1 / 13

Hypocrisy 13. November 2009; IPMZ, 10.15-11.45 Uhr Prof. Dr. Vinzenz Wyss

Medienethik zwischen Publizistik und Ökonomie. Hypocrisy 13. November 2009; IPMZ, 10.15-11.45 Uhr Prof. Dr. Vinzenz Wyss Vinzenz.Wyss@zhaw.ch Forschungsleiter IAM, ZHAW Winterthur. Leistungsauftrag. BAKOM. Commitment. Organisations-spezifische Ziele. QS-System. Ziele & Normen.

vernon-kidd
Download Presentation

Hypocrisy 13. November 2009; IPMZ, 10.15-11.45 Uhr Prof. Dr. Vinzenz Wyss

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Medienethik zwischen Publizistik und Ökonomie Hypocrisy 13. November 2009; IPMZ, 10.15-11.45 Uhr Prof. Dr. Vinzenz Wyss Vinzenz.Wyss@zhaw.chForschungsleiter IAM, ZHAW Winterthur

  2. Leistungsauftrag BAKOM Commitment Organisations-spezifische Ziele QS-System Ziele & Normen Ressourcen & Prozesse Evaluation intern extern Publizistisches Leitbild Verantwortliche Sendeleitung Dokumentation Sendungskonzepte Personal-entwicklung Infrastrukturen, Arbeitsplätze Vereinbarung mit Evaluationsstelle Organisationsstruktur:Aufbau- und Ablauf-StrukturSicherungsprozesse (Briefings, Abnahme, Sendungskritik) Publizistische Leitlinien Analyse Ist-Zustand Externe Normensysteme:Rechtliche und standesethische Regeln Aus-/Weiterbildung/Feedback:Workshops, SendungskritikenCoaching Evaluations- bericht

  3. … Gefahr der Hypocrisy…

  4. Die Idee der Durchgriffsrationalität… Redaktionsmanagement wird verstanden als: „die strategische Implementierung, Steuerung und Sicherung publizistischer Qualität in Verbindung mit Markterfolg auf dem Wege des konzeptuellen, organisatorischen, Personal- und Kostenmanagements“ (Meckel 1999: 22) Ökonomisierung, Rationalisierung und Effizienzsteigerung werden nicht als Antipoden von Qualitätssicherung und Professionalisierung aufgefasst. Vielmehr besteht die Herausforderung darin: „Qualität und Effizienz miteinander in Einklang zu bringen [...] – angefangen bei der Neuordnung des Binnenverhältnisses zwischen business side und Redaktion, über die Umstrukturierung und das zu erwartende Cutback-Management bei öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern bis hin zu neuen Umgangsformen der Medien mit Publikum und Anzeigenkunden.“ (Held/Ruß-Mohl 2005: 49)

  5. … aber: „Schizophrenie“ von Medienorganisationen und Praxis der Irrationalität und Scheinheiligkeit • „Denn der hybride Charakter der Presse – journalistisches Produkt und Werbeträger in einem zu sein – beinhalte zwei keineswegs deckungsgleiche qualitätsrelevante Leitbilder: hier die Stärkung des publizistischen Profils (Renommee, Geltung), dort Verbesserung der Erlösstruktur (Rendite)“ (Haller 2003) • „Dies betrifft insbesondere die implizite Unterstellung, unterschiedliche Orientierungen von Redaktion und Geschäftsbereich ließen sich durch ein ganzheitliches Qualitätsmanagement partnerschaftlich zur Deckung bringen“ (Weischenberg 2006b: 672). • Das gegebene Spannungsfeld zwischen Redaktion und Verlag lässt sich nicht „wegorganisieren“, wie manche Qualitätsmanagementkonzepte glauben lassen.

  6. Idea Action Regeln der Signifikation/Legitimation Ressourcen der Herrschaftsordnung = / WOLLEN / SOLLEN KÖNNEN constituency – representatives – executive – actor kommunizieren / rechtfertigen Macht ausüben

  7. Konsistenz entlang der Struktur constituency-representatives-executive-actor Verschiedene – auf den ersten Blick einander nachgelagerte – Organisationseinheiten konzentrieren sich jeweils unterschiedlich stark auf die Produktion von Vorstellungen (Idea, Talk), auf Entscheidungen (Decision) oder auf das Handeln (Action). Probleme: der Konsistenz, der Steuerung und Kontrolle und der Kombination von Konsistenz und Kontrolle  Problem der Konsistenz zwischen Talk (Regeln = Wollen/Sollen) und Action (Ressourcen= Können) Folge:  Rechtfertigung und Heuchelei

  8. Theoriebildung zum Verstehen von organisationaler Heuchelei • Ansätze: • Theorie der Strukturation (Giddens 1997 [1984]) • „The Organization of Hypocrisy“ (Brunsson 2002 [1989])  Organisationstheoretische Perspektive • Anspruch: • Verstehen: • z.B. Wie lässt sich die Praxis der „Heuchelei“ erklären? • Lösung: • Welche Voraussetzungen ermöglichen Konsistenz zwischen Sinn-/Legitimations- und Machstrukturen bzw. zwischen Vorstellungen und Handlungen • Inwiefern sind diese Voraussetzungen zu schaffen?

  9. Idea Action Steuerung Probleme der Konsistenz und der Steuerung Idea Action Rechtfertigung Signification KONSISTENZ Kommunikation Idea Action Hypocrisy Steuerung

  10. Vorteile, die Heuchelei gegenüber der Rechtfertigungsstrategie hat: • Es kann – von den wichtigen organisationalen Akteuren – das gesagt werden, was auch gesagt werden soll, allerdings ohne konkreten Bezug zum – alltäglichen – Handeln. • Die Steuerung wird als Steuerung in die richtige Richtung entlang der „constituency-actor“-Struktur wahrgenommen. • Eine gewisse Konsistenz wird erreicht; allerdings nicht zwischen den Vorstellungen der Constituency und dem Handeln, sondern zwischen den Vorstellungen und den Entscheiden. • Heuchelei gilt als moralischer denn Rechtfertigung von als „schlecht“ wahrgenommenen Handlungen. • Innerhalb des heuchlerischen Talks gibt es durchaus noch Platz für widersprüchliche, konflikthaltige und ungleiche Meinungen bzw. Interpretationen.

  11. Voraussetzungen für Heuchelei • die strukturelle Einverleibung unterschiedlicher und widersprüchlicher Logiken. • Strukturationstheoretisch gesprochen bedeutet dies (vgl. Wyss 2004), dass es Organisationen gelingt, durch die Entkopplung der kognitiven und legitimen Ordnungen (Talk) von der Herrschaftsordnung (Action) und durch die Konsistenzproduktion innerhalb der Sinn- und Legitimationsordnungen auf Vereinbarungen gerade unter der Voraussetzung eingehen zu können, diese innerhalb der Herrschaftsordnung zu umgehen.

  12. Bedingungen/Voraussetzungen für Konsistenz • Action hat bereits einen intrinsischen Wert • Was gesagt wird muss auch getan werden können und vice versa.  Aufrichtigkeit und Realismus  Kompetente Produktion von Vorstellung  Klare und kohärente Vorstellungen • Operationalisierung der anschliessenden Handlungen • Vorstellungen ändern langsamer als die Implementierung • Vorstellungen der vorgelagerten Stelle wird nicht durch Meinungen der Ausführenden beeinflusst (Eindimensionalität / kein Dialog, Fakten statt Meinungen)

  13. Das Praktische am unpraktischen Modell Das Modell der eindimensionalen Steuerung von constituency–representative–executive–actor ist selbst ein Beispiel für etwas, das gesagt aber selten getan werden kann.  Permanente Mahnung Konsistenz herzustellen!  Frage: Kann Konsistenz über die permanente Diskussion über Inkonsistenz hergestellt werden?

More Related