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Die Griffiths Entwicklungsskalen

Die Griffiths Entwicklungsskalen. Seminar „Methoden zur Diagnostik von Entwicklungsstörungen“ Martha Marko & Julia Lietzke. Gliederung. Geschichte, Entstehung & Normierung Entwicklungskonzept , Einsatzbereich & Grenzen Durchführung Auswertung, Interpretation & Gütekriterien Kritik.

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Die Griffiths Entwicklungsskalen

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Presentation Transcript


  1. Die Griffiths Entwicklungsskalen Seminar „Methoden zur Diagnostik von Entwicklungsstörungen“ Martha Marko & Julia Lietzke

  2. Gliederung • Geschichte, Entstehung & Normierung • Entwicklungskonzept, Einsatzbereich& Grenzen • Durchführung • Auswertung, Interpretation & Gütekriterien • Kritik

  3. Geschichte & Entstehung • 1954: „Mental Development Scale“ von Ruth Griffiths • 1983: Anpassung an dt. Verhältnisse (Brandt, 1983) • 2001: 2. Auflage der dt. Version (Brandt & Sticker, 2001) Normierung • Bonner Längsschnittstudie über Wachstum & Entwicklung von Frühgeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht im Vergleich zu Reifgeborenen • Kinder zwischen 1967 & 1974 geboren (!) • Gesamtstichprobe: 102 Kinder, davon 58 Reifgeborene • Psychologische & neurologische Untersuchungen in regelmäßigen Abständen • Insgesamt 1.750 Untersuchungen

  4. Entwicklungskonzept • „Der kompetente Säugling“ (Martin Dornes) • Interaktionistischer, transaktionaler Ansatz: Assimilation und Akkommodation (Jean Piaget) • Stufenentwicklung

  5. Einsatzbereich • Voraussage „normaler“ Entwicklung • Voraussage unterdurchschnittlicher Entwicklung • Elternberatung • Verlaufskontrolle bei Kindern aus Spezialambulanzen • Überwachung Therapieerfolg nach Fördermaßnahmen Grenzen • Voraussage späterer Intelligenz • Trennung im durchschnittlichen Leistungsbereich • Aussagen zum neurologischen Entwicklungsstand

  6. Durchführung Allgemeines • 5 Unterskalen: A: Motorik B: Persönlich-Sozial C: Hören und Sprechen D: Auge und Hand E: Leistungen

  7. Testverlauf • Rahmenbedingungen • erste Aufgabe, Reihenfolge, Testende • Besonderheiten Testsituation • Itembeschreibung • Monatsangabe (Median, Variationsbreite) • Instruktion • Positiv • Kommentar

  8. Unterskala A: Motorik 3,8: Hält Kopf kontinuierlich aufrecht 6,1: kann sich umdrehen von Rücken- in Bauchlage und umgekehrt 7,3: sitzt frei, mindestens eine Minute 9,2: zieht sich selbst hoch und steht danach, wenn es sich festhalten kann 12,9: kann frei stehen 13: läuft allein, mindestens drei Schritte 22,2: springt mit beiden Beinen gleichzeitig hoch 24: hilft beim An- und Ausziehen aktiv mit

  9. Unterskala B: Persönlich-Sozial 1: beruhigt sich, wenn es aufgenommen wird 2: gibt Laute von sich, wenn man mit ihm spricht 3: folgt sich bewegenden Personen mit dem Blick 6: reckt sich Mutter entgegen, um aufgenommen zu werden 7: unterscheidet Fremde von Bekannten 12: befolgt einfache Bitten 18: zeigt einen Körperteil an der Puppe 23,5: befolgt einfache Anweisungen

  10. Unterskala C: Hören und Sprechen 1,2: horcht auf das Glöckchen 4: wendet den kopf überlegend zum Glöckchen 6: gibt 4 verschieden Laute von sich 9: sagt Mama oder Papa klar bzw. ein anderes Wort 12: erkennt den eigenen Namen 13: gebraucht vier klare Wörter 19,5: gebraucht Zwei-Wort-Sätze 23: benennt vier Gegenstände

  11. Unterskala D: Auge und Hand 1,6: folgt rasselndem Ring horizontal 5,3: greift nach dem baumelnden Ring und nimmt ihn sich 10,1: vollständiger Pinzettengriff 10,4: kann mit dem Zeigefinger zeigen 14: spielt mit kleinen Autos indem er sie fahren lässt 14: baut Turm aus 2 Elementen 16: kann einen Ball werfen 24: kritzelt kreisförmig

  12. Unterskala E: Leistungen 1: Papierversuch I:allgemeine Körperbewegungen 3: spielt mit eigenen Fingern und betrachtet sie 5,6: hält 2 Würfel für mindestens drei Sekunden 7,9: hebt umgestülpte Tasse auf um verstecktes Spielzeug zu suchen 9,7: findet verstecktes Spielzeug unter der Tasse 18,5: Three-hole-board, legt drei Formen hinein 21,4: kann eine Tür öffnen

  13. Three-hole-board

  14. Auswertung & Interpretation

  15. Entwicklungsalter in Monaten = Gesamtpunktzahl 10 Gesamt-Entwicklungsquotient: GEQ = Entwicklungsalter Lebensalter ! Floor-Effekt Korrektur bei Kinder < 4 Monate: GEQ = Entwicklungsalter + 2 Monate Lebensalter + 2 Monate

  16. Beispiel für Reifgeborenen (3 Monate) mit Floor-Effekt-Korrektur: Entwicklungsalter in Monaten = Gesamtpunktzahl (35) 10 GEQ = 3,5 Monate + 2 Monate 3 Monate + 2 Monate

  17. Beispiel für Frühgeborene (10 Monate) ohne Floor-Effekt-Korrektur: Entwicklungsalter in Monaten = Gesamtpunktzahl (79) 10 ! Lebensalter: 10 Monate, korrigiert 7,5 Monate (11 Wochen zu früh) GEQ= 7,9 Monate 10 Monate GEQ= 7,9 Monate 7,5 Monate

  18. Interpretation:

  19. Profildarstellung

  20. ! Auffällige Entwicklung GEQ eine Standardabweichung unter dem Mittelwert !! Schwere Entwicklungsverzögerung GEQ zwei Standardabweichungen unter dem Mittelwert ! Ab ca. 21 Monaten: Deckeneffekt Es wird empfohlen die GES nur für die ersten 1,5 Jahre einzusetzen

  21. Gütekriterien • Objektivität √(Übereinstimmungen/ Erfahrungen) • Validität ( √ ) (keine Faktorenanalyse) • Reliabilität ( √ ) (GEQ: .49 - .81, Unterskalen: .32 - .80)

  22. Kritikpunkte • Validität: • Differenzierbarkeit nur in Extrembereichen gewährleistet, aber: Frühgeborene zeigten mit GES im ersten Lebensjahr vermehrt bessere Leistungen als Termingeborene (Hagmann-von Arx, Meyer & Grob, 2008) • Valide Vorhersagen (Prognostische Validität) über die Entwicklung eines Merkmals aus Testwerten der ersten Lebensjahre sind kaum möglich (Esser& Petermann, 2010) > Gefahr vorzeitiger Etikettierung Kind • Konstruktvalididtät: Keine faktorenanalytische Überprüfung der Skalen, da die Einteilung der Funktionsbereiche auf „gängigen entwicklungspsychologischen Ansätzen“ (Brandt&Sticker 2001) beruhe

  23. veraltete Normen • Verwendetes Reliabilitätsmaß: Retestreliabilität: Verfälschung durch natürliche Veränderungen im Merkmal • „Stabilität widerspricht jedoch den Grundannahmen von Entwicklungstheorien“ (Hagmann-von Arx, Meyer & Grob, 2008) • Stufenleitermodell der Entwicklung: Annahme linearer Entwicklungsverläufe beinhaltet Gefahr der Unterschätzung des tatsächlichen Entwicklungsniveaus • Erreichen hoher Durchführungsobjektivität unmöglich (hohe Störanfälligkeit- besonders durch kindbezogene Variablen wie Motivation, Konzentration, Stimmung…) bzw. nicht sinnvoll (Flexibilität in Durchführung wichtig) • Unabhängigkeit der Skalen?! (z.B. Notwendigkeit Greiffunktion in Skala E)

  24. Quellen • Brandt, I. (1983). Griffith Entwicklungsskalen (GES) zur Beurteilung von Entwicklung in den ersten beiden Lebensjahren. Göttingen: Hogrefe. • Esser, G. & Petermann, F. (2010). Entwicklungsdiagnostik. Göttingen: Hogrefe. • Petermann, F., & Macha, T. (2005). Entwicklungsdiagnostik. Kindheit und Entwicklung, 14(3), 131-139. • Macha, T., Proske, A., & Petermann, F. (2005). Validität von Entwicklungstests. Kindheit und Entwicklung, 14(3), 150-162. • Rauh, H. (1995). Frühe Kindheit. In R. Oerter & L. Montada (Hrsg.): Entwicklungspsychologie. S. 167-248. Berlin: Springer. • Grob, A. (2008). Intelligenz-und Entwicklungsdiagnostik im deutschen Sprachraum. Kindheit und Entwicklung, 17(4), 232-242.

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