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Integration beginnt im Vorschulalter

Integration beginnt im Vorschulalter. PD Dr. Haci-Halil Uslucan Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Institut für Psychologie und Universität Wien/Fakultät für Psychologie. Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de.

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Integration beginnt im Vorschulalter

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Presentation Transcript


  1. Integration beginnt im Vorschulalter PD Dr. Haci-Halil Uslucan Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Institut für Psychologie und Universität Wien/Fakultät für Psychologie Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  2. Integration beginnt im Vorschulalter Vortragsprogramm: • I. Entwicklungspsychologische Voraussetzungen • II. Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund • III. Resilienzfaktoren und Fördermöglichkeiten von Migrantenkindern und -eltern Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  3. Integration beginnt im Vorschulalter Entwicklungspsychologische Voraussetzungen sensumotorisches Stadium ( 0 – 2 Jahre) - Verfeinerung angeborener Reflexe - Erwerb von Schemata - Erwerb der Objektpermanenz Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  4. Integration beginnt im Vorschulalter Entwicklungspsychologische Voraussetzungen präoperationales Stadium ( 2 – 7 Jahre) egozentrische Phase animistisches Denken: unbelebte Gegenstände werden belebt finalistisches Denken: Naturerscheinungen werden als zweckmäßig erklärt artifizielles Denken: Glaube, dass alles in der Welt von Menschen oder von Gott erschaffen wurde Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  5. Integration beginnt im Vorschulalter Entwicklungspsychologische Voraussetzungen präoperationales Stadium ( 2 – 7 Jahre) egozentrische Phase • Merkmale des Egozentrismus: - keine Perspektivübernahme ( 3 Berge Versuch) - Unkenntnis der Invarianz ( Umschüttversuch) - unidirektionales Denken (irreversibel) Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  6. Integration beginnt im Vorschulalter Entwicklungspsychologische Voraussetzungen konkret-operationales Stadium ( 7 – 11 Jahre) - Denken an konkrete Operationen gebunden - reversible Denkoperationen möglich - Erwerb der Mengeninvarianz Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  7. Integration beginnt im Vorschulalter Entwicklungspsychologische Voraussetzungen formal-operationales Stadium ( ab ca. 11-12 Jahren) - abstraktes Denken möglich - systematische Problemlösung • praktische Überprüfung des Denken • Metakognitionen Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  8. Integration beginnt im Vorschulalter • II. Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  9. Kita: Bildung des Selbst und Selbstbildung: Subjektive Aneignung der Welt

  10. Integration beginnt im Vorschulalter Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund • Finanzkapital (Daten des DJI-Kinderpanels, 2005): • Ca. 54% der türkischen Familien ein Haushaltseinkommen, das zu den untersten 10% des Äquivalenzeinkommens aller Haushalte gehört; • dieser Satz bei deutschen Familien ca. bei 7% aller untersuchten Familien. • Dagegen: 48% aller deutschen, aber nur 20% aller türkischen Familien ein mittleres Haushaltseinkommen. • Arme Kinder aus Migrantenfamilien haben ein doppelt so großes Risiko, desintegriert bzw. gering integriert zu sein als ein Kind aus einer Durchschnittseinkommens-Familie (Beisenherz, 2006). Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  11. Integration beginnt im Vorschulalter Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund • Sprachliche Integration, bzw. Sprachkenntnisse nicht nur für Migranten relevant, sondern die Möglichkeit der Kommunikation auch für deutsche Schüler wichtig: Kenntnis der Lebenswelten von Migrantenkindern; Relativierung von Vorurteilen sowie falschen Annahmen Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  12. Integration beginnt im Vorschulalter Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund • Interaktionen mit anderen: Generierung von Sozialkapital außerhalb der Familie; Gleichaltrige außerhalb der eigenen Familie in der Regel für mehr Heterogenität der sozialen Umwelten sorgen und dadurch Entwicklungen stimulieren. • Kinder mit geringen Deutschkompetenzen suchen eher Peers aus dem eigenen muttersprachlichen Umfeld, was ein Hemmnis beim Erwerb weiterer Deutschkenntnisse bedeutet. Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  13. Integration beginnt im Vorschulalter Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund Häufige entwicklungspsychologische Risiken in Migrantenfamilien aus der Sicht des Kindes im jungen Alter: • mehr als drei Geschwister (dadurch zu wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung dem einzelnen Kind gegenüber); bei mehr als drei Geschwistern auch ein deutlich geringeres Netz an Peer-Kontakten. • zu geringer Altersabstand in der Geschwisterreihe (Gefahr der Übersozialisierung und Vernachlässigung typisch kindlicher Bedürfnisse) Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  14. Integration beginnt im Vorschulalter Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund • 24% der deutschen 8-9 jährigen Kinder Altersabstände unter zwei Jahren zu einem benachbarten Geschwister; • bei Migrantenkindern insgesamt etwa 80% (Marbach, 2006). • Entwicklungspsychologische Studien zeigen: bei Altersabständen unter zwei Jahren steigt das Risiko der geringeren Aufmerksamkeit in der Kindheit und die Wahrscheinlichkeit für eine spannungsreichere Adoleszenz als bei Geschwistern mit größerem Altersabstand. Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  15. Integration beginnt im Vorschulalter Mikrozensusdaten von 1993: Kindergartenbesuch im Alter von 3-6 Jahren: Nichtdeutsche Kinder: 49% ; deutsche Kinder: 68% Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  16. Integration beginnt im Vorschulalter Mikrozensusdaten von 2000: Angaben in Prozent Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  17. Integration beginnt im Vorschulalter Kindergartenbesuch im DJI-Kinderpanel Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  18. Integration beginnt im Vorschulalter Institutionelle Betreuung im Alter von 3 bis 6 Jahren; DJI-Kinderpanel; Angaben in Prozent Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  19. Integration beginnt im Vorschulalter Betreuungs- und Bildungskontexte von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund Besuch von Vorschuleinrichtung und Deutschkenntnissen: Kinder mit • sehr guten Deutschkenntnissen: 97% Kitabesuch • mit guten Deutschkenntnissen: 92% Kitabesuch • mit schlechten Deutschkenntnissen: 87% Kitabesuch Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  20. Integration beginnt im Vorschulalter Klassenwiederholung und institutionelle Betreuung; DJI-Kinderpanel Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  21. Integration beginnt im Vorschulalter Typische Probleme in pädagogischen Kontexten (Auernheimer, 2000) Dilemma: Vermeidung von Stereotypisierungen führt zu einer Differenzblindheit, wenn Lehrer/Erzieher zu einem trivialen Universalismus greifen: „Ich nehme jeden so, wie er ist. Ich mache keinen Unterschied. Kinder sind Kinder.“ Nicht alle Kinder starten mit gleichen Ausgangschancen ihre Schullaufbahn! Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  22. Integration beginnt im Vorschulalter Typische Probleme in pädagogischen Kontexten • Fixierung auf fremde „Mentalitäten“ oder „Sitten“: kulturdeterministisches Weltbild • Pauschaler Fundamentalismusverdacht (bei Eltern mit Kopftuch Verdacht auf patriarchale und von Zwang geprägte Familienstrukturen) • Infantilisierung von Migranteneltern; Paternalismus, Mitleid (Einschätzung nichtdeutscher Eltern als defizitär, rückständig und unmündig) Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  23. Integration beginnt im Vorschulalter Typische Probleme in pädagogischen Kontexten Barsche Assimilationsforderungen („Es ist durchaus notwendig, dass man diesen Eltern mal ganz rabiat bewusst macht, rabiat in Anführungszeichen, was ich von ihnen erwarte, was sie gefälligst zu tun haben und was ihre Pflicht ist“ (Marburger, 1997) • Folgenlose bzw. ausgrenzende „Toleranz“; Anerkennen, dass Migranteneltern andere Erwartungen und Wünsche haben, aber keine Bereitschaft, in irgendeiner Weise diese Wünsche in Erfüllung zu bringen. Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  24. Integration beginnt im Vorschulalter Typische Probleme in pädagogischen Kontexten • Tendenz zu zivilisatorischer Mission • Keine Infragestellung eigener Wahrnehmungs- oder Bewertungsmuster Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  25. Integration beginnt im Vorschulalter III. Resilienz- und Fördermöglichkeiten • Sichere Mutter-Kind Bindung eine bedeutsame Entwicklungsressource; sowohl für die Erziehbarkeit des Kindes, aber auch für die emotionale und kognitive Entwicklung. Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  26. Integration beginnt im Vorschulalter Resilienz- und Fördermöglichkeiten • Resilienzförderung auch über die Verbesserung der Erziehungsqualität der Eltern; systematischer Einbezug des Kindes in familiale Entscheidungsprozesse. • Dadurch: Gefühl der Selbstwirksamkeit, also das Gefühl der eigenen Kontrolle über alltägliche Entscheidungen. Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  27. Integration beginnt im Vorschulalter Resilienz- und Fördermöglichkeiten • symbolische Kapital von Kindern mit Migrationshintergrund nutzen; Mehrsprachigkeit/Bilingualität bedeutet eine Ressource für metalinguale und metakognitive Fähigkeiten. • Qualifikation des Personals in Richtung interkulturelle Kompetenzen und weitere- u.a. bundesweite interkulturelle Öffnung der Institutionen • Religiöse Überzeugungen im Leben von Risikokindern (in diesem speziellen Fall von Migrantenkindern) als ein Schutzfaktor zu betrachten. Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  28. Integration beginnt im Vorschulalter Resilienz- und Fördermöglichkeiten: Anleitung für Erzieher/Lehrer (Vgl. Kormann, S. 52): • Gibt es im Umfeld des Kindes positive Beziehungen? Kann ich evtl. eine positive Beziehung zu dieses Kind bieten? • Wenn nicht: Kann ich dafür sorgen, dass jemand anderes zu diesem Kind eine positive Beziehung aufbaut? • Gibt es Eigenschaften an diesem Kind, die ich positiv/angenehm finde? Was kann dieses Kind besonders gut? Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  29. Integration beginnt im Vorschulalter Resilienz- und Fördermöglichkeiten: Anleitung für Erzieher/Lehrer (Vgl. Kormann, S. 52): • Wie fühle ich mich in der Situation mit diesem Kind? Vermeide ich die Einfühlung, weil die Umstände dieses Kindes so schwierig sind, meine emotionale Befindlichkeit unangenehm berühren? • Was weiß ich von diesem Kind? Wie viele Geschwister hat es? Welche Hobbies hat es? Was machen dessen Eltern? Wo kommen sie genau her? Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  30. Integration beginnt im Vorschulalter Resilienz- und Fördermöglichkeiten: Anleitung für Erzieher/Lehrer (Vgl. Kormann, S. 52): • Verhalte ich mich selbst in meinem Leben resilienzförderlich? • Hole ich mir Hilfe, wenn ich nicht weiter weiß? Sorge ich für Entlastung in meinem Leben? • Sorge ich dafür, dass ich selbst, bzw. dass meine Institution handlungsfähig und kompetent bleibt? Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

  31. Andere Wahrnehmungen…

  32. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Und nun Schluss, sonst... Kontakt: uslucan@uni-potsdam.de Kontakt: haci@uslucan.de www.uslucan.de Präsentation am 11.04.2008 bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin

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