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Das Milgram-Experiment

Das Milgram-Experiment. Referat von Alicia Daniels Tobias Schmidt am 9. 12.2005. Gliederung. I. Definition von Gehorsam II. Hintergründe des Experiments III. Methodik der Untersuchung: IV. Erwartetes Verhalten V. Experiment und Variationen VI. Ergebnisse

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Das Milgram-Experiment

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Presentation Transcript


  1. Das Milgram-Experiment Referat von Alicia Daniels Tobias Schmidt am 9. 12.2005

  2. Gliederung I.Definition von Gehorsam II. Hintergründe des Experiments III.Methodik der Untersuchung: IV. Erwartetes Verhalten V.Experiment und Variationen VI.Ergebnisse VII. Kritik

  3. I. Was ist Gehorsam? Gehorsambedeutet • die Unterordnung unter den Willen einer Autorität, • das Befolgen eines Befehls, • die Erfüllung einer Forderung oder • das Abstehen von etwas Verbotenem. Die Autorität ist meistens eine Person oder eine Gemeinschaft, kann aber auch eine überzeugende Idee, Gott oder das eigene Gewissen sein.

  4. Stanley Milgram • Stanley Milgram • Geb. 1933 in New York • Studierte Sozialpsychologie in Harvard • Lehrte in Harvard und Yale • Berühmt für seine Untersuchungen des Obrigkeitsgehorsams • Gest. 20. Dezember 1984 in N. Y.

  5. II. Hintergründe Motivation für Experimentalreihe: • Ereignisse im 2. Weltkrieg • Frage: Wie ist die Bereitschaft ganz normaler Menschen, sich einer Autorität zu beugen und offenbar „unmenschliche“ Anordnungen zu befolgen?

  6. III. Methodik der Untersuchung

  7. 1. Teilnehmer • Anzeige in Lokalzeitung von New Haven • Gesucht: 500 Männer zwischen 20 und 50 Jahren aus allen Schichten • Direkte Anschrift nach Telefonbuch • Gruppen: 40 Männer (40% Arbeiter, 40% Angestellte aus Handel und Gewerbe, 20% Freiberufler)

  8. Die Anzeige

  9. 2. Örtlichkeit und Personal • Yale – Universität, elegantes Laboratorium • Versuchsleiter: -31jähriger Biologielehrer einer Highschool (grauer Kittel, emotionslos ) • „Opfer“: -47jähriger Buchhalter - für Rolle ausgebildet - irisch – amerikanischer Abstammung - Beobachter finden ihn freundlich und liebenswürdig

  10. 3. Das Verfahren • „Einfluss von Strafe auf den Lernprozess“ • Fingierte „Lehrer“/„Schüler“- Rollenverteilung • Schüler wird an Stuhl gefesselt • Elektrode wird angebracht

  11. 4. Die Lernaufgabe • Schüler soll Assoziationspaare lernen • VP liest Reihe von Wortpaaren vor und wiederholt dann den 1. Begriff des Wortpaares mit 4 anderen Begriffen • Bsp.: Gelb Kiste Nett Mittag Brav Hund etc. • Im Test: Gelb – Mond Vogel Kiste Wasser

  12. 5. Der Schockgenerator • 30 Kippschalter in einer Reihe • 15 V – 450 V • Bezeichnungen für je 4 Schalter: • „Leichter Schock“ bis „Gefahr: Bedrohlicher Schock“ • Bei Drücken: - Kontrolllampe leuchtet auf • - Elektrisches Summen • - Zeiger auf Voltmeter schlägt aus

  13. 6. Probeschock • 45 V • Um Glauben an Echtheit des Generators zu bestärken

  14. 7. Anleitung zur Verabreichungder Schocks • Bei jeder falschen Antwort + 15 V • VP muss Voltstärke ankündigen • Abbruch bei dreimaligem Maximalschock (450 V!)

  15. 8. Rückkopplung zumVersuchsleiter • Wenn sich VP mit Zweifeln am Fortfahren an VL wendet, gibt dieser 4 standardisierte Antwortsätze, die zum Weitermachen anspornen sollen • Weigerung nach 4. Ansporn => Abbruch des Tests

  16. Anspornmaßnahmen durch VL • Ansporn 1: Bitte fahren sie fort! Oder: Bitte machen sie weiter! • Ansporn 2: Das Experiment erfordert, dass sie weiter machen! • Ansporn 3: Sie müssen unbedingt weitermachen! • Ansporn 4: Sie haben keine Wahl, sie müssen weiter machen!

  17. 9. Feedback vom Opfer • Standardisierte Antworten; 1 richtige auf 3 falsche • Steigerung des Gewissenskonfliktes der VP durch Proteste des Opfers (Schreie etc.) • Auf Tonband aufgenommen • Je Volteinheit zugeordnet

  18. Feedback vom Opfer • 75 V – 105 V: sich steigerndes Knurren • 120 V: jetzt schmerzhaft • 135 V: schmerzliches Stöhnen • 150 V: Bitte um Freilassung • 180 V: „Ich kann nicht mehr!“ • 270 V: Qualvolles Brüllen • 300 V: Verzweiflung; Opfer will keine Antworten mehr geben • 315 V – 330 V: Schreien; keine Antworten

  19. 10. Bewertungsmaßstäbe • Maß an Gehorsam • Höchstschock, den eine VP bereit war zuzufügen

  20. IV. Erwartetes Verhalten • 110 Befragte aus 3 Gruppen: Psychologen, Studenten, Angehörige der Mittelschicht • Einschätzungen: - Mehrheit wird Schocks nicht großartig steigern • - nur 4% gehen bis 300 V • - maximal 1 – 2 % gehen bis zum Schluss

  21. V. Die Experimente

  22. Das Fernraum-Experiment • Kein visueller Kontakt zw. VP und Opfer • Nur akustische Rückkopplung v. Opfer • Räumliche Trennung • Steigender Protest seitens des Opfers Ergebnis: 65 % Gehorsame

  23. Experimentvariationen

  24. 1. Experiment:Fernrückkopplung • Räumliche Trennung von VP und Opfer • Keine mündlichen Beschwerden vom Opfer • Nicht hören; nicht sehen • Antworten nur über Signalkasten • 300 V: Opfer hämmert gegen die Wand 65% Gehorsame

  25. 2. Experiment: Raumnähe • VP und Opfer im selben Raum • VP kann Opfer sehen und hören 40% Gehorsame

  26. 3. Experiment:Berührungsnähe • Opfer bekommt nur dann Stromschlag, wenn seine Hand auf einer Metallplatte aufliegt • Ab 150 V: Weigerung des Opfers; Bitte um Freilassung • Instruktion: VP muss jetzt die Hand des Opfers auf Platte drücken 30% Gehorsame

  27. Erklärungen für abnehmendenGehorsam • Visueller Aspekt steigert das Einfühlungsvermögen • Verdrängung fällt schwerer, wenn das Opfer zu sehen ist • Beobachtung durch das Opfer weckt Schuld und Schamgefühle

  28. Verhalten der VP währendder Tests • Emotional: Protestieren, Schwitzen, Zittern, Stottern • Versuchen, das Opfer so wenig wie möglich wahrzunehmen • Aufmerksamkeit gilt nur Versuchsleiter • Gehorchen zwar, versuchen aber Schmerzen so gering wie möglich zu halten • Leugnen Verantwortlichkeit => Spannungen, Gewissenskonflikt

  29. Warum Gehorsam entgegenGewissen? • Im Falle von Abbruch Eingeständnis von falschem Verhalten • Rechtfertigen der Handlung durch alleiniges Weitermachen • Wiederholungscharakter bereits Bindungsfaktor (erschwert Ungehorsam) • Durch Bezahlung hätte Abbruch Charakter von Vertragsbruch

  30. VI. Ergebnisse • Erstaunen und Aufruhr, nicht nur in Fachkreisen • Mögliche Überschätzung der Rolle der Persönlichkeit • Enorme Macht der Situation • Milgram: „Die extreme Bereitschaft von erwachsenen Menschen, einer Autorität beliebig weit zu folgen, ist das Hauptergebnis der Studie.“

  31. 11. Interview undNachbesprechung • VP wurde genau über Experiment aufgeklärt • Ungehorsame: Verhalten positiv • Gehorsame: Verhalten normal • Möglichkeit zur Aussöhnung mit dem Opfer • VP´s erhalten schriftlichen Bericht • Konnten in Abschlussfragebogen Gedanken und Gefühle äußern

  32. VII. Kritik

  33. 1. Ethische Kritik • Betrug durch Täuschung über Zweck • => Wenn VP über Intention bescheid weiß, verhält sie sich bezüglich dessen nicht natürlich. • Mögliche Schäden: • VP wird ungefragt ein Stück Selbsterkenntnis aufgezwungen, das ein Trauma hinterlassen kann • => Aufklärung und Betreuung • => Befragung 1 Jahr danach: Keine Schäden davon getragen; 83% sind froh, teilgenommen zu haben

  34. 2. Bezahlung • Die VP haben nur des Geldes wegen mitgemacht • =>Sie erhielten das Geld schon für das bloße Erscheinen, das hat man ihnen gleich zu Anfang gesagt. • =>Es stand ihnen also jederzeit frei zu gehen.

  35. Repräsentativität • Das Experiment wurde mehrmals in anderen Ländern, Kontinenten und auch mit Frauen wiederholt. Es gab keine nennenswerten Unterschiede.

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