1 / 47

Berliner Kongo-Konferenz und die Folgen

Berliner Kongo-Konferenz und die Folgen. Europäischer Expansionismus bewirkte eine Destabilisierung afrikanischer Gesellschaften. Errichtung der Kolonialreiche war ein langsamer Prozess. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts: Intensivierung der Expansionspolitik.

Download Presentation

Berliner Kongo-Konferenz und die Folgen

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Berliner Kongo-Konferenz und die Folgen

  2. Europäischer Expansionismus bewirkte eine Destabilisierung afrikanischer Gesellschaften

  3. Errichtung der Kolonialreiche war ein langsamer Prozess

  4. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts: Intensivierung der Expansionspolitik

  5. Teilung des Kontinents unter europäischen Nationen war mehr oder weniger abgeschlossen

  6. Ab diesem Zeitpunkt setzte der Abhängigkeitsprozess ein und wurde zu einer historischen Realität.

  7. Die Kolonialexpansion war kein reibungsloser Prozess

  8. Die Konkurrenz zwischen europäischen Nationen hat zu Krisensituationen geführt

  9. Französisch-englische Konkurrenz mündete 1898 in der Fachoda-Krise • Französisch-belgische Konkurrenz

  10. Afrika-Forschung wurde aufgrund des europäischen Interesses an Afrika bzw. der zunehmenden Konkurrenz intensiviert

  11. 19. Jahrhundert: zahlreiche Afrika-Forscher waren unterwegs, um den Kontinent zu erkunden

  12. Zusammenspiel verschiedene Faktoren: wissenschaftliche, wirtschaftliche und politische

  13. Wissenschaft musste an die Interessen der Auftraggeber angepasst werden

  14. Diese Interessen waren grundsätzlich: Wunsch nach Eroberung von neuen Märkten, Profitmaximierung und Export der eigenen Zivilisationswerte

  15. Technologischer Fortschritt und Industrialisierung, speziell in den Bereichen Transport (Nautik und Eisenbahn) und Kommunikation (Telegrafie) haben die Kolonialexpansion erleichtert

  16. Leopold II gründet 1878 die Internationale Afrikanische Gesellschaft (Ziel: Erforschung und Zivilisierung Afrikas) sowie die Internationale Kongo-Gesellschaft (Ziel: Wirtschaft)

  17. H.M. Stanley bekommt den Geheimauftrag (zwischen 1879 und 1884), den Kongo-Staat zu organisieren. 1877 hatte er schon den Kongo-Becken erforscht

  18. Rasche Reaktion Frankreich: Savorgnan de Brazza bekommt den Auftrag, den westlichen Teil des Kongo-Beckens zu erforschen. 1881 hisste er die französische Flagge in Brazzaville

  19. Pierre Savorgnan de Brazza (geb. 1852 in Rom – gest. 1905 in Dakar) war französischer Marineoffizier und Afrika-Forscher italienischer Abstammung

  20. Sein Bruder, Giacomo di Brazzà, der in Italiengeblieben war, war ebenfalls Afrika-Forscher

  21. P.S. de Brazza erhielt 1868, mit 16 Jahren, die französische Staatsbürgerschaft (nach seiner Ausbildung in einer Pariser Jesuitenschule

  22. Seine Reisen durch West- (Senegal und Guinea) und Zentralafrika (Kongo und Gabun) machten ihn berühmt

  23. 2006 beschloss die kongolesische Regierung, ein Brazza-Mausoleum in Brazzaville zu errichten. Mittlerweile (Okt. 2006) dürfte seine Asche dorthin überführt worden sein

  24. LIT. Petringa, Maria: Brazza, A Life forAfrica, AuthorHouse, Bloomington 2006 Pakenham, Thomas: Der kauernde Löwe. Die Kolonisierung Afrikas, Econ-Verlag, Düsseldorf 1993

  25. Portugal reagiert auf die Situation, erhob Ansprüche auf das Gebiet, berief sich dabei auf alte Verträge mit den traditionellen Kongo-Reich • Februar 1885 schloss Portugal ein Abkommen mit England, um der Kongo-Gesellschaft den Zugang zum atlantischen Ozean zu versperren • Konkurrenzgeist trieb die Europäer dazu, Territorien in Afrika zu besetzen

  26. Der Wettlauf um Afrika hatte begonnen: Er wird als direkte Kolonisierung des Kontinents gedeutet

  27. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ging der „klassische Imperialismus (geprägt durch militärische Gewalt) in eine neue Dimension über“

  28. Frankreichs Expansionspolitik: Manifestation des französischen Nationalismus. Nach der Kapitulation in Sedan (Sept. 1871) verliert Frankreich Elsass und Lothringen an Preußen

  29. Entwicklung zweier Nationalismusvarianten1. Hexagonal- oder Kontinentalnationalismus (Rückeroberung von Elsass und Lothringen) 2. Offener oder Expansionsnationalismus (Wiederherstellung der verlorenen Grandeur)

  30. Credo der französischen Kolonialpolitik: „Der Kolonialherr ist überlegen, und weil er überlegen ist, besitzt das recht zu herrschen. Der Kolonisierte ist unterlegen, und weil er unterlegen ist, muss er dominiert werden“

  31. Auf Basis dieses Überlegenheitskomplexes verlangt Ministerpräsident Jules Ferry (1832-1893) von den Franzosen die Bereitschaft, „die Bürde des weißen Mannes auf sich zu nehmen“

  32. 1881: Frankreich besetzt Tunesien, Kongo-Brazzaville und 1884 Guinea • 1882: England besetzt Ägypten (1914: Protektorat) • England hatte bereits 1787 die Kolonie Sierra-Leone gegründet (für befreite Sklaven) • 1816: Gründung von Liberia durch weiße amerikanische Abolitionisten (ACS= American Colonization Society) • 1822: erste African-Americans in Liberia

  33. 1870 und 1882. Italien erobert Teile von Eritrea • 1884: Deutschland übernimmt Togo, Kamerun, Südwestafrika (heute Namibia) • Leopold II überzeugt Frankreich und Deutschland, ein gemeinsames europäisches Handeln zu betreiben • Das Konfliktpotential zwischen Europäern musste entschärft werden • Bismarck entschied, eine Kongo-Konferenz in Berlin zu organisieren

  34. Historiker wie Denise Bouche: Teilung Afrikas wurde nicht in Berlin entschieden [LIT. Bouche, Denise: Histoire de la colonisationfrançaise. Flux et reflux (Tome 2), Editions Fayard, Paris 1991]

  35. „Deutschland ist jetzt als Kolonialmacht zu betrachten und damit in der Lage, eine Konferenz in Berlin vorzuschlagen. Man wird unser Land hören auf diesem wichtigen Kongress, der darauf zielt, die Grundlagen der zukünftigen Regierung für diese weiten Gebiete zu legen“ Kaiser Wilhelm I an den portugiesischen König Ludwig I (19. Okt. 1884)

  36. Zitiert in: Ribinson, R.: The Conference in Berlin andthe Future in Africa, 1884-1885 In: Förster, S./Mommsen, W.J./Robinson, R. (Hrsg.): Bismarck, Europe andAfrica: The Berlin Africa Conference 1884/1885 andtheOnsetof Partition, Oxford 1988, p. 9

  37. Afrikanische Historiker kritisieren die Konferenz mit dem Argument, dass Europäer sich das recht genommen haben, und zwar mit einer unglaublichen Arroganz, einen ganzen Kontinent unter sich geteilt zu haben

  38. Nach der Konferenz beginnen die Europäer sofort, ihre Einflusssphäre auszubauen. Frankreich betreibt eine besonders energische militärische Eroberungspolitik

  39. 1886: Faidherbe besiegt LatJorJop (c. 1842-1886) und annektiert das Kajoor-Reich (im aktuellen Senegal) • 1887: Annexion des Soninke-Reiches (Ostsenegal), Teile von Mauretanien und Mali • 1890: Konsolidierung der französischen Herrschaftspolitik in Nordafrika • 1890: Gabun wird besetzt.

  40. 1891/1892: Sieg über Ahmadou Tall und das Segu-Reich (Ahmadou war der Sohn von El Hadj Omar Tall, der 1864 von Faidherbe besiegt wurde) • 1893: Annexion von Côte-d‘Ivoire und Guinea • 1894: Dahomey (heute: Benin) wurde erobert • 1897: Madagascar (Königin Ranavalona III Exil)

  41. Briten haben eine ähnliche Expansionspolitik betrieben. Stützpunkte an der Gold Coast (Ghana) und Nigeria dienten als Operationsbasis: • Bis 1900 war die Eroberung Ghanas und Nigerias praktisch abgeschlossen • 1890: Sansibar als Protektorat • 1894: Uganda als Protektorat, ab 1899: Kolonie

  42. 1898: Eroberung Sudans (von Ägypten aus) • 1901: Sambia • Zwischen 1899 und 1902: Südafrika (England wollte verhindern, dass die Buren sich mit der Kolonie Deutsch-Südwestafrika und somit auch mit dem Deutschen Reich verbinden)

  43. Ende des 19. Jahrhunderts eroberte Deutschland Südwestafrika (Namibia) und Togo, 1902 Kamerun (nach dem Sieg über die Fulbe im Norden des Landes) In Ostafrika (Tanganjika) sollte der Eroberungsprozess bis 1907 dauern Portugal bekam Mosambik, Angola, Guinea Portugiesisch (Guinea-Bissau) und die Kapverdischen Inseln

  44. Die Fachoda-Krise • Fachoda (Heute Kodok) liegt 650 km südlich von Khartum. Es war eigentlich eine Schnittstelle, wo französische und englische Interessen sich überkreuzt haben • Cecil Rhodes (1853-1902), Premierminister der Kap-Kolonie und Gründer beider Rhodesien (Nordrhodesien=Sambia, Südrhodesien=Simbabwe) wollte eine englische Achse vom Kap (Südafrika) bis Kairo (Ägypten) errichten

  45. Frankreich hingegen wollte (eigentlich auf Wunsch und Drängen der Lobbys ) eine eigene Linie von Westafrika (Dakar) bis zur östlichen Küste (Dschibuti) bilden. 1897 startete Hauptmann Jean-Baptiste Marchand (1863-1934, er wurde später General) mit 250 Tirailleurs Sénégalais und mehr als 1000 Trägern einen Marsch Richtung Fachoda.

  46. Lord Horatio Kitchener (1850-1916) hatte den Befehl, eine Invasion von Fachoda durch französische Truppen mit allen Mitteln zu verhindern: „Lassen wir den gallischen Hahn, seine Sporne in der wüste abnützen. Erst dann werden wir intervenieren“

  47. Als Marchand in Fachoda ankam, wartete bereits Lord Kitchener. Er hatte etwa 20 000 englisch-ägyptische Soldaten zur Verfügung. Nach Verhandlungen der Regierungen musste Frankreich, zumindest auf diplomatischer Ebene, eine Niederlage hinnehmen.

More Related