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Gliederung: . 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums 05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik 06. Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik

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  1. Gliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums 05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik 06. Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik 07. Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik 08. Die geld- und außenwirtschaftspolitischen Mittel 09. Die finanzpolitischen Mittel 10. Die einkommenspolitischen Mittel 11. Institutionelle Maßnahmen 12. Die Träger der Konjunktur- und Wachstumspolitik

  2. Kapitel II: Das Ziel der Vollbeschäftigung

  3. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  4. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  5. Frage 01: Auf welche Produktionsfaktoren wird das Ziel der Vollbeschäftigung beschränkt ? • Die Gleichgewichtsforderung gilt an und für sich für alle Produktionsfaktoren. • Hier beschränken wir uns allerdings auf den Faktor Arbeit. • Beim Faktor Arbeit gelten im Vergleich zu den übrigen Pro- duktionsfaktoren zusätzliche soziale Ziele. • Bei den übrigen Produktionsfaktoren ist eine Vollbeschäfti-gung vor allem deshalb erwünscht, weil ohne Vollbeschäfti-gung eine Vergeudung knapper Ressourcen stattfindet. • Eine Vollbeschäftigung des Faktors Arbeit ist darüber hin-aus als Selbstzweck erwünscht. • Das Recht auf Arbeit eines jeden Arbeitnehmers entspricht der im Grundgesetz geschützten Menschenwürde.

  6. Fazit: (1) • Es soll in den folgenden Ausführungen der Tradition der Voll-beschäftigungspolitik gefolgt werden und das Vollbeschäfti-gungsziel nur auf den Produktionsfaktor Arbeit bezogen werden.

  7. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  8. Frage 02: Auf welche Dimensionen bezieht sich das Ziel der Vollbeschäftigung ? (1) • Das Vollbeschäftigungsziel bezieht sich nicht nur auf die Anzahl der Beschäftigten. • Es gilt die Gleichung: • N = A * a • mit N: Gesamtzahl der nachgefragten Arbeitsstunden • A: Anzahl der Beschäftigten • a: Arbeitszeit pro Beschäftigten • Das Ziel der Vollbeschäftigung kann sich somit einmal auf die Zahl der Beschäftigten, • zum andern auf die Arbeitszeit pro Beschäftigten beziehen.

  9. Frage 02: Auf welche Dimensionen bezieht sich das Ziel der Vollbeschäftigung ? (2) Die Arbeitszeit pro Beschäftigten kann ihrerseits auf unter-schiedliche Weise verändert werden. Eine Variation der effektiven Arbeitszeit pro Beschäftigten ist möglich durch Veränderung der gesetzlichen oder tariflichen Arbeitszeit, durch Veränderung der durchschnittlichen Überstun-denanzahl, durch Zu- oder Abnahme der Kurzarbeit, sowie durch Ausdehnung oder Einschränkung der Teilar-beitszeit.

  10. Fazit: (2) • Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird nicht nur durch die Arbeitslosenrate umschrieben. • Weitere Indikatoren sind: • gesetzliche und tarifliche Arbeitszeit, • Umfang an Überstunden, an Kurzarbeit und an Teilzeitarbeits-plätzen.

  11. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  12. Frage 03: Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Ziel der Vollbeschäftigung und dem gesamt-wirtschaftlichen Gleichgewicht ? (1) • Von Vollbeschäftigung könnte erstens bei einer Überein-stimmung von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeits-markt im Sinne eines totalen Gleichgewichtes gesprochen werden. • Jeder Arbeitswillige findet in diesem Falle einen Arbeits-platz. • Jeder freie Arbeitsplatz kann in diesem Falle ebenfalls besetzt werden.

  13. Frage 03: Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Ziel der Vollbeschäftigung und dem gesamt-wirtschaftlichen Gleichgewicht ? (2) Ausgangspunkt ist die Zahl aller Arbeitnehmer einer Volks-wirtschaft Es erfolgt ein Abzug der Arbeitsunfähigen und der zwar Arbeitsfähigen, aber Arbeitsunwilligen. Es bleiben übrig: Die Zahl der Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (die Beschäftigten), sowie die Arbeitslosen.

  14. Frage 03: Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Ziel der Vollbeschäftigung und dem gesamt-wirtschaftlichen Gleichgewicht ? (3) • Der Beschäftigungsgrad ist definiert als das Verhältnis der Beschäftigten zu allen Arbeitnehmern: B/A • B: Gesamtzahl der Beschäftigten • A: Gesamtzahl der arbeitsfähigen und arbeitswilligen Arbeitnehmer • Es bestehen allerdings Unterschiede zwischen faktischer und registrierter Arbeitslosigkeit: • Arbeitslos registrierte können schwarz arbeiten. • Aus Unkenntnis und falsch verstandenem Sozialprestige melden sich Arbeitslose nicht arbeitslos. • Aufgrund des Kündigungsschutzes können Arbeitnehmer nicht entlassen werden, obwohl sie nicht effektiv beschäf-tigt werden können.

  15. Frage 03: Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Ziel der Vollbeschäftigung und dem gesamt-wirtschaftlichen Gleichgewicht ? (4) • Es kann darüber hinaus für einen Unternehmer vorteil-hafter sein, Facharbeitskräfte trotz mangelnden Bedarfs nicht zu entlassen, • als diese zu entlassen und bei einem zukünftigen Bedarf neue Facharbeitskräfte erneut zu suchen und anzulernen.

  16. Frage 03: Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Ziel der Vollbeschäftigung und dem gesamt-wirtschaftlichen Gleichgewicht ? (5) • Es ist mit einer unterschiedlichen Entwicklung der Arbeits-losigkeit auf partiellen Arbeitsmärkten zu rechnen. • Wichtigste Ursache: • Überlagerung von konjunkturellen und strukturellen Krisen. • Andere Ursachen verlangen aber auch andere Therapien. • Deshalb ist zweitens eine Beschränkung des Begriffs der Vollbeschäftigung auf das gesamtwirtschaftliche Gleichge-wicht zweckmäßig. • Möglicher Maßstab für diesen zweiten Begriff ist das Ver-hältnis der Zahl der offenen Stellen zur Zahl der Arbeits-losen. • Aber es bestehen Schwierigkeiten bei der Feststellung der Zahl der offenen Stellen.

  17. Fazit: (3) • Vollbeschäftigung könnte sich erstens auf das totale Gleich-gewicht auf den Arbeitsmärkten beziehen. • Vollbeschäftigung wird jedoch oftmals einem gesamtwirtschaft-lichen Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt gleichgesetzt. • Dieser Begriff lässt außer Acht, dass aufgrund falscher Anreize die tatsächliche Zahl der Arbeitslosen von der Zahl der regi-strierten Arbeitslosen abweichen kann. • Hebt man auf die Unterschiede zwischen strukturell und gesamt-wirtschaftlich bedingter Arbeitslosigkeit ab, lässt sich der Um-fang der konjunkturell bedingten Arbeitslosigkeit an der Diffe-renz zwischen der Zahl der Arbeitslosen und der Zahl der offe-nen Stellen berechnen.

  18. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  19. Frage 04: Wie hat Beveridge Vollbeschäftigung definiert, wie ist dieser Begriff zu beurteilen ? (1) • William Beveridge hatte von einer Verletzung des Vollbe-schäftigungszieles gesprochen, wenn die Arbeitslosenrate hö-her ausfällt als 3%. • Ausgangspunkt: Es besteht eine strukturell bedingte langfri-stig gleichbleibende Sockelarbeitslosigkeit. • Aber es fand ein Wandel in der Vorstellung über den Um-fang dieser Sockelarbeitslosigkeit statt. • Herbert Giersch hatte als Vorsitzender des Sachverständi-genrates in den 70er Jahren aufgrund des damals starken Rückganges in der Arbeitslosigkeit vorgeschlagen, erst dann von Vollbeschäftigung zu sprechen, wenn die Arbeitslosen-rate unter 0,8% gesunken ist.

  20. Frage 04: Wie hat Beveridge Vollbeschäftigung definiert, wie ist dieser Begriff zu beurteilen ? (2) • Mögliche Ursachen dieses Wandels nach Giersch sind: • die Schlechtwettergeldregelung von 1957, • eine erhöhte Mobilität, • die aktive Arbeitsmarktpolitik, • die Rolle der Gastarbeiter, • eine zu geringe Ausbildung als Ursache für Arbeitslosig-keit.

  21. Frage 04: Wie hat Beveridge Vollbeschäftigung definiert, wie ist dieser Begriff zu beurteilen ? (3) • Seit den 90er Jahren stieg die Arbeitslosenrate so stark an, dass man neuerdings bereits von Vollbeschäftigung sprechen würde, wenn die Arbeitslosenrate auf 3% abgesunken wäre. • Ursachen des Wandels seit den 90er Jahren: • Die Wiedervereinigung brachte über den Solidaritätsbei-trag einen starken Anstieg der Produktionskosten und damit eine Verschlechterung in der Wettbewerbsfähig-keit der deutschen Wirtschaft, was sich in einer Zunahme der Arbeitslosenrate niederschlug. • Gleichzeitig führte die Globalisierung und die Beteiligung einiger Schwellenländer zu einer Verschärfung des inter-nationalen Wettbewerbs, was wiederum eine Erhöhung der Arbeitslosenrate zur Folge hatte.

  22. Fazit: (4) • Die Bezugnahme auf eine vorgegebene strukturelle Komponente bei der Definition der Vollbeschäftigung wäre nur sinnvoll, wenn diese längerfristig konstant bliebe. • De facto ist jedoch der Anteil der strukturellen Arbeitslosigkeit großen Schwankungen ausgesetzt.

  23. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  24. Frage 05: Welche Bedeutung kommt der Langzeitarbeits-losigkeit im Rahmen der Beschäftigungspolitik zu? (1) • Es ist eine Abgrenzung nach der Dauer der Arbeitslosigkeit erwünscht: • Es handelt sich – nach üblichem Verständnis - um Langzeitarbeitslosigkeit, wenn die Arbeitslosigkeit mehr als ein Jahr andauert. • Eine kurzfristige Arbeitslosigkeit ist als Folge eines wohl-fahrtssteigernden Strukturwandels notwendig und tolerier-bar.

  25. Frage 05: Welche Bedeutung kommt der Langzeitarbeits-losigkeit im Rahmen der Beschäftigungspolitik zu? (2) • Aber mit der Langzeitarbeitslosigkeit sind schwerwiegende soziale Folgen verbunden: • Vor allem verringert sich die Wiederbeschäftigungsmög-lichkeit der Arbeitnehmer, die langzeitarbeitslos sind. • Ein internationaler Vergleich der Langzeitarbeitslosigkeit zeigt: • In den USA waren lange Zeit circa 14% der Arbeitslosen langzeitarbeitslos, • in der BRD und Europa sind hingegen etwa 40% und darüber langzeitarbeitslos.

  26. Fazit: (5) • Von der sozialen Zielsetzung her kommt es vor allem darauf an, die Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen. • Der Anteil der Langzeitarbeitslosigkeit ist jedoch in den einzel-nen Ländern sehr unterschiedlich hoch. • Vor allem die europäischen Staaten weisen hohe Langzeitarbeits-losigkeit auf.

  27. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  28. Frage 06: Probleme bei der konjunkturellen Situations-analyse: Auseinanderfallen von erfassbaren und erforderlichen Konjunkturdaten • Ausgangspunkt: • Unterschiedliche Konjunkturphasen erfordern unter-schiedliche Maßnahmen; • deshalb ist eine Situationsanalyse und Prognose notwen-dig. • Probleme bei der Feststellung der konjunkturellen Situation bestehen durch: • das Hinterherhinken der Statistiken, • die Unterscheidung zwischen inside- und outside-lags, • die Unterscheidung zwischen recognition-, decision- und realization-lags.

  29. Time lags inside lag : Verzögerung innerhalb des politischen Apparates outside lag : Verzögerung beim Verhalten der Wirtschaftssubjekte recognition lag: in der Politik: verspätete Erkenntnis der Arbeitslosigkeit in der Wirtschaft: Kenntnis von Ausführungsbestimmungen decision lag: in der Politik: Verhandlungen mit dem Koalitionspartner in der Wirtschaft: Abstimmungsprobleme mit dem Betriebsrat realization lag: in der Politik: mehrere Lesungen des Bundestages in der Wirtschaft: Herstellung von Investitionsanlagen

  30. Fazit: (6) • Die konjunkturpolitische Situationsanalyse wird dadurch be-stimmt, dass die erfassbaren Konjunkturdaten zeitlich von den erforderlichen Daten abweichen, • und zwar einmal deshalb, weil immer nur Vergangenheitswerte bekannt sind, • zum andern deshalb, weil eine effiziente Politik die Kenntnis zukünftiger Daten voraussetzt. • Heute eingeleitete Maßnahmen wirken sich erst nach etwa 1 1/2 Jahren aus. • Diese Verzögerung ist teilweise aufgrund politischer (inside-lag), teilweise aufgrund wirtschaftlicher Faktoren (outside lag) hervor-gerufen.

  31. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  32. Frage 07: Was versteht man unter Selbstbestätigung und was unter Selbstwiderlegung von Prognosen ? (1) • Von Prognosen gehen Wirkungen auf die zu prognosti-zierenden Daten aus. • Wir sprechen von der Selbstbestätigung einer Prognose: • Das Beispiel einer induzierten Preissteigerung liegt vor, falls eine Preissteigerung prognostiziert wird. Hier steigt die Nachfrage aufgrund der Prognose und mit ihr steigen die Preise. • Wir sprechen von der Selbstwiderlegung einer Prognose: • Das Beispiel einer Überkapazität liegt vor, falls eine Ü-berkapazität von Produktionsanlagen prognostiziert wird. Hier tritt eine Reduzierung der Investition auf-grund der Prognose ein und mit ihr verringert sich die Produktionskapazität.

  33. Frage 07: Was versteht man unter Selbstbestätigung und was unter Selbstwiderlegung von Prognosen ? (2) • Prognosen gefährden den Erfolg der Politik, wenn uner-wünschte Effekte induziert werden. • Beispielsweise wäre der Erfolg der Stabilisierungspolitik in Frage gestellt, wenn die Preise schon allein aufgrund von Prognosen steigen würden. • Prognosen können aber auch als konjunkturpolitisches Instrument eingesetzt werden, wenn Prognosen erwünschte Effekte hervorrufen. • So könnte der Hinweis, dass eine Überkapazität in der Industrie zu erwarten sei, bereits als ein Mittel angesehen werden, auf einen Abbau der Überkapazitäten hinzuwir-ken.

  34. Fazit: (7) • Im Zusammenhang mit der Prognose entsteht die Schwierigkeit, dass Prognosen die prognostizierten Ereignisse mit beeinflussen. • So kommt es teilweise zu einer Selbstbestätigung, teilweise zu einer Selbstwiderlegung von Prognosen. • Dieser Sachverhalt verschlimmert die Lage dann, wenn politisch zu bekämpfende Ereignisse (z. B. Inflation) prognostiziert wer-den; • er erleichtert die Sachlage, wenn zu bekämpfende Ereignisse (z. B. Gefahr von Überkapazitäten) durch die Prognose verhindert werden. • Prognosen können dann als konjunkturpolitisches Mittel einge-setzt werden.

  35. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  36. Frage 08: Wie lässt sich aus den empirischen Daten der Anteil der konjunkturellen Faktoren bestim-men? (1) • Die Arbeitslosigkeit ist von verschiedenen Ursachen abhängig: • Es gibt konjunkturelle, saisonale, friktionelle und struk-turelle Ursachen. • Es bedarf deshalb einer Theorie, um die Arbeitslosigkeit den einzelnen Ursachen zuzuordnen. • Erstens ist eine Unterscheidung zwischen strukturellen und konjunkturellen Ursachen notwendig: • Der langfristige Durchschnitt der Arbeitslosigkeit entspricht der strukturellen Arbeitslosigkeit, • die Schwankungen um diesen langfristigen Pfad weisen auf die konjunkturell bedingte Arbeitslosigkeit hin.

  37. Frage 08: Wie lässt sich aus den empirischen Daten der Anteil der konjunkturellen Faktoren bestim-men? (2) • Eine Unterscheidung der saisonalen und sonstigen Gründe der Arbeitslosigkeit lässt sich anhand von Erfahrungswerten durchführen: • So ist z. B. die überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten vorwiegend saisonal bedingt. • Weiterhin kann die Dauer der durchschnittlichen Ar-beitssuche als Maßstab der friktionellen Arbeitslosigkeit gelten.

  38. Fazit: (8) • Der Anteil der saisonalen Arbeitslosigkeit lässt sich dadurch bestimmen, dass man anhand des Verlaufes der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren überprüft, wie sich die aktuellen Zahlen von den vergangenen Zahlen unterscheiden. • Diese Vergleiche sind jedoch nur solange aussagekräftig, solange die strukturellen Daten längerfristig konstant bleiben. • Der Anteil der strukturellen Arbeitslosigkeit lässt sich durch Ver-gleich zwischen Arbeitslosenzahl und offenen Stellen ermitteln.

  39. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  40. Frage 09: Wie lassen sich Frühindikatoren der Konjunk-turbewegung bestimmen, welche Probleme er-geben sich hierbei ? (1) • Historisches Beispiel eines Frühindikators war das Harvard-Barometer (W. M. Persons C. J. Bullock) • Das Harvard-Barometer bestand aus drei Zeitreihen: • der Spekulationskurve (Dividenden und Umsätze bestimmter Aktien) • der Warenkurve (Roheisenproduktion, allgemeiner Preisindex) • der Geldmarktkurve (Diskontsatz, Kreditvolumen etc.)

  41. Frage 09: Wie lassen sich Frühindikatoren der Konjunk-turbewegung bestimmen, welche Probleme er-geben sich hierbei ? (2) • Voraussetzung für die Zweckmäßigkeit eines Frühindi-kators ist das Vorliegen eindeutiger, dynamischer Gesetzmä-ßigkeiten: • Lohnsteigerungen führen z. B. zu Preissteigerungen, • aber Preissteigerungen können auch Lohnsteigerungen induzieren. • Heute überwiegt die Skepsis über die Effizienz von Frühin-dikatoren.

  42. Fazit: (9) • Der Versuch zur Entwicklung von Frühindikatoren (Havard-Barometer) ist gescheitert, da es keine gleichbleibende Abfolge konjunktureller Gesetzmäßigkeiten gibt.

  43. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  44. Frage 10: Wie ist der Konjunkturindikator des Sachver-ständigenrates zusammengesetzt, welche Kritik wurde geäußert ? (1) • Man beschränkt sich auf die Diagnose und verzichtet auf ei-ne Prognose. • In einem ersten Schritt wird eine Auswahl der konjunk-turrelevanten Einzelindikatoren vorgenommen. • Beispielsweise: Preise, Löhne, Zinsen Umsatz, Arbeitslose • In einem zweiten Schritt erfolgt die Normierung des Kon-junkturverlaufes: • +/- 1: wenn sich die Variablen innerhalb der normalen Abweichungen bewegen, • +/- 2: wenn die Abweichungen größer als normal sind. • In einem dritten Schritt wird ein Gesamtindikator als glei-tender Durchschnitt der Einzelindikatoren gebildet.

  45. Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates Einzelindikatoren Gesamtindikator +2 +1 +0 -1 -2 Jan. MärzMaiJuliSept. Nov. Zeit

  46. Frage 10: Wie ist der Konjunkturindikator des Sachver-ständigenrates zusammengesetzt , welche Kritik wurde geäußert ? (2) • Zur Kritik: • Der Indikator ist zu wenig sensitiv gegenüber Verände-rungen. • Es ist unklar, welche Geldmenge gewählt werden soll • M1 oder M2 oder M3, weiterhin • welche Lohnsätze herangezogen werden • Effektivverdienste oder Tariflöhne? • Es entstehen Probleme bei Vorliegen einer Stagflation: • Mengen- und Preisgrößen heben sich gegenseitig auf, es wird unter Umständen eine nicht vorhandene Stabilität vorgetäuscht!

  47. Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates Mengenbewegungen Preisbewegungen Gesamtwirtschaftlicher Durchschnitt +2 +1 +0 -1 -2 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Zeit

  48. Fazit: (10) • Der Sachverständigenrat hat in der Nachkriegszeit ein Instru-ment zur Konjunkturdiagnose entwickelt. • Eine Vielzahl von Konjunkturindikatoren wird aufgrund von Er-fahrungswerten normiert und der arithmetische Durchschnitt aller Indikatoren zeigt die Entwicklung der Gesamtkonjunktur an. • Da dieser Indikator sowohl Mengen- wie auch Preiskomponen-ten enthält, hat er sich in seiner ursprünglichen Fassung nicht für Stagflationsereignisse geeignet, da sich hier Mengen- und Preis-komponenten gegenseitig aufheben. • Abhilfe ergibt sich, wenn man Mengen- und Preisgrößen getrennt erfasst.

  49. Gliederung: 01. Beschränkung auf den Produktionsfaktor Arbeit 02. Die verschiedenen Dimensionen des Beschäftigungsgrades 03. Vollbeschäftigung im Sinne eines Gleichgewichtes 04. Vollbeschäftigung im Sinne eines best. Beschäftigungsgrades 05. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit 06. Erfassbare versus erforderliche Konjunkturdaten 07. Selbstbestätigung und Selbstwiderlegung von Prognosen 08. Das Problem einer differenzierenden Konjunkturdiagnostik 09. Zur Problematik der Frühindikatoren 10. Das Konjunkturbarometer des Sachverständigenrates 11. Gesellschaftspolitische Gründe 12. Wachstumspolitische Gründe 13. Staatspolitische Begründung 14. Konflikte zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität

  50. Frage 11: Welche sozialen Gründe werden für das Ziel der Vollbeschäftigung angeführt ? • Es besteht ein hoher Eigenwert des Vollbeschäftigungszieles. • Es finden nämlich Wohlfahrtsverluste aufgrund von Arbeits-losigkeit statt. • Arbeitslosigkeit führt zu: • geringerem Einkommen, • geringeren Aufstiegsmöglichkeiten, • einem Prestigeverluste in Familie und Nachbarschaft.

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