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Einführung in die Handlungsfelder SP/SM: Kindheit und Jugend

Prof. Dr. Gunther Graßhoff Carl-Zeiss-Str. 3 – HS 3 10.04.2012 – 12.07.2014, 12:00 – 14:00 Uhr. Einführung in die Handlungsfelder SP/SM: Kindheit und Jugend. Themen. Kindheit als generationale Ordnung Was Kinder heute bewegt – World Vision Studie Handlungsfeld: Frühe Hilfen

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Einführung in die Handlungsfelder SP/SM: Kindheit und Jugend

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Presentation Transcript


  1. Prof. Dr. Gunther Graßhoff Carl-Zeiss-Str. 3 – HS 3 10.04.2012 – 12.07.2014, 12:00 – 14:00 Uhr Einführung in die Handlungsfelder SP/SM: Kindheit und Jugend

  2. Themen • Kindheit als generationale Ordnung • Was Kinder heute bewegt – World Vision Studie • Handlungsfeld: Frühe Hilfen • Jugend als Lebensphase • Handlungsfeld: Jugendarbeit

  3. Kindheit ist eine immer noch relativ junge eigenständige Lebensphase: Sie ist untrennbar mit der Herausbildung moderner Gesellschaft verbunden (vgl. Nauck/Joos, 2001). • Kindheit als Konstrukt ist im Zusammenhang der Sozialen Arbeit in unterschiedlichen Bestimmungen bedeutsam: • Kinder sind zunächst durch ein bestimmtes Lebensalter gekennzeichnet • durch Institutionalisierungen • Kindsein verweist darüber hinaus auf die fundamentale Verankerung einer nachwachsenenden Generation in pädagogischen Generationsbeziehungen und Generationsverhältnissen

  4. Kennzeichen von Kindheit als generationale Ordnung: • -gesellschaftliches Ordnungsprinzip nach Altersphasen • -Phasen sind nicht statisch, sondern sozial bedingt zu begreifen • -generationale Ordnung bedingt Altersnormierungen • =Erwartungen von Kinder in bestimmten Altersstufen: • Welche Erwartungen richtet eine Gesellschaft an ihren Nachwuchs • z.B. U1-U10-Untersuchungen • Entwicklungsstörungen, -verzögerungen und –hemmungen werden gesteigert thematisiert

  5. Joos 2008, S. 116, Sprachstandserhebung NRW

  6. World Vison Studie: Methodik • Die 2. World Vision Kinderstudie 2010 stützt sich auf eine repräsentativ zusammengesetzte Stichprobe von 2529 Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren aus den alten und neuen Bundesländern. • Zu Hause persönlich-mündlich Befragung von geschulten Interviewern • Elternfragebogen zum familiären Hintergrund • Erhebung fand im Zeitraum von Mitte September bis Ende Oktober 2009 statt. • Qualitativen Vertiefungsstudie: zwölf individuelle Fallstudien mit Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren durchgeführt und anschließend als Porträts präsentiertDiese Kombination von »quantitativen« und »qualitativen« Erhebungen istdas methodische Markenzeichen

  7. Resümee • Familie heute hat viele GesichterAbschied von der traditionellen »Ein-Mann-Verdiener«-Familie hält an • Migrationshintergrund: Nicht mehr wegzudenkender Teil des deutschen Alltags • Armut und soziale Ungleichheit • Elterliche Zuwendung • Gruppenaktivitäten und Vereine • Regelmäßiges Lesen • Medienkonsum • Fernsehen • Die Schule • Wohlbefinden und Selbstwirksamkeit

  8. Aktuelle sozial- und bildungspolitische Entwicklungen • Kindertagesstätten sind Bildungsinstitutionen • Thüringer Bildungsplan • Frühe Hilfen: http://www.fruehehilfen.de/

  9. Begriffsbestimmung "Frühe Hilfen„ • Was wird unter dem Begriff "Frühe Hilfen" verstanden? Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit einem Schwerpunkt auf der Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen. Frühe Hilfen... • -zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. • -umfassen vielfältige sowohl allgemeine als auch spezifische, aufeinander bezogene und einander ergänzende Angebote und Maßnahmen(PRÄVENTION) • -tragen in der Arbeit mit den Familien dazu bei, dass Risiken für das Wohl und die Entwicklung des Kindes frühzeitig wahrgenommen und reduziert werden. • -basieren vor allem auf multiprofessioneller Kooperation, beziehen aber auch bürgerschaftliches Engagement und die Stärkung sozialer Netzwerke von Familien mit ein. • -haben dabei sowohl das Ziel, die flächendeckende Versorgung von Familien mit bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten voranzutreiben, als auch die Qualität der Versorgung zu verbessern.

  10. Jugend und Soziale Arbeit – Eine besondere Verbindung • -Jugendbewegung • -Jugendverbandsarbeit und offene Kinder- und Jugendarbeit

  11. Jugend als Lebensphase ist untrennbar mit der Entstehung von Sozialpädagogik verbunden (vgl. Thole, 2002). • Jugend ist nicht nur eine Alterspanne, sondern ist tief in Vergesellschaftungsprozesse verwoben. • Jugend ist historisch gesehen eng an den Prozess der Industrialisierung gebunden: Bildung und Ausbildung von Arbeitsvermögen • Übergang von jungen Menschen in den Arbeitsmarkt ist eine zentrale Bewältigungsaufgabe • Kinder- und Jugendhilfe ist ein hoch differenziertes Handlungsfeld für jungen Menschen. • Recht eines jeden jungen Menschen „auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (SGB VIII §1(1)) nicht nur junge Menschen selbst adressiert werden, sondern vor allem auch zentrale Sozialisations- und Erziehungsinstanzen wie Eltern und Peers.

  12. Jugend im Lebenslauf – Merkmale • Entgrenzung von Jugend • -schwindendes demografisches Gewicht von Jugendlichen • -veränderte Strukturierung von der Lebensphase: Verschiebungund Verlängerung • -Ausdehnung von Jugend • Ökonomische und kulturelle Faktoren der Expansion von Jugend: Bildung- und Ausbildung, Arbeitsmarkt,

  13. Psychologische Merkmale der Lebensphase Jugend • Jugend und Entwicklungsaufgaben (Havighurst) • -Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz • -Entwicklung einer Geschlechtszugehörigkeit • -Entwicklung selbständiger Handlungsmuster für die Nutzung des Konsummarktes • -Entwicklung eines Werte- und Normsystems • => Identität

  14. Soziologische Merkmale der Lebensphase Jugend • Wie gelingt bei Heranwachsenden die Übernahme von gesellschaftlichen Rollen und Handlungserwartungen • Jugend als Statusübergang von Kindheit zu Erwachsenen • -Berufsrolle als ökonomisch selbständig Handelnder • -Partner- und Familienrolle • -Konsumentenrolle • -Rolle als politischer Bürger

  15. Jugendarbeit als Handlungsfeld • Handlungsmaximen: • Interessenorientierung, Freiwilligkeit, Partizipation

  16. Auszug aus Infobroschüre • „…Jugendarbeit (versucht), jungen Menschen ein vielfältiges Angebot zu machen. Jugendarbeit möchte Dir die Möglichkeit bieten, Dich mit anderen Leuten Deines Alters zu treffen und mit ihnen zu reden, zu spielen, Sport zu treiben, Spaß zu haben, Dich beraten zu lassen, Dich weiterzubilden, zu engagieren und…und…und… • Sie möchte dazu beitragen, dass Du Deine persönliche Einstellung und Deinen Standpunkt zu besonders wichtigen oder schwierigen Fragen findest. Jugendarbeit ist etwas zum Mitmachen und zum Selbermachen. Die Teilnahme ist freiwillig. • …(Mitarbeiter) sind Jugendliche oder junge Erwachsene, teils auch hauptberufliche beschäftigt(e) Sozialarbeiter oder Sozialpädagogen.“

  17. §11 Jugendarbeit (SGBVIII) • (1) Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen. • (2) Jugendarbeit wird angeboten von Verbänden, Gruppen und Initiativen der Jugend, von anderen Trägern der Jugendarbeit und den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe. Sie umfaßt für Mitglieder bestimmte Angebote, die offene Jugendarbeit und gemeinwesenorientierte Angebote. • (3) Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören: • 1. außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner, politischer, sozialer, gesundheitlicher, kultureller, naturkundlicher und technischer Bildung, • 2. Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit, • 3. Arbeitswelt-, schul und familienbezogene Jugendarbeit, • 4. internationale Jugendarbeit, • 5. Kinder und Jugenderholung, • 6. Jugendberatung. • (4) Angebote der Jugendarbeit können auch Personen, die das 27. Lebensjahr vollendet haben, in angemessenem Umfang einbeziehen.

  18. § 12Förderung der Jugendverbände • (1) Die eigenverantwortliche Tätigkeit der Jugendverbände und Jugendgruppen ist unter Wahrung ihres satzungsmäßigen Eigenlebens nach Maßgabe des § 74 zu fördern. • (2) In Jugendverbänden und Jugendgruppen wird Jugendarbeit von jungen Menschen selbst organisiert, gemeinschaftlich gestaltet und mitverantwortet. Ihre Arbeit ist auf Dauer angelegt und in der Regel auf die eigenen Mitglieder ausgerichtet, sie kann sich aber auch an junge Menschen wenden, die nicht Mitglieder sind. Durch Jugendverbände und ihre Zusammenschlüsse werden Anliegen und Interessen junger Menschen zum Ausdruck gebracht und vertreten.

  19. Jugendarbeit umfasst „diejenigen von der Gesellschaft Jugendlichen und Heranwachsenden angebotenen (…) Lern- und Sozialisationshilfen, die außerhalb von Schule und Beruf erfolgen, die Jugendliche unmittelbar, also nicht auf dem Umweg über die Eltern, ansprechen und von ihnen freiwillig wahrgenommen werden“ (Giesecke 1983, S.14). Neben Elternhaus, Schule und Berufsausbildung stellt Jugendarbeit ein wichtiges Sozialisationsfeld dar, da sie einen großen Teil der Jugendbevölkerung erreicht und mit ihren sozialpädagogischen Angeboten den Jugendlichen wichtige Möglichkeiten bietet, „in der immer komplexer und diffuser werdenden Gesellschaft, die immer größeren Teilen der Jugend immer weniger ,selbstverständliche` Perspektiven bietet“ (Damm 1987, S.19) zur eigenen Identität und Definition ihrer Interessen zu finden.

  20. Theoretische Positionen • -emanzipatorische Jugendarbeit (Giesecke) • -bedürfnisorientierte Jugendarbeit (Damm) • -Sozialräumliche Jugendarbeit (Deinet/Krisch) • -Subjektorientierte Jugendarbeit (Scherr)

  21. Praxisfelder der Jugendarbeit • Politische Bildung • Jugendfreizeitstätten • Ferienpädagogik • Kulturelle Jugendarbeit • Mobile Jugendarbeit

  22. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bis nächste Woche.

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