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Nicht gestellte Fragen … Worauf achtet ein Professor?

Nicht gestellte Fragen … Worauf achtet ein Professor?. Vortrag zur W-Besoldung 12. Mai 2006 Universität Jena. Föderalismus und Besoldung.

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Nicht gestellte Fragen … Worauf achtet ein Professor?

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  1. Nicht gestellte Fragen …Worauf achtet ein Professor? Vortrag zur W-Besoldung 12. Mai 2006 Universität Jena

  2. Föderalismus und Besoldung „Die glänzende Besoldung badischer Professoren versöhnte mit der Enge der Kleinstadt und ermöglichte oft eine Lebenshaltung, von der noch heute einige Professorenhäuser künden.“ (Quelle: Universitätsmuseum Heidelberg)

  3. Absolute und relative Position verschlechtert • Spitzenprofessoren verdienten zu Anfang des Jahrhunderts rund das sechsfache eines Facharbeiters • Heute Spitzenverdienst rund das 2,5-fach eines Facharbeiters (IFO-Schnelldienst 2001) • W2-Anfangsgehalt schlechter als Endgehalt eines Realschullehrers • W3-Anfangsgehalt schlechter als Gehalt eines Gymnasiallehrers (mit Funktionsstelle) • Im internationalen Vergleich ebenfalls Verschlechterung bemerkbar

  4. Gliederung • Einleitung • Entscheidungsmatrix • Besoldungsverhandlungen • Vor- und Nachteile der W-Besoldung • Zusammenfassung

  5. Ausgangsbedingung: Verhandlungsposition richtig einschätzen • 2001-2003 Senior Economist & Political Scientist bei einem Think Tank in Zürich • Seit Oktober 2003 C3-Professor an der LMU München • Dezember 2004 Ruf auf eine C4(W3)-Professur Politische Wissenschaft an die Universität Heidelberg • Dezember 2004 Platz 1 der Senatsliste für eine C4(W3)-Professur in NRW • Juni 2003 Platz 1 für eine C4(W3)-Professur in Niedersachsen (wurde blockiert, Ende 2005 freigegeben)

  6. Was geht in die Entscheidungsmatrix ein? • Besoldung (auch in Relation zu den Lebenshaltungskosten) • Familiensituation (Beruf der Ehefrau) • Betreuung & Ausbildung der Kinder • Lebensqualität (Wohnort, Wohnung) • Zukünftige Wechselchancen • Sicherheit der Besoldung und Zusagen • Personalausstattung • Sachmittelausstattung • Universitäres Umfeld • Reputation • Die relative Position

  7. Präferenzen (Rangordnung) • Besoldung: NRW > HD > MUC • Ehefrau: NRW > MUC > HD • Kinder: MUC > HD > NRW • Lebensqualität: MUC > HD > NRW • Wechselchancen: NRW > HD > MUC • Bes.-Sicherheit: MUC = HD > NRW • Personal: HD > NRW > MUC • Sachmittel: NRW > HD > MUC • Umfeld: HD > MUC > NRW • Reputation: HD > MUC > NRW

  8. Ergebnis • Erste Präferenzen: NRW (4), HD (4), MUC (3), • Zweite Präferenzen: HD (5), MUC (3), NRW (1) • Dritte Präferenzen: NRW (5), MUC (4), HD (1) • Gewichtungsproblem • Bewertung der Präferenzen (positiv oder negativ) • Ungewichtet: HD (23), MUC(19) und NRW (19)

  9. Besoldungsverhandlungen - Rahmenbedingungen • Referenz I - Besoldungsdurchschnitt Baden-Württemberg (2005): ca. 79.000 Euro. Der Anpassungsspielraum der Universität Heidelberg liegt im Vergleich zu allen baden-württembergischen Universitäten wohl überdurchschnittlich, ist aber nicht veröffentlicht. • Referenz II: Das alte C-Besoldungssystem.C3-Endstufe: 5338,37 EuroC4-Endstufe: 6173,79 Euro • Referenz III: Studie des CHE: Bei einer Gleichverteilung aller Leistungsbezüge auf W2 und W3 stehen ca. 1400 Euro für Zulagen pro Professur zur Verfügung stehen. Da der Besoldungsdurchschnitt BA-WÜ bundesweit der Höchste ist, dürfte dieser Wert in Baden-Württemberg sogar noch höher liegen.

  10. Kritische Punkte in den Verhandlungen • Welche Zulagen werden als Ruhegehaltfähigkeit erklärt?Als prozentualer Anteil vom Grundgehalt sind maximal 40% BBesG bzw. 80% in Baden-Württemberg möglich • Die Frage der Dynamisierung ist zu entscheiden • Werden die Zulagen einmalig, unbefristet oder befristet gewährt? Der überwiegende Teil der Zulagen soll unbefristet gewährt werden (Herstellung C4 Äquivalenz)

  11. Verhandlungsphase • Asymmetrische Informationen auf beiden Seiten (z.B. universitäres Besoldungssystem – Problem der Objektivierbarkeit) • „First move“ von Seiten des Professors bei Formulierung der Besoldungswünsche • Eindeutiger Verhandlungsvorteil auf Seiten der Universität- „Kassenlage schlecht“ - fehlende Erfahrungen mit W-Besoldung- Marktlage in den Sozial- und Geisteswissenschaften- fehlendes „Drohpotenzial“ • Spieltheoretisches Problem

  12. Startpunkt: Formulierung Gehaltssvorstellungen • Grundgehalt W3: 4723,61 €(dynamisiert und voll ruhegehaltfähig) • Berufungszulagen: XXX € (unbefristet, dynamisiert und ruhegehaltfähig) • Besondere Leistungsbezüge: XXX €, (5 Jahre befristet, nicht dynamisiert, nicht ruhegehaltfähig. Abschluss einer Zielvereinbarung) • Summe: XXX € p.a., XXX € p.m.

  13. 1. Angebot Heidelberg • Grundgehalt W3: 4.723,61 € • Berufungszulagen: XXX € • Summe: XXX € • Nachbildung der C4-Besoldung „Take it or leave it“

  14. Verhandlungsabfolgen 2. Angebot Heidelberg 1. Gegenangebot NRW 2. Gegenangebot NRW

  15. Leistungsabhängige Besoldung – Zielvereinbarung • Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen • Außenpräsentation des Faches (2 Konferenzen) • Betreuungsleistungen in der Lehre bzw. der Absolventen (35-MA-Arbeiten, 4 Promotionen, > 50% über BRD-Fächerdurchschnitt) • Drittmittel (140.000 Euro) • Aber: Angebot Drittmittel, die mehr als 25 Prozent über dem Fächerdurchschnitt des Faches Politikwissenschaft im Jahr 2004 liegen. Dies entspricht einer Summe rund 36.000 € pro Jahr. • Problem: Datenlage oft unbekannt bei der Verwaltung • Referenzdaten für Zielvereinbarungen publik machen • Schlechte Verhandlungsstrategie

  16. Vorteile ertragsabhängiger Entlohnung • Höhere Produktivität • Mehr Leistungsanreize • Langfristig mehr Wettbewerb • Profilierung und Strategiefähigkeit verbessern • Gerechter als Senioritätsentlohnung • Implementation eines rationalen an Kriterien basierten Steuerungssystems (Benchmarking) • Ziel: Markt für die besten Köpfe (wird nicht realisiert)

  17. Nachteile ertragsabhängiger Entlohnung (W-Besoldung) • „Turnierentlohnung“ belohnt risikobereite Akteure • Möglicherweise werden falsche Anreize gesetzt • Binnenorganisation der Wissenschaft „bedroht“ („Kanibalisierung“) • Unterschiedliche Privilegierung von Fächern • Willkürlichkeit von Indikatoren und Bewertung (Problem: Objektivierbarkeit)

  18. Zusammenfassung • Monetäre Entlohnung nur ein Aspekt • Familiäre Situation sehr wichtig • Entscheidungssituation generell komplex • Unterschiedliche Professionalität der Verhandlungspartner (Indikator: Dauer der Verhandlungen) • Präferenzen & Handlungsspielraum der Akteure oftmals unklar • Unsicherheit nimmt zu, weshalb risikofreudige W-Professoren eher wechseln werden • Wünschenswert wären bessere Daten und Informationen für die Verhandlungen

  19. Kontaktdaten Prof. Dr. Uwe Wagschal Institut für Politische Wissenschaft Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Marstallstraße 6 69117 Heidelberg Tel: 06221 – 54 28 68 Fax: 06221 – 54 28 96 uwe.wagschal@urz.uni-heidelberg.de http://www.wagschal.uni-hd.de Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. ENDE

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