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Burnout bei LehrerInnen

Burnout bei LehrerInnen. Kai Stutzinger Thomas Kuhbier Yvonne Sibom Arnim Winckler Stephanie Plesser. Wie kommt es zum „Ausbrennen“ bei Lehrern?. Was sind die Besonderheiten des Lehrerberuf?.

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Burnout bei LehrerInnen

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Presentation Transcript


  1. Burnout bei LehrerInnen Kai Stutzinger Thomas Kuhbier Yvonne Sibom Arnim Winckler Stephanie Plesser

  2. Wie kommt es zum „Ausbrennen“ bei Lehrern? Was sind die Besonderheiten des Lehrerberuf?

  3. „Wer in pädagogischen Berufen arbeitet, wird unentwegt aufgefordert, anderen etwas zu geben: Aufmerksamkeit, Wissen, Verständnis, Einfühlsamkeit.“

  4. Das „Selbst“ des Lehrers: Seine eigenen Überzeugungen und Wertemaßstäbe • Abb.: Der Lehrer inmitten der verschiedenen Erwartungsträger

  5. Definition 1 Ausgebrannt ist ein Begriff, der verwendet wird, um damit einen zunehmenden Verlust von Idealismus und Energie zu beschreiben, den die in helfenden Berufen Beschäftigten als Folge der Arbeitsbedingungen erfahren.

  6. Definition 2 „Ausbrennen ist der Namen für einen Prozess, in dem Menschen mit Enthusiasmus und Idealismus an eine Aufgabe herangehen und über kurz oder lang an enttäuschten Erwartungen, unerwarteten Schwierigkeiten und einer Realität, die den eigenen Vorstellungen entgegensteht, ausbrennen.“

  7. 3 Komponenten • Emotionale Erschöpfung • Depersonalisierung bzw. Dehumanisierung • Verlust der persönlichen Erfüllung bzw. reduzierte Leistungsfähigkeit

  8. 4 Entwicklungsstadien • Begeisterung bzw. Enthusiasmus • Stagnation • Frustration • Apathie (Resignation)

  9. Wie kann ich mir konkret einen ausgebrannten Lehrer vorstellen? • In den Ferien und in der Freizeit will er nichts von der Schule hören. • Am Nachmittag tut er nur das Nötigste, um dann bis zum nächsten Morgen ja nichts mehr von der Schule zu hören. • Er greift, wann immer möglich, auf alte Unterrichtsvorbereitungen zurück, er verändert nichts, er probiert nichts Neues aus. • Er kümmert sich nicht mehr um die Personen der Schüler, er ist reiner Wissensvermittler. • Er organisiert keine außerschulischen Veranstaltungen oder keine freiwilligen Klassenfahrten (z.B. Schullandheimaufenthalte) mehr. • In den Pausen oder am Nachmittag ist er für die Schüler nicht mehr zu erreichen.

  10. Wodurch erhöht sich Burnout – Gefahr bei Lehrern?! • Probleme in der Interaktion mit Schülern • Anstieg verhaltensauffälliger Schüler, erhöhte gesellschaftliche Erwartungen • Konflikt: Lehrer soll sich für jedes einzelne Kind einsetzen, andererseits alle Schüler gleich behandeln Fürsorge versus Handlungsdruck und Zeitdruck

  11. Wodurch erhöht sich Burnout-Gefahr bei Lehrern?! • Unfähigkeit mancher Lehrer, sich von den Problemen der Schüler zu distanzieren • Erfolgsunsicherheit  mangelndes Feedback • Falsche, unrealistische Erwartungen des Lehrers

  12. Mangelndes Feedback • Einem Lehrer bekommt für seine Leistung kaum Anerkennung, weder von Schülern, Eltern noch von der Schuladministration • Lehrer müssen deshalb lernen, ihren Selbstwert aus dem Lernerfolg der Schüler und aus deren positivem Verhalten zu ziehen

  13. „Unrealistische Ansprüche“ Ich hatte erwartet, dass …ich in meinem Beruf etwas bewirken und verändern könnte Ich wollte die Welt verändern Ich wollte Einfluss nehmen Ich hatte Träume

  14. „Unrealistische eigene Leistungsansprüche“ Ich hatte erwartet, dass …ich mehr vermitteln könnte als bloß Wissen und Kenntnisse …ich neue pädagogische Ideen umsetzen könnte

  15. Der „ausgebrannte“ Pädagoge • Erhöhte Emotionalität in Form von Ängstlichkeit und Empfindlichkeit • Starke Erfolgsunsicherheit • Geringe Berufszufriedenheit • Starke situative Belastungen • Passive Bewältigungsstrategien • Emotionale Erschöpfung

  16. Burnout bei Lehrern Nach Gamsjäger ist burnout bei Lehrern in erster Linie in ungünstigen belastenden Arbeitsbedingungen wie Stress, täglichen Ärgernissen, Erfolgsunsicherheiten in Form mangelnden Feedbacks zu suchen!

  17. Burnout bei Lehrern • Mangelnder Handlungsspielraum, die Organisationsstruktur der Schule werden häufig als Ursache für Unzufriedenheit aufgeführt, stehen mit der Entstehung von Burnout in keinem direkten Zusammenhang.

  18. Burnout und Familienstand Zusammenhang zwischen Burnout und sozialer Unterstützung  Verheiratete Lehrer/ innen zeigten signifikant niedrigere Burnout- Werte als ihre geschiedenen Kollegen und Kolleginnen.

  19. Wie sehen die Unterschiede (bzw. gibt es sie überhaupt) von BO innerhalb des LehrerInnenberufs aus, untersucht nach Alter, Schulform und Geschlecht?

  20. Die drei Untersuchungen • Burnout bei Lehrern: Eine empirische Untersuchung bei Hauptschullehrern in Österreich Untersucht von Erich Gamsjäger und Joachim Sauer, 1993 2. Die Belastungssituation von LehrerInnen und Lehrern. Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus der Potsdamer Lehrerstudie Untersucht von Uwe Schaarschmidt, 1995/96 und 1998/99 3. Belastungen und Ressourcen bei Burnout von Lehrkräften der Sekundarstufe I und II in den Schweizer Kantonen Bern, Solophurn und Aargau Untersucht von Markus P. Neuenschwander, 2000

  21. Ergebnisse der ersten Untersuchung • Schulform: 27% der LehrerInnen an untersuchten Hauptschulen zeigten hohe Burnout-Werte • Geschlecht: LehrerInnen sind statistisch gesehen gleichermaßen von BO betroffen. Signifikanter Unterschied: Männer dehumanisieren in einem größeren Grad als Frauen • Alter: Keine Aussage darüber, ob BO im Verhältnis zum Alter steht

  22. Ergebnisse der zweiten Untersuchung • Schulform: Es wurde herausgefunden, dass für das Beanspruchungserleben der LehrerInnen der Lehrberuf als solcher entscheidend ist und nicht die Schulform, in der er ausgeübt wird. • Geschlecht: Frauen schienen ein höheres BO-Risiko zu haben als Männer • Alter: Es lassen sich keine Altersabhängigkeiten feststellen

  23. Ergebnisse der dritten Untersuchung • Schulform: BO unterschied sich signifikant zwischen den drei Schulformen. Lehrerpersonen in der Volksoberschulklasse weisen höhere BO-Werte als Lehrerpersonen im Gymnasium und solche in der Berufsschule auf. • Geschlecht: BO unterschied sich nicht in Abhängigkeit des Geschlechts. • Alter: Das BO-Risiko steigt nicht linear mit dem Alter an, sondern BO tritt im Laufe der Berufsbiografie in Abständen auf und diese treten tendenziell mit steigendem Alter häufiger und stärker auf

  24. Fazit Es finden sich keine Übereinstimmungen in den der hier aufgeführten Untersuchungen.

  25. Brennt wirklich aus, wer entflammt war?

  26. Befragung von 103 Lehrern zum Thema Burnout - Prozess in Sozial (-Lehrer) Berufen

  27. 103 Lehrer aus bayrischen Schulen • 75 Männer und 28 Frauen • Altersgruppen: 9% unter 30J. 24% 30-45J. 67% über 45J. • 81% bereits 10 Dienstjahre und mehr

  28. Fragen: • Gründe der Berufswahl • der Anfangserwartung an den Beruf • externen Anfangserwartungen • den Gefühlen zu Beginn des Berufes • Einschätzung des Berufes heute • Gefühle innerhalb des Berufes heute • ob Enttäuschungen aufgetreten sind • wie man den Berufsalltag heute sieht • dem Grad des Ausbrennens

  29. These: • Unrealistische Ansprüche führen über Enttäuschung zu Burnout • Engagement,Begeisterung,etc...haben keine Bedeutung

  30. Die Analyse der Fragen a) bis d) ergab folgende vier Faktoren(aufgrund inhaltlicher Übereinstimmung): • Begeisterung • Externe Erwartung • Erfolgserwartung • Unrealistische Ansprüche

  31. Diese vier endogenen Variablen werden noch von zwei exogenen ergänzt: • Alter • Berufsjahre Im Anschluss Übertragung von Korrelationsmatrix in Pfaddiagramm

  32. Die Analyse der Fragen a) bis d) ergab folgende vier Faktoren(aufgrund inhaltlicher Übereinstimmung): • Begeisterung • Externe Erwartung • Erfolgserwartung • Unrealistische Ansprüche

  33. Resümee: „Am besten werden Interventionen gegen übertriebenen Idealismus in der Ausbildung unternommen, so dass die Auszubildenden lernen, ihre Erwartungen zu verändern,bevor sie hinaus ins Berufsfeld gehen“,denn sie müssen „realistisch genug sein ...,um mit den entmutigenden Bedingungen fertig zu werden,ohne dabei Idealismus und Interesse völlig zu verlieren.Dies ist auch die wichtigste Lektion für Studenten ... und ... Genau der Punkt, an dem ein in der Ausbildung Tätiger einhaken müsste,besonders wenn wir bedenken,dass anfänglicher Mangel an Realismus am ehesten für eine schließliche Enttäuschung anfällig macht“

  34. Dienstunfähigkeit bei Lehrkräften • DU in den 90er Jahren bei Lehrkräften: • 50-60% vorzeitig dienstunfähig • durchschnittliche Frühpensionierung 10 Jahre vor erreichen der Realaltersgrenze • Im Jahr 2000 Anstieg der Quote auf 64% • Rückgang 2001 auf 54%

  35. Erreichen der Realaltersgrenze • Tatsächliches Erreichen der Realaltersgrenze: • Lehrkräfte: 6% • andere Beamte: 15% • Arbeitnehmer in der GKV: 20%

  36. „Erlanger Studie“ • Dienstunfähigkeitsuntersuchung von 7103 Lehrkräften • 57% Frauen - 43% Männer • 78% der 7103 Lehrkräfte dienstunfähig • kein signifikanter Unterschied zwischen Schulformen und Geschlecht hinsichtlich der generellen DU

  37. Folgen und mögliche Prävention Was sind die Folgen des Burnout? Wie ließen sie sich abmildern oder verhindern?

  38. Ergebnisse „Erlanger Studie“ • Dienstunfähigkeit aufgrund psychischer Leiden: 52 % • 56% der Frauen und 47% der Männer frühpensioniert aufgrund psychischer Leiden • Dienstunfähig aufgrund Muskel/Skelett-Leiden (zweitgrößte Gruppe): 17%

  39. Psychische Gründe - Unterteilung • Depression - 36% • Burnout - 16% • Belastungs-/Anpassungsstörungen: 10% • weitere Probleme u.a. Alkoholmissbrauch • Überschneidung einzelner Problemfaktoren möglich

  40. Gescheiterte Prävention • 60% der dienstunfähigen Lehrkräfte zuvor in Rehamaßnahme • ohne Einfluss auf die Dienstunfähigkeitsquote

  41. Grad der Dienstunfähigkeit • 66% der Lehrer so schwer dienstunfähig, dass keine alternative Tätigkeit mehr möglich war

  42. Vergleich verbeamteter und angestellter Lehrkräfte • 90% der Lehrkräfte insgesamt verbeamtet • Starkes Ost-West-Gefälle: nahezu 100% Verbeamtung in den alten Bundesländern gegenüber stärkerem Trend zur Nicht-Verbeamtung der Lehrer in den neuen Bundesländern

  43. Vergleich verbeamteter und angestellter Lehrer II • DU-Quote aufgrund psychischer Leiden bei verbeamteten Lehrern: 52% • DU-Quote aufgrund psychischer Leiden bei angestellten Lehrern: 41% • Fazit: Streichen des Beamtenstatus bei Lehrerkräften würde offensichtlich nicht zur Problemlösung der Frühpensionierung führen

  44. Frühpensionierung aufgrund psychischer Leiden bei Beamten • Beamte im einfachen Dienst: 31% • Beamte im mittleren Dienst: 43% • Beamte im gehobenen Dienst: 46% • Lehrkräfte: 52%

  45. Möglichkeiten zur Verbesserung/Prävention • Hauptursache des Burnout: Unrealistische Ansprüche • Möglichkeiten zur Verbesserung: • klare Zielsetzung • Betrachtung möglicher Problemfelder des Lehrerberufs abseits des Klassenraums (u.a. Probleme mit Lehrplänen, Direktoren, Eltern, Kollegen)

  46. Literaturliste • Gamsjäger, E. & Sauter, J. (1996). • Burnout bei Lehrern: Eine empirische Untersuchung bei Hauptschullehreren in Österreich. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 43, 40-56. • Neuenschwander, M. (2003). Belastungen und Ressourcen bei Burnout von Lehrkräften der Sekundarstufe I und II. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 50, 210-219

  47. Möglichkeiten zur Verbesserung II • Stärkerer Praxisbezug während des Studiums durch Vorlesungen mit Teilnahme aktiver und ehemaliger Lehrkräfte • Sozial gesichertes Umfeld senkt Burnout-Risiko • Angebot psychologischer Unterstützung für die Lehrer, die ein solches intaktes Umfeld nicht haben

  48. Literaturliste II • Schmitz, E., Hillert, A. Lehr, D., Pecho, L. & Deibl, C. (2002). Risikofaktoren späterer Dienstunfähigkeit: Zur möglichen prognostischen Bedeutung unrealistischer Ansprüche an den Lehrerberuf. Zeitschrift für Personalforschung, 415-432

  49. Literaturliste III • Weber, A. (2003). Frühpension statt Prävention? Zur Problematik der Frühinvalidität im Schuldienst. Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin, 38, 376-384.

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