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Stadtanthropologische Perspektiven

Stadtanthropologische Perspektiven. Prof. Dr. Johannes Moser Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie Sommersemester 2010. Stadtanthropologische Perspektiven 2 2. Organisatorisches:

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  1. Stadtanthropologische Perspektiven Prof. Dr. Johannes Moser Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie Sommersemester 2010

  2. Stadtanthropologische Perspektiven 22 • Organisatorisches: • Vorlesungstermine: 19.4., 26.4., 3.5., 10.5., 17.5., 7.6., 14. 6., 21. 6., 28.6., 5.7., 12. 7. und 19.7. • Der Termin am 31.5. entfällt • Prüfung (wer eine benötigt): 25. Juli 2010 –Zeit und Ort rechtzeitig auf der Institutshome-page (http://www.volkskunde.uni-muenchen. de/index.html) oder im Sekretariat erfragen. • Seminarkarte! Abb. 10: Grundriss Pienza

  3. Stadtanthropologische Perspektiven 3 • Inhalte • Geschichte der Stadt • Anfänge der Stadtforschung im 19. Jahrhundert • Georg Simmel: Die Großstädte und das Geistesleben und Max Webers Typologie der Städte • Frühe volkskundliche Stadtforschung • Chicago School of Urban Sociology mit jüngeren Beispielen (z.B. Wacquant) • Spätmoderne Stadt; Global City; Mega City • Mike Davis: City of Quartz • Der Habitus der Stadt (z.B. Lindner/Moser, Musner, Löw Berking) • Stadt und Sound • Methoden der Stadtforschung Abb. 10: Grundriss Pienza

  4. Stadtanthropologische Perspektiven 4 • Sudhir Venkatesh: Underground Econo-my. Was Gangs und Unternehmen ge-meinsam haben. Berlin: Econ 2008. • http://sudhirvenkatesh.org/ • http://www.dislocationfilm.com/soundimage.html Abb. 10: Grundriss Pienza

  5. Stadtanthropologische Perspektiven5 Eine Stadt ist eine Siedlung, die durch verschiede-ne Faktoren gekennzeichnet ist: • Eine gewisse Größe • Geschlossenheit der Siedlungsform • Hohe Bebauungsdichte • Zentrale Funktionen • etwa in Wirtschaft/Handel • Kultur • Verwaltung • Verkehrsknotenpunkt • Vielfalt der Bevölkerung (sozial, kulturell, konfessionell, sprachlich, ethnisch) Abb. 10: Grundriss Pienza

  6. Stadtanthropologische Perspektiven6 Einteilung von Städten in Deutschland • 2.000 – 5.000 Einwohner sind so genannte Landstädte • 5.000 – 20.000 Einwohner sind Kleinstädte • 20.000 – 100.000 Einwohner sind Mittelstädte • Und ab 100.000 Einwohnern spricht man von Großstädten • Diese Einteilung ist aber von Nation zu Nation unterschiedlich. So liegt die Untergrenze für eine Stadt in der Schweiz etwa bei 10.000 Einwohnern und in Japan etwa bei 50.000 Einwohnern. Abb. 10: Grundriss Pienza

  7. Stadtanthropologische Perspektiven7 • Verleihung des Stadtrechts (unabhängig von der Einwohnerzahl) • Damit verbundene Rechte: • Marktrecht, • Selbstverwaltungsrecht, • gewisse Formen der Gerichtsbarkeit, u.a.m. • Stadt ist ein von Menschen produzierter sozialer Raum, eine Schnittstelle konkurrierender Akteu-re, Funktionen und Interessen, an der sich Macht- und Verteilungskämpfe um knappe Ressourcen artikulieren. Abb. 10: Grundriss Pienza

  8. Stadtanthropologische Perspektiven8 • Heute leben mehr Menschen in städtischen als in ländlichen Regionen, und nie zuvor hat ein Großteil von ihnen dort so elend gelebt (z.B. Slums). Hier Bilder aus dem Internet. • Kulturwissenschaftliche Stadtforschung konzentrierte sich meist auf Großstädte, weil diese den Gegenpol zur ländlichen Gesellschaft darstellten. • In jüngster Zeit beschäftigt sich Brigitta Schmidt-Lauber mit Mittelstädten. Abb. 10: Grundriss Pienza

  9. Stadtanthropologische Perspektiven9 Drei Arten von Beschäftigung mit der Stadt: • Die Untersuchung in Städten – city as locus • Die Untersuchung des Urbanen – city as locus • Die Untersuchung von spezifischen Städten als Ganzes – city habitus Abb. 10: Grundriss Pienza

  10. Stadtanthropologische Perspektiven10 Geschichte der Stadt • Ursprung im Vorderen Orient, wo vor ca. 5.000 Jahren die ersten Residenzstädte entstanden • Machtzentren mit Privilegien und umfassender Ausstattung • Handels-, Verwaltungs- und Politikzentren • Beispiel Persepolis • Abbildung Grundriss des Stadtkomplexes Abb. 10: Grundriss Pienza

  11. Stadtanthropologische Perspektiven11 • Im Fernen Osten entwickelten sich städtische Kulturen um das 2. Jahrtausend vor Chr., wobei der Prozess der sozialen Differenzierung und der Herausbildung großer Staaten ähnlich verlief. • Es gibt allerdings Besonderheiten, die mit den geografischen Bedingungen, der ökonomi-schen Entwicklung und mit kulturellen Eigen-heiten zusammen hängen: • Lage – durch Himalaya vom restlichen Asien getrennt. • Flache Landschaften mit Reisanbau als Monokultur. • Dies fördert die Bildung großer Staaten. Abb. 10: Grundriss Pienza

  12. Stadtanthropologische Perspektiven12 • Anhäufung großen Reichtums • Wurde eingesetzt zur Regulierung des Was-sers – einerseits Bewässerung und anderer-seits bei Hochwasser • Städteplanerische und architektonische Regeln etwa in China bildeten sich zwischen 1100 und 200 vor Chr. heraus • Abbildung 1 von Kanton – regelmäßige Anlage • Städte dienten als Wohnsitz der Führungs-schicht, aber auch als Fluchtstätte der bäuer-lichen Bevölkerung • Daher zwei Mauerringe für einen inneren und einen äußeren Bereich Abb. 10: Grundriss Pienza

  13. Stadtanthropologische Perspektiven13 Abb. 1: Kanton

  14. Stadtanthropologische Perspektiven14 • Einwohnerzahl erreichte bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert die Millionengrenze. • Abbildung von Beijing (Peking) • in der Mitte die kaiserliche Stadt • innerhalb der kaiserlichen Stadt die verbotene Stadt • um die kaiserliche Stadt herum befindet sich die innere Stadt • rechts davor die Äußere Stadt • In Japan Stadtentstehung erst ab 3. Jh. v. C. Abb. 10: Grundriss Pienza

  15. Stadtanthropologische Perspektiven15 Abb. 2: Beijing

  16. Stadtanthropologische Perspektiven16 Griechenland • Griechenland: seit dem 4. Jh. vor Christi die aristokratische oder auch demokratische Polis • ökonomischen Innovationen wie das Eisen und die Münzprägung • Geldwirtschaft, die sich im gesamten östlichen Mittelmeerraum verbreitete • Entfaltung von Kunst, Literatur und Wissen-schaft • Städte eher klein: Athen hatte zur Zeit des Perikles ca. 40.000 Einwohner • Bevölkerung sollte groß genug sein, um ein Heer aufzustellen Abb. 10: Grundriss Pienza

  17. Stadtanthropologische Perspektiven17 • nicht zu groß, um die Funktionsfähigkeit der Bürgerversammlungen nicht einzuschränken • Einwohner sollten sich untereinander kennen, um entscheiden zu können, welche Person für eine Funktion am besten geeignet sei • Vier Charakteristika lassen die griechische Stadt zum Stadtplanungsvorbild werden: • Einheit: Die griechische Stadt kannte weder Sperrbezirke noch selbständige Stadtteile. • Interne Offenheit: Das Stadtgebiet war in drei Bereiche aufgeteilt: privater Bereich, heiliger Bereich und öffentlicher Bereich Abb. 10: Grundriss Pienza

  18. Stadtanthropologische Perspektiven 18 • Abb. 3 + 4: Agora von Athen & Athen-Plan 3. Ausgewogenes Verhältnis zur Natur 4. Bewusste Begrenzung des Wachstums • Ab dem 4. vorchr. Jh. wurden die Errungen-schaften der Griechen – ihre Philosophie, ihre wissenschaftl. Erkenntnisse, ihr Wirtschaftssys-tem, ihre Architektur und Städteplanung – in der gesamten zivilisierten Welt verbreitet • Unter Alexander den Gr. und seinen Nachfol-gern entstanden dann auch große Metropolen • Alexandria zählt eine halbe Million Menschen, Antiochia 200.000 bis 300.000 Abb. 10: Grundriss Pienza

  19. Stadtanthropologische Perspektiven19 Abb. 3: Agora von Athen

  20. Abb. 4: Plan von Athen zur Zeit des Perikles

  21. Stadtanthropologische Perspektiven21 Rom: Die Stadt und das Weltreich • Von der unbedeutenden Stadt zur Hauptstadt eines Weltreichs • Drei Abbildungen von Rom • Rom ist Beispiel dafür, wie die Römer erober-tes Land kolonisierten und Städte ausbauten: • durch den Aufbau einer Infrastruktur: Straßen, Brücken, Aquädukte, Verteidigungswälle • die Aufteilung des fruchtbaren Bodens in einzelne bebaubare Ländereien • die Gründung neuer Städte Abb. 10: Grundriss Pienza

  22. Stadtanthropologische Perspektiven 22 Abb. 5: Plan von Rom

  23. Stadtanthropologische Perspektiven 23 Abb. 6: Rom

  24. Stadtanthropologische Perspektiven 24 • In der Spätzeit Dezentralisierung politischer Funktionen • Ausbildung regionaler Hauptstädte – eindrück-lichstes Beispiel war Konstantinopel (heute Istanbul) • Abbildungen Konstantinopel • Nach Teilung und Niedergang des römischen Reichs wurde Rom zunächst unbedeutend • Dem Römischen Reich verdanken sich aber einige Gründungen bedeutender Städte: Paris, London, Wien, Köln, Mailand, Turin, Florenz oder Bologna Abb. 10: Grundriss Pienza

  25. Stadtanthropologische Perspektiven 25 Abb. 7: Konstantinopel

  26. Stadtanthropologische Perspektiven 26 Islamische Städte • Die Araber eroberten ab der zweiten Hälfte des 7. Jh. nach Chr. die Küste der Mittelmeerländer • Sie besetzten bereits existierende Städte wie Alexandria, Damaskus oder Jerusalem und veränderten sie nach ihren Vorstellungen • Neugründungen wie Bagdad oder Kairo • Zweitrangige Städte wie Palermo oder Cordo-ba wurden zu Metropolen mit mehreren hunderttausend Einwohner • Was zeichnete die islamischen Städte aus: Abb. 10: Grundriss Pienza

  27. Stadtanthropologische Perspektiven 27 • „Schlichtheit des neuen kulturellen Systems“, führ-te zu einer Beschränkung der sozialen Kontakte. Es gab keine Foren, Basilika, Theater, Amphithea-ter, Stadien oder Gymnasien, sondern nur private Wohnhäuser und Paläste sowie zwei Arten öffent-licher Gebäude: • Bäder zur Reinigung des Körpers • Moscheen für den religiösen Kult • Prinzip der Regelmäßigkeit der hellenistischen und römischen Städte wurde aufgegeben. Eingeschos-sige Häuser und schmale Straßen und bildeten ein Labyrinth von gewundenen Gassen und Passagen (Abb. Kairo und Algier) Abb. 10: Grundriss Pienza

  28. Stadtanthropologische Perspektiven 28 3. Die Stadt wurde zu einem Organismus, der von einem Mauerring umschlossen ist. Innere Be-zirke ebenfalls durch Mauern getrennt, ver-schiedene ethnische oder religiöse Gruppen lebten in eigenen Stadtteilen 4. Religiöse Vorschriften verbaten die Nachbildung menschlicher Gestalt. Stattdessen abstrakte Dekorationen mit geometrischen Figuren und Schriftzeichen, die direkt in die architektoni-sche Gestaltung der Bauwerke einbezogen wurden. Bemerkenswerte Einheitlichkeit der Motive in der gesamten islamischen Welt Abb. 10: Grundriss Pienza

  29. Stadtanthropologische Perspektiven 29 • Zwischen dem 8. und 12. Jh. v. Chr. arabische Städte die größten und reichsten der Welt • Bagdad hatte mehr als eine Million Einwohner und war lange Zeit das bedeutendste Handels- und Kulturzentrum der Welt • 1248 von den Mongolen zerstört und zwar an derselben Stelle, aber nicht mehr in derselben regelmäßigen Struktur wieder aufgebaut • Abbildung Bagdad • Nach den Kreuzzügen dehnt sich der Islam nur noch nach Osten aus • Isfahan, Agra & Delhi als wichtige Gründungen Abb. 10: Grundriss Pienza

  30. Stadtanthropologische Perspektiven 30 Die mittelalterliche Stadt in Europa • Mit dem Zerfall des Römischen Reiches ging das städtische Leben im heutigen Westeuropa deutlich zurück • Erst um die Jahrtausendwende bildete sich eine neue Wirtschaft und Kultur heraus, die Städte erlebten einen neuen Aufschwung • Bruch mit der antiken Kultur • Zunächst fehlen Ressourcen, qualifizierte Architekten und Handwerker. • Neue Ansiedlungen nutzen die vorhandenen Möglichkeiten (Abbildungen Arles & Split) Abb. 10: Grundriss Pienza

  31. Stadtanthropologische Perspektiven 31 • Für das Städtewesen im Mittelalter sind zwei Aspekte bedeutend: • Die Entwicklung neuer Stadtstaaten • Zuzug in Städte • Selbstbewusstes Bürgertum und Hierarchien • Neue städtische Organe • Wichtige Akteure/Vereinigungen sind Schöffen, Geschworene, Gilden, Zünfte, kirchliche Vertreter • Die Besiedlung des ländlichen Raums • Produktionssteigerung am Land durch Aufschwung der Städte • Bedarf an Arbeitskräften und neue Siedlungsformen Abb. 10: Grundriss Pienza

  32. Stadtanthropologische Perspektiven 32 • Es gibt kein typisches mittelalterliches Stadt-bild, aber einige allgemeine Charakteristika: • Die mittelalterliche Stadt hatte ein unregelmäßig verlaufendes Straßennetz –wie islamische Städte • Der öffentliche Bereich war wegen verschiedener Machtzentren komplex strukturiert: Bischofssitz, Stadtverwaltung, religiöse Orden und Zünfte • Städte hatten eine privilegierte Stellung. Das Zen-trum der Stadt war Machtzentrum mit den wohlha-bendsten Menschen und den höchsten Bauwerken • Die mittelalterlichen Städte, die bis heute erhalten geblieben sind, erhielten ihre endgültige Form zwischen 15. und 18. Jahrhundert Abb. 10: Grundriss Pienza

  33. Stadtanthropologische Perspektiven 33 • Die drei erstgenannten Charakteristika der mittelal-terlichen Stadt – die Kontinuität, die Komplexität und die Konzentration – erwiesen sich als stabile Faktoren der Stadtentwicklung und sind bis heute grundlegende Elemente aller europäischen Städte geblieben • Es gab keine Metropolen wie in der Antike, son-dern eine Vielzahl von mittelgroßen Städten, deren Einwohnerzahl zwischen 50.000 und 150.000 lag • Die bevölkerungsreichsten Städte Mailand und Paris hatten max. 200.000 Einwohner, Venedig 150.000, Florenz 100.000, Gent und Brügge 80.000 Abb. 10: Grundriss Pienza

  34. Stadtanthropologische Perspektiven 34 • An Paris (Abbildung) ist die Stadterweiterung gut erkennen. Renaissance • Renaissance bedeutet Wiedergeburt und bezeich-net die geistigen und künstlerischen Bewegungen, die an ältere Traditionen anknüpfen – in der euro-päischen Kulturgeschichte war es meist eine Rückbesinnung auf die Antike • Hier geht es um die Renaissance als eine Epoche, die – seit dem 15. Jahrhundert – den Übergang der europäischen Gesellschaften in die Moderne markiert • Mittelalter kannte noch keine Trennung zwischen geistlicher und weltlicher Herrschaft Abb. 10: Grundriss Pienza

  35. Stadtanthropologische Perspektiven 35 Abb. 8: Plan von Paris

  36. Stadtanthropologische Perspektiven 36 • Jedes Wissen wurde dem dogmatischen Primat des christlichen Glaubens unterstellt • Nun entsteht ein profan-säkularistisches Denken, das auf Vernunft und Erfahrung basierte und damit die Naturwissenschaft revolutionierte • Am bedeutendsten waren – neben dem Aufkom-men der Naturwissenschaften – die Entwicklungen in der bildenden Kunst und Architektur • Diese Epoche brachte bedeutende Künstler oder gar Universalgenies hervor (z.B. Leonardo da Vinci oder Michelangelo) • Situation der Künstler ändert sich – sie werden selbständige Spezialisten Abb. 10: Grundriss Pienza

  37. Stadtanthropologische Perspektiven 37 Italienische Städte der Renaissance • In italienischen Städten gibt es viele Renaissance-bauten, richtige Renaissancestädte gibt es aller-dings wenige (Beispiel Pienza, Urbino, Ferrara) • Rom, das um 1500 eine zweitrangige Stadt war, wurde in großem Maße umgestaltet. Rom wurde so zu einer Art Stadt-Museum europäischer Kultur, wo sowohl die Ursprünge des antiken als auch des neuzeitlichen Klassizismus studiert werden können Kolonisierung der Welt durch die Europäer • In Europa wurden viele Städte nur um- oder aus-gebaut, in Überseegebieten entstanden jedoch neu gegründete Städte mit bedeutenden neuen Bauwerken Abb. 10: Grundriss Pienza

  38. Stadtanthropologische Perspektiven 38 Abb. 9: Pienza

  39. Stadtanthropologische Perspektiven 39 Abb. 10: Grundriss Pienza

  40. Stadtanthropologische Perspektiven 40 Abb. 11: Ferrara

  41. Stadtanthropologische Perspektiven 41 • Die Spanier etwa besetzten den Ort Tenochzitlan (das spätere Mexiko-Stadt) und veränderten ihn nach ihren Vorstellungen • Einheitliches Modell der Stadtanlage: • schachbrettartig angelegtes Straßennetz • zwischen den Straßen befand sich eine Viel-zahl – meist quadratischer – Häuserblocks • In der Mitte der Stadt wurden einige Häuser-blocks weg gelassen oder in ihrer Größe redu-ziert, um Raum für einen freien Platz zu schaf-fen, um den die bedeutendsten Gebäude grup-piert wurden: Kirche, Rathaus, die Häuser der Kaufleute und der reichsten Kolonisten

  42. Stadtanthropologische Perspektiven 42 Abb. 12: Festung Daman

  43. Stadtanthropologische Perspektiven 43 • Es gab aber auch Städte vor der Koloniosierung wie die Inka-Stadt Machu Picchu • Auf dem amerikanischen Kontinent entstanden so die bedeutendsten Beispiele der Stadtplanung des 16. Jahrhunderts • Ziel war, die Stadtlandschaft nach den Prinzipien der Symmetrie und der geometrischen Regelmä-ßigkeit zu strukturieren • Schachbrettstruktur wurde über die Stadt hinaus zu einem Planungsinstrument – etwa bei der Auf-teilung von Ackerland oder bei der Festlegung von Stadtgrenzen

  44. Stadtanthropologische Perspektiven 44 Abb. 13: Machu Picchu

  45. Stadtanthropologische Perspektiven 45 Abb. 14: Plan von Quito

  46. Stadtanthropologische Perspektiven 46 Abb. 15: New York

  47. Stadtanthropologische Perspektiven 47 Hauptstädte Europas im Zeitalter des Barock • Barock ist ein Kunststil in Europa zwischen 1600 und 1770 – ist zugleich Epochenbezeichnung • Der Tod und das Transzendente bedeutend - Menschen zwischen Weltlust und Weltflucht • Dies drückt sich in prunkvollen Bauten, Gemälden und Innenausstattung ebenso aus wie in glanzvol-len Festen und dem Theater – Tod immer wichtig • Paris wurde künstlerisches Vorbild und erreichte Anfang 18. Jh. eine Einwohnerzahl von 500.000 • Wien hatte Ende des 18. Jh. 200.000 EW. Amster-dam war Handels- und Bankenzentrum

  48. Stadtanthropologische Perspektiven 48 Abb. 16: Vaux le Vicomte

  49. Stadtanthropologische Perspektiven 49 Abb. 17: Versailles

  50. Stadtanthropologische Perspektiven 50 • London löste um 1800 Amsterdam als bedeutendstes Finanz- und Handelszentrum ab und überholte Mitte des 18. Jahrhunderts Paris als einwohnerstärkste Stadt. Ende des 18. Jahrhunderts erste europäische Stadt mit einer Million Einwohner Auswirkungen der Industriellen Revolution: • Das Bevölkerungswachstum (durch das Sinken der Sterblichkeitsrate) • Das Anwachsen der Produktion von Gütern und Dienstleistungen aufgrund des technischen Fort-schritts und des wirtschaftlichen Aufschwungs • Umverteilung der Bevölkerung innerhalb der einzelnen Länder als Folge des Bevölkerungswachstums und der Veränderung der Produktivkräfte

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