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IBRD und Weltbank-Gruppe

IBRD und Weltbank-Gruppe. Eine Präsentation von Nina Trippl und Fabiane Baxewanos Im Rahmen des Seminars aus Entwicklungspolitik: Entwicklungshilfe und Entwicklungsfinanzierung Professor Raffer , WS 08/09. Konzept. Was ist die Weltbank? Die Geschichte der Weltbank

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IBRD und Weltbank-Gruppe

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Presentation Transcript


  1. IBRD und Weltbank-Gruppe Eine Präsentation von Nina Trippl und Fabiane Baxewanos Im Rahmen des Seminars aus Entwicklungspolitik: Entwicklungshilfe und Entwicklungsfinanzierung Professor Raffer, WS 08/09

  2. Konzept • Was ist die Weltbank? • Die Geschichte der Weltbank • Die Organisation der Weltbank • Die Praxis der Weltbank am Bsp. Sardar Sarovar • Kritik an der Weltbank • Resumée und Thesen

  3. I. Was ist die Weltbank – konvergierende Thesen Offizielle Selbstdarstellung: „The World Bank is a vital sourceoffinancialandtechnicalassistancetodeveloping countries aroundtheworld.“ (worldbank.org) Weitere Vorschläge: • Ein Instrument der G7 zur Beseitigung geo-politischer Konflikte? • Ein Hilfsmittel des Kapitalismus? • Ein internationaler Mediator? • Eine Fürsprecherin privater Unternehmen? • Ein neo-imperialistisches Machtinstrument? • Eine Gehilfin neoliberaler Wirtschaftsinteressen? • Ein Instrument zur Weltmarktöffnung? • Eine Stimme für soziale Gerechtigkeit? (vgl. Caufield, Wade, etc.)

  4. II. Die Geschichte der Weltbank

  5. 1. Von Keynes‘ utopischem Projekt zur Ratifizierung • 1941: Pläne von Harry Dexter White zum Aufbau eines Fonds zur Währungsstabilisierung und einer Bank zum Wiederaufbau • Parallele Bestrebungen Keynes‘ zum Aufbau einer internationalen Währungsunion • 1943: Delegierten-Besprechung der Pläne • 1944: Boat Draft • 1944: Bretton Woods Konferenz • Übereinkommen zur IBRD • 1945: zT Widerwillige Ratifizierungen

  6. Schwierige Anfänge der Weltbank • Sowohl Führungsposition als auch Anleihen der Weltbank zunächst wenig begehrt • 1. Präsident: Eugene Meyer (Juni 1946) • Widerwillen, die Articlesof Agreement bzgl. „specificprojects“ zugunsten Europas zu beugen • Resigniert bereits nach 6 Monaten • 2. Präsident: John McCloy (März 1947) • Steht stark unter Druck, die Bank endlich zum Laufen zu bringen • Erster Kredit 1947 an Frankreich

  7. Von Reconstruction zu Development • Wegfall der Geschäftsgrundlage durch den Marshall Plan • Neues Ziel: Entwicklung • Erster Kredit an ein Entwicklungsland: Chile • Erwarteter Ansturm bleibt aus: in den ersten 18 Monaten nur drei Ansuchen (Chile, Iran, Mexiko)

  8. Die Bank wird erwachsen • Eugene Black führt Bank schließlich zum Erfolg • Noch wird erfolgreich Widerstand gegen programm-basierte Kredite geleistet • 1956: Schaffung des IFC, Machtausweitung • Bank versucht sich als internationaler Mediator  GB/Iran, Indien/Pakistan • Bank gewinnt Vertrauen der Wall Street, wird zur akademischen Kraft und zur dominanten Entwicklungsorganisation

  9. Erneuter Kundenmangel  IDA • 50er: der Bank ging die Kundschaft aus • Aus UNO-Kreisen kommt Ruf nach konzessionellen Krediten • Vorschlag SUNFED • Zur Verhinderung wird 1960 IDA gegründet

  10. Weitere Entwicklungen der 60er • Von projekt-basierten Krediten zu programm-orientierten • Von objektiver Finanzierung zur politischen Konditionalität • Von Infrastrukturprojekten zur sozialen Kreditvergabe

  11. Die Ära McNamara (1968-1981) • Von „Entwicklung zur Stabilisierung“ zu „Entwicklung als moralische Verpflichtung“ • Man wartete vergeblich auf Trickel-Down-Effekt • Neuer Slogan: „Umverteilung mit Wachstum“ • New style loans: eher programmbezogen, Lockerung der Articles of Agreement • Armutbekämpfung wird zum zentralen Existenzgrund der Weltbank • 1973: Ölschock  Bank verliert an Einfluss

  12. Die 80er: Schuldenkrise und SAPs • Präsident Clausen: 1981-1986 • 1979: Volcker Schock • Schuldenkrise  SC brauchten Geld • Strukturanpassungsprogramme • Neoliberale Programmatik • Als Folge verringerte sich die Armut nicht, sie stieg sogar in manchen Ländern

  13. Conable: 1986-1991 • Setzte wirtschaftliche Liberalisierung fort • Neues Paradigma: Umwelt • Verstärkte Einbindung von NGOs • Weiteres neues Schlagwort: Governance

  14. 90er: Widerstand und Imageverlust • Präsident Preston: 1991-1995 • Starke Protestbewegungen • Geringe Anpassungen als Reaktion • Hauptsächlich neue Slogans: ownership, participation, good governance, … • Eigenwerbung zur Überwindung der Legitimationskrise

  15. III. Die Organisation der Weltbank

  16. Die Weltbank als Sonderorganisation der UNQuelle: http://www.lib.umich.edu/govdocs/un60/unchart.gif

  17. Die IBRD-GruppeQuelle: http://www.fin.gc.ca/bretwood/images/bretwd07_3e.gif

  18. Mitgliedschaften • IBRD (International Bank for Reconstruction and Development): 185 Länder • IDA (International Development Association): 168 Länder • IFC (International Finance Corporation): 181 Länder • MIGA (Mulitlateral Investment Guarantee Agency): 173 Länder • ICSID (International Centre for Settlement of Investment Disputes): 143 Länder • Voraussetzungen für Mitgliedschaften • für IBRD: Mitgliedschaft beim IWF • für weitere Teilorganisationen: Mitgliedschaft bei der IBRD

  19. 1. ICSID - International Centre for Settlement of Investment Disputes • Gründung 1966 • Schlichtung von Investitionsstreitigkeiten zwischen Regierungen und ausländischen Investoren • Urteile bei einzelnen Verträgen, Investitionsgesetzen, bilateralen Investitionsschutzabkommen

  20. 2. MIGA – Mulitlateral Investment Guarantee Agency • Gründung 1988 • bietet ausländischen Investoren Sicherheiten bei „nichtkommerziellen“ Risiken • eine der größten Anlagerisikoversicherungen der Welt

  21. 3. IBRD – International Bank for Reconstruction and Development • Gründung 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods • Arbeitsbeginn: Juni 1946 • IBRD ist eine Aktiengesellschaft

  22. 3.1. Finanzierung der IBRD IBRD finanziert sich über: • die Kapitalmärkte zu günstigen Konditionen • Kreditrückzahlungen • Mitgliedsbeiträge • Reingewinne

  23. 3.2. Stimmrechte in der IBRD –„onedollar – onevote“ Die fünf größten „voters“ Stimmrechte der executivedirectors • USA 16.84 % • Japan 8.07 % • Deutschland 4.60 % • Großbritannien 4.41 % Frankreich 4.41 % … Österreich 0.70 % • USA 16.41 % • Japan 7.87 % • Deutschland 4.49 % • Frankreich 4.31 % Großbritannien 4.31 % … Österreich 4.81 %

  24. Vetomacht der USA • wichtige Entscheidungen brauchen Mehrheit von 85 % • die Stimmanteile der USA liegen derzeit bei 16.84 % • die USA ist somit die einzige Vetomacht der Weltbank

  25. 3.3. Organisationsstruktur der IBRD • Board ofGovernors • oberstes Organ der IBRD-Gruppe • je einem Governor für jeden Mitgliedsstaat • Board ofExecutives • zuständig für IBRD, IDA, IFC • leiten das „tägliche Geschäft“ und fast alle Entscheidungen werden hier getroffen • Präsident • oberste Instanz der IBRD – Gruppe • für fünf Jahre gewählt • vom US-Präsident vorgeschlagen, von executivesdirectors gewählt

  26. 4. IDA - International Development Association • Gründungsjahr 1960 • Alternative für Länder, für die IBRD – Kredite wegen mangelnder Kreditwürdigkeit nicht in Frage kommen • IDA hat Mitgliederanzahl der Weltbank rapide gesteigert • Stimmrecht folgt der IBRD – Struktur

  27. 4.1. Die Finanzierung der IDA Die IDA finanziert sich über: • Mitgliedsbeiträge (Aufstockungen alle 3 Jahre) • Gewinnanteile der IBRD • zunehmend auch Kreditrückzahlungen • Einteilung der Mitgliedsstaaten in • Part I countries • Part II countries • blend countries

  28. Vergleich IBRD vs. IDA - Kredite IBRD - Kredite IDA - Kredite • Loans • „Harte Kredite“ • Marktnahe Konditionen • Laufzeit 15 – 20 Jahre • Zahlungsfrist 3 – 5 • Jährliche Bearbeitungsgebühr 0.50 % • Credits • „Weiche Kredite“ • Zinsfrei • Laufzeit 35 – 40 Jahre • Zahlungsfrist 10 Jahre • Jährliche Bearbeitungsgebühr 0.75 %

  29. 4. IFC – International Finance Corporation • Gründung bereits 1956 • will private Investitionen in Entwicklungsländern fördern • vergibt Kredite zu marktüblichen Konditionen • Garantieübernahme durch Regierungen nicht vorgesehen • Finanzierung über Anleihen bei der IBRD und über Anleihen am freien Markt • 45 % aller Investitionen erfolgen in den ärmsten Ländern der Welt

  30. 4.1. Vier Beschränkungen des Betätigungsfeldes des IFC • IFC hat den Auftrag, private Unternehmen zu stützen, nicht staatseigene! • Der Charakter der Unternehmung muss zumindest vorrangig privater Natur sein • Er soll nicht investieren, wenn auf eine übliche Weise Geld aufgetrieben werden kann • er darf eine Firma, in die er investiert, nicht auch managen

  31. IV. Die Praxis der Weltbank am Bsp. SardarSarovar

  32. Staudammprojekt SardarSarovar (1961-?) • 1961 begannen Arbeiten • Mangelndes Kulturverständnis • Zwangsumsiedelungen va. der indigenen Bevölkerung (adivasi) • Keine oder unausreichende Kompensation • 20 Jahre Streit der angrenzenden Bundesstaaten • Umweltschäden aufgrund Flussumleitungen • Weltweit extreme Proteste • Nach internationalem Druck zog sich Weltbank mit Finanzierung zurück  Damm bis heute unfertig

  33. V. Kritik an der Weltbank

  34. 1. Generelle Kritik an der Rolle und Struktur der Bank • US-Dominanz • Asymmetrische Machtverhältnisse • Politische Konditionalitäten • Undemokratische Governance • Forschungsdominanz • Kulturelle Überlegenheit wird impliziert

  35. 2. Kritik an der ökonomischen Ideologie der Bank • Viel zu enge ökonomische Konzepte • Alle Entwicklungstheorien, die die Weltbank angewandt hat, haben grundsätzlich versagt • V.a. Neoliberalismus der 80er habe viel Schaden angerichtet • Unplausible Selbstdarstellung als objektiv-unpolitisch

  36. 3. Kritik an den Auswirkungen der Aktivitäten der Bank • Soziale Schäden: Zwangsumsiedlungen, Enteignungen • Umweltschäden • Schuldenbelastung • Fehlgeleitete ökonomische Reformen

  37. 4. Kritik an der Ethik der Bank • Korruption • Ineffizienz • Debatte um Kontrolleinheit: intern? OED (Operations Evaluation Department) • Bevorzugung von Diktaturen vor Demokratien in der Kreditvergabe

  38. 5. Kritik an der Komplexität der Bank • Aufbau der Bank • Sprache der Bank • Hierarchie • Intransparenz • Mangelder Zugang zu Dokumenten

  39. VI. Resumée und Thesen • Nur durch extreme Anpassungsleistungen konnte die Bank überleben • Unschädlichmachen von Kritik durch Vereinnahmung von Positionen und Begriffen • Rhetorik der Bank widerspricht der Realität • 50 Jahre Entwicklung haben nicht weit geführt • Konzeptionelle Umgestaltung dringend nötig!

  40. VII. Verwendete Literatur I • Blough, Roy (1968): The World Bank Group. In: International Organization, Vol. 22, No. 1, The Global Partnership: International AgenciesandEconomic Development, pp. 152-181 • Caufield, Catherine (1996): Masters of Illusion: The World Bank andthePovertyofNations. London & Basingstoke: Pan/Macmillan • Gavin, Michael/ Rodrik, Dani (1995): The World Bank in Historical Perspective. In: The American Economic Review, Vol. 85, No. 2, Paper andProceedings, pp. 329-334 • Gilber, Christopher/ Powell, Andrew/ Vines, David (1999): Positioningthe World Bank. In: The Economic Journal, Vol. 109, No. 459, Features, pp. F598-F633 • Gilbert, Christopher L./ Vines, David (2000): The World Bank. StructureandPolicies. Cambridge et al.: Cambridge University Press

  41. VII. Verwendete Literatur II • IBRD (2008): About Us, online unter: http://www.worldbank.org • Kapur, Devesh/ Lewis, John P./ Webb, Richard (1997): The World Bank: Ist First Half Century, Vol. 1: History. Washington DC: Brookings Institution Press • Marshall, Katherine (2008): The World Bank. Fromequitytodevelopmenttoequity. London & New York: Routledge • Mosley, Paul/Harrigan, Jane/Toye, John (1995): Aid and Power. The World Bank and Policy-Based Lending. London: Routledge • Raffer, Kunibert/ Singer, H.W. (1996): The ForeignAid Business, pp. 40-58 • Stiglitz, Joseph E. (1999): The World Bank attheMillenium. In: The Economic Journal, Vol. 109, No. 459, Features, pp. F577-F597

  42. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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