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Soziales Kompetenztraining 2.Teil

Soziales Kompetenztraining 2.Teil. Fortbildungsveranstaltung des Sozialkompetenzzentrums in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut, Linz Dr. Christa Streicher-Pehböck Dr. Cornelia Patsalidis-Ludwig. K ommunikative K ompetenz. SchülerInnen lernen

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Soziales Kompetenztraining 2.Teil

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  1. Soziales Kompetenztraining2.Teil Fortbildungsveranstaltung des Sozialkompetenzzentrums in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut, Linz Dr. Christa Streicher-Pehböck Dr. Cornelia Patsalidis-Ludwig Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  2. KommunikativeKompetenz SchülerInnen lernen • verschiedene Gesprächsformen zu unterscheiden. • Die Vielschichtigkeit der Kommunikation zu durchschauen. • Körpersprache zu beobachten und deutlich zu machen. • Kommunikation ziel- und lösungsorientiert einzusetzen. • Eigene Meinungen und Interessen zu vertreten. • Gefühle und Bedürfnisse situationsgerecht zu artikulieren. • Sich oder etwas zu präsentieren. • Kontakt aufzunehmen und zu pflegen. • Aktiv zuhören und förderliche Rückmeldung zu geben. • Beiträge anderer zusammenzufassen und zu koordinieren. • Konstruktiv zu streiten, Konflikte zu regeln bzw. zu verhandeln. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  3. Kommunikationssperren Kolonialisierungennach Gordon,1991 • Befehlen, anordnen: „Hören Sie! So geht das nicht!“ • Warnen, mahnen, drohen: „Wenn Sie so weiter tun, wird das ein schlimmes Ende nehmen!“ • Urteilen, Vorwürfe machen: „Sie lernen das nie! Sie haben Unrecht!“ • Beschimpfen, lächerlich machen: „Sie Vollidiot! Wie kann man nur…!“ • Moralisieren, predigen, beschwören: „Das ist Ihre Pflicht! Das müssen Sie einfach wissen….“ • Schmeicheln, von oben herab loben: „Na, sehen Sie, warum nicht gleich?“ Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  4. Trösten, beschwichtigen: „Na, wer wird sich denn gleich aufregen? So schlimm ist das ja gar nicht!“ • Ablenken, ausweichen: „Reden wir von etwas anderem!“ • Vorschläge machen, Lösungen liefern: „Warum hören Sie nicht endlich auf…? Ich an Ihrer Stelle….“ • Durch Logik überzeugen, „Vorträge“ halten: „Also ich finde... Sie sind sich doch im Klaren…. Im Allgemeinen ist… • Interpretieren, analysieren, diagnostizieren: „Typisch Mann! Was Sie wirklich brauchen, ist….“ • Forschen, verhören: „Warum haben Sie jetzt…? Wie machen Sie das eigentlich zu Hause?“ Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  5. Rollen & Rollenerwartungen • In unseren Leben werden uns viele Rollen zugewiesen, z.B. Rollen der beruflichen Entwicklung (Schülerin), gesellschaftliche Rollen (Yuppies, Rentner etc.). Selbst elementare Lebensphasen wie Kindheit, Erwachsensein und Alter werden sozial überformt und bekommen dadurch Rollencharakter. • Es wird erwartet, das sich jeder entsprechend der Lebensphase verhält, in der er oder sie sich gerade befindet. Aber auch hier gibt es widersprüchliche Verhaltenserwartungen. Gerade im Jugendalter besteht eine gewisse Rollenunsicherheit, die einerseits die Selbstfindung erschwert, die andererseits aber zugleich die rigide Festlegung auf ein bestimmtes Verhalten verhindert. • Rollenunsicherheit fordert dazu heraus, selbst einen Standpunkt und das Verhalten zu bestimmen. Dazu benötigen Jugendliche Orientierungshilfen und Bestätigung. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  6. Geschlechtsrollen im Wandel • Die Geschlechtsrolle ist die Rolle, die wir das ganze Leben einnehmen. Mit ihr werden Verhaltensweisen, Einstellungen, Lebensplanungen verbunden, die dem Menschen aufgrund seines Geschlechts zugeschrieben werden. • Vorbilder, wie Eltern, LehrerInnen, Freunde/Innen, nehmen Einfluss, wie die jeweiligen Verhaltensmuster ausgeprägt werden. • Geschlechtsrollen organisieren das gesamte Zusammenleben und sind in allen gesellschaftlichen Bereichen verankert. • Die scheinbar typischen Eigenschaften werden gestaltet. Lebenskonzepte eingeübt und vorbestimmt. • Die öffentliche Diskussion der typischen Sozialisationsschemata darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass häufig den traditionellen Rollen entsprechend erzogen wird. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  7. Chancen für Mädchen und Jungen • Soll die Gleichberechtigung der Frau keine leere Worthülse bleiben, müssen die Mädchen auf ihrem eigenständigen Weg zwischen traditionellem Vorbild und emanzipatorischem Bewusstsein gefördert werden. • Mädchen können lernen, sich aktiv mit ihren Bedürfnissen und Wünschen auseinander zu setzen und ihre Lebensplanung, Familie, Partnerschaft und Sexualität selbst zu gestalten. • Jungen gewinnen, wenn sie ihre Geschlechtsrolle offener, individueller gestalten, an Freiheit. Sie dürfen nicht nur kräftig, aktiv, rational und hart sein, sondern auch Zärtlichkeit und Emotionalität zeigen. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  8. Entwicklungsstadien von Gruppen Der Gruppenprozess durchläuft verschieden Stadien 1. Orientierungsphase: Die Gruppenteilnehmer lernen einander kennen. Es braucht Zeit und Gelegenheit, damit Vertrauen und Offenheit wachsen können. Unterschiede sollen differenziert wahrgenommen und offensiv thematisiert werden. 2. Phase der Gärung und Klärung: Nähe und Distanz zueinander werden ausgelotet und Positionen erobert. Das bringt auch offen ausgetragene oder verdeckte Machtkämpfe mit sich. Große Gruppen brauchen Subgruppen, die gleichwertig nebeneinander sein dürfen. 3. Phase der Produktivität: Die wichtige Frage lautet: Wie wird Macht geteilt und Verantwortung übernommen? Durch das Einüben verschiedener Funktionen wird das Arbeiten in Gruppen professioneller. 4. Trennung Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  9. Praktische Tipps zur Teamentwicklung im Klassenraum • Die Atmosphäre muss stimmen • Gruppenbildung nach dem Zufallsprinzip • Lehrerzentrierte Gruppensitzordnung • Klare Rollen- bzw. Funktionsverteilung • Fahrplan für die Gruppenarbeit • Vereinbarung eines Regelkatalogs • Regelmäßige Bilanz- und Reflexionsphasen • Geeignete Problem- und Aufgabenstellungen Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  10. Protokollblatt der Gruppenfunktionen Die Gruppenmitglieder werden alphabetisch eingetragen und mit der entsprechenden Funktion betraut. In der zweiten Gruppensitzung rücken alle Gruppenmitglieder einen Platz nach rechts usw. So durchlaufen sie nach und nach alle Funktionen. Alle 6 bis 8 Wochen sollen neue Gruppen gebildet werden. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  11. Checkliste für die Gruppenarbeit Dieser Fahrplan gibt euch einen Überblick über die wichtigsten Arbeitschritte. Der Checklistenführer muss darauf achten, dass die einzelnen Punkte verwirklicht werden. Bei ernsten Abweichungen muss er seine Gruppe darauf hinweisen und auf den richtigen Weg zurückbringen. Er kann für die jeweilige Gruppenarbeit von oben nach unten ankreuzen, welche Punkte erledigt sind bzw.eingehalten wurden. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  12. Regelkatalog Eine gute Gruppenarbeit verlangt, dass..... • einer dem anderen hilft und Mut macht. • andere Meinungen toleriert / akzeptiert werden. • zugehört und aufeinander eingegangen wird. • persönliche Angriffe und Beleidigungen vermieden werden. • kein Gruppenmitglied links liegen gelassen wird. • jeder mitmacht und sein Bestes gibt. • das Thema / die Aufgabe beachtet wird. • zielstrebig gearbeitet und diskutiert wird. • auftretende Probleme offen angesprochen werden. • jeder die aufgestellten Regeln beachtet. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  13. Emotionale Intelligenz (EQ) ist eng verbunden mit dem Konzept der sozialen Kompetenz, mit stärkerer Betonung der emotionalen Selbstregulierung in sozialen Situationen(D. Goleman, 1998). • Eigene Emotionen kennen • Emotionen angemessen handhaben-regulieren • Emotionen in die Tat umsetzen • Empathie • Umgang mit Beziehungen  Fünf Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  14. Selbstwahrnehmung Das Erkennen eines Gefühls bildet die Grundlage der emotionalen Intelligenz. Wer die eigenen Gefühle nicht zu erkennen vermag, ist ihnen ausgeliefert! 2. Handhabung von Gefühlen Gefühle so handhaben, dass sie angemessen sind, ist eine Fähigkeit, die auf Selbstwahr- nehmung aufbaut. Dies ist vor allem die Fähigkeit sich selbst zu beruhigen, sowie Angst, Schwermut und Gereiztheit abzubauen. Emotionale Kompetenzen     Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  15. 4. Einfühlungsvermögen Aufbauend auf emotionale Selbst- wahrnehmung ist Empathie die Grundlage von Menschenkenntnis. Empathie ist vor allem im Sozialberuf eine grundlegende Fähigkeit! 5. Kunst der Beziehung Sie besteht größtenteils in der Fähigkeit mit den Emotionen anderer umzugehen. Menschen, die dies beherrschen, schaffen sich im Umgang mit den Mitmenschen weniger Probleme und Konflikte. 3. Emotionen in den Dienst eines Ziels stellenist wesentlich für unsere Aufmerksamkeit, Selbstmotivation und Kreativität.Emotionale Selbstbeherrschung ist die Grundlage jeder Art von Erfolg! Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  16. Konflikte auszuweichen, verhindert, dass wir diese lösen!Nach P.Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein, 1974 Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  17. Konflikt con-fligo (lat.) = zusammenstoßen, in Kampf geraten Ein Zusammentreffen zweier oder mehrerer unterschiedlicher Positionen. Intrapersoneller Konflikt - innerhalb einer Person. Interpersoneller Konflikt - zwischen Personen oder Gruppen Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  18. Konflikthintergründe Sichtbarer Konflikt Sachkonflikt Hintergrund Missverständnisse/ Kommunikationsprobleme Interessen / Bedürfnisse Strukturelle Bedingungen Intrapersonale Probleme Beziehungsprobleme Sichtweise Information Gefühle Werte Quelle: Besemer, 1999 Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  19. Distanz Basierend auf der ersten Lebenserfahrung „Abnabelung“ entsteht die Neigung zu Abgrenzung – Autonomie – Sachlichkeit Haltungen dieser Personen Tendenz zur Abgrenzung von Personen, Betonung von Unabhängigkeit und Autonomie, sowie die Hinwendung zu Fakten und Theorien. Merkmale dieser Persönlichkeiten Beobachten und Erklären von Gefühlen, Wunsch sich herauszuhalten und neutral zu bleiben, beschreibende Sprache und analytisches Denken Grundorientierungen und –konflikte Der Tiefenpsychologie Fritz Riemann (1974) hat ein Modell mit vier individuellen Mustern lebensgeschichtlicher Grundorientierungen erstellt. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  20. Nähe Basierend auf der zweiten Lebenserfahrung „nährender Kontakt“ entsteht die Neigung zu Bindung – Hingabe – Anhänglichkeit Haltungen dieser Personen Wunsch nach Verschmelzung und Symbiose, Bedürfnis nach engem Kontakt mit anderen, nach Bindung, Geborgenheit und Hingabe. Merkmale dieser Persönlichkeiten Verständnisvolle Kontaktaufnahme und einfühlendes Verstehen Anhängliche Partnerorientierung und fürsorgliches Aufgehen in einer Beziehung Intuitives Erkennen Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  21. Dauer Basierend auf der dritten Lebenserfahrung der Begegnung mit Normen/Regeln der Gemeinschaft entsteht die Neigung zu Ordnung – Sicherheit - Kontrolle Haltungen dieser Personen Wunsch nach dauerhafter Ordnung und verlässlichen Regelungen Berechenbarkeit und Sicherheit Fragen der Über und Unterordnung spielen eine große Rolle. Merkmale dieser Persönlichkeiten Bindung an Normen und Traditionen vorsichtige Planung, strukturiertes Vorgehen und laufende Kontrolle Verantwortung, Pflichtgefühl, systematisches Denken Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  22. Wandel Basierend auf der vierten Lebenserfahrung der Entdeckung der persönlichen Individualität und Identität entsteht die Neigung zu Veränderung, Risiko und Spontaneität Haltungen dieser Personen Wunsch nach Abwechslung und Veränderung, Wagnis und Risiko Bedürfnis nach Verspieltheit und Spontaneität Merkmale dieser Persönlichkeiten Betonung von Freiheit und das Abweichen von Normen unkonventionelles Vorgehen, Unberechenbarkeit, Suche nach Neuem und freiem Spiel analoges, unkonventionelles, fantasievolles Denken Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  23. Vier TeamkulturenSchley,W: Teamkooperation und Teamentwicklung in der Schule, 1999 WANDEL Innovationsorientierung Spontanes ungebunden rational DISTANZ Ergebnisorientierung Sache NÄHE Personenorientierung Soziales DAUER Verfahrensorientierung Struktur emotional verbunden Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  24. Neigung zu Distanz und Sachlichkeit Haltungen beobachtend analysierend „vernünftig“ Kampfmittel rationalisieren zurückziehen zynisches Verhalten Neigung zu Wandel und Veränderung Haltungen spontan spielerisch flexibel Kampfmittel dramatisieren intrigieren Szenen machen Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  25. Neigung zu Dauer und Ordnung Haltungen verlässlich methodisch traditionell Kampfmittel kontrollieren moralisieren sanktionieren Neigung zu Nähe und Bindung Haltungen einfühlsam kontaktfähig anpassungsfähig Kampfmittel hilflose Reaktionen emotional erpressen Liebesentzug Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  26. Teamspielfeld und Persönlichkeitsausrichtungen Innovationsorientierung WANDEL „Sturm“ Stratege Ideengeber Aktivierer DISTANZ NÄHE „Mittelfeld“ Gestalter Moderator Team- arbeiter Ergebnis-orientierung Personen-orientierung Qualitäts- sicherer Systematiker Zuver- lässiger „Verteidigung“ DAUER Quelle: Belbin/Schley, 1999 Verfahrensorientierung Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  27. Konfliktregelung Die wenigsten Konflikte sind lösbar, aber die meisten Konflikte können geregelt werden. Erfolgreiches Konfliktmanagement setzt voraus, Konflikte anzuerkennen und Schwerpunkte zu analysieren. „Als wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.“ Mark Twain Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  28. Diagnose von Konfliktenvgl. F.Glasl. Konfliktmanagement, 1990 Folgende fünf diagnostischen Dimensionen sind relevant: Konfliktpunkte Konfliktpartei B Einschätzung des Konfliktes Konfliktpartei A Einschätzung des Konfliktes Beziehung zwischen den Konfliktparteien Konfliktverlauf Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  29. Leitfragen zur Diagnose 1. Konfliktparteien • Wer sind die am Konflikt beteiligten Personen bzw. Gruppen (Parteien)? • Wer sind die Kernpersonen, wer ist „Exponent“, wer „mischt“ mit? • Wie ist die Organisation, der „innere“ Zusammenhalt, die Abgrenzung nach „außen“? 2. Beziehung und Rollen • Wie sind die Beziehungen („Rollenverträge“) gestaltet, gibt es Änderungswünsche? • Welche Sanktionsmöglichkeiten werden von den Parteien verwendet? • Was trägt die Organisationsstruktur zum Konflikt bei? Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  30. 3. Konfliktpunkte • Was sind die Konfliktpunkte, sind sie den anderen bekannt, wieweit decken sie sich? • Worauf beziehen sie sich (Fakten, Meinungen,…)und wie stark sind die Fixierungen? • Was könnte der „verdeckte Kern“ hinter den Symptomen sein? 4. Konfliktverlauf • Was erleben die Parteien als „kritische“ Momente während des Konfliktverlaufs? • Gibt es typische Ablaufmuster oder exemplarische Episoden? • Ist der Konflikt relativ stabil, eher ausgedehnt/intensiviert worden oder eskaliert? 5. Konflikteinschätzung • Wie ist die Befindlichkeit der Person, wie kommt der Konflikt anderen vor? • Wem nützt der Konflikt wobei, wer hat Interesse ihn zu beenden? • Wie wird die Gesamtsituation (Einsatz/Ergebnis, Regelungsversuche,..) beurteilt? Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  31. Konfliktanalyse • Akzeptanz des Konfliktes Kann der Konflikt angenommen werden? Wird der Konflikt als solcher akzeptiert? • Rollenbeteiligungen Wer hat welche Rolle? Wer ist beteiligt ? • Konfliktebenen Auf welchen Ebenen existiert der Konflikt ? Sachlich oder emotional? Ist das was gesagt wird, auch das was gemeint wird? • Wie ist die subjektive Befindlichkeit der Beteiligten? • Konfliktlandschaften – Kernthema Gab es diesen Konflikt unter anderem Namen schon früher? Welche Streitereien drehen sich um den selben Kern? • Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer eines Konfliktes? • Geheimnisse – Tabus Worüber wird nicht geredet? Wer hat Geheimnisse? • Welche gruppendynamischen Prozesse laufen in einer Gruppe ab? Gibt es einen Lernprozess? Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  32. Dimensionen der Konfliktanalysenach R. CohnIn: Gefühle zeigen-Konflikte lösen, Pädagogik 10/96 Konfliktpotenzial 2. Explosion 3. Stagnation 1. „No return“ 3. Aussprache 3.Implosion Konfliktdynamik Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  33. Konflikte annehmen / Erregung kontrollieren Gefühle und gedankliche Reaktionen wahrnehmen: Nicht wüten, nicht verdrängen. Nicht sofort aktiv Lösung anstreben: Erst analysieren – dann regeln. Partnerzentrierte Gesprächsführung Ausreden lassen: „Bei offenem Ventil Dampf ablassen“ Aktiv zuhören, „offen“ nachfragen: Position klar und ruhig darlegen Gemeinsame Problemdefinition Sach- und Bedeutungsebene entflechten: Was ist? Was bedeutet es? Gemeinsames betonen, flexible und „unnachgiebige“ Suche nach Alternativen Vereinbarungen treffen, persönlich verarbeiten Ergebnisse verbindlich machen: Klar, eindeutig, „öffentlich“ Nachschwingen und abklingen lassen Konstruktive GesprächsführungKonflikte im Übergangsstadium von „Sach“- zu „Beziehungskonflikt“ können von den Beteiligten durch konstruktive Gesprächsführung weiter deeskaliert und geregelt werden. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  34. Umgang mit Konflikten Konflikte sind ein zentrales Thema im Zusammenleben der Menschen. Sie beinhalten die Gefahr der von Verletzung und Zerstörung genauso wie Chancen auf kreative Entwicklung. • Flucht • Vernichtung • Unterordnung Sechs Formen der Konfliktlösung • Delegation • Kompromiss • Konsens Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  35. Fluchtignorieren, vermeiden, verleugnen, verdrängen, auf die lange Bank schieben etc. A B Flucht ist das ursprüngliche-instinktive Verhalten der Menschen beim Auftreten von Konflikten. Vorteile: Schmerzlose Lösung, denn es gibt keinen Verlierer. Die Distanz zum Gegner wird größer. Wenig Risiko und sparsamer Umgang mit Energie. Konflikt für kurze Zeit gelöst. Nachteile:Scheinbare Konfliktlösung, Konflikt verschärft sich. Unbefriedigende Situation, die Depression und psychosomatische Störungen auslösen kann. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  36. Ein Konflikt, der nicht durch Flucht gelöst werden kann, kann zum Kampf führen. Dabei unterscheidet man entweder zwischen Vernichtung oder Unterwerfung Vernichtung B B A A oder In Konkurrenzsituationen neigen wir dazu, den Gegner zu vernichten. Es gibt dann keine Konkurrenten mehr. Vorteile:Dauerhafte und rasche Beseitigung des Gegners. Gefahr der Selektion: Nur die Starken überleben! Nachteile: Inhumane und nicht korrigierbare Methode. Mit dem Verlust eines Gegners verliert man auch Alternative. Mit jedem Sieg auch eine Lernchance. Die Weiterentwicklung ist gefährdet. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  37. Unterordnung – Unterwerfungüberreden, nachgeben, bestechen, manipulieren, drohen, intrigieren oder abstimmen A B oder B A Grundprinzip Tausche Freiheit und Selbstbestimmung gegen Sicherheit und Ordnung! Vorteile: Möglichkeit der Umkehrbarkeit Längere Auseinandersetzung zwischen Über-/Untergeordneten Arbeitsteilung und Sicherheit. Nachteile: Möglichkeit der Umkehrbarkeit - Untergeordneter versucht Übergeordneten zu unterwerfen. Starre Rollenverteilung bewirkt neue Konflikte. Der Stärkere gewinnt, nicht der, der im Recht ist. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  38. Die Autorität erhält durch den Konflikt zweier Personen einen Machtzuwachs. Oft liegt es im Interesse von Autoritäten, dass Konflikte delegiert werden. Delegation C A B Instanzen sollen den Konflikt entscheiden. Dieskönnen Personen, Normen, Gesetze, Prinzipien oder der Zufall (Los) sein. Vorteile: Objektive, endgültige und sachliche Entscheidung. Neutrale und kompetente Personen entscheiden. Grundlage ist Unbefangenheit des „Richters“. Nachteile: Geringe bis keine Identifikation mit dem Ergebnis. Die Beteiligten am Konflikt werden inkompetent. Lange Dauer der Konfliktlösung. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  39. Verhandlung / Kompromiss  B A Einigung Teillösung mit unterschiedlicher Qualität Gute - faule Kompromisse Propagierung als ideale Strategie Vorteile:Bei langer Konfliktdauer erreichen beide Parteien eine Teileinigung und Teilzufriedenheit – Prestige bleibt gewahrt und die Verantwortung wird zwischen Betroffenen aufgeteilt. Nachteile:Bei teilweise Konfliktlösung kommt es zu Teilverlusten, vor allem, wenn Streitparteien die Sichtweisen des Konfliktpartners nicht reflektiert haben. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  40. A B  Einigung In einem persönlichen Reifungsprozess werden alle Konfliktlösungsarten ausprobiert und deren Ausweglosigkeit-Versagen erkannt. Verhandlung / Konsens Vorteile:Ein Konflikt wird als notwendig und unvermeidbar erkannt. Ein Widerspruch wird akzeptiert. Man erkennt, dass man aufeinander angewiesen ist und voneinander profitieren kann. Vielfalt statt Einfalt Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  41. Qualitätssicherung Voraussetzung für Auswertung / Bilanz • Bestandsaufnahme der aktuellen Ausgangslage (z.B. Erwartungen, Befürchtungen, Wünsche aller Beteiligten). • Zieldefinition • Planung, wie das Ziel erreicht werden kann. • Commitment, die Bereitschaft sich selbst zu verpflichten, entsteht durch die Beteiligung aller Betroffenen an der Planung. Achtung! Beim Beurteilen nicht ausschließlich nach dem Produkt, nach Ergebnissen fragen. Im Bereich der sozialen Kompetenz ist manchmal der Weg das Ziel! Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  42. Jedes Gruppenmitglied muss mindestens zweimal das Wort ergreifen. JedeFunktionmussso wahrgenommen werden, dass es auch für den zu erkennen ist, der von der Aufteilung nichts weiß. Die Sprechdauer muss auf die Geschlechter ungefähr gleich verteilt sein. Die Arbeit gilt dann als gelungen, wenn mindestens vier der fünf Personenmit dem Ablauf (nicht mit dem Ergebnis!) zufrieden sind. Beispiele für prozessorientierte Beurteilungskriterien Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  43. Literaturliste Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten: Soziales Lernen,1995. Crisand, E.: Soziale Kompetenz als persönlicher Erfolgsfaktor, Arbeitshefte Führungspsychologie, Heidelberg, 2002. Denkmair & Jakober: Soziales Lernen. Praktische Beispiele für den Unterricht in der 5./6. Schulstufe, Linz, 1998. Feldhege, F.-J. & Krauthan, G. Verhaltenstherapieprogramm zum Aufbau sozialer Kompetenz. Berlin: Springer, 1979. Glasl, F.: Konfliktmanagement, Bern, 1990,1994. Gordon, Th.: Managerkonferenz. (5.Aufl.) München: Heyne, 1991. Großmann, C.: „Projekt: Soziales Lernen“. Mülheim: Verlag an der Ruhr, 1996. Hergovich, D., Mitschka, R. & Pawek, R. Teamarbeit. Soziales Lernen in Berufsbildenden Schulen und Institutionen. (3.Aufl.) Linz: Veritas, 2004. Hinsch, R. : Soziale Kompetenz kann man lernen, Weinheim: Beltz, 2000. Hinsch, R. & Pfingsten, U.: Gruppentraining sozialer Kompetenzen GSK. (4.Aufl.) Weinheim: Beltz, 2002. Heuermann, A.: Selbst-,Methoden- und Sozialkompetenz, Berlin, 2003. Höper, C.-J., Kutzleb, U., Stobbe, A. & Weber, B.: Die spielende Gruppe. (11.Aufl.) München: Pfeiffer, 1990. Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

  44. Klippert, H.: Teamentwicklung im Klassenraum. Übungsbausteine für den Unterricht.(6.Aufl.) Weinheim: Beltz, 2002.Jetter, F.: Sozialkompetenz, Düsseldorf, 2001.Jungert, G., Rehder, A., Notz, P. & Petermann, F.: Soziale Kompetenz für Jugendliche. Grundlagen, Training und Fortbildung (3. Aufl.) Weinheim: Juventa, 2004.Langmaack, B.: Soziale Kompetenz. Verhalten steuert den Erfolg. Weinheim: Beltz, 2004.Mitschka, R.: Die Klasse als Team. Ein Wegweiser zum sozialen Lernen in der Sekundarstufe. (3.Aufl.) Linz: Veritas, 2001.Riemann,F.: Grundformen der Angst, Basel, 1992.Petermann, F.: Sozialtraining in der Schule, Weinheim Beltz, 1999.Sanders, P. & Swinden, L.: Lieben, Lernen, Lachen. Sexualerziehung für 6-12jährige. Mülheim: Verlag an der Ruhr, 1992.Sielert, U. & Keil, S. (Hrsg.): Sexualpädagogische Materialen für die Jugendarbeit in Freizeit und Schule. Weinheim: Beltz, 1993.Strasser, R.: Erwerb sozialer Kompetenz in der Schule Wien, 2001.Thiessen, P.: Das Kommunikationsspielebuch, Weinheim Beltz, 2002.Trautmann, H. & Trautmann, T.: 50 Unterrichtsspiele für die Kommunikationsförderung. Donauwörth: Auer, 2004 .Wellhöfer P.: Gruppendynamik und soziales Lernen, Stuttgart, 1999. . Soziales Kompetenztraining II 10./11.03.2005

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