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Wie können niedergelassener Arzt und Apotheker gemeinsam die Sicherheit der Arzneimitteltherapie verbessern ? H. Frackenpohl, M. Krüger, Krefeld. 3. Deutscher Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie 19. - 20. Juni 2010 Maritim pro Arte, Berlin. Übersicht.

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Presentation Transcript


  1. Wie können niedergelassener Arzt und Apotheker gemeinsam die Sicherheit der Arzneimitteltherapie verbessern ? H. Frackenpohl, M. Krüger, Krefeld 3. Deutscher Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie19. - 20. Juni 2010Maritim pro Arte, Berlin

  2. Übersicht • Medikationsmanagement - ein sinnvolles Angebot ? • Medikationsmanagement - Lösungsansätze • Überprüfung der Medikationsliste und häusliches Medikationsmanagement • Fazit H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld

  3. Medikationsmanagement-ein sinnvolles Angebot von Arzt und Apotheker für Patienten? Einem Menschen kann es mit seinen Arzneimitteln gut oder schlecht gehen. Aber wer entscheidet darüber und nach welchen Kriterien? Subjektivismus - Objektivismus H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 3

  4. Wenn das System der Arzneimitteltherapiesicherheit aus irgendeinem Grund Symptome schlechter Zustände zeigt, ist die offensichtliche Frage, ob das System in der Lage ist, den positiven Zustand selbst wiederherzustellen oder ob es einer Intervention bedarf. Medikationsmanagement-ein sinnvolles Angebot von Arzt und Apotheker für Patienten? H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 4

  5. Medikationsmanagement-ein sinnvolles Angebot von Arzt und Apotheker für Patienten? Interventionen können insgesamt das System verschlechtern oder bewusst oder unbewusst eine Selbstheilung verhindern. Eine Selbstheilung bedeutet nicht unbedingt eine bewusste, absichtliche Intervention. H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 5

  6. Komplexe Systeme haben diese wunderbare Fähigkeit, mit Hilfe von überaus wieder komplexen Mechanismen, die wir kaum begreifen, geschweige denn beeinflussen können, Gleichgewichte wiederherzustellen. Wir können jedoch positive Bedingungen für diese wiederherzustellenden Funktionen schaffen. Medikationsmanagement-ein sinnvolles Angebot von Arzt und Apotheker für Patienten? H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 6

  7. Medikationsmanagement –warum? • UAW bei circa 5 % der medikamentös behandelten Patienten (UAW = Unerwünschte Arzneimittelwirkung) • Etwa 3-5 % der Krankenhauseinweisungen bei internistischen Stationen aufgrund UAW • Etwa 10-30 % der Krankenhauseinweisungen von älteren Patienten aufgrund UAW • 30 bis 40 % der UAW werden als vermeidbar eingestuft Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Gutachten 2007, Thürmann P. et al. Fortschritt und Fortbildung in der Medizin, Band 31 (2007/2008) H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 7

  8. Ein sicheres Zeichen für Altern ist, wenn der Platz in der Wohnung immer mehr, hingegen der Platz in der häuslichen Apotheke immer weniger wird ! Medikationsmanagement -warum? H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 8

  9. Medikationsmanagement – eine Definition Analyse der gesamten Medikation des Patienten, einschließlich Präparaten der Selbstmedikation, mit dem Ziel, arzneimittelbezogene Probleme zu erkennen und für die Zukunft zu lösen. ZAPP der ABDA, 2008 H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 9

  10. Medikationsmanagement – Typen • retrospektiv:- was wurde verschrieben/gekauft und wo ist Verbesserungspotential oder Handlungsbedarf • ad hoc:- wir haben ein (potentielles) Problem entdeckt und wie können wir es in Zukunft verhindern • prospektiv:- sind neue Arzneimittel geeignet in Bezug auf Patient und Gesamtmedikation ESCP workshop Geneva, 2009 H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld

  11. Medikationsmanagement – Typen nach Zermansky A., ESCP Spring Conference 2006

  12. Medikationsliste/Kundendateiad hoc und prospektivin Kooperation Apotheker - Hausarzt /Facharzt EDV gestützte Überprüfung der Arzneimitteltherapie in der Apotheke bei Patienten mit Kundenkarten: Allergie, Unverträglichkeiten (2-4) Arzt Doppelverordnungen (2-4) Arzt Dosisüberprüfung (6-8) Arzt Interaktionen (60-80) Kontraindikationen (10) Arzt Überwachung, Anpassung Überprüfung Apotheker Arzt Rücknahme der Zulassung (1) Patient Arzt (-) Fälle im Durchschnitt pro Monat H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 12

  13. Medikationsliste/Kundendateiad hoc und prospektivin Kooperation Apotheker - Hausarzt /Facharzt Allergie, Unverträglichkeiten (2-4) Arzt Bsp. Sulfonamide (Cotrim) Doppelverordnungen (2-4) Arzt Bsp. Metformin-Competact (Metformin+Pioglitazon) Dosisüberprüfung (6-8) Arzt Bsp. Cymbalta 60mg 2-2-0 (1-0-0) Bsp. Kalinor ret. – Inspra (Eplerenon) Dosisreduktion Kalinor Interaktionen (60-80) Kontraindikationen (10) Arzt Bsp. Amiodaron-Moxafloxacin Bsp. Simvastatin-Itraconazol Bsp. Desensibilisierungslösung- Enalapril Bsp. Colchicum-Verapamil Überwachung, Anpassung Überprüfung Apotheker/Arzt Bsp. Kortison-Insulin Rücknahme der Zulassung (1) Patient Arzt Bsp. Reductil (Sibutramin) H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 13

  14. Medikationsmanagement – Typen nach Zermansky A., ESCP Spring Conference 2006

  15. Ablauf Apotheke stellt Bedarf fest Anfrage beim Hausarzt Apotheke erhält Verordnung mit relevanten Patientenangaben Apotheker koordiniert Apothekenbesuch/ Hausbesuch Arzt verordnet HMR Hausarzt stellt Bedarf fest Medikationsanamnese, Erstberatung des Patienten und Informationen zum Selbstmanagement Apotheker: Medikationsanalyse und Berichterstellung, Weiterleitung des Berichts an den Hausarzt Arzt und Apotheker: Diskussion der Ergebnisse und Festlegung der Medikation durch den Arzt Apotheker: Besprechung des Medikationsplans mit dem Patienten Apotheker und Arzt: Follow-up

  16. Häusliches Medikationsmanagementin Kooperation Hausarzt /Facharzt - Apotheker Machbarkeitsstudie: Häusliches Medikationsmanagement bei multimorbiden Menschen mit einem insulinpflichtigen Diabetes Planung und Duchführung der Studie: Linner- Apotheke, Burg Apotheke, Apotheker Manfred Krüger, Krefeld Mitarbeiterinnen: Apothekerinnen Anja Winandy, Ellen Domnik Kooperationspartner:ABDA, ZAPP, Berlin (Dr. Nina Griese) Region:Bundesland NRW, Krefeld Hausärzte:6 in 2 Praxen Fachärzte: 1 Internist, Kardiologe H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 16

  17. Ziele des Medikationsmanagements • Optimierung der Arzneimitteltherapie • Verbesserung der Kenntnisse des Patienten über die Erkrankungen • Verbesserung der sachgerechten Lagerung und Anwendung • Optimierung des Selbstmonitorings und Selbstmanagements H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 17

  18. Ziele und Fragestellungen der Studie • Erarbeitung von Werkzeugen wie Fragebögen, Dokumentationen • Erarbeitung von Hilfestellungen für die Kommunikation und Umsetzung dieser Dienstleistung • (Real life-) Berechnung des Zeit- und Kostenaufwandes dieser Dienstleistung • Kann man sich auf wenige, bedeutsame Interventionenkonzentrieren? H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 18

  19. Patienten • Anzahl 47 (3 Drop-Outs) • Alter: Ø 71,7 Jahre (von 45 – 88) • Weiblich: 57, 4 % Männlich: 42,6 % • Typ 2 Diabetes: n = 46, Typ 1: n = 1 H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 19

  20. Diagnosen und Arzneimittel H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 20

  21. HbA1c, BMI, Blutdruck *Anzahl Patienten mit kleinerem HbA1c: 25 H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 21

  22. Kasuistik: Basisgesundheitsdaten Arztpraxis • Alter: 63 w:  m:  • Diabetikertyp:  Typ 1  Typ 2 • Eingeschrieben ins DMP-Diabetes:  ja  nein • Weitere DMP: nein • Schulung: Hausarzt:  ja  nein Diabetologe:  ja  nein H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 22

  23. Kasuistik: Diagnosen H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 23

  24. Kasuistik: Medikationsliste Termin 1 Apotheker Manfred Krüger / Krefeld

  25. Kasuistik: Managementplan nach 1. Termin x x x x

  26. Kasuistik: Medikationsliste Termin 2

  27. Kasuistik: Managementplan nach 2. Termin x x x x

  28. Fazit

  29. Werkzeuge wie Fragebögen, Dokumentationen • Basisgesundheitscheck* • Diagnosen* • Medikationsliste* • Check Apotheke • Interviewleitfaden* • Pharmazeutische Stellungnahme/ Managementplan *als Datei unter diabetes@abda.aponet.de H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 29

  30. Fazit: Kommunikation und Umsetzung • Patienten • Patienten sind in großem Maße bereit, sich auf die Intervention HMR einzulassen, mit der Durchführung sehr zufrieden und wünschen sich eine Fortführung • Die Durchführung im häuslichen Umfeld erfolgt in einer offenen Atmosphäre. Fragen zu Medikamenten, Therapie und Problemen werden gestellt, Arzneimittel, Lagerung etc. gezeigt und besprochen. • 10 von 50 Patienten werden beim 1. Termin vom Apotheker aufgefordert, umgehend mit ihrem Arzt Kontakt aufzunehmen, um schwerwiegende Arzneimittel bezogene Probleme zu lösen; dies erfolgt in 90% der Fälle. • Der 2. Termin nach 6 Monaten zeigt wesentliche Verbesserungen in den Bereichen Kenntnisse der Patienten zu Einnahme und Wirkung ihrer Arzneimittel, Anzahl der Hypoglykämien, Nadelwechsel und Aktualität der Medikationspläne. H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 30

  31. Hypoglykämien Wenn ja: Ø 2,9 (1-10) Wenn ja: Ø 2,2 (1-6) H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 31

  32. Nadelwechsel - Pen H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 32

  33. Compliance (pill count) (n = 304 AM) Berechnete Compliance bezogen auf Dosierung Arzt H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld

  34. Fazit: Kommunikation und Umsetzung • Ärzte • Übereinstimmung Medikamentenplan mit tatsächlicher Einnahme • Verringerung der Komplikationen, insbes. Hypoglykämien • Einbeziehung des Lebenspartners zu Hause • Häufigerer Kontakt mit dem Patienten • Pat. ist zufriedener und fühlt sich sicherer! • langfristig Erreichen besserer Werte???? • Zusammenarbeit mit Apotheker H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 34

  35. Fazit: Kommunikation und Umsetzung • Apotheker • Interesse und Bereitschaft bei den Studienapothekern war groß. • Patientendatei in der Apothekensoftware sollte vollständig und aktuell sein. • Es muss genügend Zeit (sehr flexibel) vorhanden sein, um Termine mit Patienten und Ärzten zu vereinbaren, zu verschieben und wahrzunehmen. • Die Multimorbidität der Patienten stellt erhöhte Anforderungen an Kenntnisse von Therapiekonzepten und Arzneimitteln. • Das soziale Umfeld spielt im ganzheitlichen Verständnis der Probleme und deren Lösung ein entscheidende Rolle, ist aber von Apothekerseite schwer zu durchschauen und nicht wirklich beeinflussbar. H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 35

  36. Fazit: Zeit und Kosten • Gesamtumfang Apotheke pro Patient bei 2 Terminen: appr. Mitarbeiterin: 60 min. verantwortl. Apotheker: 180 min. Kosten: 240 € • Gesamtumfang Arztpraxis pro Patient bei 2 Terminen: Arzthelferin: 10 min. Arzt: 30 min. Kosten: 45 € • Gesamtkosten für 6 Monate (2 Termine): 285 € H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 36

  37. Fazit: Bedeutsame Interventionen • Aktuelle Medikationsliste für Patient, Arzt und Apotheke • Einsatz von Dosierungshilfen • Lösen von arzneimittelbezogenen Problemen • Analyse und Verbesserung des Selbstmanagements • Analyse und Reduktion von Unterschieden zwischen Einnahmevorgaben (Arzt, Apotheker) und der tatsächlichen Einnahme und Anwendung von Arzneimitteln (Patient) • Notwendige Entwicklung von Kriterien zur Patientenauswahl H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 37

  38. Komplexe Systeme haben diese wunderbare Fähigkeit, mit Hilfe von überaus wieder komplexen Mechanismen, die wir kaum begreifen, geschweige denn beeinflussen können, Gleichgewichte wiederherzustellen. Wir können jedoch positive Bedingungen für diese wiederherzustellenden Funktionen schaffen. Medikationsmanagement-ein sinnvolles Angebot von Arzt und Apotheker für Patienten! H.Frackenpohl, M.Krüger / Krefeld 38

  39. Diskussion • Dr. Hanke Frackenpohl, Internist, Krefeld • Manfred Krüger, Apotheker, Krefeld • Dr. Hans Harjung, Internist, AkdÄ, Griesheim • Friedemann Schmidt, Apotheker und Vizepräsident der ABDA, Leipzig Apotheker Manfred Krüger / Krefeld

  40. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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