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Kindheit und Jugend in unserer Zeit – Neue pädagogische Herausforderungen

Kindheit und Jugend in unserer Zeit – Neue pädagogische Herausforderungen. Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach Mittwoch, 15.05.2013 Petra Meißner , StDin , Staatliche Schulpsychologin. Oerter, 1995 Entwicklungsaufgaben. Mittlere Kindheit (6-12). Adoleszenz (12-18).

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Kindheit und Jugend in unserer Zeit – Neue pädagogische Herausforderungen

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Presentation Transcript


  1. Kindheit und Jugend in unserer Zeit – Neue pädagogische Herausforderungen Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach Mittwoch, 15.05.2013 Petra Meißner, StDin, Staatliche Schulpsychologin

  2. Oerter, 1995 Entwicklungsaufgaben Mittlere Kindheit (6-12) Adoleszenz (12-18) Akzeptanz des eigenen Körpers Identitätsfindung intime Beziehungen zu einem Partner Rollenverhalten (Mann/Frau) Ablösung von den Eltern Erste Lebensentwürfe eigene Weltanschauung Entwicklung von Zukunftsperspektiven • körperliche Geschicklichkeit • Selbstakzeptanz • Freundschaften • Rollenverhalten (Junge/Mädchen) • intellektuelle Grundfertigkeiten • lebenspraktische Fertigkeiten • Gewissen und Moral • Einstellungen gegenüber Gruppen und Institutionen

  3. Schlaglichter - Fragen • Trotz Wohlstand mit dem Leben unzufrieden? • Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch? • Arm dran in einem reichen Land? • Jugend am Absaufen? • Vom homo sapiens zum homo digitalis? • Sprachverfall – Kulturverfall? • Jung sein ein Gesundheitsrisiko?

  4. Trotz Wohlstand mit dem Leben unzufrieden? Ergebnis der UNICEF-Studie 2013

  5. Trotz Wohlstand mit dem Leben unzufrieden? UNICEF Office of Research. Child wellbeing in rich countries A comparative overview, April 2013

  6. Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch? Bericht der Berliner Woche zur Seelischen Gesundheit 2012

  7. Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch? • 20 % der unter 18-Jährigen weisen psychische Auffälligkeiten auf. • 10 % zeigen deutlich erkennbare psychische Störungen. • Zu den häufigsten psychischen Störungen zählen Ängste, Essstörungen und ADHS. • Suizid ist bei Kindern und Jugendlichen die zweithäufigste Todesursache. ROBERT-KOCH-INSTITUT BERLIN, Erhebungen 2012

  8. Arm dran in einem reichen Land? 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung 2013

  9. Arm dran in einem reichen Land? • In Deutschland leben über 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Einkommensarmut. • Dies entspricht etwa 19,4 Prozent aller Personen unter 18 Jahren. • BUNDESMINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES, • Lebenslagen in Deutschland, Der vierte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, 2013

  10. Jugend am Absaufen? Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2013

  11. Jugend am Absaufen? Beim regelmäßigen Alkoholkonsum gibt es einen rückläufigen Trend. 2001: 17,9 % 2011: 14,2 % Die Zahl der 10- bis 19jährigen, die mit akutem Rausch im Krankenhaus behandelt werden mussten, ist steigend: In Deutschland 2004: 16 423 2010: 25 995 2011: 26 349 In Bayern 2000: 1 865 2010: 5 628 2011: 5 778 73% der 16- 19jährigen hatten bereits ein- oder mehrmalseinen Alkoholrausch. BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT, Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung, 2013

  12. Vom Homo sapiens zum Homo digitalis? (PINTA Studie zur Prävalenz der Internetabhängigkeit)

  13. Vom Homo sapiens zum Homo digitalis? • 4 % der 14 – 16jährigen sind Internet abhängig. • (Mädchen 4,9%; Jungen 3,1 %) • 90 % der Jugendlichen sind täglich oder mehrmals in der Woche im Internet, durchschnittlich 2 h 18‘. • JIM STUDIE, PINTA I STUDIE, • Medienpädagogische Zur Prävalenz der Forschungsgruppe Internetabhängigkeit, • Südwest, 2012 Universität Lübeck, • Universität Greifswald, 2013

  14. Sprachverfall – Kulturverfall? abgespaced, chillig, gedisst, krass, depri, megamäßig, geil… nervig, stressig, hammermäßig, saumäßig …

  15. Sprachverfall – Kulturverfall? Pro Jugendsprache Contra Jugendsprache greift in die Schrift-sprache über verrät eine fortschreiten-de Infantilisierung drückt Protest aus errichtet eine Verständigungsbarriere verändert unterschwellig unsere Sprache • ist Ausdruck individueller und sozialer Identität • ist spielerisch, kreativ, erfrischend und sinnlich • ist spontan, direkt und flexibel • ist auf eine Altersspanne (10 -30) begrenzt • ist auf das Sprechen begrenzt ISK, Institut für Sprach- und Kommunikations-wissenschaft, Aachen 2013

  16. Jung sein ein Gesundheitsrisiko? (KIGGS Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland 2012)

  17. Übergewicht? • 14,8% der Kinder und Jugendlichen zwischen 2 -17 Jahren sind übergewichtig, also jedes 7. Kind. • 6,1% davon leiden an krankhaftem Übergewicht. • Insgesamt leben in Deutschland 1,7 Millionen übergewichtige Kinder, etwa 750.000 davon sind adipös. KIGGS Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Robert-Koch-Institut, Berlin 2013

  18. Zu wenig Bewegung? • Nur etwa 24 % der 11-jährigen Mädchen bewegen sich mehr als eine Stunde am Tag. • Nur etwas mehr als 33 % der 11-jährigen Jungen bewegen sich mehr als eine Stunde am Tag. KIGGS Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Robert-Koch-Institut, Berlin 2013

  19. Ungesunde Ernährung?

  20. Dynamischer Gesundheitsbegriff Dr. Faust, 1794 Gesundheitskatechismus für Schulen Ein Mensch, der die psychischen und physischen Anforderungen in der sozialen und physikalischen Umwelt in Balance hält, ist gesund.

  21. Vier Regulationsprobleme Hurrelmann, 2013 • Fehlsteuerung des Immunsystems • Fehlsteuerung der Nahrungsaufnahme und des Ernährungsverhaltens • Fehlsteuerung der Sinneskoordination • Unzureichende Bewältigung von psychischen und sozialen Anforderungen

  22. Bedürfnispyramide Transzendenz Selbst-verwirklichung Maslow, USA 1970 Seins- oder Wer-densbedürfnisse Ästhetische Bedürfnisse Intellektuelle und Leistungs- Bedürfnisse Soziale Bedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse Physiologische Bedürfnisse Mangel- oder Erhaltungsbedürf-nisse

  23. Resilienzkonzept Verstehbarkeit „ Ich kann nachvollziehen, warum es schief gegangen ist.“ Antonovsky, USA/Israel 1997 Handhabbarkeit „Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde es schaffen.“ Bedeutsamkeit „Es hat einen Sinn für mich, dass es so kam.“ Ein überdauerndes Gefühl von Zuversicht und Weltvertrauen entsteht, wenn die Welt als zusammenhängend und sinnvoll erlebt wird.

  24. Unterstützungsstrategien Hurrelmann Deutschland, 2013 • Bewegungsförderung • Ernährungsförderung • Soziale Kompetenzförderung • Entspannungsförderung • Bewältigungsförderung „Wir müssen Kinder und Jugendliche unterstützen, die alterstypischen Herausforderungen zu bewältigen.“

  25. Umgang mit Stress Selye, Österreich/Kanada 1936 Eustress • belastende Situationen, die als herausfordernd erlebt werden; • Fähigkeiten und Fertigkeiten, um die Situation zu bewältigen, reichen aus; Disstress • belastende Situationen, die als überfordernd erlebt werden; • Fähigkeiten und Fertigkeiten, um die Situation zu bewältigen, reichen nicht aus;

  26. Ein Transaktionales Modell Lazarus, USA 1976 Defending – Abwehrstrategie (Vermeidung)

  27. GESUND – Ein integratives Modell Glaube G ESUN D Umsicht Denken Planen Sozialer Kontakt Natürlich leben Emotion Dichtung Fantasie Imagina-tion

  28. Vorbild sein – Eltern und Lehrer • Leben wir unseren Kindern vor, dass schwierige Situationen zu meistern sind! • Haben wir den Mut, unseren Kindern etwas zuzumuten! • Nur wer erfahren hat, dass er Schwieriges geschafft hat, gewinnt Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten und erlebt seine Selbstwirksamkeit!

  29. Präsent sein – Eltern und Lehrer • „Mutter, Vater, ihr nervt!“ – „Wir werden dich solange nerven, bis du verstehen kannst, was uns wichtig ist!“ • „Du bist unser Kind, unsere Tochter, unser Sohn.“ • „Ich als deine Mutter, dein Vater, sage dir, ...!“ • „Wir bleiben dran und lassen uns nicht abschütteln!“ • „Wir werden unser Möglichstes, unser Bestes zu tun!“ • „Wir warten ... auf eine Lösung von dir!“

  30. Eine gute Nachricht ... „Mehr Liebe weniger Hiebe bei der Kindererziehung in Deutschland“ (Pfeiffer, 2012) AKYMAG de.toonpool.com

  31. Gewaltfreie Erziehung 31 - 40 Jährige 16 - 20 Jährige 7,2 % wurden massiv geschlagen 62,8 % sind völlig gewaltfrei aufgewachsen 75,2 % haben häufig mit den Eltern geschmust 15,6 % wurden massiv geschlagen 45,1 % sind völlig gewaltfrei aufgewachsen 68,6 % haben häufig mit den Eltern geschmust Der Wandel der Erziehungskultur kommt vor allem den Mädchen zugute und geht stärker von den Müttern aus als von den Vätern. BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG, Repräsentativbefragung 2011

  32. Neue Autorität Haim Omer, Israel 2010 • Elterliche Präsenz statt Distanz • Selbstkontrolle statt Kontrolle des Kindes • Vernetzung statt alleinige Verantwortung • Positive Gestaltung der Elternrolle • Wiedergutmachung

  33. Beispiel: Medienkonsum • Jugendalltag = Medienalltag • Medien eröffnen neue Räume. • Medien spielen für Jugendliche eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung ihrer Identität und ihres Beziehungsnetzes. (Mittel und Mittler) • Medien machen unabhängig von Raum und Zeit. • Medien erweitern den Horizont. • Medien erhöhen die Flexibilität.

  34. Herausforderungen • Gelingende Verknüpfung von Online und Offline Wie lange? • Verbunden sein als Chance, dauernd verbunden sein als Risiko Selbstbestimmung? Immer erreichbar? • Kritische Reflexion und kreative Aneignung des virtuellen Raumes Was kann ich anders machen? • Teilhabe am kollektiven Wissenspool Wie an Informationen? Wie mitgestalten?

  35. Risiken • Abhängigkeit • Abstumpfung • Rollendiffusion • Vereinzelung • Realitätsverlust • Cybermobbing

  36. Warnsignale • Kontrollverlust • Leistungsabfall • Sozialer Rückzug • Aggressivität • Entzugssymptome • Lügengebäude • Leidensdruck • Lebenseinschränkung

  37. Erzieherische Maßnahmen • grundsätzlich offene, akzeptierende Haltung in Bezug auf neue Medien • kein grundsätzliches, uneingeschränktes Verbot – selbstbestimmter, reflektierter Medienumgang als Ziel • Computer-Nutzungs-Verträge • genaue Situationsanalyse

  38. Situationsanalyse • Was kennzeichnet die Situation? (auslösende und aufrecht erhaltende Bedingungen z.B. eines Verhaltens) • Welche Gedanken löst sie bei mir aus? • Welche Gefühle ? • Welche körperlichen Empfindungen? • Welche Auswirkungen hat die Situation? • Welche Maßnahmen waren bereits erfolgreich?

  39. Was braucht ein Kind? Hüther, Deutschland 2012 „Jedes Kind braucht drei Dinge: Es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann, es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann, es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.“

  40. Literaturempfehlungen Omer, Haim: Neue Autorität in Familie, Schule und Gemeinde. Vandenhoeck & Ruprecht, 2010 Hüther, Gerald und Hauser, Uli: Jedes Kind ist hochbegabt.Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen, Knaus 2012 Hurrelmann, Klaus: Kinder stark machen für das Leben: Herzenswärme, Freiräume und klare Regeln, Herder 2008

  41. Bildnachweis Homo Digitalis: http://www.fellowtravelerblog.com/wp-content/uploads/2010/12/homodigitalis.jpg Jugendsprache:http://www.news.de/_em_daten/_nw/2009/04/03/090403_2113_ wa1.jpg Koma saufen: http://3.bp.blogspot.com/_Gqi6ayi2-b0/TGkxxErTT9I/AAAAAAAAAJI/a92ihdh5Ozw/s1600/Komasaufen_DW_Vermi_183267g.jpg Kinderarmut: http://www.gegenblende.de/%2B%2Bco%2B%2B00574f0c-da07-11e0-4ab8-001ec9b03e44/scaled/size/350 Liebe statt Hiebe: de.toonpool.com/user/68842/files/liebe_statt_hiebe_1841295.jpg psychische Erkrankungen: http://www.gesundheitsstadt-berlin.de/nachrichten/ artikel/berliner-woche-der-seelischen-gesundheit-kinder-und-jugendliche-im-fokus-853 unzufriedene Jugendliche: http://www.br.de/nachrichten/unzufriedene-jugendliche-100~v-image512-6a0b0d9618fb94fd9ee05a84a1099a13ec9d3321. jpg.version=1365573417251 Was essen 6- 11-jährige? http://www.welt.de/gesundheit/article13921624/Kampf-gegen-Fettsucht-muss-in-den-Kitas-beginnen.html

  42. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

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