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Klimagerechtigkeit und Entschädigung für

Klimagerechtigkeit und Entschädigung für Klimaschäden ? Die Erwartungen der Entwicklungsländer an den Gipfel in Polen Thomas Hirsch Entwicklungspolitischer Beauftragter Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst. 23. Oktober

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  1. Klimagerechtigkeit und Entschädigung für Klimaschäden? Die Erwartungen der Entwicklungsländer an den Gipfel in Polen Thomas HirschEntwicklungspolitischerBeauftragter Brot für die Welt – EvangelischerEntwicklungsdienst 23. Oktober Klimawandel und Klimapolitik vor dem Gipfel in Warschau - Medienworkshop

  2. “Klimagerechtigkeit” ist das Nadelöhr zu einem Abkommen in Paris • “Equity” reichtausSicht der Entwicklungsländerweitüber die FrageeinerfairenVerteilung der LastenbeimKlimaschutz (CBDR-RC) hinaus – siefordernGerechtigkeitimUmgangmitKlimarisiken (und der “Energiewende-Chancen”) ein • Ansatzpunktsind die sehrunterschiedlichenRisiko- und Vulnerabilitätsprofile von Ländern und Personengruppen • 48 Ländersindgemäß World Risk Report klassifiziertalsHochrisikoländer: Afrika (36), Asien (9), Ozeanien (2), Lateinamerika (1) • WiekönnenRisiko &Verletzbarkeitangemessen und gerechtangegangenwerden? => robusteEmissionsminderung & frühes “Peak Year” (pre 2020) => finanzielle und technologischeUnterstützungbeiBewältigung von Klimaschäden (Adaptation & “loss and damage)”

  3. Für Entwicklungsländer sind in Warschau Fortschritte bei “Loss and Damage” der Lackmustest für die Glaub-würdigkeit des Westens Die Doha-Entscheidung „ “to establish, at COP19, institutional arrangements, such as an international mechanism to address loss and damage” bietethohesKonfliktpotential, weil die Bedingungennichtgegebensind, in Warschaueinensoliden “internationalenMechanismus” zuetablieren: • Die Erwartungen der Entwicklungsländer sind hoch • Die Bereitschaft der Industrieländer ist gering • Die Zwischenverhandlungen in Bonn konnten wg der SBI-Blockade durch Russland u.a. nicht genutzt werden, um Fortschritte zu erzielen • Die offenen Frage (Funktionen, Wirkungsweisen, institutionelle Verfasstheit, Definition und Abgrenzung von „loss & damage“ sowie Finanzierung sind ungeklärt

  4. Das Risiko eines neuerlichen Clashs ist groß, weil der Verhandlungsspielraum eng, die Wissenlücken groß und die Lösungsbereitschaft (des Westens) gering sind Die möglichen Szenarien: • Kein Fortschritt könnte Warschau insgesamt scheitern lassen (wenn es keine finanzielle Kompensation gibt) • Symbolische Fortschritte, z.B. Etablierung eines Mechanismus ohne Inhalt, klares Mandat und schwache institutionelle Aufstellung (z.B. Expert Committee) • Vertagung der Entscheidung, jedoch robuste Absichtserklärung und Verabschiedung eines klaren Fahrplans sowie gestärkte Mandatierung z.B. für das Work Program mit Ziellinie 2015 • Mischform von Option 2 und 3

  5. Unbesehen der schwierigen Verhandlungslage verdient “loss and damage” aufgrund der hohen politischen und faktischen Relevanz ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit • Die Dimension von Klimarisiken und potentiellen Residualschäden ist groß und wächst, je länger bei Klimaschutz und Anpassungsfinanzierung Fortschritte ausbleiben (Bsp.: 150 Mio. Menschen leben küstennah in Gebieten weniger als ein Meter über Meeresspiegel) • Es gibt keine klare Definition von L&D, ungelöste Abgrenzungsprobleme (Anpassung/L&D; häufig keine klaren Kausalitäten, wenig Präzedenzfälle für die rechtliche Bewertung, Finanzierungsprobleme • Die Erwartungen der Entwicklungsländer sind häufig unklar und sehr uneinheitlich („Kompensation“)

  6. Loss & Damage durch “sudden onset” und “slow onset events” sind eine gewaltige humanitäre und entwicklungspolitische HerausforderungAus Expertensicht ist eine qualitativ völlig neue zwischenstaatliche Kooperation und Verzahnung von Katastrophenvorsorge, Katastrophenhilfe und Anpassungsprogrammen erforderlich

  7. Der Verlust von Staatsterritorium (z.B. Bangladesch, Philippinen, Papua-Neuguinea) und ganzen Staaten (z.B. Kiribati, Tuvalu) wirft völlig neue völkerrechtliche und Flüchtlingsfragen auf und reicht über “Anpassung” und den Ausgleich wirtschaftlicher Verluste weit hinaus

  8. Die rechtliche Verankerung von “Loss and damage” in der UNFCCC ist schwach „ Specific needs and special circumstances of developing country Parties, especially those that are particularly vulnerable to the adverse effects of climate change, and of those Parties, especially developing country Parties, that would have to bear a disproportionate or abnormal burden under the Convention, should be given full consideration.” (UNFCCC, Art. 3.2)

  9. “Loss and damage” steht auf der UNFCCC-Agenda bereits seit 1991 – aber der Fortschritt ist eine Schnecke und Momentum gibt es erst seit 2010 • 1991: Vorschlag für versicherungsgestütze Schadensab-sicherung gegen Meeresspiegelanstieg (Vanuatu) • 2007: “explore means to address loss & damage” (Bali Action Plan) • 2008: Vorschlag für „Multi window approach“ (AOSIS) • 2010: Arbeitsprogramm verabschiedet (Cancún 1/CP16) • 2011: 3 Themenschwerpunkte für Arbeitsprogramm festgelegt (Doha 7/CP17): Problemanalyse, Lösungsansätze, mögliche Rolle der Konvention • 2012: “to establish, at COP19, institutional arrangements, such as an international mechanism to address loss and damage” (Doha)

  10. Wir erwarten, dass das Arbeitsprogramm binnen Jahresfrist (COP 20) wichtige Grundsatzfragen klärt • Es braucht eine einvernehmliche und arbeitsfähige Definition von „Loss & Damage“ • Es muss eine klare Abgrenzung zwischen „Anpassung“ und „Loss & damage“ vorgenommen werden • Es müssen Vorschläge erarbeitet werden, wie Schäden und Verluste dem menschgemachten Klimawandel zugeordnet werden können • Es müssen Vorschläge erarbeitet werden für die institutionelle Verankerung, Funktionen und Wirkungsweisen eines „L&D Mechanismus“ innerhalb UNFCCC & Bezüge zu anderen UN-Institutionen (UN-Flüchtlingskommissar etc.)

  11. Die Quantifizierung und Identifizierung der Betroffenen & ihrer möglichen Ansprüche sowie die menschenrechts-basierte Priorisierung von Anspruchsträgern ist nötig

  12. Die Erwartung von Brot für die Welt bis 2015: Etablierung eines robusten “International Mechanism on L&D” als Teil des Paris-Paketes • In Paris muss ein International Mechanism to address loss and damage etabliert werden, der mindestens folgende Schlüsselfunktionen umfasst: * Klimarisikoerfassung, -bewertung, -vorsorge * Schadensabsicherung ( u.a. Versicherungsmechanismen) * Management verbleibender wirtschaftlicher und nicht-wirtschaftlicher Verluste (u.a. Umsiedlung & Rehabilitation) Grundlegende Prinzipien: (i) humanitäre (ii) menschenrechtliche (iii) Inklusion (iv) Angemesenheit (v) Prävention und Vorsicht (vi) Verursacherprinzip

  13. Unsere Erwartung an COP 19: Ende des Talk Shops!Verabschiedung eines belastbaren Fahrplans & Einset-zung einer Expertengruppe mit robustem Mandat • Grundsatzbeschluss, dassalsTeil des Paris-Paketeseinrobuster und finanziellangemessenausgestatteterinternationalerMechanismuszurBewältigung von L&D geschaffenwird • VerabschiedungeinesentsprechendenZeitplanssowieMandatierung von Verhandlungspaketen (z.B. an einehochrangigeExpertengruppe) • BeschlußzurzielorientiertenFortführung und Beendigung des Arbeitsprogramms • VerstärkteKooperationmitanderen UN-Gremien (UN Human Rights Council, UN High Commissioner for Refugees and the International Organization for Migration (IMO)

  14. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Sie wollen mehr wissen? Fragen Sie nach unserem Policy-Paper zu „Loss & Damage“ Wir stellen Ihnen Hintergrundinfos z.B. zu klimabedingter Migration zur Verfügung. Wir halten Sie in Warschau über den Verhandlungsfortschritt auf dem Laufenden Wir vermitteln Ihnen in Warschau Interviews mit Verhandlern und NGO-Experten aus Entwicklungsländern Thomas Hirsch thomas.hirsch@brot-fuer-die-welt.de Phone: +49. 172 625 92 07 23. Oktober 2013 Klimawandel und Klimapolitik vor dem Gipfel in Warschau - Medienworkshop

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