktorladungen entsprechen den Korrelationen der Variablen mit den Wesenszug-Dimensionen! Kommunalität wie gut wird eine Variable durch Faktorlösung erklärt? Varianz- aufklärung in % Einfachstruktur: Jede Variable sollte auf einem Faktor möglichst hoch und auf den übrigen Faktoren möglichst niedrig laden!

  49. 7. Schritt: Interpretation der rotierten Ladungsmatrix Durchführung einer Faktorenanalyse F I lässt sich im Sinne von Extraversion interpretieren F II lässt sich im Sinne von Neurotizismus interpretieren

  50. Die 8 Items auf den 2 Dimensionen Emotional labil Extra-vertiert Intro-vertiert Emotional stabil

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