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Tarifrunde 2010 Bilanz und Perspektiven der Lohnpolitik

IG Metall Bezirk Frankfurt/Main Tarifkommission Metall 30.11.2010. Tarifrunde 2010 Bilanz und Perspektiven der Lohnpolitik. Reinhard Bispinck. Inhalt. Sozial-ökonomische Rahmenbedingungen und Forderungsrahmen Abschlüsse: Volumen, Struktur und Verteilungswirkungen

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Tarifrunde 2010 Bilanz und Perspektiven der Lohnpolitik

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Presentation Transcript

  1. IG Metall Bezirk Frankfurt/MainTarifkommission Metall 30.11.2010 Tarifrunde 2010Bilanz und Perspektiven der Lohnpolitik Reinhard Bispinck

  2. Inhalt • Sozial-ökonomische Rahmenbedingungen und Forderungsrahmen • Abschlüsse: Volumen, Struktur und Verteilungswirkungen • Probleme und Perspektiven der Lohnpolitik IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  3. Rahmenbedingungen • Wirtschaft zunächst noch weit unter Vorkrisenniveau • Aber Konjunktur wieder „aufwärtsgerichtet“ IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  4. Konjunkturelle Entwicklung IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  5. Rahmenbedingungen • Wirtschaft noch weit unter Vorkrisenniveau • Aber Konjunktur wieder „aufwärtsgerichtet“ • Moderater Preisanstieg • Saisonbereinigter Rückgang der Arbeitslosigkeit IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  6. Beschäftigungssicherung und/oder Lohnsteigerung? • Sorge um Beschäftigung: Sicherung der Beschäftigung im Vordergrund • Zum Teil Verzicht auf (quantifizierte) Lohnforderung • Aber auch klassische Tarifforderungen Insgesamt: • Tarifforderungen auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  7. Bescheidene(re) Tarifforderungen 2010 • Öffentlicher Dienst (Bund, Gemeinden): 5,0 % • Metall: Realeinkommenssicherung • Chemie: angemessene Erhöhung • Papierverarbeitung: 4,5 % • Nahrung, Genuss, Gaststätten: 4 – 5 % • Banken: angemessene Erhöhung • Energiewirtschaft: 5,5 % • Landwirtschaft: 5,3 % IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  8. Die ersten Abschlüsse… IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  9. Die ersten Abschlüsse… IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  10. Die ersten Abschlüsse… IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  11. und so ging es weiter… IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  12. Abweichende Regelungen IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  13. Beschäftigungssicherung Metall: • TV "Zukunft in Arbeit" (ZiA) mit der Möglichkeit zu einer tariflichen Kurzarbeit mit Teilentgeltausgleich sowie einer Senkung der Remanenzkosten • Übernahme Auszubildender (u.a. Teilzeit mit Qualifizierung) Chemie • Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung mit u.a. Gründung regionaler Netzwerke sowie Maßnahmenkatalog zur Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen. • TV „Brücke in Beschäftigung“ mit Zuschüssen für Übernahme Auszubildender IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  14. Tarifsteigerung 2010 nach Wirtschaftsbereichen in % IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  15. Was auffällt... • Lange Laufzeiten • Mehr Verzögerungsmonate • Wachsende Bedeutung der Pauschalzahlungen IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  16. Laufzeit der Vergütungstarifverträge2000 – 2010, in Monaten IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  17. Verzögerte TarifanhebungBeschäftigte in % IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  18. Die Zahl der Verzögerungsmonate steigt IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  19. Abschlüsse mit Pauschalzahlungen und anschließender Tarifanhebung • Bankgewerbe 2010:300 € Pauschale für 8Mon. (05-12/2010) • Metall 2010:320 € Pauschale für 11 Mon. (05/2010 – 03/2011 • Chemie 2010550 € Pauschale für 11Mon. (regional unterschiedlich) • Kautschukindustrie 2010:370 € Pauschale für 13 Mon. (12/2009 – 12/2010) • Im Schnitt: 35 Euro pro Monat IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  20. Vorläufiges Fazit für 2010 Insgesamt • Brems- und Schleifspuren der Krise unübersehbar • Elemente zur Beschäftigungssicherung vereinbart • moderate Lohnerhöhungen Vor der Wende? • Bessere Abschlüsse seit dem Sommer • Stahl, Energie IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  21. Bereits vereinbarte Tarifanhebungen 2011 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  22. Problem I:Verteilungsfolgen gedämpfter Lohnentwicklung IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  23. Rückläufige Lohnquote IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  24. Tariflöhne 2000-2010 Nur leichtes reales Tarifplus IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  25. Tarifentwicklung 2000 – 2010- alte Bundesländer - Große Branchenunterschiede IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  26. Negative LohndriftTarif- und Effektivverdienste IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  27. Bruttolöhne 2000 - 2010 reales Minus IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  28. Problem II:Lohnpolitisches Schlusslicht in Europa IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  29. Reale Arbeitskosten 2000-2009, Veränderung in % Quelle: AMECO 31 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  30. Preisliche Wettbewerbsfähigkeitauf derBasis der Lohnstückkostenentwicklung (4. Quartal 1998 bis 1. Quartal 2010, in %) 32 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck Quelle: EZB

  31. Deutscher Exportanteil in % des BIP, 1998 - 2010 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  32. Deutscher Export und Import1998=100 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  33. Realer privater Konsum1998 = 100 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  34. „Deutschland hat in den letzten 10 Jahren einen unglaublich guten Job gemacht, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern,in dem es einen sehr hohen Druck auf seine Arbeitskosten ausgeübt hat. Wenn man sich die Lohnstückkosten anschaut, dann waren die Deutschen in dieser Hinsicht ungeheuer gut.Ich bin mir aber nicht sicher, ob das ein nachhaltiges Modell ist - langfristig und für die gesamte [Euro-]Gruppe.Wir brauchen offensichtlich eine bessere Angleichung." Financial Times, 15. März 2010 Kritik der deutschen Lohnpolitik Christine LagardeFranzösische Finanzministerin 36 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  35. Problem III:Niedriglohnsektor IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  36. Anteil der Niedriglohnbezieher in %1998 – 2008, weniger als 2/3 des Median IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  37. Anzahl der Niedriglohnempfänger in Deutschland 1995-2008, in Mio. < 2/3 des Median IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck Quelle: IAQ

  38. Tarifbindung in Deutschland (nach Einkommensquintilen, in %) 40 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck Quelle: Lohnspiegel 2008

  39. Tarifvertraglich vereinbarte Lohngruppen 16 % unter 8,50 € • 9 %: unter 7,50 € • 7 %: 7,50 bis 8,49 € • 3 %: 8,50 bis 8,99 € • 9 %: 9,00 bis 9,99 € • 72 %: 10 € und mehr • 40 Branchen mit allen Tarifbereichen • 15 Mio. Beschäftigte • 4.751 tarifliche Lohngruppen • Stand: März 2010 IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck Quelle: WSI-Tarifarchiv

  40. Was erwarten die Betriebsräte? • 83 %für eine Allgemeinverbindlichkeit der Branchentarifverträge • 89 %für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  41. Wie hoch sollte der gesetzliche Mindestlohn sein? im Schnitt: 9,30 € IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  42. Fazit: • Brems- und Krisenspuren in der Tarifpolitik deutlich sichtbar • Lohnpolitische Wende notwendig, aber noch keinesfalls gesichert • Stabilisierung des Lohn- und Tarifsystems erforderlich IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

  43. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! www.tarifvertrag.de IG Metall Frankfurt Reinhard Bispinck

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