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Hinweis: Maßgeblich für die Klausur sind die in der Vorlesung vermittelten Inhalte. Die Folien erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Zum Verständnis der Folien ist ein Besuch der Vorlesung erforderlich. Literatur Blanchard, O. (2006) Macroeconomics, 4. Aufl.

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Presentation Transcript


  1. Hinweis: Maßgeblich für die Klausur sind die in der Vorlesung vermittelten Inhalte. Die Folien erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Zum Verständnis der Folien ist ein Besuch der Vorlesung erforderlich.

  2. Literatur • Blanchard, O. (2006) Macroeconomics, 4. Aufl. • Burda, M. und C. Wyplosz (2005), Macroeconomics – A European Text. 4. Aufl. • Gärtner, M. (2003), Macroeconomics. • Mankiw, N. Gregory (2003), Macroeconomics. 5. Aufl. • Engelen, C. und J. Graf Lambsdorff (2006), Das Keynesianische Konsensmodell, Passauer Diskussionspapiere Nr. V-47-06. • Wohltmann, H.-W. (2000), Grundzüge der makroökonomischen Theorie, 3. Aufl.

  3. c* s.f(k) s.y* Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau WS 2006/07 y, s.y I. Das Bruttoinlandsprodukt f(k) y* (n+d)k k* k

  4. Pflichtlektüre: Frenkel, M. und K.D. John (2006), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, 6. Aufl. S. 21-25, 37-39, 50-52, 54-55, 56.

  5. Das Bruttoinlandsproduktist ein Maß für die gesamtwirtschaftliche Produktion. Diese entspricht in einer (geschlossenen) Volkswirtschaftden gesamten Einnahmen der Firmen (aus dem Verkauf von Endprodukten) und den Ausgaben der Haushalte. • Das Bruttoinlandsproduktwird bestimmt durch den gesamten Marktwert aller Endprodukte an Gütern und Dienstleistungen, welche in einer bestimmten Periode in einem Land produziert werden. • Die Produktion wird also nach Marktpreisen bewertet. • Es beinhaltet sowohl „fassbare“ Güter (Nahrung, Kleidung, Autos) als auch „nicht-fassbare“ Dienstleistungen (Haarschnitt, Reinigungsservice, ärztliche Beratung).

  6. Das Bruttoinlandsprodukt umfasst nur Güter und Dienste, welche gegenwärtig produziert werden, nicht solche der Vergangenheit oder Zukunft. Es bezieht sich dabei auf ein bestimmtes Zeitintervall (Jahr oder Quartal). • Es bezieht sich auf die Produktion innerhalb der geographischen Abgrenzung eines Landes. • Gezählt werden alle produzierten und legal auf Märkten gehandelten Güter. Vernachlässigt werden Güter, welche zu Hause produziert und konsumiert werden, ohne dabei über einen Markt ausgetauscht zu werden. • Illegal gehandelte Güter (z.B. Drogen) werden vernachlässigt.

  7. Es werden nur Endprodukte und nicht Vorleistungen einbezogen (so dass Doppelzählungen vermieden werden). • Vorleistungen sind solche Güter und Dienste, welche in der gleichen Periode im Produktionsprozess wieder verwendet werden. • Die produzierten Vorleistungen gehören nicht zum Inlandsprodukt, da sie im gleichen Zeitraum wieder im heimischen Produktionsprozess verbraucht werden. • Das Bruttoinlandsprodukt entspricht damit der Wertschöpfung. Von der Summe aller Produktionswerte (einschl. Vorleistungen) müssen sämtliche Vorleistungen abgezogen werden.

  8. Produktionswert und Wertschöpfung am Beispiel der Brotproduktion Produktionswert: 1500 Vorleistungen: 800 Wertschöpfung: 700

  9. Reales und Nominales Bruttoinlandsprodukt • Das nominale Bruttoinlandsprodukt misst die Produktion von Gütern und Diensten zu aktuellen Preisen. • Das reale Bruttoinlandsprodukt misst die Produktion von Gütern und Diensten zu konstanten Preisen. • Ein zutreffendes Bild der Produktion als Maßstab des Wohlstands eines Landes erfordert, dass das nominale BIP mit Hilfe des BIP-Deflators in das reale BIP umgerechnet wird.

  10. Der BIP-Deflator misst das gegenwärtige Preisniveau relativ zum Preisniveau eines Basisjahres. Ein Anstieg des BIP-Deflators bedeutet, dass ein Anstieg des nominalen BIP auf Preiserhöhungen und nicht auf eine gestiegene mengenmäßige Produktion zurück zu führen ist. Ein Sinken des BIP-Deflators bedeutet, dass ein sinkendes nominales BIP aus Preissenkungen resultiert und nicht durch eine schrumpfende mengenmäßige Produktion bedingt ist.

  11. Bruttoinlandsprodukt, Deutschland, real in Preisen von 1995 und nominal Bill. € BIP, real BIP, nominal Quelle: World Development Indicators, eigene Darstellung

  12. Das Bruttoinlandsprodukt als Wohlfahrtsindikator • Das reale Bruttoinlandsprodukt ist das beste eindimensionale Maß für das Wohlergehen einer Gesellschaft. • Als Pro-Kopf-Größe misst es das durchschnittlicheEinkommen und die durchschnittlichenAusgaben einer Person. • Ein höheres Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt indiziert einen höheren Lebensstandard.

  13. Glaubst du denn, du wärst klüger als alle unsere Ökonomen, Statistiker und Minister? Unser Lebensstandard hat sich deutlich erhöht! Du merkst es bloß nicht, weil dies durch die erhöhten Kosten neutralisiert wurde. Laxman, Times of India,

  14. Aber: Das Bruttoinlandsprodukt ist nicht ein perfektes Maß des Glücksempfindens oder der Lebensqualität. Insbesondere fehlen Wertansätze für die folgenden „Güter“: • Der Wert der Freizeit. • Der Wert einer sauberen Umwelt. • Der Wert von Gütern und Diensten, welche nicht über den Markt ausgetauscht werden, z.B. freiwillige, unentgeltliche Arbeiten, gegenseitige Hilfestellungen in der Familie. • Der Wert einer gerechteren Verteilung der Einkommen.

  15. Das Bruttoinlandsprodukt weist aber eine hohe Korrelation mit anderen Messgrößen auf. So korreliert es hoch mit einem subjektiv geäußerten Glücksgefühl. Lebenszufriedenheit und Pro-Kopf-Einkommen in 51 Ländern anfangs der 90er-Jahre. Quelle: A. Stutzer (2001), „Eine ökonomische Analyse menschlichen Wohlbefindens“, Zürich.

  16. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung • Wir unterstellen eine geschlossene Volkswirtschaft, d.h. wir vernachlässigen das Ausland. • Wir vernachlässigen die ökonomische Aktivität des Staates. • Es existieren daher nur private Haushalte und Unternehmen. Arbeitskraft Vorleistungen (300) Lohn (700) Private Haushalte Unternehmen Zahlung (700) Konsumgüter

  17. Folgende vereinfachende Annahmen gelten: • Private Haushalte produzieren nicht. Sie verausgaben ihre gesamten Einkommen vollständig. • Unternehmen bilden keine Ersparnisse. • Es entstehen im Produktionsprozess keine Gewinne. • Aufgrund der fehlenden Ersparnisbildung gibt es kein Vermögen. • Unternehmen produzieren nur Konsumgüter und Dienstleistungen, welche in der gleichen Periode abgesetzt werden. • Die Güter werden mit Hilfe menschlicher Arbeitskraft und Vorleistungen (Rohstoffe, Transportkosten, usw.) produziert.

  18. F steht hierbei für das Faktoreinkommen Inlandsprodukt = Wertschöpfung: 700 Produktionswert: 1000

  19. Entsprechend den wirtschaftlichen Funktionen in der betrachteten Volkswirtschaft existiert ein Einkommenskonto und ein Produktionskonto. • Das Produktionskonto soll hierbei die Produktion, Einkommensentstehung und Einkommensverteilung beinhalten. • Das Einkommenskonto erfasst die Einkommenserzielung, Einkommensumverteilung und Einkommensverwendung. • Anschaulich kann das Einkommenskonto als Konto der Einkommensbezieher (hier der privaten Haushalte) und das Produktionskonto als Konto der Produzenten (hier der Unternehmen) betrachtet werden.

  20. Die eingezeichneten Ströme sind Zahlungsströme (im Falle einer Kreditgewährung könnten wir auch von Forderungsströmen sprechen). • Der mit dem Symbol C versehene Strom bedeutet, dass den Produzenten aus dem Verkauf von Konsumgütern an die Einkommensbezieher von diesen Zahlungsmittel in Höhe von 700 zufließen. • Dem aus Konsumgüterverkäufen der Produzenten resultierenden Strom fließt ein gleich starker, aber entgegen gerichteter Strom von den Produzenten zu den Einkommensbeziehern entgegen. • Dieser bringt zum Ausdruck, dass die Produzenten an die Einkommensbezieher Löhne und Gehälter, so genannte Faktoreinkommen, zahlen. Mit dem zweiten Strom entsteht ein Kreislauf.

  21. Die Faktoreinkommen beinhalten die so genannten Erwerbs- und Vermögenseinkommen. • Die Erwerbseinkommen sind die Arbeitnehmerentgelte und die Selbständigeneinkommen. • Zu den Vermögenseinkommen gehören Zinsen und Mietzahlungen sowie die verteilten Gewinne in Form von Dividendenausschüttungen oder Gewinnentnahmen. • Wir hatten jedoch unterstellt, dass kein Vermögen angesammelt wurde. Daher besteht das Einkommen zunächst nur aus Erwerbseinkommen und wird hier als „Lohn“ bezeichnet.

  22. Vorleist. 300 700 Faktor-einkommen 700 Konsumgüter Einkommenskonto Produktionskonto Konsumaus-gaben 700 Wertschöpfung – Löhne 700 300 Vorleist. Darstellung in Kontenform

  23. Unsere vereinfachende Annahme, private Haushalte würden nicht produzieren, soll nun aufgegeben werden. • Der Begriff „privater Haushalt“ wird gemäß einer Abgrenzung für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union durch das europäische System volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (abgekürzt: ESVG; verbindlich für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ab April 1999 verbindlich) vorgenommen. • Zum Produktionswert der von privaten Haushalten erzeugten Güter gehören einerseits Dienstleistungen, die Hausangestellte, Reinigungspersonal, butler u. ä. Erwerbstätige gegen Entgelt produzieren und an andere private Haushalte verkaufen.

  24. Alle Unternehmungen gehören zum Sektor „private Haushalte“, sofern sie keine (quasi-) Kapitalgesellschaften sind (Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Genossenschaften, offene Handelsgesellschaften, Kommanditgesellschaften). • D.h. alle Personengesellschaften ohne eigene Rechtspersönlichkeit zählen zu den privaten Haushalten (z.B. selbständige Landwirte, Einzelunternehmer im produzierenden Gewerbe, Handwerker, Händler, Gastwirte). • Die Produktion dieser Personengesellschaften o.e.R. wird auf einem Produktionskonto der privaten Haushalte verbucht.

  25. Private Haushalte Unternehmen Produktionskonto Produktionskonto Wertschöpfung • Löhne 270 100 Dienstlst.an Haushalte 170 Konsumgüter Vorleist. 300 300 Vorleist. Wertschöpfung • Löhne 550 550 Konsumgüter Einkommenskonto Einkommenskonto Konsumausgaben 720 Ausgaben für Dienstlst. 100 820 Faktor- einkommen Darstellung in Kontenform

  26. Nun soll die Annahme aufgegeben werden, dass private Haushalte und Unternehmen nicht sparen und nicht investieren. • Private Haushalte sparen dadurch, dass sie nur einen Teil ihres Faktoreinkommens für Konsum ausgeben. • Das hiermit angesammelte Vermögen stellen sie für die Produktion den Unternehmen (oder den zu den Haushalten zählenden Personengesellschaften) zur Verfügung. • Hierfür erhalten sie dann Vermögenseinkommen, wie z.B. Zinsen oder Dividenden.

  27. Die Unternehmen erzielen Gewinne. • Unternehmen sparen dadurch, dass sie diese Gewinne nicht vollständig als Dividenden an die private Haushalte abführen. • Die Ersparnis der Unternehmen entspricht somit den einbehaltenen Gewinnen. • Diese werden verbucht als ein Einkommen, welches sich die Unternehmen auf ihr Einkommenskonto zuweisen. • Aufgrund der durch Nutzung eingetretenen Wertminderung des Anlagevermögens müssen Unternehmen ferner Abschreibungen verbuchen.

  28. Auf der Seite der Produzenten wird unterstellt, dass diese nicht nur Konsumgüter, sondern auch Investitionsgüter, d.h. dauerhafte Produktionsmittel wie maschinelle Anlagen, produzieren. • Unter Konsum (C) verstehen wir nun sämtliche Ausgaben der Haushalte für (Verbrauchs-) Güter und Dienste mit Ausnahme von Häusern, welche als Investition gezählt werden. • Demgegenüber zählen Ausgaben der Haushalte für langlebige Konsumgüter (Auto, Fernseher, Waschmaschine …) zum Konsum. • Investitionen (I) sind Ausgaben für Kapitalausstattung, Vorräte und Bauten (Häuser), also für Güter, welche nicht unmittelbar verbraucht werden.

  29. Re- in- vest. 150 IbA 210 IL40 D 150 In 100 Ib 250 Bezüglich der Investitionen sind folgende Begriffe zu unterscheiden: Bruttoinvestition: Ib Nettoinvestition: In Lagerinvestition: IL Reinvestition ~ D (Brutto-) Anlage-investitition: IbA

  30. Ersparnis Darstellung in Kontenform Private Haushalte Unternehmen Produktionskonto Produktionskonto Investitions- güter Wertschöpfung – Löhne – Zinsen – einbeh. Gewinne Abschreibungen Einkommenskonto Einkommenskonto Konsumaus-gaben Ersparnis Faktoreinkommen – Löhne – Zinsen einbeh. Gewinne

  31. Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass zu manchen Posten eine Gegenposition fehlt. Hierfür ist ein Vermögensänderungskonto zu berücksichtigen. • Wir betrachten nun zur Vereinfachung nur gesamtwirtschaftliche Konten, vernachlässigen also die Unterscheidung in private Haushalte und Unternehmen. • Eine Darstellung kann entweder in Form eines Flussdiagramms oder in Kontenform erfolgen.

  32. Flussdiagramm einer einfachen Volkswirtschaft

  33. Die den Haushalten und Unternehmen zufließenden Einkommen in Höhe von 820 werden in Höhe von 720 für Konsumzwecke ausgegeben und der Rest in Höhe von 100 wird gespart. • Die Ersparnis fließt dem Vermögensänderungskonto zu. Damit wird ein Teil der Bruttoinvestition in Höhe von 250 finanziert. • Als Gedankenstütze kann man sich vorstellen, dass das Vermögensänderungskonto beim Produktionskonto Investitionsgüter in Höhe von 250 kauft und bezahlt. • Der nicht durch Ersparnisse finanzierte Teil der Bruttoinvestition in Höhe von 150 Einheiten wird durch Abschreibungen finanziert, genauer aus Abschreibungsgegenwerten.

  34. Vorleist. 300 Inv.güter 250 820 Faktor-einkommen 720 Konsumgüter 150 Abschr. Konsumaus-gaben 720 Abschr. 150 Ersparnis 100 Wertschöpfung – Löhne 680 – Zinsen 140 100 Ersparnis 250 Inv.güter 300 Vorleist. Gesamtwirtschaftliche Konten einer einfachen Volkswirtschaft Produktionskonto Einkommenskonto Vermögensänderungskonto

  35. Brutto- und Nettoinlandsprodukt Das Nettoinlandsprodukt kann auf verschiedene Arten berechnet werden: Yn=C+I (820) (Verwendungsseite) Yn=C+S (820) (Aufteilungsseite) Yn=F=L+Gv+Gu (820) (Verteilungsseite) Es gilt ferner: Bruttoinlandsprodukt = Yn+D = 970

  36. Zur Übung: VWL-Quiz http://www.wiwi.uni-passau.de/994.html Aufgaben 1 und 2

  37. c* s.f(k) s.y* Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau WS 2006/07 y, s.y II. Produktion und Wachstum f(k) y* (n+d)k k* k

  38. Pflichtlektüre: Gärtner, M. (2003), Macroeconomics, S. 221-250; 267-271. Mankiw, N. G. (2003), Macroeconomics. 5. Aufl. S. 180-204; 208-222.

  39. Der Lebensstandard, gemessen durch das realeBruttoinlandsprodukt pro Kopf, variiert stark zwischen Ländern. • Der Lebensstandard in den reichsten und in den ärmsten Ländern, gemessen durch das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, unterscheidet sich ca. um den Faktor 100.

  40. Quelle:

  41. Unter Produktivität versteht man die Menge an Gütern und Diensten, welche in einer Arbeitsstunde produziert werden. • Der Lebensstandard wird maßgeblich von der Produktivität der Arbeitskräfte bestimmt. • Die Produktivität wird maßgeblich durch die verschiedenen Produktionsfaktoren bestimmt.

  42. Unter Produktionsfaktoren versteht man insbesondere: • Physisches Kapital • Humankapital • Natürliche Ressourcen • Technischer Fortschritt • (neuere Forschungen betonen auch „Sozialkapital“. Hiermit kann z.B. das gegenseitig entgegengebrachte Vertrauen gemeint sein. Solche Faktoren werden stärker in den Kulturwissenschaften betont und hier vernachlässigt.)

  43. Kapital ist ein aus der vergangenen Produktion stammender Faktor, welcher in die gegenwärtige Produktion eingeht. • Physisches Kapital ist der Bestand an Maschinen und Bauten, welcher in die Produktion von Gütern und Diensten eingeht.

  44. Humankapital ist der ökonomische Begriff für das Wissen und die Fertigkeiten, welche Arbeiter durch Erziehung, Training und Erfahrung akquirieren und zur Produktionssteigerung einsetzen können. • Die Messung des Humankapitals ist schwierig. Näherungsweise werden hierfür die Ausgaben verwendet, welche getätigt werden, um den Arbeitskräften das Verständnis neuer Prozesse und Produkte zu vermitteln.

  45. Natürliche Ressourcen sind Produktionsfaktoren, welche von der Natur bereit gestellt werden. Beispiele hierfür sind Boden, Metalle oder Öl. Sie werden eingeteilt in • erneuerbare Ressourcen, wie z.B. Wälder oder Fischbestände, und • nicht erneuerbare Ressourcen, wie z.B. Kohle oder Mineralwasser. • Natürliche Ressourcen sind wichtig. Aber viele Länder mit wenig Ressourcen (Deutschland, Japan) können trotzdem einen hohen Lebensstandard erzielen. Rohstoffbesitzer wie Gabun, Nigeria oder Venezuela sind hingegen teilweise ärmer.

  46. Technischer Fortschritt ist das Verständnis innovativer Produktionstechnologien und Organisationsmethoden (Prozessinnovationen) sowie verbesserter oder neuartiger Produkte (Produktinnovationen). • Humankapital ist im Gegensatz zu technischem Fortschritt fest mit einer Arbeitskraft verbunden. Es kann nicht käuflich erworben und transferiert werden. • Während die Erfindung der Schreibmaschine technischer Fortschritt ist, ist das Erlernen der Zehn-Finger-Technik eine Form von Humankapital. • Für Humankapital müssen Ausgaben getätigt werden, um den Arbeitskräften das Verständnis neuer Prozesse und Produkte zu vermitteln.

  47. Die Produktionsfunktion • Ökonomen verwenden oft eine Produktionsfunktion, um das Verhältnis zwischen der Menge an Einsatzfaktoren und der erzielten Produktionshöhe auszudrücken. • Y=AF(L, K, H, N) • Hierbei indiziert Y die Produktion, A die Produktionstechnologie, L die Anzahl an Arbeitskräften, K die Menge an physischem Kapital, H die Menge an Humankapital, N die Menge an natürlichen Ressourcen und F() eine Funktion, welche diese Faktoren kombiniert.

  48. Eine Produktionsfunktion hat „konstante Skalenerträge“, wenn für jede positive Zahl x gilt: • xY=AF(xL, xK, xH, xN) • Dies bedeutet, dass z.B. eine Verdoppelung aller Einsatzfaktoren zu einer Verdoppelung der Produktion führt. • Konstante Skalenerträge erscheinen plausibel: Wenn zu einer existierenden Betriebsstätte eine zweite, identische an einem anderen Ort und unter sonst gleichen Bedingungen erstellt wird, sollte diese die gleiche Produktion hervorbringen können.

  49. Produktionsfunktionen mit konstanten Skalenerträgen haben eine interessante Implikation. • Ersetzen wir x durch 1/L, dann folgt: • Y/L=AF(1, K/L, H/L, N/L) • Hierbei ist nun Y/L die Produktion pro Arbeitskraft, K/L der Kapitaleinsatz je Arbeitskraft, H/L das Humankapital je Arbeitskraft und N/L die natürlichen Ressourcen je Arbeitskraft. • Die Produktivität (Y/L) wird also von den diversen Pro-Kopf-Einsatzfaktoren sowie dem Stand der Technologie (A) bestimmt.

  50. Die Frage der Konvergenz • Sind Länder mit niedrigem Einkommen durch höhere Wachstumsraten gekennzeichnet? • Falls dies so wäre, würden Einkommensunterschiede im Zeitverlauf abgebaut. Dies wird als catch-up-Effekt bezeichnet. • Ein solcher catch-up-Effekt würde sich einstellen, wenn „sinkende Grenzerträge“ vorliegen. • Werden Einsatzfaktoren nämlich mit steigendem Einsatz tendenziell unproduktiver, so hätten Länder mit geringer Ausstattung eine höhere Grenzproduktivität und damit einen Produktionsvorteil gegenüber reicheren Ländern.

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