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Ines Müller Offenbach, 20.10.2009

Zeit – Geld – Infrastruktur Die nachhaltige Familienpolitik des 7. Familienberichts und der Alltag von Müttern, Vätern, Kindern. Ines Müller Offenbach, 20.10.2009. Der 7. Familienbericht.

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Ines Müller Offenbach, 20.10.2009

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  1. Zeit – Geld – Infrastruktur Die nachhaltige Familienpolitik des 7. Familienberichts und der Alltag von Müttern, Vätern, Kindern Ines Müller Offenbach, 20.10.2009

  2. Der 7. Familienbericht Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit. Perspektiven für eine lebenslaufbezogene Familienpolitik • August 2005 • Konzepte für eine neue Balance zwischen verschiedenen Lebensbereichen, wie Familie, Beruf und dem Lebensumfeld von Familien erarbeiten • Vorschläge skizzieren, diese Balance zu erreichen

  3. Gliederung 1. Nachhaltige Familienpolitik 2. Was ist „Familie“? Familie und… 3. Geld 4. Zeit 5. Infrastruktur 6. Neue Balancen

  4. 1. Nachhaltige Familienpolitik Balance zwischen Bildungs- und Berufsverläufen und Entwicklung von Familienbeziehungen im Lebenslauf ist ebenso kompliziert geworden wie die Organisation alltäglicher Erwerbsarbeit und die Fürsorge für Andere

  5. Nachhaltige Familienpolitik • Eltern sichern die wirtschaftliche Wertschöpfung der Zukunft Ziel: soziale, wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, Fürsorge für andere als Teil der eigenen Lebensperspektive zu interpretieren

  6. Nachhaltige Familienpolitik Vielfalt der Lebensformen in Deutschland Dreiklang aus : • Zeitpolitikim Lebenslauf und in der Alltagszeit, • der Entwicklung von integrativen Infrastrukturen in Nachbarschaft und Gemeinde • finanzielle Transfers zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Familie und Kindern Bundes-, und vor allem Landes- und kommunale Ebene

  7. 2. Was ist „Familie“? • Familie als Herstellungsprozess • Geschlechterrollen: Mütter und Väter • Kindheit

  8. Familie als Herstellungsprozess • alltäglich und lebenslaufbezogen • Beziehungen zwischen Partnern, Eltern und minderjährigen Kindern sowie erwachsenen Kindern und Eltern • Chancen, Risiken, Probleme und neue Perspektiven im Lebenslauf

  9. Erwartungen an Familie Liebe, Verlässlichkeit, Bindung Gewalt, Abhängigkeit, Fessel • Private Gefühle verändern sich über die biografische Zeit • Leistungen von Familien für die Gesellschaft: eine „natürliche“ Ressource?

  10. Familien- bzw. Hausarbeit Lebenserhaltung, Lebensgestaltung und Kultur des Zusammenlebens • Produzierende (Dienst-) Leistungen • Information, Planung, Organisation • Pflege, Erziehung, Familienkultur • Lebensstil, Wohnkultur

  11. Partnerschaftliche Arbeitsteilung Quelle: LBS-Familienstudie

  12. Das „Ernährermodell“ Verbindung von Berufs- und Familienarbeit im Lebenslauf • Haus- und Familienarbeit: weiblich • Erwerbsarbeit: männlich • normative und die faktische Bindung an eine Lebenssphäre • Zeitaufwand und Selbstdefinition erfordern jeweils eine ganze Person • Geschlechtszugehörigkeit legt die Zuständigkeiten fest

  13. tatsächliche und gewünschte Beschäftigungsmuster • 52,3 % aller Paare mit Kindern leben hier zu Lande das Modell „Mann Vollzeit, Frau nicht erwerbstätig“, aber nur 5,7 % wünschen diese Konstellation • Höchste Übereinstimmung: männlich Vollzeit – weiblich Teilzeit

  14. Schulabschlüsse nach Geschlecht, im Jahr 2000 (in Prozent) Frauen Männer

  15. Orte von Kindheit Stadtkindheit: eine Mehrheit • Verhäuslichung von Kindheit • Transport-Kindheit • Verinselung von Kindheit

  16. Entwicklung von Kindern • Beziehungen zu den Eltern • ökonomische Situation • Wohnverhältnisse, Umweltbelastungen, Spielmöglichkeiten • Beziehungen in Nachbarschaft und Familie • Beziehungen zu anderen Kindern

  17. 3. Geld • Geld, Armut, Familie • Armutstypologien

  18. Einkommensungleichheit und Armut Deutschland und OECD-Durchschnitt(1985-2005) (Quelle: OECD 2008)

  19. Geld, Armut, Familie • Monetäre Ressourcen eines Familienhaushalts bestimmen Lebenslage und Alltags-situation, z.B. Wohnen, Bildung • Wichtigste Ursache von materieller Armut: Erwerbslosigkeit • Häufigkeit und Dynamik von Armut • „Infantilisierung“ von Armut

  20. Entwicklungschancen der Kinder • vorübergehender Sozialhilfebezug: Bewältigung der Lebenssituation gibt Zuversicht • Dauersozialhilfebezug: Desillusionierung, soziale Isolation und Stigmatisierung • Kumulation von Benachteiligungen entlang des weiteren Lebenslaufs dieser Kinder

  21. Frankfurter Rundschau 05.12.2007

  22. Wohlstandspositionen* 2003 DINK 153 % Familien mit Kindern 102 % Alleinerziehende 56 % *Abweichungen der durchschnittlichen Einkommen einzelner Lebensformen vom durchschnittlichen Einkommen aller Lebensformen. Durchschnittliches gewichtetes Pro-Kopf-Einkommen der Lebensformen gleich 100 Prozent Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

  23. Armutstypologie Typ 1: Die verwalteten Armen Typ 2: Die erschöpften EinzelkämpferInnen Typ 3: Die ambivalenten JongleurInnen Typ 4: Die vernetzten Aktiven

  24. 1_Die verwalteten Armen • Generationsübergreifende Armut • Auf institutionelle Netzwerke angewiesen • Niedrige Alltagskompetenzen • Entglittene Zeitstrukturen systematische Armutsprävention • Kinder schützen vor dauerhaften und massiven Benachteiligungen in den Bereichen Wohnen, Bildung und Gesundheit

  25. 2_Die erschöpften EinzelkämpferInnen • Alleinerziehende • Trennung, Scheidung, (weiteres) Kind • überproportionale Arbeitsbelastung • Abhängigkeit von mehreren Stellen • Von offizieller Seite „damit allein gelassen“ Defizit an passgenauen institutionellen Hilfen • Zielgruppenspezifische Hilfen: Vermeidung von Erschöpfung, gute Kinderbetreuung

  26. 3_Die ambivalenten JongleurInnen • sequentielle Erfahrungen mit Armut • „unvernünftige“ Verhaltensweisen • Prinzip Hoffnung • Objektiv durchaus Handlungsoptionen Passende Unterstützungsangebote vorhanden • Beratungsprozesse auf mitgetragene Ziele ausrichten

  27. 4_Die vernetzten Aktiven • Studierende, prekär Beschäftigte, Alleinerziehende • Gutes familiales Netzwerk • institutionelle Hilfen aktiv in den Alltag integriert • stabile Persönlichkeiten mit Selbstbewusstsein und hohem Energiepotential vielfältige Daseins- und Alltagskompetenzen • gezielte Unterstützungsarrangements, vor allem Kinderbetreuung

  28. Die verwalteten Armen Die vernetzten Aktiven Die ambivalenten JongleurInnen Die erschöpften EinzelkämpferInnen

  29. 4. Zeit • Neuorganisation von Zeitstrukturen • Zeit und Familie: Mütter, Väter, Kinder • Flexibilisierung von Erwerbsarbeit

  30. Neuorganisation von Zeitstrukturen • Industrielle Zeittaktung vs. wissensbasierte Dienstleistungsgesellschaft • Anpassung an Marktdruck • Erwerbsintegration von Frauen • Unvollständige Anpassung von Schulen und Kindergärten Zeitkompetenz

  31. Zeit und Familie Verknüpfung auf vier Ebenen • Existenzbedingung für Familien • strukturiert Aktivitäten • Vielfältige, teilweise widersprüchliche gesellschaftliche Zeitsysteme • Doppelter zeitlicher Wandel: Alltag und Lebensverlauf Frauen als gesellschaftlicher „Zeitpuffer“

  32. Anteil aktiv erwerbstätiger Mütter an 15-64 jährigen Frauen 2003 Quelle: Statistisches Bundesamt

  33. Zeitknappheit: Alleinerziehende Gesamtarbeitszeit allein erziehender Mütter und von Müttern mit Partner mit jüngstem Kind unter 18 Jahren im Haushalt 2004 9:00 Stunden Quelle: Statistisches Bundesamt

  34. Zeitstress: Erwerbslose • Vernachlässigte, aber wachsende Gruppe • Demoralisierung, Selbstvertrauen sinkt, Depression • Ein unfreiwilliges „Zuviel“ an Zeit kann in Familien genauso zum Problem werden wie zu wenig Zeit • Zeitkompetenz

  35. Väter und Zeit • Elternzeit = Einkommensverlust • erstes Kind: Retraditionalisierung • Erwerbsarbeit: limitierender Faktor • Arbeitgeber als Barriere: Akzeptanz, Anwesenheitskultur • Ausgeglichenste Aufteilung bei Vollzeit-erwerbstätigen Müttern

  36. Zeit aus der Sicht von Kindern Kinder artikulieren Bedürfnisse nach vier Formen elterlicher An- bzw. Abwesenheit: • Zuwendung • Nähe • gemeinsame Aktivitäten • autonom gestaltbare Zeiträume

  37. Arbeitszeit aus der Sicht von Kindern • Belastend: Eltern die zu viel, zu wenig oder gar nicht arbeiten • Größte Zufriedenheit, wenn Eltern eine mittlere Arbeitsbelastung haben Wünsche: • gute Absprachen, Zuverlässigkeit, Erreichbarkeit • entspannte und nicht immer gehetzte Eltern • keine Leerlaufphasen und Alleinzeit

  38. Flexibilisierung von Erwerbsarbeit • „Normalarbeitsalltag“ geht zurück • Destandardisierung von Arbeitszeit • neue Synchronisationsleistungen von Familien und ihren Schnittstellen • Verfügung über Zeit: Definitionsmacht

  39. Arbeitszeiten erwerbstätiger Mütter mit unter 3-jährigen Kindern Quelle: 7. Familienbericht

  40. 5. Infrastruktur Die kommunale Ebene • Stadt-Raum • Dienstleistung aus einer Hand

  41. Zunehmende Polarisierung der Lebenschancen von Kindern und Familien

  42. Stadt-Raum Bebauung unter Gesichtspunkten der Familienfreundlichkeit • Neue Formen urbanen Lebens • Raumkonzepte: multifunktionale Durchmischung • Öffentliche Orte für Kinder und Familien • Systemische Mobilität: Quartiersbezogen Lebensqualität

  43. Wegestrukturen ARBEITSPLATZ Altenheim Arbeitsplatz KITA FAMILIE Supermarkt FAMILIE Freunde

  44. Dienstleistung aus einer Hand • Integration von Familie und Stadt (-teil) • Ressorts, Sektoren, Ämter und Einrichtungen • Allianzen und Bündnisse für Familie • Information, Vernetzung, Kooperation Zeitbrücken Arbeits-, Öffnungs-, Betreuungs- und Verkehrszeiten

  45. Betreuungslücken und Betreuungsmix • vielfältige Netzwerke: Partner, Großeltern, Nachbarn, Freunde • Tendenziell Bevorzugung öffentlicher Betreuungslösungen Atypische Beschäftigungszeiten: später Nachmittag, Samstag, einzelne Wochentage Kleinkinder: flexibel, auch stundenweise, an einzelnen Wochentagen Schulkinder: Freizeitbezogen, an einzelnen Wochentagen

  46. Kinderbetreuung • Einrichtungen dienen der Integration von Familienzeiten und Arbeitszeit • Verfügbar, bedarfsgerecht: verlässlich, flexibel • Bezahlbar • Flexibilisierung von Bring- und Abholzeiten, Notfallbetreuung • Wahl einer Einrichtung: kindgerecht, Betreuungszeit

  47. 6. Neue Balancen • Zukunftsinvestitionen • Familienpolitik: was ist passiert? • Fazit

  48. Zukunftsinvestitionen „Soziale Dienstleistungen verschlingen Geld, nur Handwerk und Industrie schaffen Werte“

  49. Familienpolitik – was ist passiert? Im Jahr 2007: 156 Leistungen - 183 Milliarden Euro • Kompetenzzentrum • Elterngeld • Ausbau der u3- Betreuung bis 2013 • Mehrgenerationenhäuser • Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ • auditberufundfamilie

  50. Kita als Familienzentrum Elterncafé Familien- wochenende Familienbildung Erziehungsberatung Patengroßeltern Sprachkurs, Kochkurs Kita Babytreff Übergang Schule

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