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Abraham Abulafia (1240-1291)

Abraham Abulafia (1240-1291). Moshe Idel, Abraham Abulafia und die mystische Erfahrung, Frankfurt a. M. 1994. Elliot Wolfson, Abraham Abulafia, Los Angeles 2000. Zahlreiche Schriften seit 1999, zweisprachig, unkritische Ausgaben von Amnon Gros.

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Abraham Abulafia (1240-1291)

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Presentation Transcript


  1. Abraham Abulafia (1240-1291) • Moshe Idel, Abraham Abulafia und die mystische Erfahrung, Frankfurt a. M. 1994. • Elliot Wolfson, Abraham Abulafia, Los Angeles 2000. • Zahlreiche Schriften seit 1999, zweisprachig, unkritische Ausgaben von Amnon Gros

  2. Er lehnte das System der Sefirot ab, sah darin durch die „Zehnfaltigkeitslehre“ eine noch größere Gefahr als durch die christliche „Dreifaltigkeitslehre“. • Er versuchte, sich vor allem auf das Sefer Jezira und Moses Maimonides stützend, einen Weg zur wirklichen Prophetie zu finden…

  3. Abulafia erzählt selbst relativ viel über sein eigenes Leben und seine ausgedehnten Reisen, die ihn von Katalonien nach Akko im Heiligen Land führten, von dort nach Griechenland, wo er heiratete, zurück nach Barcelona, von da nach Rom und schließlich nach Sizilien, wo sich seine Spuren verlieren…

  4. Abulafia schildert die Stufen seiner Erziehung, wie er im Alter von achtzehn Jahren Waise wird, seinen messianischen Aufbruch ins Heilige Land auf der Suche nach den zehn verlorenen Stämmen Israels sowie sein Studium der maimonidischen Texte. Ferner bezeugt er seine erste prophetische Erfahrung im Jahre 1270, die sein messianisches Selbstbewusstsein bestärkt und ihn zehn Jahre später zu einer Audienz mit Papst Nikolaus III. drängt, was ihn, wäre der Papst nicht unversehens gestorben, fast das Leben kostete.

  5. Kontroversen – R. Schlomo ben Adret (1235-1310), Raschba. • Es gibt viele Betrüger, die ich gehört und gesehen habe. Einer ist das ekelhafte Geschöpf „Möge der Name des Vernichten verrotten", dessen Name Abraham [Abulafia] ist. Er proklamierte sich in Sizilien als Prophet und Messias und lockte viele Leute mit seinen Lügen, Durch die Gnade Gottes war ich fähig, ihm die Tür ins Gesicht zu schlagen. Sowohl mit meinen eigenen Briefen als auch mit denen vieler Gemein­den. Wäre dies nicht gewesen, so hätte er wahrscheinlich fortfahren können. Er entwickelte viele falsche Vorstellungen, völlige Dummheit, die hoher Weisheit ähnelte, und damit hätte er viel Schaden anrichten können. Durch den Gebrauch einer gewissen Konsistenz, fixierte er seinen Geist viele Tage lang auf eine bestimmte Idee und erschien dann mit ausführlichen numerischen Ausführungen (gematriot), die sowohl die Thora als auch die Worte unserer Weisen beinhalteten. (Tschuvot Raschba 548)

  6. Otzar Eden HaGanus • Ich wurde in Saragossa, in Aragon, geboren, das zum Spanischen Reich gehört. Bevor ich entwöhnt war… zog ich nach [Navarra]… wo ich und meine Brüder und Schwestern geboren wurden. Ich wuchs daher am Fluß Ebro auf, der an diesen beiden Städten vorbeifließt. Ich begann die Schriften mit ihren Kommentaren zu lesen und lernte auch hebräische Grammatik, vollendete alle vierundzwanzig Bücher [der Bibel] unter der Anleitung meines Vaters, in seliger Erinnerung. Von ihm lernte ich die Mishnah und den Talmud, und das meiste, was ich lernte, lernte ich unter seiner Anleitung. Ich war achtzehn Jahre alt, als er starb.

  7. Nach meines Vaters Tod blieb ich zwei Jahre im Land meiner Geburt. Im Alter von zwanzig Jahren bewegte mich Gottes Geist, und ich verließ das Land in Richtung Israel zur See und über Land. Meine Ziel war das Land Sambation, aber ich kam nur bis Akko. Wegen des Konfliktes zwischen Ishmael (die Araber) und Esau (die Christen) war ich gezwungen zu fliehen. Ich verließ [das Heilige Land] und kehrte über Griechenland [nach Europa] zurück. Während ich durch [Griechenland] zog, heiratete ich. Gott erweckte mich und nahm mein Weib mit sich, ich machte mich auf den Weg zu den „Wassern der Begierde", wo ich die Thora studieren wollte. Ich fand sie in Capua, fünf Tage von Rom entfernt. Hier fand ich einen vornehmen Weisen, Philosophen und Meisterarzt namens Rabbi Hillel. Wir wurden Freunde, und von ihm erlernte ich die Philosophie, die ich sehr angenehm fand. Ich erforschte diese Disziplin Tag und Nacht mit all meinem Können. Ich war nicht zufrieden, bis ich den ganzen Führer der Verwirrten mehrmals durchgearbeitet hatte.

  8. In Capua hatte ich auch vier Schüler, die ich gelegentlich unterrichtete. Sie waren jedoch törichte junge Männer, und als sie bösen Pfaden folgten, gab ich sie auf. Es gab noch zehn andere Schüler, aber diese profitierten ebenfalls nicht von meinem Unterricht…. Ich fand niemanden, der würdig gewesen wäre, auch nur die einfachsten Hinweise auf die Wahrheit zu empfangen. In Rom gab es zwei alte Männer, Rabbi Tzadakia und Rabbi Yeshiah, die sich mir verpflichteten. Mit diesen hatte ich einigen Erfolg, aber sie waren sehr alt und starben.

  9. In Barcelona hatte ich zwei Schüler. Einer, Rabbi Kalonymos mit Namen, in seligem Angedenken, ein älterer Mann, der recht vornehm war. Der andere war ein brillanter unverheirateter Mann, ein vornehmer Weiser und einer der Führer der Gemeinde namens Rabbi Yehuda, Salomon genannt.

  10. In Burgos unterrichtete ich zwei Männer, einen Meister und seinen Schüler. Der Name des Meisters ist Rabbi Moshe Sifno. Der Schüler ist Rabbi Shem Tov, ein angenehmer junger Mann, aber seine Jugend hinderte ihn an der Beherrschung der Materie. Sowohl er als auch sein Meister lernten nur einige äußere Fakten der Kabbala von mir. In Medina gab es zwei Schüler. Einer war Samuel der Prophet, dem ich einiges über die Kabbala lehrte. Der andere war Rabbi Joseph Gikatilla, möge Gott ihn weiterhin führen. Er war sehr intelligent und wird zweifellos großen Erfolg haben, so Gott mit ihm ist. Ich bin jetzt in Messina, was „von Sinai" (Mi-Sinai) kommt. Hier fand ich sechs Männer und brachte einen siebenten mit. Diese lernten sehr kurze Zeit von mir, jeder nahm, was er konnte, einige viel und andere wenig. Sie alle verließen mich, außer einem. Er war ihr Führer, und er brachte alle anderen dazu, von mir zu lernen…

  11. Als ich dreißig Jahre alt war, in Barcelona, weckte Gott mich aus meinem Schlaf, und ich lernte das Sefer Jezira mit seinen Kommentaren. Gottes Hand war über mir, und ich schrieb Bücher der Weisheit und auch einige wundersame prophetische Bücher. Meine Seele erwachte in mir, und ein Geist Gottes berührte meinen Mund. Ein Geist der Heiligkeit fuhr durch mich hindurch, und ich sah viele fürchterliche Bilder und Wunder, durch Zeichen und Wunder. Aber zur gleichen Zeit versammelten sich Geister der Eifersucht um mich herum, und ich wurde mit Phantasie und Fehlern konfrontiert. Mein Geist war völlig verwirrt, da ich niemanden wie mich finden konnte, der mich den rechten Pfad lehren konnte. Ich war deshalb wie ein Blinder, der am hellen Mittag herumtastet. Fünfzehn Jahre war der Satan an meiner rechten Hand, mich zu verleiten. Die ganze Zeit wurde ich fast wahnsinnig von dem was meine Augen sahen.

  12. Jedoch war ich in der Lage, die Thora während der zweiten Verwünschung fünfzehn Jahre lang zu bewahren und zu besiegeln, bis Gott mir Weisheit und Rat gewahrte. Gott war vom Jahr Eins (5001 = 1241) bis zum Jahr 45 (5045 = 1245) bei mir und bewahrte mich vor allem Unglück.

  13. Zu Beginn des Jahres „Elijah" (=46; das ist 5046, oder zum Ende des Jahres 1285) hatte Gott Gnade mit mir und brachte mich zum Heiligen Palast. Zu dieser Zeit vollendete ich das Buch (Otzar Eden HaGanuz), das hier in Messina geschrieben wurde…

  14. Sefer HaOt • In diesem neunten Jahr erweckte ihn Gott, um nach Rom zu gehen, wie Er es ihm in jenen Jahren in Barcelona befahl. Auf dem Weg dorthin kam er durch Terni, wo er von den Heiden eingesperrt wurde, weil er von den Juden denunziert worden war. Ein Wunder geschah, und er entfloh. Er ließ sich daraufhin kurze Zeit in Capua nieder. Im zehnten Jahr, nachdem er Barcelona verlassen hatte, schrieb er ein zweites Buch, das „Buch des Lebens" (Sefer HaChaim) genannt wird. Im fünften Monat nach Nissan, dem elften Monat nach Tishrei, dem Monat Ab (Juli), im zehnten Jahr, kam er nach Rom. Er hatte geplant, am Tag vor dem [hebräischen] Neujahr vor dem Papst zu erscheinen. Der Papst war zu dieser Zeit in Soriano, eine Tagesreise von Rom entfernt, und er instruierte die Torwächter, daß falls Raziel kommen sollte, um mit ihm im Namen des Judentums zu sprechen, er zurückgewiesen werden und ihm keine Audienz gewährt werden solle. Sie waren Angewiesen, ihn aus der Stadt zu bringen und ihn an einem Pfahl zu verbrennen. Das Holz war neben dem inneren Tor der Stadt bereits vorbereitet. Raziel war darüber informiert, aber er schenkte denen, die ihm dies berichteten, keine Aufmerksamkeit. Er meditierte (hithoded) und schaute Wunder, und zu jener Zeit schrieb er sie in seinem Buch der Zeugnisse nieder. Es wurde ein Zeugnis zwischen ihm und Gott, daß Er ihn vor seinen Feinden gerettet hatte.

  15. An dem Tag, an dem er den Papst aufsuchen wollte, erfuhr er zwei Dinge. Als er das äußere Tor der Stadt passierte, begrüßte ihn ein Bote und informierte ihn darüber, daß derjenige, der versucht hatte ihn zu töten, in der vorigen Nacht plötzlich gestorben war, so als ob er von einer Seuche heimgesucht würde. Einer war in dieser Nacht getötet worden, und [der andere] war gerettet. • In Rom wurde er dann von den „Kleinen Brüdern" (Franziskaner) eingesperrt und blieb achtundzwanzig Tage in ihrer Akademie ... Am ersten Cheshvan kam er schließlich frei.

  16. Welcher Papst ? Nikolaus III starb am 22. August 1280 an einem Schlaganfall in Soriano…

  17. Gematria zur Verschlüsselung: • Zechariyahu, Raziel – 248, so wie Abraham, Mischkal Gleichgewicht der Buchstaben…

  18. Trotz warnender Beschreibungen ist Abulafia einer der wenigen Kabbalisten, der seine mystischen Erfahrungen in zahlreichen Schriften beschrieb und auch nicht davor zurück­schreckte, die genauen Meditationsmethoden mitzuteilen.

  19. Im Erlangen der Prophetie sieht Abulafia das Ziel allen religiösen Bestrebens: • Kabbala nevu'it, prophetische Kabbala • Wegen ihrer Konzentration auf Namen und Buchstaben nennt Abulafia sie auch Kabbalat ha-Schemot, Kabbala der Namen, oder Gotteserkenntnis 'al Derech K"B 'Otijot, auf dem Wege der 22 Buchstaben. • Ekstatische Kabbala

  20. Ozar Eden ganus, S.386 • »Wir essen und trinken und geben uns der weiblichen Scham im Geschlechtsverkehr hin, aus der wir in Hurerei geboren wurden, Lust, Blut der Menstruation und Urin. Und wir waren, als wir gebildet wurden, stinkende Tropfen Und so sind wir auch noch heute stinkend und unrein, voller Schmutz, Schlamm, Erbrochenem und Kot, so dass kein Raum bleibt. Solange wir leben, sind wir Staub und Asche und zum >Staub kehrst du zurück', und wir werden tote, stinkende und im Feuer verbrannte Kadaver sein, gleich Müllbergen voller Nichtse und Geister.«"

  21. Ziel des Menschen muss es darum sein, diesem Pfuhl der Unreinheit zu 'entrinnen - darum teilt Abulafia auch die Meinung des Maimonides hinsichtlich der Auferstehung des Fleisches, die er zwar für möglich hält, die aber dem körperlosen rein intellektuellen Leben im 'Olam ha-ba weit unterlegen ist, weshalb sie nicht letztlich wünschenswert sein kann (sitre tora 60-66). Allerdings zieht Abulafia aus dieser Zielsetzung keine asketischen Konsequenzen, sondern nur die, dass der menschliche Intellekt über die menschliche Imagination und vor allem über die sexuellen Gelüste sich erheben soll.

  22. Abulafia glaubte, dass die gesamte Buchstabenmanipulation selbstverständlich auch für magische Zwecke tauge. Allerdings lehnte er den magischen Gebrauch der Buchstaben und Namen vehement ab und hält den, der Magie übt, für verflucht. • Da aber nun alles, was Abulafia vorträgt durchaus magischen Charakter hat, aber dies ausschließlich dem mystischen Ziel dienen soll, spricht Scholem bei Abulalafja von einer »Magie der Innerlichkeit«. Abulafia hatte zwar keine eigene Schule, beeinflußte aber bedeutende Kabbalisten, wie Gikatilla.

  23. „Ich habe auch Bücher gesehen, die von einem Gelehrten namens Rabbi Abraham Abulafia geschrieben wurden. In seiner Dummheit und seinem Stolz ... bezeichnet er sich als Prophet. Aber es ist überliefert, daß seit der Tempel zerstört wurde „Prophetie den Verrückten vorbehalten ist."... Seine Bücher sind mit seinen eigenen Erfindungen, Phantasien und Unwahrheiten gefüllt. Er mag das Or HaSekbel (Licht des Intellekts) geschrieben haben, aber er selbst wandelt in Dunkelheit.“ R. Juda Chayit

  24. „Es gibt viele Betrüger, die ich gehört und gesehen habe. Einer ist das ekelhafte Geschöpf „Möge der Name des Verruchten verrotten", dessen Name Abraham [Abulafia] ist. Er proklamierte sich in Sizilien als Prophet und Messias und lockte viele Leute mit seinen Lügen. Durch die Gnade Gottes war ich fähig, ihm die Tür ins Gesicht zu schlagen. Sowohl mit meinen eigenen Briefen als auch mit denen vieler Gemeinden. Wäre dies nicht gewesen, so hätte er wahrscheinlich fortfahren können. Er entwickelte viele falsche Vorstellungen, völlige Dummheit, die hoher Weisheit ähnelte, und damit hätte er viel Schaden anrichten können…. “Tschuvot raschba 548

  25. Positiv: Moshe Cordevero, 1522-1570 Abulafia als eine Autorität in der Aussprache Göttlicher Namen und führt einen langen Teil seines Or HaSekhel (Licht des Intellekts) an. Chajim Vital; Im unveröffentlichten vierten Teil seines Shaarey Kedushah (Tore der Heiligkeit) führt Vital Abulafias Methoden als Meditationstechniken an.

  26. „Fünfzehn Jahre lang war der Satan an meiner rechten Hand, um ich in die Irre zu führen." • Satan (schin tet nun) Zahlwert 359 • Zera Lavan (zain resch ain lamed beit nun), was „weißer Same" bedeutet.

  27. Ein späterer Mystiker, Rabbi Nachman aus Breslov (1772-1810), betrachtete es als eine seiner größten Leistungen, daß er in der Lage war, eine generelle Läuterung (Tikun HaKelali) für den spirituellen Schaden zu entwickeln, der durch Onanie hervorgerufen wird.

  28. „Es steht außer Frage, daß es unter den Christen Personen gibt, welche die Mysterien kennen. Sie besprachen die Mysterien mit mir und enthüllten, daß dies fraglos auch ihre Meinung ist, woraufhin ich sie so beurteilte, daß sie zu den Frommen unter den Nichtjuden gehörten. Man muß sich um die Narren jeder Nation keine Sorgen machen, da die Thora nur den Intelligenten gegeben ward."

  29. In seinen Schriften finden wir ausgefeilte Atem-, Bewegungs- und Gesangstechniken, sowie eine Vielzahl gematrischer Überlegungen. • Er schrieb und permutierte die Buchstaben als Form der mystischen Meditation.

  30. Schreiben und Permutieren der Buchstaben des Alphabets. • Diese Tätigkeit diente als Meditationsmethode, durch die er tiefe prophetische Zustände erreichen konnte - „Kabbalah der Buchstaben", wodurch er es von der „Kabbala der Sefiroth" unterscheidet. • Wenn also jemand weiß, wie man die Buchstaben des Alphabets korrekt manipuliert, ist er in der Lage, von den gleichen spirituellen Kräften Gebrauch zu machen, die das Universum ursprünglich erschufen.

  31. Man schreibt ein Wort nieder und permutiert und vertauscht die Buchstaben auf jede nur mögliche Art. • Wenn der Initiierte in immer höhere Zustände aufsteigt, braucht er die Buchstaben nicht mehr wirklich niederzuschreiben, sondern permutiert sie verbal oder geistig.

  32. Hauptmethode - die Vertauschung von Buchstaben und auf einer höheren Ebene auf das Sprechen der Buchstaben der Gottesnamen. • Dieses Sprechen wurde von bestimmten Kopfbewegungen, wie auch von besonderen Atemübungen begleitet.

  33. „Jemand, der die höchste Ebene erreicht, kann es niemandem enthüllen. Alles, was er tun kann, ist den Schlüssel weiterreichen, so daß das erleuchtete Individuum die Tore öffnen kann, die versiegelt sind, um den Unwürdigen abzuhalten.„Mafteach HaChachmot 90a

  34. Warnung: „viele große Männer und Weise gestrauchelt sind und fielen, gefangen und hereingelegt wurden, weil sie die Grenzen ihres Wissens überschritten.„Sefer HaTzeruf 1a • Das Wort für Krone ist Kether – Umkehrung „karet“ „abschneiden„. …wenn er unwürdig ist, kann er abgeschnitten werden. • Eine besonders heftige Warnung wird gegen Dilettanten - wenn jemand die Mysterien aus einer Laune heraus ohne Vorbereitung betritt, kann er zerstört werden.

  35. „Dein Geist wird verwirrt werden, Deine Gedanken werden verworren werden, und Du wirst keinen Weg finden, den Träumereien Deines Geistes zu entfliehen. Die Kraft Deiner Phantasie wird Dich überwältigen, Du wirst viele völlig nutzlose Phantasien haben. Deine imaginativen Fähigkeiten werden stärker werden und Deinen Intellekt schwächen, bis Deine Träumereien Dich in ein großes Meer werfen werden. Du wirst niemals die Weisheit aufbringen, daraus zu entfliehen, und wirst deshalb darin ertrinken." Sefer HaTzeruf 1b

  36. „Die Thora lehrte uns die Art der Vertauschungen und die Stufen der Leiter des Mysteriums der Buchstaben. Ohne solches Wissen ist es unmöglich, die Ebene des Gottkennens zu erreichen.“ • Grenze beachten… • Der, der die Unwürdigen am Eintreten hindert, ist der Engel Metatron…

  37. Naturgesetz ändern – wenn man auf der höchsten Ebene ist.. • Abulafia dagegen – Magie und nicht Prophetie. • Besser im Alter als in der Jugend – Körper schon schwach ist…

  38. „Umhülle dich mit deinem Gebetsmantel und lege Tefillin auf deinen Kopf und auf deine Hand, damit du in Ehrfurcht vor der Schechina, die bei dir ist, gerätst. Reinige deine Kleider und, wenn möglich, mögen all deine Kleider weiß sein, denn all dies ist sehr nützlich, um eine Richtung des Herzens auf die Gottesfurcht und Gottesliebe hervorzurufen. Wenn es Nacht ist, zünde viele Lichter an, bis es ganz hell ist, und dann nimm Tinte, Feder und Tafel in die Hand und denke daran, dass du im Begriffe stehst, Gott in Freude des Herzens zu dienen.

  39. Dann beginne, wenige oder viele Buchstaben zusammenzusetzen, zu vertauschen und miteinander zu bewegen, bis dein Herz warm wird, und achte auf ihre Bewegung und was sich bei dir aus ihr ergibt. Und wenn du spürst, dass dein Herz schon warm geworden ist, und du siehst, dass du durch die Buchstabenkombinationen neue Dinge erfassen kannst, die du durch menschliche Überlieferung oder von dir selbst aus nicht erkennen könntest, und du schon vorbereitet bist, den Influxus der göttlichen Kraft in dich aufzunehmen, dann richte all deine wahren Vorstellungen darauf, den Namen Gottes und seine höchsten Engel in deinem Herzen dir vorzustellen, als ob sie Menschen wären, die um dich herumstünden oder säßen. Und du selbst fühle dich wie ein Bote, den der König und seine Minister auf eine Mission schicken wollen, und der bereit ist, aus ihrem Munde, sei es vom König selbst, sei es von seinen Dienern, etwas über seine Mission zu hören.

  40. Und nachdem du dir dies ganz lebhaft vorgestellt hast, richte deinen ganzen Sinn darauf, mit deinem Denken die vielen Dinge zu verstehen, die durch die gedachten Buchstaben in dein Herz kommen werden, und denke über sie im allgemeinen und in al­len ihren Einzelheiten nach, wie jemand, dem man ein Gleichnis oder einen Traum erzählt, oder der über ein tiefes Problem in einem gelehrten Buche nachdenkt, und versuche das, was du hören wirst, so in seiner höchsten Weise und so nahe wie möglich zu deuten. Und beurteile es gemäß dem, was du davon verstehst oder was dir andere dazu sagen. Und all dies wird dir begeg­nen, nachdem du die Tafel und das Schreibrohr fortgeworfen hast oder sie dir infolge der Intensität deines Denkens von selbst entfallen sind. Und wisse, je stärker bei dir der, intellektuelle Influxus von oben her werden wird, desto schwächer werden deine äußeren und inneren Glieder werden. Dein ganzer Körper wird in ein überaus starkes Zittern verfallen, so dass du schon denkst, dass du gewiss sterben wirst, weil deine Seele sich wegen des Übermaßes ihrer Freude über ihre Erkenntnis von deinem Körper trennen will.

  41. Leben der zukünftigen Welt 66-68 • Und sei in diesem Moment bereit, den Tod bewußt zu erwählen, wissend, dass dieser Tod nur den Körper betrifft. Und dadurch erfährt die Seele die „Auferstehung von den Toten“ in alle Ewigkeit. Und dann wirst du wissen, dass du so weit gekommen bist, um den Einfluß aufnehmen zu können. Und wenn du dann den glorreichen Namen ehren willst, ihm mit dem Leben der Seele und des Körpers zu dienen, so verhülle dein Antlitz und fürchte dich, auf Gott hinzusehen. Dann kehre zu den Anliegen des Körpers zurück, stehe auf und iss und trink ein wenig oder erquicke dich an einem schönen Geruch und halte deinen Geist, der ausbrechen will, in seiner Hülle zurück bis zu einer anderen Zeit und freue dich über dein Los und wisse, dass Gott dich liebt.“

  42. Licht des Intellekts 104-105 • „Wenn du beginnst, den Buchstaben alef auszusprechen, mit welchem der Vokale auch immer, halte den Ton gerade so lange wie ein Atemzug ausreicht, nicht länger, denn das alef lehrt über das Mysterium der Einheit. Auch darfst du diesen Atemzug keinesfalls unterbrechen, bis du mit dessen Aussprache zu Ende bist. Auch sollst du diesen besonderen Atemzug [mit dem Ton] so lange ausdehnen, solange es die Kraft deines Atmens zulässt. Auch singe beim 'Alef und bei allen übrigen Buchstaben mit Furcht, Ehrfurcht und Schrecken, begleitet von Freude der Seele bei dem Großen, das sie erfasst.“

  43. „Wenn du nach Vollendung aller eine Gestalt vor dir siehst, wirf dich sofort vor ihr nieder. Und wenn du eine schwache oder starke Stimme hörst und du verstehen willst, antworte ihr sogleich…“

  44. Auch zieht Abulafia die Analogie von Mensch und Saitenspiel, bzw. Harfe, auf denen Gott selbst spielt. Er vergleicht den menschlichen Körper mit einem Musikinstrument, da er wie diese Hohlräume und Öffnungen aufweise, die Laute hervorbringen können. • Abulafia gibt in seinen Werken auch praktische Hinweise darauf, wie man zu musizieren hat, wenn man die göttlichen Namen anruft, um zur Prophetie zu gelangen.

  45. Abulafia glaubte, dass die gesamte Buchstabenmanipulation selbstverständlich auch für magische Zwecke tauge. Allerdings lehnte er den magischen Gebrauch der Buchstaben und Namen vehement ab und hält den, der Magie übt, für verflucht. • Da aber nun alles, was Abulafia vorträgt durchaus magischen Charakter hat, aber dies ausschließlich dem mystischen Ziel dienen soll, spricht Scholem bei Abulalafja von einer »Magie der Innerlichkeit«. • Abulafia hatte zwar keine eigene Schule, beeinflußte aber bedeutende Kabbalisten, wie Gikatilla.

  46. Die Beziehungen zwischen Kabbala und Magie waren es, die zu der weit verbreiteten irrtümlichen Identifikation von Kabbala und Magie vor allem im nichtjüdischen Raum führte. Aber auch unter den Juden gab es ab dem 15. Jahrhundert die Unterscheidung zwischen Kabbala und Kabbala ma 'asit, der praktischen Kabbala – Ba‘al Schem, des »Meisters des göttlichen Namens«, der als ein jüdischer Magier bezeichnet werden kann. Er vollbringt seine Taten mit den heiligen Gottesnamen. • A.E. Waite, The Holy Kabbalah, London 1925

  47. Arthur Edward Waite 1857-1942

  48. 1891 wurde er in den Hermetic Order of the Golden Dawn • Gradus Philosophus • um 1900 Versuch, die Leitung des gesamten Ordens an sich zu reißen. • Independen and Rectified Rite of the Golden Dawn • 1914 Fellowship of the Rose Cross • Tarot - gemeinsam mit Pamela Colman Smith entwarf Waite das Rider Waite Deck, welches 1909 veröffentlicht wurde.

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