Gläubig sein und psychisch erkranken! Ein Widerspruch?

1. Gläubig sein und psychisch erkranken! Ein Widerspruch? Dr.Ahmad Al-Mrayati Facharzt für Psychiatrie Psychotherapie 11.06.2008

2. Was sind Seelische Erkrankungen?(Seelische Störungen- Abnormitäten) Auffälligkeiten oder Störungen in einem oder mehreren dieser Bereiche: • Äußeres Erscheinungsbild • Verhalten und Ausdruck • Bewusstseinslage und Orientierung inkl. Aufmerksamkeit, Auffassung und Konzentration • Affektivität: Stimmung, affektive Reaktivität, Kontakt Antrieb „Willen“ und Psychomotorik • Denken: formale und inhaltliche Denkstörungen • Wahrnehmen: Störungen in form von Halluzinationen. u. Illusionen • Gedächtnis: Störung der Erinnerungs- und Merkfähigkeit • Intelligenz • Persönlichkeit

3. Wo von ist eine seelische Erkrankung abhängig ? • Erbanlage • Körperlich begründbare Erkrankungen • Natale und perinatale Ereignesse • Traumatische Erlebnisse in der Kindheit • Stressbedingte Reaktionen: auf der Arbeit, in der Familie, in der Schule

4. Drei Gruppen • Körperlich begründbare (organische) Psychosen • Körperlich noch nicht begründbare (endogene) Psychosen : - Affektstörungen - Schizophrenien • Persönlichkeitsstörungen

5. Organischbedingte seelische Störungen • Durch: • Hirntumoren • Hirnvergiftungen • Hirnentzündungen • Epilepsie • Hertzkrankheiten • Nierenkrankheiten • Etc..

6. Affektstörungen Endogene (Körperlich noch nicht begründbare): • Depressionen • Manien • Manisch-depressive Erkrankungen

7. Was ist eine Schizophrenie • Affekt- und Antriebsstörungen • Wahrnehmungsstörungen • Denkstörungen • Zerfahrenheit

8. Jeder ist ein Original Muslime glauben an den gleichen Gott, aber sie glauben nicht alle gleich. Was bei den Fingerabdrücken unserer Hände oder beim so genannten genetischen Abdruck gilt, trifft auch hinsichtlich der Psyche jedes Menschen zu. Wir sind lauter Originale. Unsere Originalität zeigt sich auch in unserer Art der Nachfolge. Sie hat mit unserer Biographie zu tun, denn wir sind durch Erbgut,Erziehung und soziales Umfeld geprägt. Bei jedem Menschen haben wir es mit einem unverwechselbaren Zusammenspiel dieser Herkunft, seiner Persönlichkeit, seines Lebensstils und seiner Glaubenshaltung zu tun.

9. Was ist ein Muslim ? • ist jeder der die fünf Säulen des Islam anerkennt • Ist der jenige der die Gesetze Gottes in allen Lebenssituationen befolgt • Ein Muslim ist jemand, der Frieden [salam] im Herzen erreicht durch Ergebenheit [taslim] in den Islam

10. Seele und Körper/Himmel und Erde Gott erschuf den Menschen aus Ton in „schönster Gestalt“ und blies ihm von seinem Geist ein (32:9). Dadurch erhielt der Mensch etwas, was ihn in seinem Innersten auf Gott ausrichtet und ein grundlegendes Element seines Wesens (fitra) ausmacht (30:30). Diese tiefe innere Verbindung zu Gott wird durch dessen Rechtleitung unterstützt und schließt bei ihrer vollen Verwirklichung jede Störung aus (95:4-6)(91:9-10)-(altin)(Aschams)

11. Schwächen des Menschen Trotz dieser hohen Stellung und seiner grundsätzlichen Fähigkeit, dieses göttliche Element in sich zu verwirklichen, ist der Mensch auch mit vielen Schwächen behaftet: er ist voreilig (17:11), undankbar (80:17), ungerecht (33:72), habsüchtig (4:128), bei Unheil bußfertig, bei der Gnade Gottes vergesslich (39:8) usw. Diese Schwächen bilden zwar für die Verwirklichung des göttlichen Elements im Menschen eine Gefahr, begründen jedoch erst seine Stärke und seine Freiheit und damit auch seine Verantwortlichkeit. Sündigen können, es aber dennoch nicht tun: diese Entscheidungsmöglichkeit erhebt den Menschen über alle Geschöpfe

12. Rechtleitung Gottes Wegen der genannten Schwächen benötigt der Mensch allerdings die Rechtleitung Gottes, welche die Propheten nach islamischer Überzeugung zu allen Zeiten allen Völkern gebracht haben. Diese Rechtleitung schafft ein Gegengewicht zu der Verführung durch den Teufel, so dass die Menschen mit ihrer Hilfe prinzipiell in der Lage sind, das Gute ich sich zu entwickeln und zu einem Gleichgewicht mit sich und zur Welt zu gelangen

13. Variationen Die Seele des Menschen pendelt zwischen drei Lagen (Situationen, Zustände): • Die die Ruhe gefunden hat (beruhigte Seele/ ausgeglichene) • Die sich selbst tadelt (sich selbst prüft) • Die Seele die das Böse gebietet Die Nähe oder Distanz zu Allah (intakte oder gestörte Verhältnis) ist entscheidend

14. Gefährlichkeit der Generalisierung und Idealisierung Idealisierende Aussagen klingen so: Ein Muslim darf keine Angst haben. Oder: Ein Muslim ist immer im Dienst (Ibadah). Oder: Jeder Muslim ist ein Missionar. Oder: Wenn du richtig glaubst, wirst du auch gesund. Oder: „Ieeman“ löst alle unsere Probleme. All diese Aussagen sind in ihrer absoluten Form „teuchend-irreführend“

15. Glaube macht gesund - Warum diese Aussage stimmt Christliche Studien Der Zusammenhang zwischen Gesundheit, ethischem Verhalten und Religion wurde seit 1968 weltweit in mehr als 200 wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Eine weitere Studie unter Leitung von Dr. med. René Hefti, Klinik SGM Langenthal, wird nächstens abgeschlossen. Gläubige Christen sind gesünder als Atheisten, und wenn sie erkranken, können sie mit ihren Beschwerden besser umgehen. Atheisten und Agnostiker neigen mehr zu körperlichen und seelischen Gebrechen (Drogensucht, Neurosen, Depressionen), zu egoistisch- aggressivem Verhalten und sind viel stärker gefährdet durch Selbstmord. Gläubige Christen bemühen sich vermehrt, ihren Körper als «Tempel des Heiligen Geistes» zu beachten, ernähren sich gesünder, bewegen sich mehr in Gottes freier Natur und sind in ihren Gemeinden in ein Beziehungsnetz eingebunden. Gesundheit im ganzheitlichen Sinne kann ohne Religion nicht erreicht werden. Dies lässt sich eben; beweisen durch

16. Grundbedingungen für Gesundheit der WHO • Stabiles Selbstwertgefühl • Positives Verhältnis zum eigenen Körper • Freundschaft und soziale Beziehungen • Eine intakte Umwelt • Sinnvolle Arbeit und gesunde Arbeitsbedingungen • Gesundheitswissen und Zugang zur Gesundheitsversorgung • Lebenswerte Gegenwart und die begründete Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft

17. سبحان خالق الأكوان