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Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Das neue Regelwerk „Resource Description and Access“ (RDA). Agenda. Angloamerikanische Katalogisierungstradition Ausgewählte Grundprinzipien von RDA RDA im deutschsprachigen Raum. Agenda. Angloamerikanische Katalogisierungstradition

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Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Presentation Transcript


  1. Zwischen Wunschund Wirklichkeit Das neue Regelwerk „ResourceDescription and Access“ (RDA)

  2. Agenda • Angloamerikanische Katalogisierungstradition • Ausgewählte Grundprinzipien von RDA • RDA im deutschsprachigen Raum

  3. Agenda • Angloamerikanische Katalogisierungstradition • Ausgewählte Grundprinzipien von RDA • RDA im deutschsprachigen Raum

  4. Katalogisierungspraxis 1. Fremddatenübernahme (copy cataloging): • ungefähr im selben Umfang wie in Deutschlandhäufig von angelernten Hilfskräften ausgeführt 2. Eigen-/Erstkatalogisierung (original cataloging): • durch hochqualifizierte Bibliothekaremit Fachstudium und Bibliotheks-Master (≈ hD);es gibt kein Pendant zum gehobenen Dienst • deutlich höherer Aufwand als in der RAK-Weltz.B. ausführlichere bibliographische Beschreibung,mehr Eintragungen, mehr Körperschaften, differenzier-tere Normdaten, komplexere Entscheidungsprozesse, Sacherschließung zwingend (aus derselben Hand)

  5. Beispiel 1:Eintragungen für Herausgeber AACR2:NE: 1. HerausgeberNE: 2. Herausgeber (bis zu drei Herausgeber er-halten Nebeneintragungen) mehr Eintragungen RAK-WB:NE: 1. Herausgeber (nur ein Herausgeber erhälteine Nebeneintragung)

  6. Beispiel 2: Angabe des Inhalts in einer Fußnote RAK-WB: keine Fußnote AACR2: Fußnote üblichfür bis zu zwölf Beiträge ausführlicher

  7. Beispiel 3: Welche Kongresse sind Körperschaften? RAK-WB: Kongresse dieses Typs gelten nicht als Körperschaften nur ein einziger Normdatensatz (für den Arbeitskreis)

  8. AACR2: auch diese Kongresse gelten als Körperschaften(erhalten die Haupteintragung) jedes Mal neuer Normdatensatz

  9. liegt bei AACR2 höher als bei RAK-WBmerklich höherer Arbeitsaufwand, aber auch mehr Informationen für die Benutzer (z.T. ist allerdings der Nutzen fraglich, z.B. bei Körperschaften) Katalogisierungsaufwand Informationsgehalt der Katalogisate im Vergleich: sehr gering sehr hoch RAK-WB AACR2

  10. Haupteintragungen nach AACR2 • zahlreiche Abweichungen von RAK: • mehr Verfasserwerkez.B. auch Bildbände sowie Werke von bis zu drei Verfassern mit getrennten Textanteilen • mehr Urheberwerke • breiterer Körperschaftsbegriffz.B. auch Projekte, Expeditionen und Schiffe • breitere UrheberdefinitionUrheber kann es auch neben Verfassern geben, „sonstige beteiligte Körperschaften“ der RAK nach AACR oft Urheber • Kriterium zur Bestimmung der HE bei KörperschaftenRAK: rein formales Kriterium (im Sachtitel genannt)AACR: sachliches Kriterium, abhängig vom Inhalt

  11. HE unter erster Person (dagegen RAK: Bildbände sind Sachtitelwerke) AACR (Library of Congress)

  12. HE unter Körperschaft, da als Besitzkatalog verstanden (dagegen RAK: Verfasserwerk) AACR (Library of Congress)

  13. antiquiertes System mit vielen Nachteilen, z.B. bedeutet jede Änderung einer Ansetzungsform erheblichen Aufwand (muss in jeder Bibliothek nachvollzogen werden) Datenmodell • flache Datensätze: • keine Abbildung von Hierarchienz.B. bei mehrbändigen Werken • keine Verknüpfungen zwischen Datensätzenz.B. bei Normdaten und SchriftenreihenZusammenführung erfolgt nicht über eine Identnummer, sondern über normierteTextstrings

  14. Methode 2 (z.B. US-Kataloge): Zusammenführen über normierten Textstring (hier: Ansetzungsform, diese muss deshalb stets ein-deutig sein) Methode 1 (z.B. SWB):Verknüpfung über Identnummer

  15. Methode 1 (z.B. SWB):Verknüpfung von Stücktitel und Reihe über Identnummer

  16. Methode 2 (z.B. US-Kataloge): Zusammenführen der Bände über normierten Textstring (hier: nor-mierte Form des Reihentitels)

  17. Agenda • Angloamerikanische Katalogisierungstradition • Ausgewählte Grundprinzipien von RDA • RDA im deutschsprachigen Raum

  18. Kompatibilität zu AACR2 • eines der wichtigsten Prinzipien von RDAviele Entscheidungen bei der Entwicklung von RDA sind nur vor diesem Hintergrund verständlich „Bei der Entwicklung der RDA wurde die Notwendigkeit, mit RDA erstellte Daten in existierende AACR-Datenbanken zu integrieren, als Schlüsselfaktor erkannt.“ (RDA 0.2, Übersetzung: HW) „Ein Knackpunkt (...) ist, ob es bei der Frage von Haupt-eintragung und Ansetzungsformen in RDA Änderungen ge-genüber AACR2 geben soll. Wir waren uns einig, dass es keine Änderung ohne sehr wichtigen Grund geben wird.“ (JSC-Meeting, April 2007, Übersetzung: HW) http://www.rda-jsc.org/0704out.html

  19. vorhandene Unterschiede RAK-WB / AACR2 bleiben in RDA weitgehend erhalten Streben nach Modernität wird gebremst,innere Konsistenz von RDA leidet • zumeist Festhalten an bisherigen Ansetzungsformenauch wenn dies modernen Prinzipien widerspricht • Beispiel: juristische Zusätze („GmbH“, „e.V.“ etc.) • bibliographische Beschreibungjuristische Zusätze werden z.B. in Verlagsangabe nicht mehr weggelassen (modernes Grundprinzip: Dinge so darstellen, wie sie sich selbst darstellen) • Ansetzungsformenjuristische Zusätze werden weiterhin weggelassen(Regel unverändert aus AACR2 übernommen)

  20. nur ganz selten Änderungen bei Haupteintragungen mehr als drei Verfasser: RAK-WB / AACR2: HE unter Sachtitel RDA: HE unter 1. Verfasser

  21. Haupt- vs. Nebeneintragung • Warum wird dieser „alte Zopf“ nicht abgeschnitten? Hintergrund: Rücksichtnahme auf das Datenmodell (Verwendung von Textstrings anstatt Identnummern) „Das Konzept der Haupteintragung, wie es in einem Zet-telkatalog verwendet wird, ist auf Online-Kataloge nicht mehr anwendbar, und diese Bezeichnung wird in RDA nicht verwendet werden. Nichtsdestoweniger ist es weiter-hin nötig, einen bevorzugten [jetzt: „kontrollierten“] Zugangspunkt für ein Werk oder eine Expression zu wählen, (…) um Werke und Expressionen im Online-Katalog zusammenzuführen.“ (FAQs zu RDA, Übersetzung: HW) http://www.rda-jsc.org/rdafaq.html#4-8

  22. Nebeneintragungen unter Wer-ken in Form von Textstrings(hier sog. name-title entry) • Zusammenführen über Textstrings weiterhin erlaubtKonsequenz: auch Werke müssen eindeutige Namen in textueller Form („kontrollierter Zugangspunkt“) besitzen

  23. nur ein halbherziger Schritt in die Modernezwar ist nicht mehr von „Haupteintragung“ die Rede, doch bleibt das Konzept implizit erhalten • kontrollierter Zugangspunkt für Werke:Einheitssachtitel kombiniert mit 1. geistigem Schöpfer (Person oder Körperschaft), sofern vorhanden • es gibt weiterhin die drei klassischen Varianten:Verfasser-, Urheber-, Sachtitelwerk Hemingway, Ernest, 1899-1961. For whom the bell tolls Hamline University. Biennial Catalogue of Hamline University Anthologie de la poésie baroque française

  24. Internationalität • RDA zeigt erkennbares Bemühenz.B. „Anglo-American“ nicht mehr im Titel,Beispiele in verschiedenen Sprachen „RDA ist für die Nutzung in einem internationalen Kontext entwickelt worden. (...) Es gibt einige Anweisungen, die eine englische Formulierung vorschreiben (z.B. Publisher not identified) oder eine Liste kontrollierter Bezeichnungen auf Englisch angeben (z.B. für Medientyp, Datenträgertyp, Grundmaterial etc.). Katalogisierungsstellen, die Daten in einem anderen Sprachkontext erzeugen, können solche Anweisungen gemäß ihrer Sprachpräferenz abändern.“ (RDA 0.11.1-2, Übersetzung: HW)

  25. „Internationalität“ bleibt an der Oberflächeverschiedene Arbeitssprachen; außerdem Angabe von Zahlen, Daten etc. nach eigener Konvention Internationalität in der Praxis: „Wir haben festgestellt, dass die Anweisungen für Werke aus den Bereichen Recht, Religion und amtliche Mittei-lungen auf die angloamerikanische Welt zugeschnitten sind. Einiges passt nicht zu unserem deutschen Rechts-system. Diese Anweisungen widersprechen dem Ziel des JSC, international anwendbare Regeln zu entwickeln.“ (aus einer deutschen Stellungnahme, Übersetzung: HW)http://www.d-nb.de/standardisierung/pdf/comments_rda_full_draft.pdf

  26. Struktur und Terminologie finden sich in RDA wieder Orientierung an FRBR • Functional Requirements for Bibliographic Records • theoretisches Referenzmodell • zur Abbildung des ‘bibliographischen Universums’ • Methode:Definition von Entitäten (Objekten) mit bestimmten Merkmalen und ihren Beziehungen untereinander • Drei Gruppen von EntitätenGruppe 1: Werk - Expression - Manifestation - ExemplarGruppe 2: Körperschaften und PersonenGruppe 3: Themen von Werken

  27. Exemplar Manifestation Expression Werk Gruppe 1: unterschiedliche Ebenen „In meinem ‘Herrn der Ringe’ fehlen zwei Seiten.“ „Erinnern Sie sich noch an die ‘Herr der Ringe’ -Taschen-buchausgabe von Klett-Cotta mit dem hell-grünen Einband? Die ist heute unter Sammlern viel Geld wert!“ „Die neue deutsche Übersetzung des ‘Herrn der Ringe’ von Wolfgang Krege gefällt mir gar nicht.“ „Ich bin ein großer ‘Herr der Ringe’-Fan!“

  28. braune Pfeile: Primärbeziehungen FRBR-„Baum“ mit den Entitäten der Gruppe 1(am Beispiel des Werks „L‘économie institutionelle“)

  29. blau: Gruppe 2 grün: Gruppe 3 Beispiele für weitere Entitäten und Beziehungen

  30. Konkordanz RDA-FRBR Behandlung der Entitäten Behandlung der Beziehungen

  31. Beispiel: Abschnitt 1

  32. hier z.B. Regeln zur Erfassung einer Verfasserangabe Abschnitt 1: Erfassung der Merkmale einer Mani-festation und eines Exem-plars

  33. Beispiel: Abschnitt 3

  34. hier z.B. Regeln zur Ansetzung von Per-sonennamen Abschnitt 3: Erfassung der Merkmale einer Per-son, einer Familie und einer Körperschaft

  35. Beispiel: Abschnitt 6

  36. Abschnitt 6: Erfassung der Beziehun-gen zwischen einer Ressource und den mit ihr in Verbindung stehenden Per-sonen, Familien und Körperschaften hier z.B. Regeln zu Eintragungen unter Herausgebern

  37. Primärbeziehungen Gretchenfrage: künftig eigener Daten-satz für jede Entitätder Gruppe 1?

  38. Heutige Kataloge: typischerweise Vermischung der Ebenen Werk, Expression und Manifestation in ein- und dem-selben Datensatz Manifestations-Ebene Hinweis: Exemplare sind bereits jetzt eigene Daten-sätze (Lokaldaten) Expressions-Ebene Werk-Ebene

  39. Primärbeziehungen in RDA eigener Abschnitt für Primärbeziehungen

  40. Abbildung ist grundsätzlich angestrebt entspricht dem derzeitigen Usus in Katalogen,d.h. es könnte auch alles beim Alten bleiben(im amerikanischen RDA-Test wurde ausschließlich diese Option verwendet!) „die Daten sollten die Primärbeziehungen widerspiegeln.“ (RDA 17.2, Übersetzung: HW) Eine von drei Optionen zur Abbildung: „Erstelle eine zusammengesetzte Beschreibung, welche eines oder mehrere Elemente, die das Werk und/oder die Expression identifizieren, mit der Beschreibung der Mani-festation kombiniert.“ (RDA 17.4.2.3, Übersetzung: HW)

  41. Erfassung vs. Präsentation „Um die Flexibilität bei der Speicherung und der Anzeige der mit RDA erstellten Daten zu erhöhen, wurde zwi-schen den Richtlinien und Anweisungen zur Erfassung der Daten und denen zur Präsentation der Daten eine klare Trennline gezogen.“ (RDA 0.1, Übersetzung: HW) • RDA definiert Datenelemente und ihre InhalteHingegen wird nicht festgelegt, wie diese Elemente dargestellt werden • RDA aber weiterhin kompatibel zu ISBD und MARCes gibt entsprechende Konkordanzen

  42. Granularität: In einem MARC-Feld können ganz unter-schiedliche Dinge stehen (z.B. „MP3“, „illustrations“, „high reduction“). RDA-Elemente sind feiner untergliedert und genauer spezifiziert, damit Ma-schinen sie besser verarbeiten können. Problem: Solange in MARC erfasst wird, hat man nichts davon!

  43. Kernelemente • Unterscheidung: obligatorische Datenelemente (Kernelemente) vs. optionale Datenelemente „Eine Beschreibung für ein Werk, eine Expression, Mani-festation oder Exemplar sollte als Minimum alle Kern-elemente enthalten, die darauf anwendbar und leicht zu ermitteln sind. Die Beschreibung sollte außerdem alle weiteren Elemente enthalten, die im jeweiligen Fall nötig sind, um die Ressource von anderen Ressourcen mit ähnlicher identifizierender Information zu unterscheiden.“ (RDA 0.6.1, Übersetzung: HW)

  44. UNDERSTANDING RDA Principles Methods Solutions by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014London • New York Kernelemente in der bibliographischen Beschreibung Edited by Fiona Gerald Rückseite der Haupttitelseite Modern Cataloguing 4 Vortitelseite

  45. UNDERSTANDING RDA Principles Methods Solutions by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014London • New York Zusätze zum Sachtitel, zweite Verfasserangabe und zweiter Verlagsort sind keine Kern-, sondern optionale Elemente Edited by Fiona Gerald Rückseite der Haupttitelseite Modern Cataloguing 4 Vortitelseite

  46. UNDERSTANDING RDA Principles Methods Solutions by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014London • New York Kernelement bei den Beziehungen (Eintragungen): nur der erste Verfasser! Edited by Fiona Gerald Rückseite der Haupttitelseite Modern Cataloguing 4 Vortitelseite

  47. UNDERSTANDING RDA Principles Methods Solutions by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014London • New York Der zweite Verfasser, die Her-ausgeberin, die Schriftenreihe und der Verlag (!) können eine Eintragung erhalten Edited by Fiona Gerald Rückseite der Haupttitelseite Modern Cataloguing 4 Vortitelseite

  48. Erfassung anderer Elemente „Die Aufnahme anderer Elemente ist Ermessenssache. Die für die Erzeugung der Daten verantwortliche Stelle kann Policies und Richtlinien für verschiedene Niveaus bei Beschreibung und Normdaten aufstellen (...) oder sie kann die Entscheidung über die Detailliertheit in das Ermessen des einzelnen Katalogisierers stellen.” (RDA 0.6.1, Übersetzung: HW) • zahlreiche und vielfältige Möglichkeiten z.B. bei Eintragungen: keine Begrenzungsregeln, man kann alle Personen und Körperschaften erfassen, die in jeder nur irgendwie denkbaren Beziehung zur Ressource stehen

  49. erhebliche Bandbreite von RDAermöglicht sowohl hochkomplexe und sehr auf-wendige Katalogisate als auch extreme Verkür-zung auf einige wenige Informationen Katalogisierungsaufwand Informationsgehalt der Katalogisate im Vergleich: sehr gering sehr hoch RAK-WB AACR2 RDA

  50. erhöht die Vielfalt von RDA noch weiter Alternativen und Optionen „RDA beinhaltet eine Reihe von Richtlinien und Anwei-sungen, die entweder als Alternative oder als Option gekennzeichnet sind. Die für die Erzeugung der Daten verantwortliche Stelle kann Policies und Richtlinien für die Anwendung von Alternativen und Optionen aufstellen oder sie kann die Entscheidung über die Anwendung von Alternativen und Optionen in das Ermessen des einzelnen Katalogisierers stellen.” (RDA 0.8, Übersetzung: HW)

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