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Observing the intricate process of creating art, inspired by Rodin and Rilke, where each step in sculpting breathes life into the form, capturing a multitude of life's moments within a single work. The artist meticulously notes and embodies movements, transitions, and essence through the interplay of memory and observation.
E N D
Während das linke Bein als Stütze dient, hebt sich der rechte Fuß vom Boden und beschreibt dabei eine Abrollbewegung von der Ferse zu den Zehenspitzen, welche den Boden als letzte verlassen; das ganze Bein wird nun nach vorne geführt, und der Fuß erreicht mit der Ferse zuerst den Boden. Im gleichen Moment löst der linke Fuß, der seine Abrollbewegung beendet hat und nur noch auf den Fußspitzen aufruht, sich seinerseits vom Boden; das linke Bein rückt nach vorne, passiert seitlich das rechte Bein, an das es sich annähert, überholt es und der linke Fuß berührt den Boden mit der Ferse, während der rechte sein Abrollen beendet, und so fort, bis das Individuum aufhört zu gehen. (Gilles de la Tourette 1886, S. 31)
„Er bobachtet und notiert. Er notiert Bewegungen, die keines Wortes wert sind, Wendungen und Halb-Wendungen, vierzig Verkürzungen und achtzig Profile […] Sein Auge sieht während der Sitzungs-Stunden viel mehr, als er in dieser Zeit ausführen kann. Er vergißt nichts davon und oft, wenn das Modell ihn verlassen hat, beginnt für ihn das eigentliche Arbeiten aus der Fülle der Erinnerung“. (Rilke über den Arbeitsprozess Rodins; 4, 436) „Diese Arbeitsweise führt zu gewaltigen Zusammenfassungen von hundert und hundert Lebensmomenten“. (Rilke über den Arbeitsprozess Rodins; 4, 437)