1 / 33

Fachtagung

G esetzeswirkung bei der beruflichen IN tegration schwerhöriger, ertaubter und gehörloser Menschen durch K ommunikation und O rganisation. Behindert und Berechtigt – Was wissen Studierende mit Hörbehinderung über ihre Rechte und was machen sie daraus?. Christa Schlenker-Schulte

ina
Download Presentation

Fachtagung

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Gesetzeswirkung bei der beruflichen INtegration schwerhöriger, ertaubter und gehörloser Menschen durch Kommunikation und Organisation Behindert und Berechtigt – Was wissen Studierende mit Hörbehinderung über ihre Rechte und was machen sie daraus? Christa Schlenker-Schulte Andreas Weber Fachtagung Der Beitrag des Rehabilitationsrechts zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention an den Hochschulen 7. bis 8. April 2011 in Halle/Saale

  2. GINKO ist … • ein gemeinsames Projekt der Verbände Deutscher Gehörlosen-Bund (DGB) e. V. Deutscher Schwerhörigenbund (DSB) e. V. und der Forschungsstelle zur Rehabilitation von Menschen mit kommunikativer Behinderung (FST) e. V. an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg • unterstützt von - der Bundesarbeitsgemeinschaft Hörbehinderter Studenten und Absolventen (BHSA) e. V. • der Deutschen Cochlear Implant Gesellschaft (DCIG) • gefördert vom: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

  3. Zentrale Fragestellungen: Gesetzeswirkungen • Kommen die Informationen bei den betroffenen Menschen an? • Wirkt sich das SGB IX positiv auf den (Arbeits-)Alltag hörbehinderter Menschen aus – besonders auf dem ersten Arbeitsmarkt? • Fördern oder hemmen unterstützende Maßnahmen die Eigeninitiative schwerhöriger, ertaubter und gehörloser Menschen? • Zentrales Problem: Umsetzung der rechtlichen Möglichkeiten

  4. Methodik (quantitativ und qualitativ) Zweistufiges Verfahren I. Stufe (quantitativ): - Befragung von > 5000 Mitgliedern der beteiligten Verbände mit einem standardisierten Fragebogen, auch online mit Gebärdensprachfilmen - Befragung zu Inhalten der aktuellen Gesetzgebung, der Situation am Arbeitsplatz II. Stufe (qualitativ): - ca. 50 qualitative Interviews: Berufstätige mit Hörschädigung

  5. Ergebnisse Studierende: Für diese Präsentation Fokus auf folgende Fragestellungen: • Beschreibung der Stichprobe der Studierenden • Welche Gesetze sind bei den Studierenden bekannt?

  6. Studierende mit Hörbehinderung: Datenbasis Datenbasis: • schwerhörige, ertaubte und gehörlose Menschen • n = 183 Studierende mit Angaben zur Hörschädigung aus dem Projekt GINKO • 3,4% der Umfrageteilnehmenden der GINKO-Umfrage

  7. Ergebnisse Studierende 1. Fragestellung: Beschreibung der Stichprobe der Studierenden, d. h. welche Menschen haben teilgenommen?

  8. Ergebnisse Studierende: Angaben zur Person • Geschlecht • Hörschädigung: • Zeitpunkt der Hörschädigung • Hörstatus • Schwerbehinderung

  9. Ergebnisse Studierende: Geschlecht n = 177

  10. Ergebnisse Studierende: Hörstatus n = 174, %: gültige %

  11. Ergebnisse Studierende: Hörstatus n = 174, %: gültige %

  12. Ergebnisse Studierende: Schwerbehinderten-Ausweis Schwerbehinderten-Ausweis % n • ja 92,7 164 • keinen Ausweis, aber gleichgestellt 2,8 5 • keinen Ausweis 4,5 8 Gesamt 100,0 177

  13. Ergebnisse Studierende: Schulbildung Schulbildung: • Schulform • Höchster Schulabschluss

  14. Ergebnisse Studierende: Schulbildungn = 175 (von 177), %: gültige Prozent

  15. Ergebnisse Studierende: Schulbildung n = 177

  16. Erste Ergebnisse Studierende 2. Fragestellung: Welche Gesetze sind bei den Studierenden bekannt?

  17. Ergebnisse Studierende: Kenntnis von Gesetzen n = 177 Gesetze: Ich kenne die wichtigsten Regelungen folgender Gesetze … (in %) (Mehrfachantworten möglich)

  18. Ergebnisse Studierende: Kenntnis von Gesetzen n = 164 Persönliches Budget: (Statt Dienst- oder Sachleistungen bekommt man von den Rehabilitationsträgern ein Budget zur Teilhabe) Ich bekomme Leistungen als Persönliches Budget! Stimmt das? 1. Nein, ich kenne das Persönliche Budget nicht 50,6% (n=83) 2. Nein, brauche ich nicht 16,5% (n=27) 3. Nein, aber will ich noch beantragen 15,2% (n=25) 4. Ja, habe ich beantragt, ist aber noch nicht bewilligt 6,1% (n=10) 5. Ja, ist aber nur teilweise bewilligt 2,4% (n=4) 6. Ja, ist vollständig bewilligt 9,1% (n=15)

  19. Ergebnisse Studierende: § Kommunikation n = 177 Gesetzliche Ansprüche: Kommunikation Ich kenne dieses Recht… Ich nutze / bekomme dieses Recht kenne ich nutze ich Kommunikations-Hilfe* kann frei gewählt werden 74,0% 24,9% (n = 131) (n = 44) Recht, in Deutscher Gebärdensprache oder 79,7% 39,0% über andere Kommunikations-Hilfen* zu kommunizieren (n = 141) (n = 69) * Schrift-Dolmetscher, Simultan-Schriftdolmetscher, Oral-Dolmetscher, Kommunikations-Assistent, akustisch-technische Hilfen, grafische Symbol-Systeme (Hilfen wie in § 3 KHV)

  20. Ergebnisse Studierende: Kommunikation Kommunikations-Hilfe am Arbeitsplatz: Wenn ich brauche, habe ich … (in %) • ja nein brauche n = • ich nicht • 1. Schrift-Dolmetscher 25,2 39,5 35,4 147 • 2. Gebärdensprach-Dolmetscher 45,3 22,3 32,4 148 • 3. Oral-Dolmetscher 4,3 32,6 63,1 141 • Kommunikations-Assistenten / 13,5 45,4 41,1 141 • Technischen Kommunikations-Assistenten • Übersetzungs-Dienst beim Telefonieren 27,5 39,4 33,1 142 • (z.B. TESS, Tele-Sign)

  21. Ergebnisse Studierende: § Arbeitsleben n = 177 Gesetzliche Ansprüche: Arbeitsleben Ich kenne dieses Recht… Ich nutze / bekomme dieses Recht … kenne ich nutze ich • Psychosoziale Hilfen bei behinderungs- 34,5% 1,7% bedingt auftretenden Konflikten (n = 61) (n = 3)

  22. Ergebnisse Studierende: § Nachteilsausgleich n = 177 Gesetzliche Ansprüche: Nachteilsausgleich (Ausgleich der Nachteile der Behinderung) Ich kenne dieses Recht… Ich nutze / bekomme dieses Recht … kenne ich nutze ich • Prüfungs-Fragen (TOP = textoptimieren, 48,0% 8,5% dass die Fragen leichter verständlich sind) (n = 85) (n = 15) • Verlängerung der Prüfungs-Zeit 80,8% 46,3% (n = 143) (n = 82)

  23. Ergebnisse Studierende: Recht durchsetzenn = 150, %: gültige Prozent Klagebereitschaft Wenn ich mein Recht nicht bekomme: Ich fordere, klage mein Recht ein (z.B. Arbeitgeber, Gericht)! Stimmt das? 1. Ja, wenn es sich lohnt (z.B. Aussicht auf Erfolg). 46,7% (n = 70) 2. Ja, aber nur wenn mir jemand hilft (z.B. Anwalt). 24,0% (n = 36) 3. Nein, weil es zu lange dauert. 11,3% (n = 17) 4. Nein, weil ich für mich Nachteile befürchte. 15,3% (n = 27)

  24. Ergebnisse Studierende: Fragestellung: Recht: Verlängerung der Prüfungszeit WER nimmt es in Anspruch?

  25. Ergebnisse Studierende: Wer nimmt die Verlängerung der Prüfungszeit in Anspruch? Von den Personen*, die die Verlängerung nutzen, sind n=49 weiblich (61,3%) und n=31 männlich (38,7%); n=21 hochgradig schwerhörig (26,3%), n=32 an Taubheit grenzend schwerhörig (40,0%) und n=27 gehörlos (33,8%) ; n=57 bereit, ihr Recht einzufordern (83,8%), n=11 nicht bereit, ihr Recht einzufordern (16,2%). * einbezogen werden Personen, die bei beiden Variablen Angaben machten

  26. Ergebnisse Studierende: Was hat einen Einfluss auf die Inanspruchnahme der Verlängerung der Prüfungszeit? Chi-Quadrat-Tests ergaben keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Verlängerung der Prüfungszeit und Geschlecht bzw. Hörstatus, aber Es besteht ein signifikanter Zusammenhang mit der Bereitschaft, sein Recht einzufordern, d. h. Personen, die bereit sind, ihr Recht einzufordern nehmen die Verlängerung der Prüfungszeit überzufällig häufiger in Anspruch als diejenigen, die nicht bereit sind, ihr Recht zu fordern.

  27. Ergebnisse Studierende: Verlängerung der Prüfungszeit und Absicht, Recht einzufordern:

  28. Ergebnisse Studierende Zusammenfassung

  29. Ergebnisse Studierende: Zusammenfassung Be-recht-igt sind • 92,7% Studierende mit Schwerbehindertenausweis und • 2,8% Studierende, die gleichgestellt sind Ihr Recht kennen • SGB IX: 65% der Studierenden, • UN-Konvention und BGG (Behindertengleichstellungsgesetz) dagegen: nur 32,2% bzw. 31,1% der Studierenden. Ihr Recht klagen ein • 46,7% der Studierenden, „wenn es sich lohnt“, „wenn Aussicht auf Erfolg besteht“ Nachteilsausgleich bei der Prüfung nutzen • 46,3% (Verlängerung der Prüfungszeit)

  30. Ausblick • Sondererhebung des Deutschen Studentenwerks „beeinträchtigt studieren“ (Erhebung ab Mai 2011): Erfassung der aktuellen Studienbedingungen für Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit. • Perspektive BHSA und FST: „Verbleibsforschung“, Befragungspanel hörbehinderter Studierender, insbesondere im Hinblick auf den Übergang von der Hochschule in den Arbeitsmarkt Literatur: Punch, R. et al. (2007):Carreer and Workplace Experiences of Australian University Graduates Who Are Deaf or Hard of Hearing. Journal of Deaf Studies and Deaf Education 12 (4): 504-517. Sackmann, R. (2007): Lebenslaufanalyse und Biographieforschung. VS Verlag.

  31. GINKO Wir danken Prof. Dr. Wolfhard Kothe und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gründungslehrstuhls Zivilrecht II: Bürgerliches Recht, Deutsches und Europäisches Arbeits-, Unternehmens- und Sozialrecht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für die fachliche Beratung und kollegiale Unterstützung und allen schwerhörigen, gehörlosen und ertaubten Menschen für ihre Teilnahme am GINKO-Projekt.

  32. GINKO-Team • Thomas Groß (Dipl.-Pädagoge/Dipl.-Verwaltungswirt) • Sebastian Günther (wiss. HK, Studiengang Dipl. Soziologie) • Anna Krause (wiss. HK, Studiengang Sprechwissenschaften) • Prof. Dr. Christa Schlenker-Schulte • Sara Lena Schröder (Dipl.-Kauffrau) • Prof. Dr. Klaus Schulte • Magdalena Stampfer (wiss. HK, Studiengang Sprechwissenschaften) • Tina Tannenberg (Kauffrau für Bürokommunikation) • PD Dr. Andreas Weber, MPH • Ulrike Weber (Dipl.-Statistikerin)

  33. Kontakt Projekt GINKO Forschungsstelle zur Rehabilitation von Menschen mit kommunikativer Behinderung (FST) an der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg www.ginko-umfrage.de Schulstraße 7, 06108 Halle/Saale Tel.: (03 45) 2 05 65 78 oder 79 Fax: (03 45) 2 05 65 77 E-Mail: ginko@fst.uni-halle.de

More Related