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Aufbau der Vorlesung

Aufbau der Vorlesung. 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung

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  1. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

  2. Kapitel XII: Entwicklungshilfe

  3. Gliederung: 01. Definition: Entwicklungsländer 02. Entstehung der heutigen Entwicklungsländer 03. Entwicklungsländer u. internationale Organisationen 04. Die Entwicklung der Welthandelskonferenz 05. Die Theorien von Myrdal und Prebish 06. Arten der Entwicklungshilfe 07. Zielsetzungen 08. Problematik der Maßnahmen

  4. Gliederung: 01. Definition: Entwicklungsländer 02. Entstehung der heutigen Entwicklungsländer 03. Entwicklungsländer u. internationale Organisationen 04. Die Entwicklung der Welthandelskonferenz 05. Die Theorien von Myrdal und Prebish 06. Arten der Entwicklungshilfe 07. Zielsetzungen 08. Problematik der Maßnahmen

  5. Frage 1: Was versteht man unter einem Entwicklungsland, was unter einer Entwicklungshilfe ? (1) • Alle Maßnahmen der wirtschaftlich hochentwickelten Natio-nen zugunsten der Entwicklungsländer zählen zur Entwick-lungshilfe. • Problem Nr.1: Was ist ein Entwicklungsland ? • Man beschränkt sich zumeist auf wirtschaftliche Kriteri-en und misst die Entwicklung am Pro-Kopf-Einkommen der Bewohner einer Volkswirtschaft. • Die Entwicklungshilfe ist insoweit Hilfe der reicheren zugunsten der ärmeren Volkswirtschaften. • Die Forderung nach Entwicklungshilfe ergibt sich dann aus der allgemeineren Forderung nach Abbau der Differenzierung im Pro-Kopf-Einkommen und der Anwendung dieser Forderung auf die internatio-nale Ebene.

  6. Frage 1: Was versteht man unter einem Entwicklungsland, was unter einer Entwicklungshilfe ? (2) • mögliche Kritik: • Es bestehen Schwierigkeiten beim Vergleich der Pro-Kopf-Einkommen, da eine Umrechnung über den Wechselkurs notwendig ist. • Eine Umrechnung wäre aber nur dann korrekt, wenn der Wechselkurs die unterschiedliche Kaufkraft zweier Länder widerspiegeln würde. • Genau dies muss gerade im Hinblick auf Entwick-lungsländer bezweifelt werden, da hier nur ein mini-maler Teil der Güter der Lebenshaltung zu den Gü-tern zählt, die den Wechselkurs de facto bestimmen. • Diese Definition entspricht darüber hinaus einer eher kurzfristigen Sicht, da die Entwicklungsmöglichkeiten bei dieser Definition nicht berücksichtigt werden.

  7. Frage 1: Was versteht man unter einem Entwicklungsland, was unter einer Entwicklungshilfe ? (3) • Beispiel: • Das Pro-Kopf-Einkommen einer Volkswirtschaft kann aufgrund der Ausbeute von Rohstoffen (z. B. Erdöl) sehr hoch sein, wobei jedoch die Ausbeute von Rohstoffen zeitlich begrenzt ist. • Soweit die Erträge aus den Rohstoffen nicht zur Ent-wicklung der Volkswirtschaft eingesetzt werden, be-steht die Gefahr, dass diese Volkswirtschaft in Zu-kunft wiederum in Armut zurückfällt. • Deshalb besteht der Vorschlag, als Kriterium die Frage zu nehmen, inwieweit ein Land die Fähigkeit erworben hat, auch in Zukunft einen bisher erreichten Wohlstand zu realisieren.

  8. Frage 1: Was versteht man unter einem Entwicklungsland, was unter einer Entwicklungshilfe ? (4) • Erfahrungsgemäß hat die Industrialisierung überhaupt erst die Möglichkeit zu einer solchen zukunftsorientierten Ausrichtung einer Volkswirtschaft eröffnet. • Der Mechanismus einer industrialisierten Volkswirt-schaft sorgt auf zweierlei Weise für eine Reproduktion: • Auf der einen Seite wird der mit der Produktion ver-bundene technische und wirtschaftliche Verschleiß durch Ersatzinvestitionen ausgeglichen und • es wird nur soweit von Vermögenszuwächsen gespro-chen, als die Investitionen das Ausmaß der notwendi-gen Ersatzinvestitionen übersteigen.

  9. Frage 1: Was versteht man unter einem Entwicklungsland, was unter einer Entwicklungshilfe ? (5) • Auf der anderen Seite erfolgt die Reproduktion in Geldeinheiten, die nicht unbedingt wiederum in den Bereichen, aus denen die Erträge entstammen, ange-legt werden müssen. • Die Industriegesellschaft ist somit flexibler als die Agrargesellschaft. • Insoweit enthält die Industriegesellschaft in viel stär-kerem Maße als die Agrargesellschaft eine wesent-liche Voraussetzung zur Erhaltung der Produktions-kraft. • Allerdings dürfen keine externen Kosten (Effekte) auftreten.

  10. Frage 1: Was versteht man unter einem Entwicklungsland, was unter einer Entwicklungshilfe ? (6) • Problem Nr.2: Besteht eine Entwicklungshilfe nur aus Um-verteilung ? • Es ist unzweckmäßig, die Entwicklungshilfe lediglich auf Maßnahmen der Umverteilung zu beschränken. • Bei einer echten Umverteilung geht die Hilfe stets zu Lasten der hochentwickelten Volkswirtschaften. • Dieses Modell geht von einer Konfliktbeziehung aus: Der Nutzenzuwachs des einen bedeutet für den anderen einen Nutzenverlust. • Es entspricht liberalem Denken, dass auch in den interna-tionalen Beziehungen oftmals mit harmonischen Be-ziehungen zu rechnen ist.

  11. Frage 1: Was versteht man unter einem Entwicklungsland, was unter einer Entwicklungshilfe ? (7) • Gemeinsame Aktivitäten vergrößern den Nutzen beider Gruppen. • In diesem Sinne liegt Entwicklungshilfe auch dann vor, • wenn aufgrund bestimmter Aktivitäten der hoch ent-wickelten Volkswirtschaften zugunsten der Entwick-lungsländer auch der Nutzen der hochentwickelten Volkswirtschaften vermehrt wird oder zumindest nicht zurückgeht. • Es entspricht auch den christlichen wie auch liberalen Wertvorstellungen von der Menschenwürde besser, Hilfe als Hilfe zur Selbsthilfe und nicht primär nur als Umver-teilung zu verstehen (Handel statt Hilfe).

  12. Fazit: (1a) • Alle Maßnahmen der wirtschaftlich hochentwickelten Nationen zugunsten der Entwicklungsländer lassen sich als Entwicklungs-hilfe verstehen. • Entwicklungshilfe besteht insoweit aus einer Hilfe der reicheren zugunsten der ärmeren Volkswirtschaften. • Zweckmäßiger ist es jedoch als Kriterium die Frage zu nehmen, inwieweit ein Land die Fähigkeit erworben hat, auch in Zukunft seinen bisher erreichten Wohlstand zu erhalten. • Erfahrungsgemäß hat die Industrialisierung überhaupt erst die Möglichkeit zu einer solchen zukunftsorientierten Ausrichtung einer Volkswirtschaft eröffnet.

  13. Fazit: (1b) • Es ist allerdings unzweckmäßig, die Entwicklungshilfe lediglich auf Maßnahmen der Umverteilung zu beschränken. • Es entspricht auch den christlichen wie auch liberalen Wertvor-stellungen von der Menschenwürde besser, Hilfe als Hilfe zur Selbsthilfe und nicht primär als Umverteilung zu verstehen.

  14. Gliederung: 01. Definition: Entwicklungsländer 02. Entstehung der heutigen Entwicklungsländer 03. Entwicklungsländer u. internationale Organisationen 04. Die Entwicklung der Welthandelskonferenz 05. Die Theorien von Myrdal und Prebish 06. Arten der Entwicklungshilfe 07. Zielsetzungen 08. Problematik der Maßnahmen

  15. Frage 2: Wie entstanden die heutigen Entwicklungsländer ? (1) • Die meisten der heute als Entwicklungsländer eingestuften Volkswirtschaften gingen aus den Kolonien der früheren Kolonialmächte: England, Frankreich Spanien, Portugal und Niederlande hervor • und wurden erst in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahr-hunderts unabhängige Nationen. • Entwicklungshilfe wurde in der Vergangenheit vor allem von den Weltmächten geleistet, stärker von den Großmächten der westlich orientierten Länder als von der UdSSR.

  16. Frage 2: Wie entstanden die heutigen Entwicklungsländer ? (2) • Für die USA und die UdSSR galt, dass bei der Entwick-lungshilfe zunächst vorwiegend bündnispolitische Zielset-zungen im Vordergrund standen; • es ging primär darum, Bündnispartner zu gewinnen. • Ein Großteil der Hilfe bestand deshalb auch in Mitteln, die stärker der Verteidigungsfähigkeit einer Nation als dem materiellen Wohlstand der Nation galten. • Es entsprach allerdings auch der westlichen Ideologie, dass die Gefahr eines Überwechselns ins östliche Lager vor allem dadurch gebannt werden könnte, dass das Pro-Kopf-Ein-kommen in den Entwicklungsländern angehoben werde.

  17. Fazit: (2a) • Die meisten der heute als Entwicklungsländer eingestuften Volks-wirtschaften gingen aus den Kolonien der früheren Kolonial-mächte: England, Frankreich Spanien, Portugal und Niederlande hervor und • wurden erst in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts unabhängige Nationen. • Insofern kann auch die Geschichte der Entwicklungshilfe erst ab diesem Zeitpunkt beginnen. • Natürlich gibt es auch hier eine Vorgeschichte. • Die Art und Weise der Politik der ehemaligen Kolonialmächte gegenüber den Kolonien gibt auf der einen Seite einen Ansatz-punkt zu Rechtfertigung der Forderung nach Entwicklungshilfe; • auf der anderen Seite hängt die sachliche Notwendigkeit zur Entwicklungshilfe entscheidend davon ab, welche Zukunftsinve-stitionen von den Kolonialmächten getätigt oder vernachlässigt wurden.

  18. Fazit: (2b) • Entwicklungshilfe wurde in der Vergangenheit vor allem von den Weltmächten geleistet, stärker von den Großmächten der west-lich orientierten Länder als von der UdSSR. • Für die USA und die UdSSR galt, dass bei der Entwicklungshilfe zunächst vorwiegend bündnispolitische Zielsetzungen im Vorder-grund standen; • es ging primär darum, Bündnispartner zu gewinnen. • Ein Großteil der Hilfe bestand deshalb auch in Mitteln, die stär-ker der Verteidigungsfähigkeit einer Nation als dem materiellen Wohlstand der Nation galten. • Es entsprach allerdings auch der westlichen Ideologie, dass die Gefahr eines Überwechselns ins östliche Lager vor allem dadurch gebannt werden könnte, dass das Pro-Kopf-Einkommen angeho-ben werde.

  19. Gliederung: 01. Definition: Entwicklungsländer 02. Entstehung der heutigen Entwicklungsländer 03. Entwicklungsländer u. internationale Organisationen 04. Die Entwicklung der Welthandelskonferenz 05. Die Theorien von Myrdal und Prebish 06. Arten der Entwicklungshilfe 07. Zielsetzungen 08. Problematik der Maßnahmen

  20. Frage 3: Welche Stellung nehmen die Entwicklungsländer im Rahmen der bestehenden internationalen Organisationen ein ? (1) • Allgemein wird von Seiten der Entwicklungsländer der Vor-wurf erhoben, sie seien im Rahmen der internationalen Or-ganisationen unterrepräsentiert. • Dies galt zunächst im Hinblick auf die Stimmverteilung im IWF-System. • Es wurde bereits gezeigt, dass die Weltbank ihre Ent-wicklungskredite zunächst zum Wiederaufbau des zer-störten Europas, • danach jedoch vorwiegend zur Finanzierung von Ent-wicklungsprojekten in den Entwicklungsländern einge-setzt hatte.

  21. Frage 3: Welche Stellung nehmen die Entwicklungsländer im Rahmen der bestehenden internationalen Organisationen ein ? (2) • In den 70er und 80er Jahren hat die Europäische Gemein-schaft mehrere Abkommen mit einem Teil der Entwicklungs-länder abgeschlossen, in denen den Entwicklungsländern gewisse Zollpräferenzen eingeräumt wurden.

  22. Fazit: (3) • Allgemein wird von Seiten der Entwicklungsländer der Vorwurf erhoben, dass sie im Rahmen der internationalen Organisationen unterrepräsentiert seien. • Dies galt zunächst einmal im Hinblick auf die Stimmverteilung im IWF-System. • Es wurde auch bereits gezeigt, dass im Rahmen des IWF die Weltbank ihre Entwicklungskredite zunächst zum Wiederaufbau des zerstörten Europas, danach jedoch vorwiegend zur Finan-zierung von Entwicklungsprojekten in den Entwicklungsländern eingesetzt hat. • In den 70er und 80er Jahren hat die Europäische Gemeinschaft eine Reihe von Abkommen mit einem Teil der Entwicklungs-länder abgeschlossen, mit dem Ziel, diesen Ländern gewisse Zoll-präferenzen einzuräumen.

  23. Gliederung: 01. Definition: Entwicklungsländer 02. Entstehung der heutigen Entwicklungsländer 03. Entwicklungsländer u. internationale Organisationen 04. Die Entwicklung der Welthandelskonferenz 05. Die Theorien von Myrdal und Prebish 06. Arten der Entwicklungshilfe 07. Zielsetzungen 08. Problematik der Maßnahmen

  24. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (1) • Die Welthandelskonferenz (United Nations Conference on Trade and Development, UNCTAD) wurde 1964 als Organ der UN-Vollversammlung gegründet. Später wurde sie in WTU (World Trade Union) umbenannt. • Bereits 1947/48 hatte die UNO mit der Havanna-Charta eine Welthandelsordnung verabschiedet, in der die Grundsätze eines freien Handels und der Gleichberechtigung aller Natio-nen verankert waren. • Da wichtige Länder wie z. B. die USA diese Charta nicht ratifizierten, trat sie nie in Kraft. • In der Folgezeit kam es allerdings auf Teilbereichen wie z. B. in den GATT-Verhandlungen (General Agreement on Trade and Tariffs) und im Internationalen Währungs-fonds (IWF) zu internationalen Vereinbarungen.

  25. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (2) • Vor allem die Entwicklungsländer waren mit diesen Ver-einbarungen unzufrieden, da sie in diesen Organisationen unterrepräsentiert waren und • die dort getroffenen Lösungen nicht geeignet seien, die Lage der Entwicklungsländer nachhaltig zu verbessern.

  26. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (3) • Die Ziele der UNCTAD bestehen in der Ausweitung des Welthandels und der allgemeinen internationalen Wirt-schaftsbeziehungen, in der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und vor allem in der vollen Integration der Ent-wicklungsländer in die Weltwirtschaft. • Die Beschlüsse haben für die Mitgliedsstaaten allerdings nur Empfehlungscharakter. • Stimmberechtigte Mitglieder der UNCTAD können nur sou-veräne Staaten sein, • wobei heute weit mehr als 150 Staaten der UNCTAD an-gehören.

  27. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (4) • Internationale Organisationen können jedoch als Beobach-ter teilnehmen. • Die Mitgliedsstaaten hatten sich lange Zeit in vier Gruppen zusammengeschlossen, und zwar in die : • Gruppe A: afrikanische und asiatische Länder, • Gruppe B: entwickelte marktwirtschaftliche Länder, • Gruppe C: lateinamerikanische Länder sowie • Gruppe D: sozialistische Länder; • die Entwicklungsländer der Gruppen A und C traten zumeist als Gruppe der 77 gemeinsam auf.

  28. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (5) • Die Welthandelskonferenz, die in der Regel alle 4 Jahre tagt, hat sich vor allem mit folgenden 6 Problembereichen befasst, die fast ausschließlich die Interessenlage der Entwicklungs-länder betreffen: • 1. Förderung stabiler Rohstoffpreise durch Schaffung ei-nes gemeinsamen von den Abnehmerländern mitfinan-zierten Rohstoff-Fonds (Nairobi); • das Interesse der Entwicklungsländer an stabilen Rohstoffpreisen liegt hierbei darin, dass sie oftmals auf den Export weniger Rohstoffe angewiesen sind • und dass die Rohstoffpreise stark auf konjunkturelle Schwankungen der hochentwickelten Länder reagie-ren. • Gleichzeitig soll der Fonds auch zur Verbesserung der Produktivität bei der Rohstoffgewinnung eingesetzt werden.

  29. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (6) • 2. Stärkung der Exportmöglichkeiten der Entwicklungs-länder bei Halbfabrikaten und Endprodukten durch ein nicht reziprokes Zollpräferenzsystem zugunsten dieser Länder (New Delhi). • Dieses Prinzip weicht von der Meistbegünstigungs-regel des GATT-Systems ab. • Verständlich werden die Forderungen der Entwick-lungsländer durch den Umstand, dass diese Länder vor allem landwirtschaftliche Güter exportieren, die bisher (vor allem von der EG) aus den allgemeinen GATT-Regelungen ausgenommen wurden. • Zusätzlich wurde eine Entschließung verabschiedet (Nairobi), um marktbegrenzende und wettbewerbs-beschränkende Maßnahmen von Unternehmungen wie Staaten einzuschränken.

  30. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (7) • 3. Verstärkter Zugang der Entwicklungsländer zum See-transport, dieser ist für diese Länder von besonderer Bedeutung, da ihre Export- und Importgüter haupt-sächlich durch Schiffe transportiert werden müssen. • 4. Verstärkte Kapitalhilfe für die Entwicklungsländer durch Festlegung, • dass die entwickelten Länder 0,7% ihres Inlandspro-duktes für allgemeine Entwicklungshilfe und 0,15% für die LDC-Länder (Least Developed Countries) aufwenden; • weiterhin dass die teilweise hohe Verschuldung der Entwicklungsländer gestundet wird, sowie dass den ärmsten Ländern ein vollständiger Schuldenerlass gewährt wird.

  31. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (8) • 5. Forderung nach Erhöhung der internationalen Liqui-dität durch Ausweitung der Sonderziehungsrechte • sowie verstärkte Mitspracherechte beim IWF (die Beteiligungsrechte sind dort nach Währungsbestand und Umfang des Außenhandels gestaffelt). • 6. Verabschiedung eines Verhaltenskodex beim Techno-logietransfer, um diskriminierende Auflagen seitens der hochentwickelten Staaten zu begrenzen.

  32. Frage 4: Welche Probleme werden im Rahmen der UNCTAD behandelt? (9) • Da die Beschlüsse der UNCTAD die Staaten nicht binden, ist der Einfluss dieser Organisation nur gering. • So ist z.B. die 0,7% Vereinbarung über die Kapitalhilfe nur von wenigen Ländern voll realisiert worden. • Trotz allem hat die UNCTAD auf indirektem Wege einen gewissen Erfolg gebracht, • so wurde z. B. das GATT-Abkommen durch ein Kapitel der Zollbegünstigungen zugunsten der Entwicklungslän-der erweitert oder die Sonderziehungsrechte im IWF wurden ausgeweitet.

  33. Fazit: (4a) • Die Welthandelskonferenz (United Nations Conference on Trade and Development, UNCTAD) wurde 1964 als Organ der UN-Vollversammlung gegründet. • Bereits 1947/48 hatte die UNO mit der Havanna-Charta eine Welthandelsordnung verabschiedet, in der die Grundsätze eines freien Handels und der Gleichberechtigung aller Nationen ver-ankert waren. • Da wichtige Länder wie z. B. die USA diese Charta nicht ratifi-zierten, trat sie nie in Kraft. • In der Folgezeit kam es allerdings auf Teilbereichen wie z. B. in den GATT-Verhandlungen (General Agreement on Trade and Tariffs) und im Internationalen Währungsfonds zu internati-onalen Vereinbarungen.

  34. Fazit: (4b) • Vor allem die Entwicklungsländer waren mit diesen Verein-barungen unzufrieden, da sie in diesen Organisationen unter-repräsentiert waren und da • die dort getroffenen Lösungen nicht geeignet seien, die Lage der Entwicklungsländer nachhaltig zu verbessern. • Die Ziele der UNCTAD bestehen in der Ausweitung des Welthandels und der allgemeinen internationalen Wirtschafts-beziehungen, in der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und vor allem in der vollen Integration der Entwicklungsländer in die Weltwirtschaft. • Die Beschlüsse haben für die Mitgliedsstaaten nur Empfeh-lungscharakter. • Stimmberechtigte Mitglieder der UNCTAD können nur sou-veräne Staaten sein, wobei heute weit mehr als 150 Staaten der UNCTAD angehören.

  35. Fazit: (4c) • Internationale Organisationen können jedoch als Beobachter teilnehmen. • Die Mitgliedsstaaten hatten sich lange Zeit in vier Gruppen zusammengeschlossen, und zwar in die: • Gruppe A: afrikanische und asiatische Länder, • Gruppe B: entwickelte marktwirtschaftliche Länder, • Gruppe C: lateinamerikanische Länder) sowie • Gruppe D: sozialistische Länder; • die Entwicklungsländer: Gruppe A und C traten zumeist als Gruppe der 77 gemeinsam auf. • Die Welthandelskonferenz, die in der Regel alle 4 Jahre tagt, hat sich vor allem mit folgenden 6 Problembereichen befasst, die fast ausschließlich die Interessenlage der Entwicklungsländer betref-fen.

  36. Fazit: (4d) • 1. Förderung stabiler Rohstoffpreise durch Schaffung eines ge-meinsamen von den Abnehmerländern mitfinanzierten Rohstoff-fonds (Nairobi); • Das Interesse der Entwicklungsländer liegt hierbei darin, dass sie auf den Export weniger Rohstoffe angewiesen sind und • dass die Rohstoffpreise besonders stark auf konjunkturelle Schwankungen der hochentwickelten Länder reagieren. • Gleichzeitig soll der Fonds auch zur Verbesserung der Produk-tivität bei der Rohstoffgewinnung eingesetzt werden. • 2. Stärkung der Exportmöglichkeiten der Entwicklungsländer bei Halbfabrikaten und Endprodukten durch ein nicht reziprokes Zollpräferenzsystem zugunsten dieser Länder (New Delhi).

  37. Fazit: (4e) • Dieses Prinzip weicht von der Meistbegünstigungsregel des GATT-Systems ab. • Verständlich werden die Forderungen der Entwicklungsländer durch den Umstand, dass diese Länder vor allem landwirt-schaftliche Güter exportieren, die bisher (vor allem von der EG) aus den allgemeinen GATT-Regelungen ausgenommen wurden. • Zusätzlich wurde eine Entschließung verabschiedet (Nairobi), um marktbegrenzende und wettbewerbsbeschränkende Maßnahmen von Unternehmungen wie Staaten einzuschränken. • 3. Verstärkter Zugang der Entwicklungsländer zum Seetransport ist für diese Länder von besonderer Bedeutung, da ihre Export- und Importgüter hauptsächlich durch Schiffe transportiert wer-den müssen.

  38. Fazit: (4f) • 4. Verstärkte Kapitalhilfe für die Entwicklungsländer durch Fest-legung, dass die entwickelten Länder 0,7% ihres Bruttoinlands-produktes für allgemeine Entwicklungshilfe sowie zusätzlich für die am wenigsten entwickelten Länder (den LDC-Ländern) 0,15% des Sozialproduktes aufwenden sollten (Santiago, Belgrad); • zum andern gingen die Forderungen der Entwicklungsländer auf Stundung der hohen Verschuldungen der Entwicklungsländer und auf Umschuldungsmöglichkeiten, • sowie auf vollständigen Schuldenerlass für die ärmsten Länder. • 5. Forderung nach Erhöhung der internationalen Liquidität durch Ausweitung der Sonderziehungsrechte • sowie verstärkte Mitspracherechte beim IWF (die Beteiligungs-rechte sind dort nach Währungsbestand und Umfang des Außen-handels gestaffelt).

  39. Fazit: (4g) • 6. Verabschiedung eines Verhaltenskodexes beim Technologie-transfer, um diskriminierende Auflagen seitens der hoch-ent-wickelten Staaten zu begrenzen. • Da die Beschlüsse der UNCTAD die Staaten nicht binden, ist der Einfluss dieser Organisation nur gering. • So ist z. B. die 0,7% Vereinbarung über die Kapitalhilfe nur von wenigen Ländern voll realisiert worden. • Trotz allem hat die UNCTAD auf indirektem Wege einen gewis-sen Erfolg gebracht, • so wurde z. B. das GATT-Abkommen durch ein Kapitel der Zollbegünstigungen zugunsten der Entwicklungsländer erweitert oder • die Sonderziehungsrechte wurden im IWF ausgeweitet.

  40. Gliederung: 01. Definition: Entwicklungsländer 02. Entstehung der heutigen Entwicklungsländer 03. Entwicklungsländer u.internationale Organisationen 04. Die Entwicklung der Welthandelskonferenz 05. Die Theorien von Myrdal und Prebish 06. Arten der Entwicklungshilfe 07. Zielsetzungen 08. Problematik der Maßnahmen

  41. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (1) • Gegen die traditionelle Außenhandelstheorie wurden vor allem folgende Einwände vorgetragen: • Sie sei lediglich anwendbar auf die Beziehungen der hochentwickelten Volkswirtschaften untereinander, aber nicht auf die Beziehungen zwischen Volkswirtschaften, die auf einem unterschiedlichen Entwicklungsniveau stehen. • Allerdings standen die heutigen hochentwickelten Volks-wirtschaften im Zeitpunkt ihres Entstehens ebenfalls auf unterschiedlichen Entwicklungsniveaus; • auch die traditionelle Theorie hatte sich mit dem Argu-ment auseinander zusetzen, dass Freihandel die Länder mit einer geringeren Entwicklung benachteilige;

  42. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (2) • Die traditionelle Theorie könne nicht erklären, weshalb es schwergewichtig zu einem Handel zwischen den hochent-wickelten Volkswirtschaften gekommen ist. • Eigentlich müssten die Theorie der komparativen Kosten sowie das Heckscher-Ohlin-Theorem zu dem Ergebnis kommen, dass vor allem ein Außenhandel zwischen Volkswirtschaften mit unterschiedlichem Entwicklungs-niveau stattfindet. • Entsprechend der Theorie der komparativen Kosten ist eine internationale Arbeitsteilung um so vorteilhafter, je größer die Unterschiede in den komparativen Kosten im Autarkiezustand sind.

  43. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (3) • Es kann kein Zweifel bestehen, dass die Kostenunter-schiede z. B. zwischen Agrarprodukten und Industrie-produkten in beiden Ländergruppen wesentlich höher sind als zwischen den hochentwickelten Volkswirtschaf-ten. • Auch ist entsprechend dem Heckscher-Ohlin-Theorem davon auszugehen, dass die Unterschiede in der Faktor-ausstattung vor allem zwischen den beiden Ländergrup-pen bestehen, • sodass aus dieser Sicht her eigentlich vorwiegend ein Außenhandel zwischen Entwicklungsländern und hoch-entwickelten Volkswirtschaften entstehen müsste.

  44. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (4) • Gegenkritik: • Allerdings besagen die klassischen Theorien auch, dass nicht nur unterschiedliche Technologien und Faktoraus-stattungen Kostenunterschiede begründen, sondern auch Unterschiede in der Bedarfsstruktur. • Zumindest ein Großteil des Außenhandels zwischen den hochentwickelten Volkswirtschaften lässt sich auf unter-schiedlichen Bedarf, der sich vor allem an Qualitäts-unterschieden ausrichtet, zurückführen.

  45. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (5) • Darüber hinaus dürften politische Begrenzungen (Kon-tingentierungen und Zölle), • weiterhin ein politisch bedingtes Risiko (Enteignungs-gefahr) und • der Umstand, dass die Volkswirtschaften der Entwick-lungsländer oftmals nicht marktwirtschaftlich organi-siert sind, • erklären helfen, weshalb die durch die Theorie vorher-gesagte Richtung des Außenhandels nicht bestätigt wur-de. • Schließlich hat auch die Integrationstheorie von Viner Argumente dafür geliefert, dass Freihandel zwischen komplementären Volkswirtschaften zu handelsablenken-den, also zu wohlfahrtsmindernden Effekten führen kön-nen, allerdings nur insofern, wie der Abbau von Behinde-rungen des Güterverkehrs regional begrenzt ist.

  46. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (6) • Myrdal wirft der traditionellen Theorie vor allem vor, dass sie lediglich die Feedbackprozesse betont, • während in der Realität auch Kumulationsprozesse wirk-sam sind • und im Verhältnis der beiden Ländergruppen sogar ü-berwiegen. • Es bestehe eine Tendenz, dass sich die in der Vergan-genheit gebildeten wirtschaftlichen Zentren verstärken, • wobei die Wanderung der Faktoren diesen kumulativen Prozess auslöse. • Die wirtschaftlichen Zentren ziehen aus den Randzonen nur qualitativ gute Kräfte an, • was bewirkt, dass die Randzonen ausgedünnt werden und nur noch aus weniger qualifizierten Arbeitskräften be-stehen.

  47. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (7) • Gleichzeitig werde dieser Kumulationsprozess durch die Kapitalwanderungen verstärkt. • Auf der einen Seite ermögliche das hohe Pro-Kopf-Ein-kommen in den Zentren eine höhere Ersparnis; • damit sei eine weitere Voraussetzung für einen Anstieg der Pro-Kopf-Einkommen und somit für eine weitere Differenzierung gegeben. • Auf der anderen Seite sei aber auch die Investitions-bereitschaft in den wirtschaftlichen Zentren größer, da hier auch eine große Absatzmöglichkeit bestehe.

  48. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (8) • Prebish ergänzt diese Argumentation durch folgende Be-weisführung: • In den Zentren überwiege bei Rationalisierungsinve-stitionen die Kompensation, da die Nachfrage groß genug sei, um die freigesetzten Arbeitskräfte wiederum einzu-gliedern; • während in der Peripherie die Freisetzung überwiege, da der Absatz mangels Nachfrage nicht so stark ausgeweitet werden kann, dass die freigesetzten Arbeitskräfte wie-derum eingegliedert werden. • Schließlich übernimmt Myrdal das von List entwickelte Argument, dass in der ersten Entwicklungsstufe die Ent-wicklungsländer aufgrund hoher Entwicklungskosten bei Freihandel benachteiligt seien.

  49. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (9) • Gegenkritik: • Entgegen steht jedoch die These der klassischen Theorie, dass in den weniger entwickelten Volkswirtschaften hö-here Grenzerträge entstehen und • dass Güter auch in die Randzonen ausgeführt werden könnten. • Standorte, die vorwiegend von der Absatzseite her be-stimmt werden, sind relativ selten und können nur er-klärt werden, soweit die Transportkosten überwiegen. • Wir haben bereits gesehen, dass das List‘sche Argument nur überzeugt, wenn externe Effekte vorliegen (siehe Kapitel 8).

  50. Frage 5: Welches sind die Grundzüge der Theorie von A. Myrdal und R. Prebish ? (10) • Nach Meinung von Prebish habe der Freihandel zu einer systematischen Benachteiligung geführt. • Ausgangspunkt ist die empirische Feststellung, dass sich die Terms of Trades in der Zeit von 1876 bis 1938 zu Lasten der Entwicklungsländer verschlechtert haben.

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