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Understand the theoretical foundations of competencies, their importance in daily life, and the potential impact on society and future generations. Explore the OECD's DeSeCo project and the critical role of skills, knowledge, and values in shaping a successful life.
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Definition and Selection of Competencies:Theoretical and Conceptual Foundations (DeSeCo) Dominique Simone Rychen OECD-DeSeCo Sekretariat Bundesamt für Statistik www.deseco.admin.ch
Eine internationale Perspektive Schlüsselkompetenzen – Schlüsselelemente der Alltagsbewältigung Herbsttagung der Gesellschaft CH-Q 24. November 2006
Einen Raum des lebenslangen Lernens schaffen… «Traditionelle Konzepte und Einrichtungen erfüllen immer weniger die Aufgabe, den Menschen einen aktiven Umgang mit den Folgen von Globalisierung, demographischem Wandel, digitaler Technologie und Umweltschäden zu ermöglichen. Die Menschen mit ihren Kenntnissen und Kompetenzen sind aber der Schlüssel für die Zukunft Europas. » (EU Kommission, 2001)
…und in Kompetenzen für alle investieren “Nachhaltige Entwicklung und sozialer Zusammenhalt hängen entscheidend von den Kompetenzen der gesamten Bevölkerung unserer Länder ab, wobei Kompetenzen (…) Wissen, Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Wertvorstellungen umfassen.” Kommuniqué der OECD Bildungsminister, 2001
Lebenslang lernen – aber was? Welche Kompetenzen sind wichtig für ein erfolgreiches Leben und eine gut funktionierende Gesellschaft? Ausgangspunkt des OECD Projektes DeSeCo
Internationale Kompetenzmessungen PISA Kompetenz- messung der 15-jährigen ALL Messung der Kompetenzen von Erwachsenen DeSeCo übergreifender konzeptueller Rahmen
OECD DeSeCo Definition and Selection of Competencies: Theoretical and Conceptual Foundation • ergänzend zu PISA und ALL • Auftrag: theoretische und konzeptuelle Grundlagen Referenzrahmen für Schlüsselkompetenzen • Perspektive: international, interdiszipinär und politisch-orientiert
Die Definition des Kompetenzbegriffes • Eine Kompetenz ist... • die Fähigkeit, komplexe Anforderungen zu erfüllen • eine Kombination von Wissen, kognitiven undnon-kognitiven Fähigkeiten • kontextabhängig ein dynamisches, holistisches Konzept
Eine Kompetenz beinhaltet mehr als kognitive Fähigkeiten Wissen kognitive und praktische Fähigkeiten Einstellungen Emotionen Werthaltung Motivation Anforderungen psychosozialeResourcen • z.B. Fähigkeit, • ICT effektiv zu nutzen • Konflikte zu lösen • … Mobilisierung Kontext
Was zeichnet Schlüsselkompetenzen aus? • Sie sind für alle wichtig. • Sie sind in verschiedenen Lebensbereichen notwendig (in der Familie, am Arbeitsplatz, im politischen Leben). • Sie tragen zum Wohlergehen bei (individueller und gesellschaftlicher Erfolg). • …
Wirtschaftliche Produktivität Demokratische Prozesse Solidarität, soziale Kohäsion Gleichheit / Gerechtigkeit Menschenrechte und Frieden Intakte Umwelt … Erfolg hat viele Dimensionen Lebensqualität Gesellschaftsqualität Berufliche Integration Politische Teilnahme Zugang zu Bildung / Info Soziale Netze Gesundheit / Sicherheit Teilhabe an Kultur …
Was zeichnet Schlüsselkompetenzen aus? • Sie sind für alle wichtig. • Sie sind in verschiedenen Lebensbereichen notwendig (in der Familie, am Arbeitsplatz, im politischen Leben). • Sie tragen zum Wohlergehen bei (individueller und gesellschaftlicher Erfolg). • Sie setzen reflektive Denk- und Handlungsprozesse voraus (kritisches, vernetztes Denken, Metakognition,..).
Vielfältige hohe Erwartungen an das Individuum • Globale Herausforderungen … • Technologischer und soziale Wandel • Wirtschaftliche und kulturelle Globalisierung • Soziale und kulturelle Vielfalt • ... • und mentale Anforderungen… • anpassungsfähig und flexibel • Initiativ und kreativ • verantwortungsbewusst • …
Reflektivität– der Kern der Schlüsselkompetenzen Viele Anforderungen setzen reflektive Denk- und Handlungsprozesse voraus vernetztes Denken kreative Fähigkeiten eine kritische Haltung metakognitive Fähigkeiten
DeSeCo’s konzeptueller Referenzrahmen • HUMAN KAPITAL • Fähigkeiten • (Schlüssel-)Kompetenzen MENSCHENRECHTE NACHHALTIGKEIT PRODUKTIVITÄT GLEICHHEIT SOZIALE KOHÄSION erfolg- reiches Leben gesellsch. Ziele theoretische Elemente, Modelle Handeln in Gruppen gute Gesell- schaft TECHNOLOGIEWANDEL DIVERSITÄT MOBILTÄT VERANTWORTUNG GLOBALISIERUNG Medien interaktiv nutzen Anforderungen Autonom handeln
Drei Kategorien von Schlüsselkompetenzen • Interaktive Nutzung von Medien (tools) • Handeln in sozial heterogenen Gruppen • Autonome Handlungsfähigkeit eine konzeptuelle Basis für die Bestimmung von Schlüsselkompetenzen
interaktive Nutzung von Medien/Mitteln/tools Fokus: Interaktion mit der Umwelt via Tools • Vertrautheit mit technischen und sozio-kulturellen Medien • erkennen von neuen Interaktionsmöglichkeiten • mit Veränderung und Transformation aktiv umgehen • Tools für eigene Zwecke einsetzen und anpassen
interaktive Nutzung von Medien/Mitteln/tools Schlüsselkompetenzen: die Fähigkeit… • Sprache, Symbole und Texte zielgerichtet zu nutzen • Wissen und Informationen aktiv einzusetzen • (neue) Technologien effektiv zu nutzen kritisches Denken / reflektives Handeln (setzt Methodenkompetenz voraus)
in sozial heterogenen Gruppen interagieren Fokus: Interaktion mit andern Menschen • soziale Einbindung des Individuums • Integration in multikulturelle / pluralistische Gesellschaften • Auseinandersetzung mit Vielfalt • Empathie ist Voraussetzung • zur Bildung von Sozialkapital
in sozial heterogenen Gruppen interagieren Schüsselkompetenzen: die Fähigkeit… • gute, tragfähige Beziehungen aufzubauen • zu kooperieren, in Gruppen zu arbeiten • mit Konflikten umzugehen, sie zu lösen kritisches Denken / reflektiertes Handeln (soziale Kompetenzen)
Autonome Handlungsfähigkeit Fokus: persönliche Identität / relative Autonomie • Persönlichkeitsentwicklung • Gestaltungsfähigkeit • eigenständiges, verantwortungsbewusstes Handeln • Bewusstsein für das soziale Umfeld; das Spiel und die Spielregeln verstehen • Verständnis seiner eigenen Rolle in Bezug zu andern und der Umwelt
Autonome Handlungsfähigkeit Schlüsselkompetenzen: die Fähigkeit… • in grösseren Zusammenhängen zu denken und handeln • eigene Lebenspläne und Projekte zu gestalten • seine Rechte, Interessen, Grenzen und Bedürfnisse zu verteidigen/behaupten kritisches Denken / reflektiertes Handeln (beinhaltet Selbstkompetenz)
Die Entwicklung von Kompetenzen… …erfordert einen holistischen Ansatz • effektive, innovative pädagogische Strategien und Methoden • ein lernförderliches Umfeld ist entscheidend • lebenslanges Lernen • Bildung als ganzheitliche Erfahrung Zentrale Rolle: Schule, Familie, Arbeitsplatz, Medien, kulturelle Organisationen learningto know, do, be, and to live together
Bildungspolitische Herausforderung: Paradigmawechsel „The old learning paradigm needs to be replaced by a new one which links learners to the environment in which learning is taking place. Such a conception of learning takes account of the affective, moral, physical, as well as cognitive aspects of individuals…“ Gonzci (2003)
Bildungspolitische Herausforderung: „Empowerment“ “Was bringt die Definition von Schlüsselkompetenzen, ausser es geht darum, alle notwendigen Ressourcen zu mobilisieren, um die Menschen zu befähigen, diese auch zu entwickeln, und zwar insbesondere jene, die gegenwärtig nicht in der Lage sind, sich diese Kompetenzen anzueignen?” Perrenoud in Defining and Selecting Key Competencies (2001)
Informationen Publikationen www.deseco.admin.ch DeSeCo Sekretariat dominique.rychen@bfs.admin.ch