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Klassik (1776 – 1870)

Klassik (1776 – 1870). Aufklärung (J. Locke, T. Hobbes) Naturrecht (Aristoteles) Individualismus, Utilitarismus (Francis Hutcheson , Jeremy Bentham) Christliche Ethik (T. von Aquin). Vier Grundströmungen fließen zusammen. John Locke (1632 – 1704). Hauptvertreter der Klassik (Vorläufer).

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Klassik (1776 – 1870)

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Presentation Transcript


  1. Klassik (1776 – 1870) • Aufklärung (J. Locke, T. Hobbes) • Naturrecht (Aristoteles) • Individualismus, Utilitarismus (Francis Hutcheson, Jeremy Bentham) • Christliche Ethik (T. von Aquin) Vier Grundströmungen fließen zusammen John Locke (1632 – 1704) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  2. Hauptvertreter der Klassik (Vorläufer) • Francois Quesnay („laissez faire“) • Richard Cantillon (1690 – 1734), Quantitätstheoretiker, Kreislauftheorie, „Essay sur le nature du commerce en general“, 1755 (posthum) • Francis Hutcheson(1694-1746), Utilitarismus, Individualismus, Ergebnisorientierung • John Locke (1632 – 1704), Freiheitsgedanke, Vertragstheorie, Rechtsstaat mit Gewaltenteilung • David Hume (1711-1776), Quantitätstheorie Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  3. Klassik = doppelter Reflex auf vorhergehende Lehren ...auf Scholastik: positive statt normative Theorie ...auf Merkantilismus: Umkehrung wichtiger Lehren in ihr Gegenteil (Weidenrutenbeispiel) • Konsequenzen entscheiden, nicht guter Wille (B. von Mandeville: „Bienenfabel“ ) • Kontrolle durch Wettbewerb, nicht durch Gewissen, Staat oder Beichte (Preise, Löhne, Zinsen...) • Geld unwichtig „klassische Dichotomie“ • Volks- statt Fürstenwohlstand • Spontane Ordnung statt staatlicher Planung Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  4. Mandevilles Bienenfabel Mandevilles Bienenfabel (The fable ofthebees, 1723) ist ein Buch des holländischen Arztes Mandeville (1670-1733), welches am Beispiel des Bienenstaates den Nachweis versucht, dass der Wohlstand eines Volkes auf der Betriebsamkeit seiner Bürger, diese aber auf ihren Leidenschaften und Lastern, nicht auf ihren Tugenden beruhe. Alle vermeintlichen Tugenden entspringen nur aus Eitelkeit und Egoismus. Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  5. Textauszüge Textauszug (vorher) Textauszug (nachher) “Trotz all dem sündlichen Gewimmel War’s doch im Ganzen wie im Himmel. In Krieg und Frieden warb mit Kunst Manch fremde Macht um ihre Gunst; Ihr Überfluß an Geld und Leben Ließ immer sie den Ausschlag geben. - Wie hat’s ein solches Land doch gut, Wo Macht ganz auf Verbrechen ruht ! Die Tugend, die von Politik Gelernt gar manchen schlauen Trick, Auf der so vorgeschriebenen Bahn Ward nun des Lasters Freund; fortan Der Allerschlechteste sogar Fürs Allgemeinwohl tätig war. So herrscht im ganzen Einigkeit, Wenn auch im einzelnen oft Streit,Wie der Musik harmon’sche Schöne Entsprießet aus dem Streit der Töne. (...) ...; durch den Luxus finden Millionen Armer sich erhalten, Auch durch den Stolz, den alle schalten. Nicht minder dient der Neid sowie Die Eitelkeit der Industrie. Die Sucht, sich als modern in Speisen, In Kleid und Möbeln zu erweisen, Stets ein Objekt des Spottes zwar, Des Handels wahre Triebkraft war.” “Wie das Gewerbe nun gedeiht Bei unsrer Bienen Ehrlichkeit, Drauf achte man: Fort ist die Pracht, Verändert alles über Nacht. Denn nicht bloß, die das Geld in Massen Ausgaben, hatten bald verlassen Den Stock; auch jene gehen in Scharen, Die auf sie angewiesen waren; Da alles überfüllt, ist’s ihnen Unmöglich, etwas zu verdienen. Der Preis von Land und Häusern fiel. (...) Der Baubetrieb ist ganz gestört, Jedwede Kunst hat aufgehört. Nicht Maler werden mehr bekannt, Steinschneider, Schnitzer nicht genannt. Da man auf Luxus jetzt verzichtet, So ist der Handel bald vernichtet. Manch Handwerk mehr und mehr verfällt, Betriebe werden eingestellt. Darnieder liegt Kunst und Gewerb; Sie, aller Strebsamkeit Verderb, Zufriedenheit, läßt sie genießen Ihr Weniges und nichts vermissen.” Smith Keynes Weber Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  6. Verfehlte Vorurteile gegen die Klassik • Kein „Nachtwächterstaat“ (F. Lasalle), Anerkennung von Staatsaufgaben: Verteidigung, Rechtsprechung, Infrastruktur (aber: Wettbewerbsschutz fehlt noch) • Keine „vollständige Konkurrenz“ (Erfindung der Neoklassik!), eher negative Wettbewerbsabgrenzung: Ablehnung von Staatseingriffen • Keine Verherrlichung des Eigennutzes („homo oeconomicus“), vielmehr vier Grenzen (Smith): Sympathie, Sitten, staatliche Gesetze, Konkurrenz Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  7. Adam Smith (1723 – 1790) • Moralphilosoph, Schüler von Hutcheson • Hochschullehrer, zweitweise Privaterzieher und oberster Zolleintreiber (!) • 1759 „Theorie ethischer Gefühle“ • 1776 „WealthofNations“ • Kritiker des Merkantilismus • Begründer von Liberalismus und Freihandel • Theorem der Unsichtbaren Hand • Arbeitsteilung: Stecknadelbeispiel • Realer Wohlstandsbegriff • Arbeitswertlehre(?) (Hirsch-Biber-Beispiel) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  8. David Ricardo (1772 – 1823) • Grundbesitzer und Börsenspekulant • Parlamentsabgeordneter • Begründer abstrakter Theorie • 1806 „Principles of Political Economy and Taxation“ • liberal, aber nicht dogmatisch: es gibt „linke“ und „rechte“ Ricardianer • komparative Kostenvorteile • Freisetzungstheorie des technischen Fortschritts • Geldtheorie (Currency school) • Rententheorie, Gesetz sinkender Profitrate • Arbeitswertlehre, Kapitaltheorie (s.u.) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  9. Robert Malthus (1776 – 1834) • Pfarrer und Hochschullehrer (ersterökonomischerLehrstuhl) • Freund und DiskussionspartnerRicardos • 1798 „An Essay on the Principle of Population“ • 1820 „Principles of Political Economy“ • Pessimist unter den Klassikern • Überbevölkerungstheorie • Unterkonsumtionstheorie • Mitbegründer der empirischen Wirtschaftsforschung Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  10. John Stuart Mill (1806 – 1873) • Sohn des Ökonomen James Mill • StrengeErziehung, Wunderkind • 1848 „Principles of Political Economy“ • Vollender der klassischen Theorie, Drei-Faktoren-Theorie • Unterscheidung von Statik und Dynamik • Begründung des Zinses • für Erbschaftsteuer und Frauenrechte • („verkappter Sozialist“? ) • Gegen progressive Einkommensteuer („milde Form des Raubes“) • Utilitarist • Erfinder des homo oeconomicus Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  11. Johann Heinrich von Thünen • Landwirt und Ökonom in Mecklenburg • Ehrenbürger, zeitweise Parlamentsmitglied • Hauptwerk: „Der isolirte Staat“ • Standorttheorie: Thünen`sche Kreise • Kapitaltheorie und Marginalanalyse • Naturgemäßer Lohn: • Verbindung von Mathematik, Empirie, • praktischer Anwendung • Tellower Buchführung • Betriebliche Altersvorsorge Johann Heinrich von Thünen (1783 – 1850) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  12. Thünen`sche Kreise • Optimale Produktionsmethode hängt von Standort ab • Marktkräfte führen zu optimaler Standortwahl • Boden- und Transportkostenintensive Güter in • Zentrumsnähe • Anwendung heute u.a. auf Wohnungsmärkte • Zentrum • „Freie Wirtschaft“ • Forstwirtschaft • Fruchtwechselwirtschaft • (Getreide u. Blattfrucht o. Brache) • Koppelwirtschaft • (Gras- und Feld) • Dreifelderwirtschaft • (mit Brache) • Viehzucht • „Wildnis“ (Jagd) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  13. Weitere wichtige Klassiker • F. Bastiat(Frankreich 1801 – 1850): Beschäftigungstheoretiker, Populärwissenschaftler („Petition der Kerzenmacher“) • Jean-Baptiste Say (1767-1832), Say´sches Theorem • Hermann Heinrich von Gossen (Deutschland 1810 – 1858); Grenznutzenlehre („Gossen´sche Gesetze“) • Gesetz des sinkenden Grenznutzens: • Gesetz vom Ausgleich der gewogenen Grenznutzen: Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  14. Preistheorie der Klassik • kurzfristig nachfragebestimmt, langfristig allein Kosten relevant (Beispiel: schwarzes Tuch) • Stückkosten konstant, Arbeitswertlehre für primitive Gesellschaften (Hirsch-Biber-Beispiel) • „Seltenheitsgüter“ rein nachfragebestimmt Price Price Supply Demand Demand Supply Quantity Quantity Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  15. Klassisches Wertparadoxon Warum sind Diamanten mehr wert als Wasser? Marginal Utility Diamanten Wasser Quantity Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  16. Beispiel: Brotmännelhausin Schneeberg/Sachsen Bahnbrechende Erkenntnis erst der Neoklassik (Gossens, Jevons, Walras, Menger): Der Wert eines Gutes ist relativ und hängt vor allem von der verfügbaren Menge ab Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  17. Ricardo zur Arbeitswertlehre Annahmen: Produkt (z.B. Weizen) steht erst nach 1 Periode zur Verfügung, Lohn wird vorgeschossen („Lohnfondstheorie“) Lohnsatz w = 100, Zinssatz i = 10% Arbeitsstunden Arbeitsstunden 1 1 1 1 Zeit Zeit Die Arbeit zweier Männer, an einem Tag getan (linke Abb.), ist weniger wert ist als die Arbeit eines Mannes, die an zwei Tagen verrichtet wird ! (Grund: Zeitaufwand) Lohnkosten = 2w(1+i) = 200(1+0,1)=220 Lohnkosten = w(1+i) + w(1+i)2 =110+121=231 Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  18. Ricardos Wachstumstheorie • Drei Produktionsfaktoren (N; B; K) • Einsatzverhältnis N/B limitational • Wachsende Bevölkerung => Nutzung immer schlechterer Böden => Rente steigt • Lohn auf Subsistenzniveau konstant • => Gesetz der fallenden Profitrate (dY/dB)0 (Bonitäts-) Rente (dY/dB)1 Profit (G/B)0 (G/B)1 Subsistenzlohn w Lohn B0 B1 Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  19. Zahlenbeispiel: Produktionsfunktion Y = 10B0,5 (Lohnsatz w = 0,2) Profitrate = G/W (Gewinne/Lohnfonds) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  20. Kritische Würdingung • Subsistenzlohnsatz heute unrealistisch • Limitationale Produktionsfunktion ebenso • Technischer Fortschritt fehlt • Richtig: absolut begrenzter Faktor gewinnt • Richtig: Bodenpreis ist kein Kostenfaktor, sondern eine Rente • Ricardos Ausweg: Außenhandel (komparative Kostenvorteile!) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  21. Überblick: Entwicklung der Außenhandelstheorie • Merkantilismus: Lehre von der aktiven Handelsbilanz • Smith: Handel kein Nullsummenspiel, absolute Kostenvorteile • Ricardo: komparative Vorteile (wegen unterschiedlicher Produktionsfunktionen) • Heckscher/Ohlin: Faktorproportionentheorem (komparative Vorteile wegen unterschiedlicher Faktorausstattung) • dito: Faktorpreisausgleichstheorem (der vormals knappe Faktor verliert, der vormals reichliche Faktor gewinnt) • Stolper/Samuelson-Theorem: Der vormals reichliche Faktor verliert auch absolut, sein Realeinkommen sinkt Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

  22. Malthus zur Bevölkerungsexplosion • Bevölkerung wächst mit geometrischer Reihe: 1, 2, 4, 8, 16, 32 ... • Nahrungsmittelproduktion wächst mit arithmetischer Reihe: 2, 4, 6, 8, 10, 12 ... 1650 1700 1750 1800 1850 1900 2000 2050 Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum

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