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Norbert Wohlfahrt

Norbert Wohlfahrt. Arbeitsbeziehungen in der sozialen Arbeit Berlin, 11. 1. 2013. Neue Steuerung und Ökonomisierung. Einführung marktförmiger Steuerung Steigerung von Effektivität und Effizienz Implementierung von Leistungsverträgen

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Presentation Transcript


  1. Norbert Wohlfahrt Arbeitsbeziehungen in der sozialen Arbeit Berlin, 11. 1. 2013

  2. Neue Steuerung und Ökonomisierung • Einführung marktförmiger Steuerung • Steigerung von Effektivität und Effizienz • Implementierung von Leistungsverträgen • Technokratische Logik (der Rat als politisches Organ wird als Störfaktor angesehen)

  3. Neue Steuerung und freie Träger • Etablierung von Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnissen • „Verpreislichung“ von Vergabeverfahren • Qualitätswettbewerb • Trennung von Gewährleistungs- und Durchführungsverantwortung (Stichwort: schlanker Staat)

  4. Entwicklung des Berufs • Stellenausbau folgt einem administrativen Verständnis sozialer Arbeit • Privatisierung schreitet voran • Jobcenter als neuer Beschäftigungsmarkt • Starke Zunahme von Teilzeitbeschäftigung • Trennung von Formalqualifikation und tariflicher Eingruppierung • Pluralisierung von Tarifverträgen

  5. Beschäftigungsentwicklung

  6. Arbeitsbeziehungen • Geringer Stellenwert der Berufsverbände • Geringe innerverbandliche Interessenvertretung • Hoher Stellenwert sog. „Tendenzbetriebe“ • Selbstblockade der Arbeitgeber • Zersplitterung der Tariflandschaft • Unterfinanzierung sozialer Dienste • Dominante sozialwirtschaftliche Entwicklung

  7. Öffentliche Träger • „Die öffentlichen Träger ziehen sich als Anbieter von Jugendhilfeleistungen aus etlichen Handlungsfeldern zurück. Sie konzentrieren sich somit auf den nicht delegierbaren Anteil ihrer Aufgaben als Kinder- und Jugendhilfeträger. Diese Entwicklung entspricht unter anderem der Forderung nach einem schlanken Staat, der so wenig wie möglich Aufgaben an sich zieht, und kann als ein weiterer Schritt in Richtung Marktöffnung interpretiert werden“ (AGJ 2012)

  8. Arbeitsbeziehungen • „Es ist zu erwarten, dass noch mehr Personen befristet beschäftigt werden, dass es zu einer Verknappung der Personalkapazitäten kommt und eine Verdichtung der Arbeit sowie eine Ausweitung überfordernder Arbeitsbedingungen zu beobachten sein müsste“ (AGJ 2012)

  9. Erosion der Jugendhilfe • Zahl der beschäftigten Personen wächst weitaus stärker als die Zahl der Vollzeitstellen • Personeller Anstieg im Bereich der Kindertagesstätten; Stagnation bzw. Rückgang in anderen Feldern • Marginalisierung einzelner Arbeitsfelder: in der Kinder- und Jugendarbeit ist zwischen 1998 und 2006 die Zahl der dort tätigen Personen von knapp 45000 auf zuletzt nicht ganz 34000 (25%) zurück gegangen

  10. Innere Erosionstendenzen • Erosion des Normalarbeitszeitverhältnisses (61% Teilzeitstellen im Bereich der Kindertagesstätten) • Gruppe der marginal Beschäftigten (Arbeitszeit von weniger als einer Halbtagesstelle) steigt an: im Westen zuletzt auf 18% und im Osten auf 8 %

  11. Entgeltentwicklung • Die neuesten Daten der jährlichen Befragung von Unternehmen der Sozialwirtschaft durch die Finanzberatung „Deloitte“ zeigen, dass diese mit Bezug auf die Entgelte zunehmend unter Druck gerät: Die Erträge aus Entgelten sanken bei 63% der befragten Sozialdienstleister, zudem gingen bei 54% deutlich weniger Spenden ein. 2009 sanken die Spendeneinnahmen bei 40% der Träger. 2009 beklagten bereits 48% niedrigere Zuschüsse, 2010 bestätigten sogar 61% der Unternehmen diese Tendenz. 64% der befragten Sozialwirtschaftsunternehmen rechnen auch in Zukunft mit niedrigeren Zuschüssen, 58% rechnen damit, „dass Kostensteigerungen zukünftig nicht voll über die Entgelte vergütet werden“

  12. Argumentationen • Natürlich weiß ich - und der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland VdDD nicht minder -, dass der soziale Sektor ein Refinanzierungsproblem hat, das aber wegen demographischer und vielfältiger sonstiger Entwicklungen kein politischer Mensch lösen wird - es wird nicht mehr Geld im System geben, auch wenn es noch so lautstark und larmoyant gefordert wird, denn das System wird in sich zunehmend unbezahlbar: Immer weniger arbeitende Menschen müssen immer mehr Bedürftige via Transferleistung unterstützen. Deswegen ist es von entscheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit diakonischer Träger, dass sie ihre Arbeit innerhalb der von ihnen kaum beeinflussbaren Rahmenbedingungen so klientenorientiert, effizient und kostenbewusst wie möglich gestalten. Dafür bietet der Dritte Weg ein geeignetes Verfahren. Anders als in der gewerblichen Wirtschaft hat der gemeinnützige Sektor nicht den Verteilungskonflikt erzielter Produktivitätsfortschritte zu lösen, sondern die wohlverstandenen Interessen von Auftraggebern und Auftragnehmern auszubalancieren. Dieser Unterschied begründet die Sonderstellung des Dritten Weges in unserer Zivilgesellschaft.

  13. Herausforderungen • A) Insgesamt ist in der sozialen Arbeit ein Trend zur Absenkung von Fachlichkeit und Standards in der Beschäftigung festzustellen. • B) Die sozialen Berufe sind insgesamt ein Bereich mit vielen gering qualifizierten Beschäftigten. In den letzten Jahren zeigt sich eine Zunahme sowohl gering qualifizierter als auch akademisch qualifizierter Personen. • C) Die Beschäftigten in den sozialen Berufen, insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe werden immer älter. Daraus ergeben sich mindestens zwei zentrale Herausforderungen: • - Arbeitsbedingungen müssen auf die Anforderungen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angepasst werden; • Der Ersatzbedarf für ausscheidende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnte sich in Wellen vollziehen. • D) In der Kinder- und Jugendhilfe sind weniger als die Hälfte noch vollzeitbeschäftigte Personen, insbesondere in den Kindertageseinrichtungen. • E) Der Trend zur Niedriglohnarbeit in der Sozialwirtschaft ist ungebrochen – (wissenschaftliche) Expertise in der Frage der Produktionsbedingungen sozialer Arbeit ist notwendiger denn je.

  14. Ein Blick in die Zukunft Warum Goldman Sachs in Häftlinge investiert – social impact bonds als Instrument eines weiteren Privatisierungsschubes in sozialen Diensten

  15. Ende des Statement • Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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