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Grenzziehungen in Beratung und Therapie Ethnizität und Geschlecht

Grenzziehungen in Beratung und Therapie Ethnizität und Geschlecht. Prof. Dr. Birgit Rommelspacher Innsbruck 16.11.2012. Strukturelle Grenzziehungen. Wem wird geholfen? Wer ist behandlungswert, behandlungswürdig, behandlungsfähig = selektives Helfen

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Grenzziehungen in Beratung und Therapie Ethnizität und Geschlecht

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Presentation Transcript

  1. Grenzziehungen in Beratung und Therapie Ethnizität und Geschlecht Prof. Dr. Birgit Rommelspacher Innsbruck 16.11.2012

  2. Strukturelle Grenzziehungen • Wem wird geholfen? Wer ist behandlungswert, behandlungswürdig, behandlungsfähig = selektives Helfen • Barrieren: Sprache, Erreichbarkeit, Bezahlung, christliche Trägerschaft (Gaitanides) • = ungleiche Chancen • = ungleiche Qualität

  3. Symbolische Grenzziehungen • Das Un/Sagbare in Beratung und Therapie: • Beispiel sexuelle Ausbeutung (Missbrauch) • Beispiel Rassismus • Grenzen der Empathie? - Grenzen der Erfahrung: Mann – Frau - Grenzen der Verstehensbereitschaft / des Interesses, der Weltdeutung

  4. Grenzziehungen von Seiten der AdressatInnen • Misstrauen gegenüber den Institutionen der Mehrheitsgesellschaft • Kulturelle Vorbehalte gegenüber mittelschicht-orientierter Beratung (verbal orientiert, selbstreflexiv, individualistisch) • Kulturelle Übertragungen: coping-Strategie oder funktionale Paranoia (Comas-Diaz) • Grenzen= Kampf um Anerkennung

  5. Spielen mit den Grenzen: doingandundoingdifferences • Beispiel „vestimentäres Mixing“ = Provokation - Gegen Entweder-Oder - Gegen Festschreibungen, kulturelle Verortungen im Fluss • Selbstaneignung = Grenzen sind aushandelbar, ein relationales Gebilde

  6. Grenzen aushandeln • Teilen von Macht = die Spielregeln gemeinsam bestimmen Beispiel Wildwasser: ethnische Quotierung • Institutionelle Ebene: Quotierung, Hierarchiestrukturen • Symbolische Ebene: unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen und Perspektiven anerkennen • Individuelle Ebene: sich mit seinen jeweiligen Qualifikationen zur Disposition stellen lassen

  7. Interkulturelle Kompetenz – eine spezifische Qualifikation? • Professionalität: Empathie, Perspektivwechsel, Neugier, Offenheit, Ambivalenzen aushalten können Kritische Selbstreflexion: eigene Standort Fehlerfreudigkeit; Kompetenzlosigkeitskompetenz (Mecheril) • Erfahrungen: Migration (Familie); als Belastung und als Ressource Minderheitenstatus in Deutschland Rassismus • Relevanzstrukturen Beispiel Differenz: Andere Sitten; andere Lebensbedingungen

  8. Resümee: Doing and undoing difference • Kritische Selbstpositionierung; Kontextualisierung • Gleichzeitigkeit von Gleichheit und Differenz wechselnde Überschneidungen • Bereitschaft zum Perspektivwechsel und zum Teilen von Macht

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