1 / 38

Deutsch für Deutsche?

Deutsch für Deutsche?. Sprachliche Integration russland-deutscher Schüler. Quelle: CDU-Niedersachsen (Zum dritten Mal hat die CDU in Niedersachsen mit "Projekt: angekommen" jugendliche Spätaussiedler für besondere Leistungen ausgezeichnet.). Gliederung. Einleitung

amma
Download Presentation

Deutsch für Deutsche?

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Deutsch für Deutsche? Sprachliche Integration russland-deutscher Schüler Quelle: CDU-Niedersachsen (Zum dritten Mal hat die CDU in Niedersachsen mit "Projekt: angekommen" jugendliche Spätaussiedler für besondere Leistungen ausgezeichnet.)

  2. Gliederung • Einleitung • Sprachliche Integration am Eigenbeispiel • Vorstellen der Umfrage • Auswertung der Umfrage • Zusammenfassung der Ergebnisse • Fazit und Ausblick • Fragen/Diskussion

  3. Spätaussiedler BVFG(Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge) • § 4 Spätaussiedler (1) Spätaussiedler ist in der Regel ein deutscher Volkszugehöriger, […] (3) […] Sein nichtdeutscher Ehegatte […] und seine Abkömmlinge […] sind auf Antrag […] einzubürgern. • § 6Volkszugehörigkeit (1) Deutscher Volkszugehöriger […] ist, wer sich in seiner Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird.

  4. Spätaussiedler (stark vereinfacht) • deutsche Volkszugehörige, • die früher im Ausland (ehem. Sozialistische Länder) gelebt haben • und ihre eventuell nicht deutschen Familienangehörigen • Vor der Änderung des BVFG zum 1.1.1993 beizeichnete man Spätaussiedler nur als Aussiedler

  5.  Wenn Spätaussiedler „Deutsche“ sind, ist ihre sprachliche Integration überhaupt notwendig?

  6. Aussiedlerstatistik seit 1950 Gesamtanzahl der Aussiedler: 4.489.629 Davon aus der ehem. UdSSR: 2.341.960 Quelle: Bundesverwaltunsamt

  7. Zuzugsentwicklung der Aussiedler aus der ehem. UdSSR (1986-2006) Perestroika Sprachtest Sprachtest auch für Familien-angehörige Quelle: Bundesverwaltunsamt

  8. Deutsch als Muttersprache

  9. Fazit: sprachliche Integration dringend erforderlich Mögliche Folgen mangelhafter Deutschkenntnisse bei Jugendlichen:  Fremdghettoisierung (Ausgrenzung durch bundesdeutsche Jugendliche) • Selbstghettoisierung (Abgrenzung von bundesdeutschen Jugendlichen) • Abnahme des Kontakts zur deutschen Sprache • Misserfolg in der Schule • Misserfolg bei der Ausbildungssuche • Arbeitslosigkeit • Erhöhte Stressanfälligkeit • Erhöhtes Devianzverhalten

  10. Sprachliche Integration am Eigenbeispiel • Allgemeines Konzept: • Alle Migrantenkinder kamen auf dieselbe Schule • Paralleler DaZ- Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) • Dauer je nach Leistungsstand variierbar; höchstens 2 Jahre • 2 Lehrerinnen, (Grundschüler/ Haupt- und Mittelschüler) • Eigenbeispiel: • Einreisealter: 10 Jahre • Abgeschlossene Schuljahre: 3 • Vorkenntnisse: 2 Jahre Deutschunterricht • Zurückgestuft? –nein, Einstufung in die 4. Klasse • Besuch der DaZ- Klasse • Zunächst mit 6 Stunden pro Woche • Baldiger Wechsel in die Gruppe der „Fortgeschrittenen“ • Reduzierung des DaZ- Unterrichts im 2. Halbjahr • Wechsel auf das Gymnasium nach 1 Jahr • Kein DaZ- Unterricht mehr möglich

  11. Andere verbreitete Möglichkeiten • Förderklassen(Auffangklassen, die man i.d.R. 1 Jahr lang besucht) • Dienen der Einschätzung der Schul- und Sprachkenntnisse • Unterricht sowohl in Deutsch als auch in DaZ • Danach Verteilung der einzelnen Schüler entsprechend ihren Fähigkeiten (z.B. Zurückstufen bei Schwächeren, Wechsel auf ein Gymnasium bei Stärkeren) • Keine Integrationsmaßnahmen

  12. Umfrage zur Bestimmung der Einflussfaktoren auf das Erlernen der deutschen Sprache • Befragt wurden Jugendliche, die wegen Auswanderung keine Möglichkeit hatten, die Schule in ihrer Heimat abzuschließen • Persönliche/ schriftliche Befragung • Standardisierter Fragebogen in deutscher Sprache Aufbau der Umfrage: • Block: Erfassung der Deutschkenntnisse • Block: Erfassung der potentiellen Einflussfaktoren

  13. Die Befragten • Gesamtanzahl: 32 • Geschlecht: • Altersstruktur: Ø 19,6875

  14. „Ich kann ein Alltagsgespräch auf Deutsch führen und alles sagen, was ich möchte “ Vor der Einreise nach Deutschland heute Selbstangabe zu Deutschkenntnissen

  15. Selbstangabe zu Deutschkenntnissen „Ich kann besser Deutsch als Russisch“ Ø 2,78125

  16. Selbstangabe zu Deutschkenntnissen „Welchen Schulabschluss strebst du an/ was ist dein höchstes deutsches Ausbildungsniveau? “

  17. Potentielle Einflussfaktoren

  18. Vermutungen

  19. Alter zum Zeitpunkt der Einreise nach Deutschland Ø 12,125

  20. Aufenthaltsdauer Ø 7,59375

  21. Leistungspotenzial (Selbstangaben) • Abgefragt wurden Zensuren vor der Einreise • 4 Aussagen sollten beurteilt werden • Mir fällt es leicht, Neues zu lernen • Mir fällt es leicht, mich an Gelerntes zu erinnern • Ich bin gut in Mathematik • Ich bin sprachbegabt

  22. Stressfaktor „Ich habe mir den Umzug nach Deutschland gewünscht“ „Ich habe mich in Deutschland eingelebt und fühle mich hier zuhause“ Ø 3,125 Ø 3,6875

  23. Motivation/ Einstellung zur deutschen Sprache & Gesellschaft „Deutsch ist eine wichtige Voraussetzung, um beruflichen Erfolg zu haben“

  24. Motivation/ Einstellung zur deutschen Sprache & Gesellschaft „Ich fühle mich als Deutsche(r)“ Ø 2,21875

  25. „Was hältst du von bundesdeutschen Mädels, wie wirken sie auf dich?“

  26. „Und was hältst du von bundesdeutschen Jungs, wie wirken sie auf dich?“ • ganz gut • geizig • nichts Gutes von den meisten,mit einigen stimmen die Weltbilder jedoch überein und wir sind gleicher Meinung • zu lässig • unterschiedlich • teils gut, teils schlecht • man bemerkt schon Unterschiede zu russlanddeutschen Jugendlichen • nicht immer positiv • eingebildet • sie sind für mich nur feige • sportlich • unterschiedlich, was auffällt öfters geizig • finde sie geil! • manche sind freundlich, kommunikativ, nett, manche aber auch nicht • noch weniger als von den Mädels, nicht trinkfest • neutral • der Unterschied besteht nur darin, dass sie eine andere Sprache sprechen • die Jungs sind für mich keine richtigen Gentlemen, zu zickig • es kommt darauf an, um welche Jungs es geht, ansonsten OK • schüchtern • schüchtern • genauso • die Mehrheit schaut mich immer schief an, als wäre ich ein Feind • es könnte besser sein • normal • Es gibt welche, die OK sind und welche, die spinnen (es gibt mehr Spinner) • Ich habe viele deutsche Freunde und komme gut mit ihnen klar • Korrekt, ich verstehe mich mit allen sehr gut

  27. „Was hältst du von bundesdeutschen Mädels, wie wirken sie auf dich?“„Und was hältst du von bundesdeutschen Jungs, wie wirken sie auf dich?“ • Die meisten urteilen neutral bzw. differenzieren • Die anderen polarisieren, haben entweder eine sehr positive oder eine sehr negative Meinung • Als negativ gilt: Mädchen zu freizügig, Jungen keine richtigen Männer • Geschlechterrollen nicht stark genug ausgebildet • Interessant ist der Wunsch nach einer dt. Partnerin bei negativer Einstellung zu dt. Mädels bei ein und derselben Person

  28. Motivation/ Einstellung zur deutschen Sprache & Gesellschaft Zitat: „Ich spreche Deutsch, weil ich es muss. Es ist eine Notwendigkeit“ (Nadja*, 20, Antwort auf eine in Russisch formulierte Frage) * Name geändert

  29. Sprachliches Umfeld „ Ich spreche Deutsch mit …“ Ø 1,96 1,56 2,00 2,61 4,09 2,75 männlich, 20: „Ich spreche mit meinem Computer Deutsch, weil er leider keine andere Sprache versteht“

  30. Konkrete Integrationsmaßnahmen „Der DaZ-Unterricht hat meine Deutschkenntnisse erheblich verbessert “ Ø 3,9565

  31. Wenn du Schuldirektor wärst, was würdest du machen, um russischsprachigen Schülern das Deutschlernen zu erleichtern? • gute Deutschlehrerin finden • witzige und animierende DaZ-Lehrerin finden • eine DaZ-Lehrerin finden, die perfekt Russisch kann • mehr Deutsch oder versuchen mehr Deutsch zu sprechen,vollständige Integration in deutsche klassen von Anfang an • zusätzlicher Förderunterricht (nicht nur in Deutsch), Vertrauenslehrerin, am besten selbst Russlanddeutsche, die bei sprachlichen Verständnisschwierigkeiten hilft und an die man sich bei sonstigen Problemen wenden kann • Spezialunterricht für Russen einführen • gar keine Deutschkurse, direkte Integration • ich würde sie nicht wie Ausländer behandeln! • alle Lehrer dazu auffordern langsam und deutlich im Unterricht zu sprechen • zusätzliche Deutschkurse, Förderunterricht anbieten • Förderunterricht in Deutsch einführen, zusätzlich zum "normalen Deutschunterricht" russische Schüler nicht zusammen in eine Klasse schicken • Russischverbot ;-) • alle russischsprachigen Schüler auf unterschiedliche Klassen verteilen. Wir waren sonst zu 7. und das ständige Gequatsche auf russisch hat nur gestört • ich hätte mehr Bedingungen geschaffen, die besonders gut für Sprachkenntnisse in Deutsch sind: mehr diskutieren etc. • integratives Lernen • integratives Lernen, Einzelunterricht • Sie in Gruppen/Arbeitsgemeinschaften/Klubs mit deutschsprachigen Schülern eingliedern • ich würde mehr Förderstunden einführen und auch die Deutschlehrer anstellen, die Russisch können • aufpassen und zuhören • russischsprachige Schüler auf verschiedene Klassen verteilen • Ich würde Förderunterricht anbieten. Mit Lehrerinnen oder Lehrer, die ein bisschen Deutsch können. Oder sowas wie der Unterricht "Deutsh als Zweit-o. Fremdsprache" einführen

  32. Hast du Vorschläge oder Kritik bezüglich des Unterrichts in "Deutsch als Fremdsprache"? • Ja! Mehr Zuneigung von Lehrern an die einzelnen Schüler! Mehr Aufmerksamkeit! • Computer bereitstellen • Andere Lehrerin, Zusammenlernen von jüngeren und älteren jugendlichen wirkt sich zum Nachteil der jüngeren aus, da die älteren stören • Alles, was gesagt wird, soll auf Russisch wiederholt werden • Die DaZ-Lehrerin sollte sehr umgänglich sein, damit jeder Schüler mit ihr klar kommt, der DaZ-Unterricht sollte zusätzlich und nicht parallel statt finden, zumindest nach einer gewissen Zeit • Mehr Gespräche zwischen Klassenkameraden auf Deutsch • Viel auf Deutsch sprechen, Artikel zuordnen üben • Es war zu wenig Praxis und zu viel Theorie • mehr praktische Aufgaben, dass erleichtert es, Wörter einzuprägen • Ein Thema sollte mehrmals wiederholt werden • Eigentlich nicht. Vielleicht so unterrichten, dass Deutsch schneller gelernt wird

  33. Zusammenfassung der Ergebnisse

  34. Bemerkungen Mögliche Gründe für den negativen Korrelationskoeffizienten bei Integrationsmaßnahmen • Viele, die keine Integrationsmaßnahmen hatten, reisten als Kinder nach Deutschland ein und können deswegen gut Deutsch • Diejenigen, die schneller Deutsch lernen, verlassen die Maßnahmen früher • Falsche Angaben, um die Umfrage abzukürzen • Ausreißer • Umfrage nicht repräsentativ

  35. Bemerkungen • Die Veränderung der Selbstwahrnehmung (Russe oder Deutscher?) erfolgt nicht immer in Richtung des Deutschen, so fühlten sich 3 Befragte nach dem Umzug weniger deutsch als vorher • Diejenigen, die den Umzug nach Deutschland überhaupt nicht gewünscht hatten, haben sich fast ebenso gut in Deutschland eingelebt (Ø3,4) wie diejenigen, die unbedingt nach Deutschland wollten (Ø3,5) • Obwohl die Einstellung zur deutschen Sprache und Gesellschaft meist negativ ist, spielt Deutsch eine größere Rolle im Leben der Jugendlichen, als sie sich bewusst sind. Sie sprechen auch dann Deutsch, wenn die Notwendigkeit gar nicht besteht (mit Geschwistern, russischsprachigen Freunden) • Viele, die unzufrieden mit ihrem Unterricht in DaZ waren, haben keine konkreten Verbesserungsvorschläge Insgesamt ein multikausales Bild Kein Faktor allein ist ausschlaggebend

  36. Fazit und Ausblick • Sprachliche Förderung dringend erforderlich für Jugendliche mitten in der schulischen Ausbildung • Idealfall (meiner Meinung nach): -Zusätzlicher, kein paralleler Unterricht in DaZ, -höchstens 1 Russland-deutscher Schüler pro Klasse • Das Problem der (sprachlichen) Integration von Spätaussiedlern wird größer dargestellt, als es in Wirklichkeit ist. • Zuzug neuer Spätaussiedler fast zum Erliegen gekommen: Integrationsvoraussetzungen verbessert (mit 7. Gesetz zur Änderung des BVFG können nach dem 31. Dezember 1992 Geborene keinen selbständigen Antrag mehr stellen). • Das Problem der sprachlichen Integration wird im Laufe der Zeit geringer. Der Kontakt zur deutschen Sprache „lässt sich nicht vermeiden“, d.h. früher oder später lernt jeder russlanddeutsche Schüler Deutsch. ABER: Wer es als Schüler nicht schafft, schnell genug Deutsch zu lernen, „bleibt auf der Strecke“.

  37. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

  38. - Noch Fragen?

More Related