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2. Methoden

27. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 21. bis 23. Mai 2009 , Zürich, Schweiz.

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2. Methoden

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  1. 27. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 21. bis 23. Mai 2009, Zürich, Schweiz Wirksamkeit und Wirkungsweise kognitiver Umstrukturierung (reframing) zur Reduktion negativer Affektivität in einer subklinisch depressiven Stichprobe – Eine EEG-Studie Luisa Zaunmüller & Wolfgang Lutz 1. Hintergrund Neben der Untersuchung der Wirksamkeit und des Nutzens von Psychotherapie ist die Frage nach der Wirkungsweise ein zentrales Thema in der Psychotherapieforschung. Der Einsatz neurowissenschaftlicher Forschungsmethoden eröffnet der Psycho-therapieforschung dabei neue Perspektiven. Depressiven gelingt es im Vergleich zu gesunden Menschen kaum, vorhandene Stimmungslagen adäquat zu regulieren. Strategien, die sie zur Stimmungsregulation einsetzen, sind oft kontraproduktiv und verschlechtern vorhandene Stimmungen eher noch. Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit einer spezifischen psychotherapeutischen Mikrointervention zur Verbesserung der Emotionsregulation (kognitive Umstrukturierung/ reframing) bei einer subklinisch depressiven Stichprobe nachzuweisen, sowie die einhergehenden elektrokortikalen Veränderungen zu identifizieren. 2. Methoden 2.1 Stichprobe EEG-Paradigma achtung 45 Probanden wurden mithilfe eines internetbasierten Screenings im universitären Kontext rekrutiert. Subklinisch depressive Probanden: N = 22; 77,3% weiblich; M(Alter) = 23,6 (SD = 2,8); M(ADS-L) = 31,2 (SD = 8,0). Gesunde Kontrollpersonen: N = 23, 56,5% weiblich; M(Alter) = 25,2 (SD = 7,5); M(ADS-L) = 8,1 (SD = 3,4). anschauen 50 % 1000 ms 1000 ms 4500 ms 50 % 500 ms umdeuten 2000 ms 4500 ms „Wie intensiv war Deine emotionale Reaktion?“ 2.2 Experimentelles Design 500 ms 2000 ms • Intervention: Jeweils die Hälfte beider Probandengruppen erhielt eine spezifische psychotherapeutische Mikrointervention, in der die kognitive Umstrukturierung geübt wurde, die andere Hälfte nahm an einer Pseudointervention teil (Dauer jew. ca. 60 min). • Fragebögen: Prä: ADS-L, PANAS; Post: Evaluationsfragebogen, PANAS. • II) EEG-Erhebung: Anschließend wurden allen Probanden im EEG-Labor negativ valente Bilder (IAPS) gezeigt. Entsprechend wechselnder Instruktionen wurden sie aufgefordert diese Bilder entweder anzuschauen oder die gezeigten Situationen aus einem neuen, positiven Blickwinkel zu betrachten (reframing). Parallel wurden die Ereigniskorrelierten Potentiale (EKPs) abgeleitet und die Probanden um eine Einschätzung der Stärke ihrer affektiven Reaktion gebeten. „ Wie gut konntest du die Instruktion umsetzen?“ 500 ms relax 4000 ms Ablauf eines Trials des EEG-Paradigmas. Insgesamt besteht das Paradigma aus 40 Trials. EEG: • 32 Elektroden sowie VEOG und HEOG; Filter: 0.05-12 Hz; Sampling Rate: 200 Hz; Referenz: A1 + A2. • Die dargestellten Analysen beziehen sich auf die Ereigniskorrelierten Potentiale während der Bildverarbeitung nach der Instruktion „umdeuten“. ● ● 3. Ergebnisse 3.1 Behavioral • Ergebnisse: • Sign. Haupteffekt Kaudalität (F(2,82) = 43,14, p < .001, ω2 = .51), mit einer Zunahme der Amplitude von anterior nach posterior. • Sign. Haupteffekt Hemisphäre (F(2,82) = 8,15, p = .001, ω2 = .17), mit der größten Amplitude in der rechten Hemisphäre. • Sign. Interaktionseffekt Kaudalität*Hemis- phäre (F(4,164) = 21,8, p < .001, ω2 = .35). • Sign. Haupteffekt Belastung (F(1,41) = 4,63, p = .037, ω2 = .101), mit einer größeren Amplitude für nicht depressive Probanden. • Marginal sign. Interaktionseffekt Belas-tung*Intervention (F(1,41) = 3,41, p = .072, ω2 = .08), mit einer größeren Amplitude in der Experimentalintervention im Vergleich zur Pseudointervention für depressive Probanden und einer größeren Amplitude in der Pseudo-intervention im Vergleich zur Experi-mentalintervention für nicht depressive Probanden. Mit Pseudointervention: Nicht Depressive vs. Depressive Mit Experimentalintervention: Nicht Depressive vs. Depressive ● CPz CPz μV μV PANAS: Depressive zeigten in der Skala Negativer Affekt (NA) signifikant höhere und in der Skala Positiver Affekt (PA) signifikant niedrigere Werte als nicht depressive Probanden (NA: F[1,41] = 7,41, p =.01; PA: F[1,41] = 4,78, p = .035). Beide Gruppen zeigten unabhängig von der durchgeführten Intervention von Prä- zu Postmessung eine signifikante Abnahme des NA und eine signifikante Zunahme des PA (NA: F[1,41] = 9,9, p =.003; PA: F[1,41] = 16,1, p < .001). ms ms ● Pz Pz μV μV ms ms 3.2 Ereigniskorrelierte Potentiale (EKP) ● Oz μV Oz μV Mit Pseudointervention: Nicht Depressive vs. Depressive Mit Experimentalintervention: Nicht Depressive vs. Depressive ms ms ● − Depressive Probanden − Nicht Depressive Probanden EKPs für Probanden mit Experimentalintervention und Probanden mit Pseudointervention ● Effektgrößen ω2 für Gruppenunterschiede (X-Achse: Elektrodenpositionen, Y-Achse: Zeit in ms) Weitere statistische Analysen wurden für die P3 (Zeitbereich 280-380 ms) durchgeführt: ANOVA mit den Faktoren Belastung, Intervention, Kaudalität (anterior, central, posterior) und Hemisphäre (rechts, mitte, links). Differenzmaps für den Gruppenvergleich Nicht Depressive vs. Depressive Probanden mit Pseudointervention 4. Diskussion Die Ergebnisse der behavioralen und psychophysiologischen Daten weisen in unterschiedliche Richtungen. Während in den Verhaltensdaten für beide Interventionsgruppen eine Verbesserung der Stimmung infolge der Intervention zu finden ist, zeigt sich in den psychophysiologischen Daten ein differenzieller Effekt der Intervention. Ein Vergleich der Hirnaktivierungen in der Pseudointerventionsgruppe zeigt deutliche Unterschiede zwischen depressiven und nicht depressiven Probanden sowohl auf der Ebene früher als auch später Verarbeitungsprozesse. In Folge der psychotherapeutischen Mikrointervention scheinen sich beide Gruppen bezüglich ihrer Verarbeitungsmuster einander anzugleichen. Ein spezifischer Vergleich der P3-Ausprägungen ergibt für depressive Probanden geringere P3-Amplituden als für gesunde Probanden, eine Zunahme der Amplituden kann im Anschluss an die Mikrointervention beobachtet werden. Ähnliche Ergebnisse wurden bereits für die Behandlung mit antidepressiver Medikation beobachtet (z.B. Anderer et al. 2002). Die P3 kann als Aufmerksamkeitsmaß sowie als Indikator für die Reizbedeutung interpretiert werden. Gemäss dem “resource allocation model” (Ellis & Ashbrook, 1988) ist die Aufmerksamkeit bei Depressiven aus Kapazitätsgründen eingeschränkt, da ein Teil der Ressourcen für ablenkende Kognitionen und Ruminationen verwendet wird. Eine Zunahme der P3-Amplituden deutet darauf hin, dass die depressiven Probanden im Anschluss an die Mikrointervention die emotionalen Reize aktiver und attentionaler verarbeiten. Literatur Anderer, P., Saletu, B., Semlitsch, H. V., & Pascual-Marqui, R. D. (2002). Structural and energetic processes related to P300: LORETA findings in depression and effects of antidepressant drugs. Methods and Findings in Experimental and Clinical Pharmocology, 24, 85-91. Ellis, H. C., & Ashbrook, P. W. (1988). Resource allocation model of the effects of depressed mood states on memory. In K. Fiedler & J. Forgas (Eds.), Affect, Cognition and social behavior (pp. 25-43). Toronto: Hogrefe. Kontakt: Luisa Zaunmüller, Universität Trier, 54286 Trier, 0651/201 2880, zaunmueller@uni-trier.de

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