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Gliederung:. 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums 05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik

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  1. Gliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums 05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik 06. Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik 07. Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik 08. Die geld- und außenwirtschaftspolitischen Mittel 09. Die finanzpolitischen Mittel 10. Die einkommenspolitischen Mittel 11. Institutionelle Maßnahmen 12. Die Träger der Konjunktur- und Wachstumspolitik

  2. Kapitel VI: Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik

  3. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  4. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  5. Frage 1: Welches sind die wichtigsten Ursachen der Inflation ? • Drei alternative Konzeptionen werden vertreten: • Die Quantitätstheorie: • Inflation wird vorwiegend durch Geldmengenwachs-tum verursacht, dem keine Steigerung der Produktion entspricht. • Die nachfrageorientierte Inflationstheorie: • Nachfrageüberhänge verursachen Inflation. • Die angebotsorientierte Theorie: • Stückkostensteigerungen verursachen Inflation.

  6. Fazit: (1) • Inflation wird von der Quantitätstheorie vorwiegend mit Geld-mengenveränderungen, • von der keynesianischen Theorie mit Nachfrageüberhängen, • von der angebotsorientierten Inflationstheorie mit Kostensteige-rungen erklärt.

  7. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  8. Frage 2: Welches sind die Grundaussagen der Quantitäts-theorie? (1) • Inflation wird durch Geldmengenvermehrungen ausgelöst. • Ausgangspunkt ist die Fisher’sche Verkehrsgleichung: • Das Produkt aus Geldmenge (G) und Umlaufsgeschwin-digkeit (U) ist gleich dem Preisniveau (P) multipliziert mit dem Handelsvolumen (H). • G x U = P x H • Zunächst weist diese Gleichung nur auf einen tautologischen Zusammenhang hin.

  9. Frage 2: Welches sind die Grundaussagen der Quantitäts-theorie? (2) • Aber zwei Teilhypothesen lassen sich formulieren: • Erste Teilhypothese: • Wenn die Geldmenge steigt, steigt auch das Preisniveau, da unterstellt wird, dass kurzfristig sowohl die Umlaufs-geschwindigkeit als auch das Handelsvolumen von dieser Geldmengenzunahme unberührt bleiben. • G  Þ P  , da U und H als konstant gelten. • Zweite Teilhypothese: • Ein Anstieg der Güternachfrage allein führt nicht zu Preissteigerungen, es kann ja z. B. auch zu Mengen-steigerungen oder Steigerungen in der Umlaufsge-schwindigkeit kommen.

  10. Fazit: (2a) • Die Quantitätstheorie führt Inflation stets auf Geldvermehrung zurück, die nicht von einem Zuwachs an Gütern begleitet wird. • In einer ersten Teilhypothese kommt die Quantitätstheorie zu dem Ergebnis, dass sich ein Zuwachs in der Geldmenge vorwie-gend in Steigerungen des Güterpreisniveaus niederschlägt, • weil die Umlaufsgeschwindigkeit kurzfristig konstant ist und ins-besondere nicht durch Geldmengenzuwachs verändert wird • und weil darüber hinaus eine Vermehrung der Geldmenge den Umfang der Güterproduktion realiter unberührt lässt.

  11. Fazit: (2b) • In einer zweiten Teilhypothese kommt die Quantitätstheorie zu dem Ergebnis, dass Veränderungen in der Nachfrage allein ohne entsprechende Geldmengenausweitung nicht zu Güterpreisstei-gerungen führen. • Es wird allerdings die Gefahr gesehen, dass Veränderungen in den realen Größen eine Ausweitung in der Geldmenge erzwingen und auf diese indirekte Weise das Güterpreisniveau beeinflussen können.

  12. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  13. Frage 3: Welche Schlussfolgerungen wurden aus der Quantitätstheorie gezogen ? • In erster Linie bedarf es institutioneller Vorkehrungen, um die Unabhängigkeit der Notenbank sicherzustellen: • Es wird eine Freigabe der Wechselkurse gefordert, da bei Devisenmarktinterventionen jeweils die Geldmenge ver-ändert wird. • Es ist eine Kontrolle der Giralgeldschöpfung - z. B. durch eine 100%ige Mindestreserve - notwendig (M. Friedman). • Die Geldmengenexpansion ist am langfristigen Wachs-tum auszurichten. • Auf eine antizyklische Politik sollte verzichtet werden. • Auch direkte Eingriffe in die Güter- und Arbeitsmärkte sind zu unterlassen.

  14. Fazit: (3a) • Aus diesen theoretischen Ergebnissen werden folgende politische Schlussfolgerungen abgeleitet: • Die Unabhängigkeit der Notenbank muss institutionell abge-sichert werden durch Freigabe der Wechselkurse sowie durch eine 100% Reserveverpflichtung der Geschäftsbanken, die auf diese Weise auf passive Bankgeschäfte beschränkt bleiben und kein Giralgeld schöpfen können. • Geldwertstabilität kann nur dadurch realisiert werden, dass die Notenbank die Geldmengenausweitung an den langfristig erwar-teten Inlandsproduktzuwachs koppelt, • korrigiert durch den Umstand, dass mit wachsendem Inlands-produkt auch die Nachfrage nach Kasse überproportional an-steigt (Luxusgeldhypothese).

  15. Fazit: (3b) • Auf diese Weise erklärt sich die von Friedman entwickelte 5% Regel. • Friedman ging davon aus, dass das reale Inlandsprodukt lang-fristig um etwa 3% steigt. • Gleichzeitig ging er von der Luxusgeldhypothese aus, wonach die Liquiditätspräferenz mit wachsendem Wohlstand um circa 2% ansteigt. • Je reicher man ist, desto mehr kann man sich den „Luxus“ leisten, Geld in Kasse zu halten und damit auf einen möglichen Zinsertrag zu verzichten.

  16. Fazit: (3c) • Die Notenbank soll sich jedem Versuch, die Konjunkturlage kurzfristig durch antizyklische Politik zu beeinflussen, enthalten, da aufgrund langer Verzögerungsperioden keine effiziente Kon-junkturbeeinflussung möglich ist. • Das Ziel der Geldwertstabilität benötigt keine politische Regulie-rung der Arbeitsmärkte. • Ein Lohnstop ist nicht notwendig, da sich bei Wahrung der geld-politischen Vorgaben eine expansive Lohnpolitik nicht inflatio-när auswirken würde, sondern zu einer Erhöhung der Arbeits-losigkeit führen müsste. • Eine Regulierung des Arbeitsmarktes wäre auch nicht ausrei-chend, da bei einer expansiven Geldpolitik die Güterpreise auch dann steigen würden, wenn die Lohnsteigerungen dem Produkti-vitätszuwachs entsprechen würden.

  17. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  18. Frage 4: Welche Kritik wurde an der Quantitätstheorie geübt ? • Kritik wurde vor allem von Keynes erhoben. • Die Umlaufsgeschwindigkeit sei nicht konstant: • Es ist zwischen dem Transaktions- und dem Spekula-tionsmotiv zu unterscheiden. • Transaktionsmotiv: Die Nachfrage nach Kasse ist von der Einkommenshöhe abhängig; • sie steigt mit wachsenden Einkommen. • Das Spekulationsmotiv ist von der Zinshöhe ab-hängig; • bei geringen Zinsen wird mit einer baldigen Zins-steigerung gerechnet und deshalb Geld vorüber-gehend in Kasse gehalten. • Eine Geldmengenexpansion führt zu Produktionsausweitung • Der Wirkungszusammenhang bleibt allerdings bei der älte-ren Quantitätstheorie in der Tat unklar.

  19. Fazit: (4) • Keynes kritisierte die Quantitätstheorie, da seiner Meinung nach die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes kurzfristig beeinflusst werden kann. • Erklärt wird dieser Einfluss durch das Spekulationsmotiv. • Keynes geht weiterhin davon aus, dass Geldmengenvermehrun-gen bei Unterbeschäftigung zu einem Anstieg der Güterproduk-tion führen können und insoweit keine Güterpreissteigerungen nach sich ziehen. • Die ältere Quantitätstheorie wurde weiterhin deshalb kritisiert, dass sie nicht klar stelle, auf welchem Wege Geldmengenzu-wächse das Güterpreisniveau beeinflussen. • Diese Kritik gilt nicht mehr für die Neoquantitätstheorie, die ex pressis verbis den Inflationsprozess analysiert.

  20. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  21. Frage 5: Welches sind die Grundaussagen der nachfrage-orientierten Inflationstheorie? • Ausgangspunkt ist eine Überbeschäftigungssituation. • Die Marktkräfte sind nicht in der Lage, Nachfrageüberhän-ge durch Preissenkungen abzubauen. • Es muss allerdings eine der folgenden Annahmen unterstellt werden: • vollkommen elastisches Geldangebot oder • vollkommen elastische Liquiditätspräferenz • oder vollkommen unelastische Investitionsnachfrage. • Es findet also kein Abbau der Nachfrageüberhänge durch Marktprozesse statt! • Nachfragezuwächse wirken sich wegen Vollauslastung nur auf die Preise, nicht auf die Gütermengen aus.

  22. Fazit: (5) • Die nachfrageorientierte Inflationstheorie entstand durch Aus-weitung der keynesianischen Beschäftigungstheorie auf den Tat-bestand der Inflation. • Hierbei kommt die keynesianische Inflationstheorie zu der Aus-sage, dass der Umfang der Inflation in erster Linie vom Ausmaß des Nachfrageüberhanges auf den Gütermärkten bestimmt wer-de. • Diese Ergebnisse werden durch eine spiegelbildliche Übertra-gung der keynesianischen Instrumente (Konsum- und Investi-tionsfunktion in Abhängigkeit vom realen Inlandsprodukt) auf den Tatbestand der Überbeschäftigung erzielt. • Ähnlich wie im Rahmen der Beschäftigungstheorie kommt die nachfrageorientierte Inflationstheorie zu der politischen Schluss-folgerung, dass der Markt von sich aus nicht in der Lage ist, Nachfrageüberhänge abzubauen.

  23. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  24. Frage 6: Welche politischen Schlussfolgerungen wurden aus der nachfrageorientierten Inflationstheorie gezogen ? • Der Nachfragezuwachs ist auf die potentielle Angebotsstei-gerung zu begrenzen. • Es gilt folgende Beziehung: • Die Preissteigerungsrate (dP/P) entspricht der Differenz zwischen Nachfragesteigerung (dN/N) und Angebots-steigerung (dA/A). • Dies bedeutet, dass genau dann keine Inflationsgefahr be-steht, wenn Angebot und Nachfrage übereinstimmen. • Es gilt: dP/P = O wenn dN/N = dA/A • Der Stabilitätserfolg hängt allerdings nicht von der Art der Nachfragebegrenzung (C, I, G-T, EX – IM) ab.

  25. Fazit: (6) • Keynesianische Stabilitätspolitik besteht in einer Begrenzung der Nachfrage auf das potentielle Angebot. • Welcher Nachfragestrom begrenzt wird, ist zunächst für den stabilitätspolitischen Erfolg von geringerer Bedeutung. • Allerdings muss in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, dass die politische Realisierbarkeit der Maßnahmen, die multiplikative Wirkung und etwaige negative Sekundärwirkun-gen auf andere Ziele unterschiedlich ausfallen können je nach Art der Nachfrage, die begrenzt wird.

  26. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  27. Frage 7: Welche Kritik wurde an der nachfrageorientier-ten Inflationstheorie geübt ? • Allgemein wird akzeptiert, dass Nachfrageüberhänge Preis-steigerungen verursachen. • Die Forderung nach Abbau von Nachfrageüberhängen ist so-mit unbestritten. • Es bestehen aber Zweifel, ob Preissteigerungen nur aufgrund von Nachfrageüberhängen entstehen. • Stagflationserscheinungen bestätigen diese Zweifel: • Es finden Preissteigerungen statt • sowohl im Aufschwung, • als auch im Abschwung. • Das Verhalten der Gewerkschaften könnte ebenfalls einen Stabilitätserfolg verhindern, wenn eine expansive Lohnpoli-tik durchgesetzt wird.

  28. Fazit: (7a) • Unbestritten ist, dass Nachfrageüberhänge zu Preissteigerungen führen. • Spätestens seit Auftreten von Stagflationserscheinungen muss jedoch zumindest eingeräumt werden, dass es auch noch andere Bestimmungsgründe für Inflation gibt. • In Zeiten der Stagflation stieg das Preisniveau gerade dann, als Nachfrageüberhänge abgebaut wurden. • Die keynesianische Strategie der Inflationsbekämpfung wurde auch deshalb fragwürdig, da sie nur dann erfolgreich wäre, wenn die Gewerkschaften eine Reduzierung der Nettoeinkommen auf-grund von Konjunkturzuschlägen zur Einkommenssteuer nicht damit beantworten würden, dass sie einen Kaufkraftausgleich fordern.

  29. Fazit: (7b) • Der Staat versuchte mit der Einführung eines Konjunkturzu-schlages zur Einkommenssteuer die Nachfrage und damit die In-flationsrate zu reduzieren. • Wenn die Gewerkschaften nun einen Kaufkraftausgleich verlan-gen und höhere Löhne durchsetzen, steigt die Konsumnachfrage • und der Rückgang im Konsum aufgrund höherer Einkommen-steuern wird gerade kompensiert durch die Konsumnachfrage-zuwächse aufgrund höherer Löhne. • Sind die Gewerkschaften darin erfolgreich, ist es dem Staat nicht gelungen, mit fiskalpolitischen Maßnahmen die private Nach-frage zu drosseln.

  30. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  31. Frage 8: Welches sind die Grundaussagen der angebots-orientierten Inflationstheorie (Weintraub)? • Kostensteigerungen sind die wichtigste Ursache für Inflation. • Ausgangspunkt ist die Preiskalkulation einer Unternehmung • p = K + g * K = K * ( 1 + g) • p: Preis eines Einzelgutes • K : Stückkosten • g : prozentualer Gewinnaufschlag. • Es erfolgt eine Übertragung auf die gesamte Volkswirtschaft: • Nicht nur der Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Stück-kosten, sondern auch Strukturverschiebungen können Preissteigerungen auslösen. • Beispielsweise würde dann, wenn die Stückkosten in allen Branchen konstant blieben, der Anteil der Branche mit den höheren Stückkosten jedoch zunehmen würde, das Preisniveau steigen.

  32. Fazit: (8) • Die angebotstheoretische Inflationstheorie führt Güterpreisstei-gerungen vorwiegend auf den Anstieg der Stückkosten zurück. • Sie geht von der Annahme aus, dass die einzelnen Unternehmer die Preise dadurch festlegen, dass sie auf die Stückkosten einen kurzfristig konstanten, branchenüblichen Gewinnzuschlag auf-schlagen. • Die angebotsorientierte Inflationstheorie überträgt diesen mikro-ökonomischen Zusammenhang auf das Güterpreisniveau, • wobei sich allerdings die gesamtwirtschaftliche Formel dadurch von der mikroökonomischen Theorie unterscheidet, dass auch Strukturverschiebungen zu Branchen mit überdurchschnittlich hohen Stückkosten oder Gewinnzuschlägen allgemeine Preisstei-gerungen auslösen können.

  33. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  34. Frage 9: Welche Schlussfolgerungen wurden aus der ange-botsorientierten Inflationstheorie gezogen ? (1) • Es wird eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik gefordert. • Das Preisniveau bleibt nur konstant, wenn die Stück-kosten ebenfalls konstant bleiben. L: Lohnsumme X: Produktmenge l: Lohnsatz A: Arbeitsstundenzahl  : Produktivität K: Gesamtkosten P: Preisniveau Es gilt: L/X = (l*A)/X = l*A/X = l/p Wenn dl/l = dp/p, dann K/x und P konstant

  35. Frage 9: Welche Schlussfolgerungen wurden aus der ange-botsorientierten Inflationstheorie gezogen ? (2) • Ähnliche Schlussfolgerungen lassen sich auch bei einer nach-frageorientierten Inflationstheorie ziehen: • Wenn d N = d X, dann gilt: P = const. • Für c = const. und a = const. gilt: • N = c * l * a Þ d N = d l • X = p * a Þ d X = d p • X = Güterangebot • N = Güternachfrage • a = Arbeitsstundenzahl • l = Lohnsatz • c = Konsumquote •  falls dl = d gilt : Preisniveau = const.!

  36. Frage 9: Welche Schlussfolgerungen wurden aus der ange-botsorientierten Inflationstheorie gezogen ? (3) • Der wichtigste Unterschied zwischen angebots- und nachfra-georientierter Inflationstheorie besteht im Folgenden: • Investivlöhne wirken nur bei angebotstheoretischer Betrach-tung inflationär. • Bei angebotstheoretischer Betrachtung gilt: • Der Investivlohnzuwachs erhöht die Stückkosten, es tritt also eine inflationäre Wirkung ein. • Bei nachfragetheoretischer Betrachtung gilt hingegen: Ein Investivlohnzuwachs beeinflusst die Nachfrage nicht, m. a. W.: es findet keine inflationäre Wirkung statt.

  37. Fazit: (9a) • Wenn die Steigerungen in den Stückkosten die wichtigsten Be-stimmungsgründe für Inflation darstellen, kommt es im Rahmen der Stabilitätspolitik darauf an, Regeln zu entwickeln, aufgrund derer Stückkostensteigerungen möglichst vermieden werden. • Dies bedeutet z. B. für die Lohnkosten, dass in den Tarifver-handlungen Lohnsatzsteigerungen nur in dem Maße beschlossen werden sollten, in dem die Arbeitsproduktivität angestiegen ist. • Gerade in dieser letzten Frage scheinen auf den ersten Blick nachfrage- und angebotsorientierte Inflationstheorien zu den glei-chen politischen Schlussfolgerungen zu gelangen.

  38. Fazit: (9b) • Auch im Rahmen der keynesianischen Inflationstheorie wird die Meinung vertreten, dass eine produktivitätsorientierte Lohnpo-litik den Nachfrageüberhang unbeeinflusst lässt und deshalb sta-bilitätspolitisch unbedenklich ist. • Unterschiede ergeben sich allerdings zwischen beiden Inflations-theorien in der Frage, wie sich Investivlöhne auf die Geldwert-stabilität auswirken. • Da annahmegemäß Investivlöhne die Konsumnachfrage nicht beeinflussen, geht von ihnen nach Meinung der Keynesianer auch kein negativer Einfluss auf das Güterpreisniveau aus, • während für die Angebotstheoretiker auch die Investivlöhne Kosten darstellen und deshalb auf das Güterpreisniveau Einfluss nehmen.

  39. Gliederung: 01. Die drei wichtigsten alternativen Konzeptionen 02. Die Grundaussage der Quantitätstheorie 03. Politische Schlussfolgerungen 04. Die Kritik an der Quantitätstheorie 05. Die Grundaussage der nachfrageorientierten Inflationstheorie 06. Politische Schlussfolgerungen 07. Die Kritik an der nachfrageorientierten Inflationstheorie 08. Grundaussagen der angebotsorientierten Inflationstheorie 09. Politische Schlussfolgerungen 10. Die Kritik an der angebotsorientierten Inflationstheorie

  40. Frage 10: Welche Kritik wurde an der angebotsorientier-ten Inflationstheorie geübt ? (1) • Es liegt hier keine befriedigende Theorie über das Gewicht der Angebots- und Nachfragefaktoren vor: • Das Gewicht dieser Faktoren ist vor allem von der Kon-junkturlage abhängig, • So erhöhen Nachfragesteigerungen die Preise in der Hochkonjunktur. • Die Rolle der Fixkosten: • Bei Stagflation führt ein Rückgang der Nachfrage wegen hoher Fixkosten zu Preissteigerungen. • Man kann den Unterschied zwischen beiden Inflations-theorien auch darin sehen, dass die Angebotstheorie sta-tisch, die Nachfragetheorie hingegen dynamisch argu-mentiert:

  41. Frage 10: Welche Kritik wurde an der angebotsorientier-ten Inflationstheorie geübt ? (2) • Bei einer statischen Betrachtung wird nur danach gefragt, welche Datenänderungen letztendlich zu Preisvariationen führen. Wie dieser Prozess einer Preisvariation abläuft, bleibt unbeantwortet. • Eine Datenänderung verschiebt z. B. die Angebots-(Kosten)-Kurve nach links-oben und bewirkt eine Preiserhöhung im Gleichgewicht. • Im dynamischen Modell löst die Erhöhung der Kostenkurve bei zunächst gleichen Preisen einen Nachfrageüberhang aus. • Dieser Nachfrageüberhang führt selbst wiederum zu Preis-steigerungen. • Diese Preissteigerungen verursachen schließlich den Abbau des Nachfrageüberhangs.

  42. Angebotstheoretischer Aspekt p p1 p0 K  p langfristig Statisches Modell X GG0 GG1

  43. Nachfragetheoretischer Aspekt p p1 K  N > A  p p0 N > A Dynamisches Modell X GG0 GG1

  44. Fazit: (10) • Unbestritten ist wiederum, dass Kostenfaktoren den Inflations-grad beeinflussen können, • strittig bleibt jedoch die Frage, unter welchen Bedingungen Preis-steigerungen auf Nachfrageüberhänge bzw. auf Kostensteigerun-gen zurückgeführt werden können. • Anhand eines einfachen Marktmodelles wurde gezeigt, dass beide Inflationstheorien weniger alternative, sich ausschließende Hypo-thesen formulieren, • als vielmehr unterschiedliche Fragen beantworten. • So kann die angebotstheoretische Inflationstheorie als ein sta-tisches Modell angesehen werden, das die langfristige Entwick-lung erklärt, • während die nachfragetheoretische Inflationstheorie den dyna-mischen Prozess der Preissteigerung analysiert.

  45. Fragen zu Kapitel 6: (1) 01. Welche drei alternativen Theorien versuchen die Entstehung von Inflation zu erklären? 02. Was besagt die Fisher‘sche Verkehrsgleichung? 03. Welche beiden Teilhypothesen lassen sich innerhalb der Quanti-tätstheorie unterscheiden? 04. Warum kann nach Auffassung der Quantitätstheoretiker eine rationale Konjunkturpolitik nur bei Freigabe der Wechselkurse betrieben werden? 05. Warum gefährdet eine freie Giralgeldschöpfung der Banken die Geldwertstabilität? 06. Mit welchen Argumenten kritisiert Keynes die Quantitätstheo-rie? 07. Warum ist Keynes der Meinung, dass eine Zunahme der Geld-menge zu einer Veränderung der Umlaufsgeschwindigkeit füh-ren kann?

  46. Fragen zu Kapitel 6: (2) 08. Inwiefern handelt es sich bei der nachfrageorientierten Inflati-onstheorie um eine keynesianische Theorie? 09. Inwiefern kann die keynesianische Inflationstheorie Preisstei-gerungen bei Stagflation nicht erklären? 10. Inwiefern kann auch das Verhalten der Gewerkschaften den Erfolg einer keynesianischen Stabilitätspolitik verhindern? 11. Können im Rahmen der angebotsorientierten Inflationstheorie die Güterpreise auch bei konstanten Kosten in jeder einzelnen Branche ansteigen? 12. Welche unterschiedlichen Schlussfolgerungen ziehen die nach-frage- und die angebotsorientierte Inflationstheorie im Hinblick auf die Auswirkungen von Investivlöhnen auf die Inflation?

  47. Antworten zu Kapitel 6: (1) 01. Eine Inflation kann durch die Quantitätstheorie, durch die nach frageorientierte sowie durch die angebotsorientierte Theorie er-klärt werden. 02. Die Fisher‘sche Verkehrsgleichung stellt eine tautologische Be-ziehung zwischen dem Produkt aus Geldmenge und Umlaufsge-schwindigkeit des Geldes und dem Produkt aus Preisniveau und Handelsvolumen her. 03. Die erste Teilhypothese der Quantitätstheorie besagt, dass Geld-mengensteigerungen zu Preissteigerungen führen. Entsprechend der zweiten Teilhypothese reichen Nachfragesteigerungen nicht aus, Inflationsprozesse zu erklären. 04. In einem System fester Wechselkurse ist die Notenbank gezwun-gen, bei Devisenbilanzungleichgewichten auf dem Devisenmarkt zu intervenieren. Diese Intervention beeinflusst die Geldmenge und damit auch das inländische Preisniveau.

  48. Antworten zu Kapitel 6: (2) 05. Nach Auffassung der Quantitätstheoretiker gefährdet eine un-kontrollierte Giralgeldschöpfung die Geldwertstabilität, da eine Inflation nur verhindert werden kann, wenn die Notenbank die gesamte Geldmenge, also auch die Giralgeldmenge kontrollieren kann. 06. Keynes kritisiert die Quantitätstheorie, weil weder die Umlaufs-geschwindigkeit noch das Handelsvolumen bei Veränderungen der Geldmenge unberührt bleiben. 07. Nach der Liquiditätstheorie von Keynes hängt die Nachfrage nach Kasse vom Zinssatz ab. Dieser wird jedoch bei einer Geld-vermehrung ceteris paribus gesenkt. Diese Zinssenkung führt zu einer Zunahme der Nachfrage nach Geld, was selbst wiederum die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes verringert. 08. Keynes führte die gesamtwirtschaftlichen Variablen stets auf Veränderungen in der Nachfrage zurück, dies gilt nicht nur für die Beschäftigung, sondern auch für das Preisniveau.

  49. Antworten zu Kapitel 6: (3) 09. Entsprechend der keynesianischen Inflationstheorie sind nur dann Preissteigerungen zu erwarten, wenn Nachfrageüberhänge bestehen. In Zeiten der Stagflation steigen jedoch die Preise ge-rade auch dann, wenn die Nachfrage zurückgeht! 10. Wir wollen unterstellen, dass der Staat durch Steuererhöhungen überschüssige Nachfrage abschöpft. Diese kontraktive Politik ist erfolglos, wenn es den Gewerkschaften gelingt, die steuerbe-dingte Reduzierung der Nettoeinkommen dadurch wiederum zu kompensieren, dass die Bruttolöhne im Ausmaß der Steuerzu-wächse erhöht werden. 11. Wenn eine Verschiebung der Produktion hin zu den Branchen mit überdurchschnittlichen Stückkosten stattfindet, steigen die gesamtwirtschaftlichen Stückkosten und mit ihnen das Güter-preisniveau auch dann an, wenn in jeder Branche die Stück-kosten konstant bleiben.

  50. Antworten zu Kapitel 6: (4) 12. Da bei der Einführung von Investivlöhnen die Konsumnachfra-ge unverändert bleibt, wirken Investivlöhne im Rahmen einer nachfrageorientierten Inflationstheorie auch nicht preisstei-gernd. Im Rahmen der angebotsorientierten Theorie hingegen stellen auch die Investivlöhne Kosten dar und wirken deshalb preissteigernd.

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