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Hirndoping unter Studierenden – Ergebnisse einer HISBUS-Befragung 2010

Hirndoping unter Studierenden – Ergebnisse einer HISBUS-Befragung 2010. Elke Middendorff Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) (bis 31.08.13 HIS-Institut für Hochschulforschung).

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Hirndoping unter Studierenden – Ergebnisse einer HISBUS-Befragung 2010

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  1. Hirndoping unter Studierenden – Ergebnisse einer HISBUS-Befragung 2010 Elke Middendorff Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) (bis 31.08.13 HIS-Institut für Hochschulforschung) Beitrag auf dem Seminar „Psychologische Beratung für Studierende“ des Arbeitskreises Fortbildung im Sprecherkreis der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten Deutschlands am 7. Oktober 2013 in Düsseldorf

  2. 2 Epidemiologie des Hirndopings bei Studierenden 2.1 Hirndoping: Bekanntheit und Prävalenz unter Studierenden 2.2 Art und Verbreitung der eingenommenen Substanzen 2.3 Motive der Einnahme leistungssteigernder Substanzen Gliederung 1 Datengrundlage 3 Wer dopt? 3.1 Persönlichkeitseigenschaften und Hirndoping 3.2 Studienbezogene Merkmale und Hirndoping 3.3 Schwierigkeiten im Studium und Umgang mit Leistungsdruck 4 Gesundheitsrelevante Indikatoren und Hirndoping 5 Aspekte der Zuversicht und Hirndoping 6 Fazit

  3. 1 Datengrundlage • Befragung des HISBUS-Panels • Pool (Online-Access-Panel) mit ca. 33.000 Studierenden aus den HIS-HF-Surveys • mehrmals im Jahr Online-Befragungen zu verschiedenen Themen • Feldphase: Dezember 2010 • Rücklauf: - brutto: 31% - netto: 25 % • abzüglich Lurker(innen), Abbrecher(innen) vor dem Kernthema, • Item-Nonresponse bei Gewichtungsvariablen • Datenbasis: 7.989 Studierende • Netto-Stichprobe gewichtet nach • Geschlecht • Hochschulsemester • alte/neue Länder • Fächergruppen • Hochschulart repräsentativ für diese Merkmale

  4. Begriffe Hirndoping / Gehirndoping Akademisches Doping Neuro-Enhancement Congnitive-Enhancement Pharmakologisches Enhancement Off-label Use verschreibungspflichtiger Arzneimittel Einnahme leistungssteigernder Mittel/Substanzen • HISBUS-Befragung • weit gefasster Begriff: Einnahme von Substanzen mit dem Ziel, die Bewältigung • der studienbedingten Anforderungen zu erleichtern, einschließlich frei verkäuflicher Medikamente und Genussmittel • Abfrage eingebettet in Erfassung vielfältiger Formen der Leistungssteigerung und Stresskompensation (Sport, Schlafen, Lesen, Musik, Sozialkontakte, TV, Computer …)

  5. 2 Epidemiologie des Hirndopings bei Studierenden 2.1 Hirndoping: Bekanntheit und Prävalenz unter Studierenden Stichwort „Gehirndoping“: Haben Sie jemals davon gehört, dass Substanzen zur geistigen Leistungssteigerung eingenommen werden (Gehirndoping)? in % Universitäten Fachhochschulen insges. weiblich männlich weiblich männlich ja 84 85 85 79 79 nein 17 15 15 21 21 HISBUS-Befragung Hirndoping

  6. Kennen Sie jemanden, der schon einmal Substanzen zur geistigen Leistungssteigerung eingenommen hat? Mehrfachnennung möglich, in % Universitäten Fachhochschulen insges. weiblich männlich weiblich männlich - nein 70 71 70 70 68 - ja, im Hochschulbereich 23 22 24 22 23 - ja, im Freundes-/Familienkreis 13 11 12 15 18 außerhalb der HS HISBUS-Befragung Hirndoping

  7. Haben Sie seit Beginn Ihres Studiums Substanzen eingenommen, die Ihnen die Bewältigung der studienbedingten Anforderungen erleichtert haben (z. B. Mittel zur Beruhigung oder Leistungssteigerung)? in % Ja, das kommt häufig vor. 1 1 1 1 1 4 4 4 3 3 6 6 8 8 9 Ja, das kommt ab und zu vor. Ja, aber nur ganz selten. 17 18 17 17 15 Nein, aber ich kann es mir durchaus vorstellen. Nein, das kommt für mich nicht in Frage. 72 71 71 71 71 insgesamt Uni FH weiblich männlich Geschlecht Hochschulart HISBUS-Befragung Hirndoping

  8. Hirndoping-Typ Nichtanwender(innen) Hirndopende Soft-Enhancende Antwortverweigernde 88 % 5 % 5 % 2 % „Nein, kommt für mich nicht in Frage.“ (71 %) „Nein, ich kann es mir aber vorstellen.“ (17 %) • Zweckentfremdung/Missbrauch von Medikamenten, wie • - Schmerzmittel • - Schlafmittel • - Antidepressiva • - Antidementiva • - Methylphenidat • - Betablocker • - Amphetamine • - Modafinil • Drogen • Cannabis • Amphetamine • Kokain • - MDMA (Extasy) Verwendung von - pflanzlichen Mitteln - homöopatischen Substanzen - Vitaminpräparaten - Kaffee - schwarzem Tee Erfahrung mit der Einnahme, jedoch keine Angabe, welche(s) Mittel selten/ab und zu/ häufig genommen wird/werden. HISBUS-Befragung Hirndoping

  9. Hirndoping-Typ nach Geschlecht Studierende in % Geschlecht insgesamt Hirndoping-Typ weiblich männlich < 90 86 88 Nicht-Anwender(innen) 5 6 5 Hirndopende > 5 7 Soft-Enhancende 3 2 2 2 Antwortverweigernde HISBUS Befragung Hirndoping

  10. Häufigkeit des Konsums nach Hirndoping-Typ, Geschlecht und nach Art der eingenommenen Substanz in % der jeweiligen Subgruppe Konsument(inn)en von ... Haben Sie seit Beginn Ihres Studiums Substanzen eingenommen, die Ihnen die Bewältigung der studien- bedingten Anforderungen erleichtert haben? 33 44 45 47 50 52 70 87 42 35 Ja, aber nur ganz selten. 36 41 27 37 Ja, das kommt ab und zu vor. 26 Ja, das kommt häufig vor. 21 25 21 17 7 13 14 6 4 Hirn- dopende Soft-Enhan- cende Männer Frauen unbest. Cannabis Methyl- unbek. Medika- (12 %)* phenidat Substanz Geschlecht(nur Hirndopende) ment (10 %)* (11 %)* (60 %)* HISBUS-Befragung Hirndoping * nur Hirndopende, die nicht mehr als eine Substanz einnehmen (= 77% aller Hirndopenden)

  11. 2.2 Art und Verbreitung der eingenommenen Substanzen Hirndopende in %, Mehrfachnennungen möglich Medikamente(Schmerz-, Schlafmittel, Antidepressiva) 35 23 Cannabis Methylphenidat 18 13 eine mir unbekannte Substanz Betablocker 12 Amphetamine 9 Mittel zur Leistungssteigerung (unbestimmt) 9 Mittel zur Beruhigung(unbestimmt) 7 4 Modafinil 3 Kokain 2 Ecstasy (MDMA) HISBUS-Befragung Hirndoping

  12. Verwendete Substanzen nach Geschlecht Hirndopende in %, Mehrfachnennungen möglich Männer Medikamente 30 Cannabis 27 + Methylphenidat 23 + Betablocker 12 eine mir unbekannte Substanz 12 Amphetamine 11 + Modafinil 7 Mittel zur Beruhigung 4 Kokain 4 Mittel zur Leistungssteigerung 3 Extasy (MDMA) 3 Frauen Medikamente 40 + Cannabis 19 Methylphenidat 13 Betablocker 11 eine mir unbekannte Substanz 15 Amphetamine 6 Modafinil 0,4 Mittel zur Beruhigung 10 + + signifikante Unterschiede 3 Kokain Mittel zur Leistungssteigerung 11 + 1 Extasy (MDMA) HISBUS-Befragung Hirndoping

  13. Bezugsquellen Informationsquellen Informations-/Bezugsquelle Soft-Enhanc. Hirndopende Soft-Enhanc. Hirndopende > > Information: Ärzt(inn)e(n), med. Fachpersonal 43 14 44 28 Bezugsquelle: ärztl. Verschreibung > > 28 5 Freunde/Bekannte 39 31 > > 10 3 Internet 24 13 > > Kommiliton(inn)en 9 4 21 14 < < 42 59 Apotheker(in), Apotheke 19 34 < < 5 10 Verwandte 15 23 < < 11 32 Drogeriemärkte 6 22 < < 3 12 Einzelhandel 1 8 - - Printmedien 9 3 - - TV 6 6 5 1 Sonstiges 8 3 HISBUS-Befragung Hirndoping Informations- und Bezugsquellen über/für leistungssteigernde Substanzen nach Hirndoping-Typ in % je Hirndoping-Typ, Mehrfachnennungen möglich

  14. Hirndopende 48 Bekämpfung von Nervosität/Lampenfieber 35 mit dem Ziel der geistigen Leistungssteigerung Schmerzbekämpfung 32 + Leistungsdruck/Konkurrenzdruck 30 + aus anderen gesundheitlichen Gründen 28 + Sonstige Gründe 22 unter anderem zur Leitungssteigerung 21 + 9 + Neugier high werden/Suche nach dem "Kick" 9 + 3 weil es andere auch nehmen Soft-Enhancende Bekämpfung von Nervosität/Lampenfieber 64 + 35 mit dem Ziel der geistigen Leistungssteigerung 18 Schmerzbekämpfung 15 Leistungsdruck/Konkurrenzdruck 12 aus anderen gesundheitlichen Gründen 22 Sonstige Gründe 12 unter anderem zur Leitungssteigerung 3 Neugier high werden/Suche nach dem "Kick" 0 0 2 weil es andere auch nehmen 2.3 Motive der Einnahme leistungssteigernder Mittel nach Hirndoping-Typ in % je Hirndoping-Typ, Mehrfachnennungen möglich Hirndopende Aus welchem Grund genau haben Sie diese Substanzen eingenommen? + signifikante Unterschiede HISBUS-Befragung Hirndoping HISBUS-Befragung Hirndoping

  15. Männer 45 Bekämpfung von Nervosität/Lampenfieber mit dem Ziel der geistigen Leistungssteigerung 40 + Leistungsdruck/Konkurrenzdruck 30 aus anderen gesundheitlichen Gründen 24 Schmerzbekämpfung 23 unter anderem zur Leitungssteigerung 22 Sonstige Gründe 21 Neugier 13 + high werden/Suche nach dem "Kick" 12 + 5 weil es andere auch nehmen Frauen Bekämpfung von Nervosität/Lampenfieber 52 + mit dem Ziel der geistigen Leistungssteigerung 29 Leistungsdruck/Konkurrenzdruck 29 aus anderen gesundheitlichen Gründen 32 + Schmerzbekämpfung 41 + unter anderem zur Leitungssteigerung 19 Sonstige Gründe 24 Neugier 5 high werden/Suche nach dem "Kick" 5 weil es andere auch nehmen 2 2.3 Motive des Hirndopings nach Geschlecht (nur Hirndopende)in % je Geschlecht, Mehrfachnennungen möglich Aus welchem Grund genau haben Sie diese Substanzen eingenommen? + signifikante Unterschiede HISBUS-Befragung Hirndoping

  16. Geschlecht weiblich männlich Hirndopende Soft-EH Hirndopende Soft-EH 5 2 3 4 6 3 3 4 8 5 3 5 8 7 4 6 12 13 3 10 6 8 4 7 3 Wer dopt? Anteil Hirndopender und Soft-Enhancender nach Alter in % der jeweiligen Altersgruppe insges. Alter in Jahren Hirndopende Soft-EH <= 21 3 4 22 - 23 3 5 24 - 25 5 6 26 - 27 6 6 28 - 29 12 7 >= 30 8 5 HISBUS-Befragung Hirndoping

  17. Hirndoping-Typ Nicht-Anwen- Soft- Hirndopende der(inne)n Enhancende 41 33 43 8 11 6 20 38 36 24 15 14 3.1 Persönlichkeitseigenschaften und Hirndoping Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus nach Hirndoping-Typ Studierende in % Persönlichkeitsdimension Insgesamt (Index) Gewissenhaftigkeit (in %) (sehr) hoch (4 - 5) 40 Ich erledige Aufgaben gründlich. (sehr) niedrig (1 - 2) 8 Ich bin bequem, neige zur Faulheit. Neurotizismus (in %) (sehr) hoch (4 - 5) 22 Ich werde leicht nervös und unsicher. (sehr) niedrig (1 - 2) 23 Ich bin entspannt, lasse mich durch Stress nicht aus der Ruhe bringen. HISBUS-Befragung Hirndoping

  18. Hirndoping-Typ psychische Gesundheit Insgesamt Nicht- (Index) Hirndopende Soft-Enhancende Anwender/innen optimal 19 20 7 14 gesund 22 23 13 14 gemischt 19 19 13 15 beeinträchtigt 18 18 24 18 ungesund 22 20 43 39 HISBUS-Befragung Hirndoping Psychische Gesundheit*) nach Hirndoping-Typ Index, in % • *) Wie oft waren Sie in den vergangenen vier Wochen … (Antwort „ziemlich oft/meistens/immer“) • ruhig und gelassen + • voller Energie + • entmutigt und traurig - • gestresst und überfordert -

  19. Hirndoping-Typ Fächergruppe Nicht-Anwen- Antwort- Hirndopende insg. Soft-EH der(innen) verweigernde Ingenieurwissenschaften 89 5 4 2 100 1 Sprach- und Kulturwissenschaften 88 5 6 2 100 2 Mathematik, Naturwissenschaften 89 5 5 1 100 Medizin (Human- und Veterinärme-dizin)/Gesundheitswissenschaften 85 8 6 1 100 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 87 6 5 2 100 Sozialwissenschaften/Sozialwesen/ Psychologie/Pädagogik 89 5 5 2 100 Insgesamt 88 5 5 2 100 Quelle: HISBUS-Befragung Hirndoping 1 einschl. Kunst, Kunstwissenschaften und Sport, aber ohne die Studienbereiche Psychologie und Pädagogik 2 einschl. Agrar- Forst- und Ernährungswissenschaften 3.2 Studienbezogene Merkmale und Hirndoping Hirndoping und fachliche Ausrichtung des Studiums Studierende je Fächergruppe, in %

  20. 3.3 Schwierigkeiten im Studium und Umgang mit Leistungsdruck Schwierigkeiten im Studium in Abhängigkeit vom Hirndoping-Typ Anteil der Studierenden je Teilgruppe, die auf einer 5er-Skala von „keineSchwierigkeiten“ (=1) bis „große Schwierigkeiten“ (=5), die Skalenwerte 4 oder 5 ankreuzten , in % Hirndoping-Typ Was bereitet Ihnen persönlich Nicht-Anwen- Soft-Enhancende Hirndopende Schwierigkeiten? der(innen) mit (großen) Schwierigkeiten (Skalenwerte 4+5) Prüfungen effizient vorzubereiten 38 61 42 Bewältigung des Stoffumfangs im Semester 43 58 59 36 56 37 Sicherung der Studienfinanzierung mangelnder Freiraum zur 35 48 48 Aufarbeitung von Wissenslücken die Leistungsanforderungen im Fachstudium 32 48 47

  21. Bewertung von Studienanforderungen in Abhängigkeit vom Hirndoping-Typ Anteil der Studierenden je Teilgruppe, die auf einer 5er-Skala von „zu niedrig“(=1) bis „zu hoch“ (=5) die Extremwerte ankreuzten, in % Hirndoping-Typ Wie beurteilen Sie die folgenden Nicht-Anwen- Hirndopende Soft-Enhancende Merkmale bzw. Anforderungen der(innen) in Ihrem Studium insgesamt? zu zu zu zu zu zu niedrig hoch niedrig hoch niedrig hoch - Stofffülle 1 15 1 32 0 21 - fachliches Anforderungsniveau 2 4 3 7 0 7 - Selbständigkeit in der Studiengestaltung 14 3 15 8 13 6 - Verstehen zugrunde liegender Prinzipien 3 2 5 6 2 2 - Analyse komplexer Sachverhalte/ Themenbereiche 1 2 1 5 1 3 Quelle: HISBUS-Befragung Hirndoping

  22. 69 Freunde treffen mediale Unterhaltung 67 (Computer, TV) 63 Schlafen 58 Sport treiben Entspannung 46 (z. B. Sauna, Wellness) Lesen 41 38 Familie Kochen 32 21 über Bewältigung nachdenken Sonstiges 8 Medikamente einnehmen 4 Getränke/Mittel 3 - zur Beruhigung - zur Leistungssteigerung 3 nichts 2 Formen des Ausgleichs von Leistungsdruck in % aller Studierenden, Mehrfachnennungen möglich Was tun Sie gewöhnlich zum Ausgleich, wenn Sie Leistungsdruck verspüren? HISBUS-Befragung Hirndoping

  23. 66 Freunde treffen 72 mediale Unterhaltung 69 65 (Computer, TV) 55 Schlafen 71 62 Sport treiben 53 Entspannung 41 51 (z. B. Sauna, Wellness) 33 Lesen 48 29 Familie 48 27 Kochen 36 über Bewältigungs- 18 strategien nachdenken 24 8 Sonstiges 8 3 3 Medikamente einnehmen 5 Getränke / Mittel 3 3 zur Beruhigung 4 Getränke / Mittel 3 2 zur Leistungssteigerung 2 1 nichts Formen des Ausgleichs von Leistungsdruck nach Geschlecht in % aller Studierenden, Mehrfachnennungen möglich Männer Frauen

  24. Gesundheitsrelevante Indikatoren und Hirndoping 1. Sport im Verein, Fitnessstudio, Hochschulsport, selbst organisiert - sportlich aktiv: 65 % aller Studierenden 2. Konsum von Kaffee, Kaffeegetränken, schwarzem Tee - mit dem Ziel, Studienalltag zu meistern: 50 % täglich, 20 % „regelmäßig“ 3. Konsum von Nikotin (Zigaretten, Zigarre, Pfeife etc.) - 28 % (inkl. 14 % Gelegenheitsraucher(innen)) 4. Konsum alkoholhaltiger Getränke  2 % täglich, 21 % 2 - 3x pro Woche • Glauben Sie, auf alkoholische Getränke verzichten zu können?„nein“ • Nicht-Anwender(innen)/Soft-EH: 10 % • Hirndopende: 22 % mit Alkohol- problem • Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, dass Sie Ihren Alkoholkonsum verringern sollten?„ja“ • Nicht-Anwender(innen): 31 % • Soft-EH: 26 % • Hirndopende: 46 % • Neigen Sie dazu, bei Stress im Studium mehr zu trinken? • „ja“ • Nicht-Anwender(innen): 10 % • Soft-EH: 15 % • Hirndopende: 33 %

  25. 36 33 18 34 47 58 26 35 46 HISBUS-Befragung Hirndoping Gesundheitsverhalten nach Hirndoping-Typ in % der Studierenden des jeweiligen Typs

  26. Hirndoping-Typ*** Nicht- Hirn- insgesamt Polyvalenz-Typ Soft- Anwender- Enhancende dopende (innen) kein Kaffee, Nichtraucher(in), kein Alkohol 52 54 32 48 1 Kaffee 6 5 8 10 keine Polyvalenz Rauchen 9 9 7 9 2 Alkohol 13 13 8 12 Kaffee + Rauchen 3 3 6 6 Polyvalenz Kaffee + Alkohol 4 4 8 3 Rauchen + Alkohol 8 8 13 8 Kaffee, Rauchen + Alkohol 5 4 18 4 HISBUS-Befragung Hirndoping 1 regelmäßiger Kaffeekonsum (Pos. 5) mit dem Ziel, den Studienalltag zu meistern 2 Studierende mit Alkoholproblem gemäß ihrer Antworten auf drei Statements Polyvalenz und Hirndoping in % aller Studierenden *** Unterschiede zwischen den Hirndoping-Typen sind höchst signifikant (p < 0,001, Irrtumswahrscheinlichkeit: 0,1 %)

  27. 5 Aspekte der Zuversicht und Hirndoping Wie zuversichtlich sind Sie hinsichtlich der folgenden Aspekte Ihres Lebens? Beurteilung der Zuversicht anhand einer 5er-Skala von „gar nicht zuversichtlich“ (= 1) bis „sehr zuversichtlich“ (= 5), Studierende je Hirndoping-Typ in % Hirndoping-Typ Nicht- Hirndopende Soft-Enhancende Anwender(innen) Aspekte der Zuversicht (sehr) zuversichtl. (gar) nicht zuversichtl. (sehr) zuversichtl. (gar) nicht zuversichtl. (sehr) zuversichtl. (gar) nicht zuversichtl. in % Studienerfolg 79 7 59 20 75 7 12 26 14 berufliche Zukunft 66 52 59 persönliches Wohlergehen 65 11 39 29 54 13 materielles/finanzielles 55 17 37 35 51 16 Auskommen HISBUS-Befragung Hirndoping

  28. Hirndoping-Typ Durchschnittliche Zuversicht Nicht- über alle vier Aspekte Soft-Enhancende Hirndopende Anwender(innen) Studierende insgesamt (sehr) starke Zuversicht (4 - 5) 61 38 53 5 21 5 (sehr) geringe Zuversicht (1 - 2) Frauen 58 33 50 (sehr) starke Zuversicht (4 - 5) (sehr) geringe Zuversicht (1 - 2) 5 22 5 Männer (sehr) starke Zuversicht (4 - 5) 64 42 58 (sehr) geringe Zuversicht (1 - 2) 5 20 4 HISBUS-Befragung Hirndoping Zuversicht der Studierenden nach Hirndoping-Typ und Geschlecht Beurteilung der Zuversicht anhand einer 5er-Skala von „gar nicht zuversichtlich“ (= 1) bis „sehr zuversichtlich“ (= 5), Studierende je Hirndoping-Typ in %

  29. 6 Fazit • Hirndoping ist unter Studierenden in etwa gleichem Maße verbreitet wie in der (altersgleichen) Gesamtbevölkerung (DAK) • es gibt eine (relativ kleine) Gruppe von Studierenden mit erhöhtem Gefährdungspotentialin Bezug auf Gesundheit (Polyvalenz) und Studienerfolg (hohe subjektive Belastung, mangelnde Zuversicht) => Bedarf an Unterstützung und Intervention • Hirndoping dient nicht nur der Leistungsverbesserung, sondern v. a. auch (z. B. in Form von Beruhigungsmitteln) dem Leistungserhalt (z. B. bei Prüfungen) • Vorliegende Befunde = Momentaufnahme zu Ende des Jahres 2010 => keine Aussage darüber, ob z. B. die Studienstrukturreform zu verändertem Umgang mit Hirndoping geführt hat • Frage, ob die Prävalenz von Hirndoping unter Studierenden stabil oder dynamisch ist, z. B. aufgrund zunehmender „Gesellschaftsfähigkeit“ von Hirndoping oder wg. steigender Belastungs(empfindung), könnte nur mittels Wiederholungsbefragung(en) beantwortet werden => wahrscheinlich im II. Quartal 2014 erneute HISBUS-Umfrage (Bericht in I/2015)

  30. Ausführlichere Informationen:  Berichterstattung: Middendorff, Elke; Poskowsky, Jonas; Isserstedt, Wolfgang (2012): Formen der Stresskompensation und Leistungssteigerung bei Studierenden. HISBUS-Befragung zur Verbreitung und zu Mustern von Hirndoping und Medikamentenmissbrauch. HIS:Forum Hochschule 01|2012 Bericht als PDF unter: http://www.dzhw.eu/publikation/forum  HISBUS-Panel: www.hisbus.de Kontakt: Elke Middendorff +49 (0)511/1220-194 middendorff@dzhw.eu.de

  31. Inhalt: „Der Band beleuchtet die Hintergründe des umstrittenen Phänomens und stellt sowohl epidemiologische als auch ethische und soziale Erkenntnisse zu dieser besonderen Art des Medikamentenmissbrauchs heraus. Das Fazit lautet: Hirndoping ist sinnlos und riskant! Und es gibt vielversprechendere Wege zu einem ausgeglichenen Leben.“ (Beltz) Autor(inn)en: Horst Herrmann, Klaus Lieb, Werner Vogd, Matthias Kettner, Renate Schepker, Günter Amendt, Dieter Henkel, Gerd Glaeske, Mischa Kläber, Renate Soellner, Stephan Schleim, Jobst Böning, Wolfgang Böse, Andreas G. Franke, Matthias Kohl-Himmelseher, Dirk W. Lachenmeier, Sigrid Löbell-Behrends, Gerhard Marx, Elke Middendorff, Jonas Poskowsky Juventa Paperback. ISBN 978-3-7799-2829-4 1. Auflage, erscheint voraussichtlich 11/2012. 182 Seiten. Broschiert. 19,95 €

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