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Klausur 1d3

Klausur 1d3. Deutsch / 5.12.2013 / grn. Dialoganalyse. Friedrich Schiller, Maria Stuart, 3. Aufzug, 4. Auftritt. Elisabeth . kalt und streng. Was habt Ihr mir zu sagen, Lady Stuart? Ihr habt mich sprechen wollen. Ich vergesse Die Königin, die schwer beleidigte,

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Presentation Transcript


  1. Klausur 1d3 Deutsch / 5.12.2013 / grn

  2. Dialoganalyse • Friedrich Schiller, Maria Stuart, 3. Aufzug, 4. Auftritt

  3. Elisabeth. • kalt und streng. • Was habt Ihr mir zu sagen, Lady Stuart? • Ihr habt mich sprechen wollen. Ich vergesse • Die Königin, die schwer beleidigte, • Die fromme Pflicht der Schwester zu erfüllen, • Und meines Anblicks Trost gewähr ich Euch. • Dem Trieb der Großmut folg ich, setze mich • Gerechtem Tadel aus, dass ich so weit • Heruntersteige - denn Ihr wisst, • Dass Ihr mich habt ermorden lassen wollen.

  4. Elisabeth. • kalt und streng. • Was habt Ihr mir zu sagen, Lady Stuart? • Ihr habt mich sprechen wollen. Ich vergesse • Die Königin, die schwer beleidigte, • Die fromme Pflicht der Schwester zu erfüllen, • Und meines Anblicks Trost gewähr ich Euch. • Dem Trieb der Großmut folg ich, setze mich • Gerechtem Tadel aus, dass ich so weit • Heruntersteige - denn Ihr wisst, • Dass Ihr mich habt ermorden lassen wollen. Das Rollen-Vergessen rückt die Rolle der Machthaberin um so mehr in den Vordergrund; Bezug zum „Königsheil“

  5. Maria. • Womit soll ich den Anfang machen, wie • Die Worte klüglich stellen, dass sie Euch • Das Herz ergreifen, aber nicht verletzen! • O Gott, gib meiner Rede Kraft und nimm • Ihr jeden Stachel, der verwunden könnte! • Kann ich doch für mich selbst nicht sprechen, ohne Euch • Schwer zu verklagen, und das will ich nicht. • - Ihr habt an mir gehandelt, wie nicht recht ist, • Denn ich bin eine Königin wie Ihr, • Und Ihr habt als Gefangne mich gehalten; • Ich kam zu Euch als eine Bittende, • Und Ihr, des Gastrechts heilige Gesetze, • Der Völker heilig Recht in mir verhöhnend, • Schlosst mich in Kerkermauern ein, die Freunde, • Die Diener werden grausam mir entrissen, • Unwürd'gem Mangel werd ich preisgegeben, • Man stellt mich vor ein schimpfliches Gericht - • Nichts mehr davon! Ein ewiges Vergessen • Bedecke, was ich Grausames erlitt.

  6. Maria. • Womit soll ich den Anfang machen, wie • Die Worte klüglich stellen, dass sie Euch • Das Herz ergreifen, aber nicht verletzen! • O Gott, gib meiner Rede Kraft und nimm • Ihr jeden Stachel, der verwunden könnte! • Kann ich doch für mich selbst nicht sprechen, ohne Euch • Schwer zu verklagen, und das will ich nicht. • - Ihr habt an mir gehandelt, wie nicht recht ist, • Denn ich bin eine Königin wie Ihr, • Und Ihr habt als Gefangne mich gehalten; • Ich kam zu Euch als eine Bittende, • Und Ihr, des Gastrechts heilige Gesetze, • Der Völker heilig Recht in mir verhöhnend, • Schlosst mich in Kerkermauern ein, die Freunde, • Die Diener werden grausam mir entrissen, • Unwürd'gem Mangel werd ich preisgegeben, • Man stellt mich vor ein schimpfliches Gericht - • Nichts mehr davon! Ein ewiges Vergessen • Bedecke, was ich Grausames erlitt. Unrechtsklage nur, um Elisabeth den Schritt zu beider Entschuldigung vorzubereiten

  7. - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  8. - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung. Übergang zur privaten Ebene – womit Maria nun von ihrer Schuld reden kann, allerdings einer „privaten“ Schuld

  9. Elisabeth. • Mein guter Stern bewahrte mich davor, • Die Natter an den Busen mir zu legen. • - Nicht die Geschicke, Euer schwarzes Herz • Klagt an, die wilde Ehrsucht Eures Hauses. • Nichts Feindliches war zwischen uns geschehn, • Da kündigte mir Euer Ohm3, der stolze, • Herrschwüt'ge Priester, der die freche Hand • Nach allen Kronen streckt, die Fehde an, • Betörte Euch, mein Wappen anzunehmen, • Euch meine Königstitel zuzueignen, • Auf Tod und Leben in den Kampf mit mir • Zu gehn - Wen rief er gegen mich nicht auf? • Der Priester Zungen und der Völker Schwert, • Des frommen Wahnsinns fürchterliche Waffen; • Hier selbst, im Friedenssitze meines Reiches • Blies er mir der Empörung Flammen an - • Doch Gott ist mit mir, und der stolze Priester • Behält das Feld nicht - Meinem Haupte war • Der Streich gedrohet, und das Eure fällt!

  10. Elisabeth. • Mein guter Stern bewahrte mich davor, • Die Natter an den Busen mir zu legen. • - Nicht die Geschicke, Euer schwarzes Herz • Klagt an, die wilde Ehrsucht Eures Hauses. • Nichts Feindliches war zwischen uns geschehn, • Da kündigte mir Euer Ohm3, der stolze, • Herrschwüt'ge Priester, der die freche Hand • Nach allen Kronen streckt, die Fehde an, • Betörte Euch, mein Wappen anzunehmen, • Euch meine Königstitel zuzueignen, • Auf Tod und Leben in den Kampf mit mir • Zu gehn - Wen rief er gegen mich nicht auf? • Der Priester Zungen und der Völker Schwert, • Des frommen Wahnsinns fürchterliche Waffen; • Hier selbst, im Friedenssitze meines Reiches • Blies er mir der Empörung Flammen an - • Doch Gott ist mit mir, und der stolze Priester • Behält das Feld nicht - Meinem Haupte war • Der Streich gedrohet, und das Eure fällt! Correctio durch Elisabeth: nicht Schicksal, sondern Marias Charakter („schwarzes Herz“) – und zwingt Maria damit wieder auf die öffentliche Ebene zurück

  11. Maria. • Regiert in Frieden! • Jedwedem Anspruch auf dies Reich entsag ich. • Ach, meines Geistes Schwingen sind gelähmt, • Nicht Größe lockt mich mehr - Ihr habt's erreicht, • Ich bin nur noch der Schatten der Maria. • Gebrochen ist in langer Kerkerschmach • Der edle Mut - Ihr habt das Äußerste an mir • Getan, habt mich zerstört in meiner Blüte! • …

  12. … - Jetzt macht ein Ende, Schwester. Sprecht es aus, • Das Wort, um dessentwillen Ihr gekommen, • Denn nimmer will ich glauben, dass Ihr kamt, • Um Euer Opfer grausam zu verhöhnen. • Sprecht dieses Wort aus. Sagt mir: „Ihr seid frei, • Maria! Meine Macht habt Ihr gefühlt, • Jetzt lernet meinen Edelmut verehren.“ • Sagt's, und ich will mein Leben, meine Freiheit • Als ein Geschenk aus Eurer Hand empfangen. • - Ein Wort macht alles ungeschehn. Ich warte • Darauf. O lasst mich's nicht zu lang erharren! • Weh Euch, wenn Ihr mit diesem Wort nicht endet! • Denn wenn Ihr jetzt nicht segenbringend, herrlich, • Wie eine Gottheit von mir scheidet - Schwester! • Nicht um dies ganze reiche Eiland4, nicht • Um alle Länder, die das Meer umfasst, • Möcht' ich vor Euch so stehn, wie Ihr vor mir!

  13. … - Jetzt macht ein Ende, Schwester. Sprecht es aus, • Das Wort, um dessentwillen Ihr gekommen, • Denn nimmer will ich glauben, dass Ihr kamt, • Um Euer Opfer grausam zu verhöhnen. • Sprecht dieses Wort aus. Sagt mir: „Ihr seid frei, • Maria! Meine Macht habt Ihr gefühlt, • Jetzt lernet meinen Edelmut verehren.“ • Sagt's, und ich will mein Leben, meine Freiheit • Als ein Geschenk aus Eurer Hand empfangen. • - Ein Wort macht alles ungeschehn. Ich warte • Darauf. O lasst mich's nicht zu lang erharren! • Weh Euch, wenn Ihr mit diesem Wort nicht endet! • Denn wenn Ihr jetzt nicht segenbringend, herrlich, • Wie eine Gottheit von mir scheidet - Schwester! • Nicht um dies ganze reiche Eiland4, nicht • Um alle Länder, die das Meer umfasst, • Möcht' ich vor Euch so stehn, wie Ihr vor mir! Maria bleibt zwar auf der öffentlichen Ebene, ihr Charakter (ungeduldig, herrisch) aber lässt sie nicht abwarten

  14. Elisabeth. • Bekennt Ihr endlich Euch für überwunden? • Ist's aus mit Euren Ränken? Ist kein Mörder • Mehr unterwegs? Will kein Abenteurer • Für Euch die traur'ge Ritterschaft mehr wagen? • - Ja, es ist aus, Lady Maria. Ihr verführt • Mir keinen mehr. Die Welt hat andre Sorgen. • Es lüstet keinen Euer - vierter Mann • Zu werden, denn Ihr tötet Eure Freier, • Wie Eure Männer!

  15. Elisabeth. • Bekennt Ihr endlich Euch für überwunden? • Ist's aus mit Euren Ränken? Ist kein Mörder • Mehr unterwegs? Will kein Abenteurer • Für Euch die traur'ge Ritterschaft mehr wagen? • - Ja, es ist aus, Lady Maria. Ihr verführt • Mir keinen mehr. Die Welt hat andre Sorgen. • Es lüstet keinen Euer - vierter Mann • Zu werden, denn Ihr tötet Eure Freier, • Wie Eure Männer! Nach der ersten Entgleisung Marias kann Elisabeth gefahrlos auf die private Ebene wechseln und Maria provozieren

  16. Maria. • auffahrend. Schwester! Schwester! • O Gott! Gott! Gib mir Mäßigung! • Elisabeth. • sieht sie lange mit einem Blick stolzer • Verachtung an. • Das also sind die Reizungen, Lord Leicester, • Die ungestraft kein Mann erblickt, daneben • Kein andres Weib sich wagen darf zu stellen! • Fürwahr! Der Ruhm war wohlfeil zu erlangen: • Es kostet nichts, die allgemeine Schönheit • Zu sein, als die gemeine sein für alle!

  17. Maria. • auffahrend. Schwester! Schwester! • O Gott! Gott! Gib mir Mäßigung! • Elisabeth. • sieht sie lange mit einem Blick stolzer • Verachtung an. • Das also sind die Reizungen, Lord Leicester, • Die ungestraft kein Mann erblickt, daneben • Kein andres Weib sich wagen darf zu stellen! • Fürwahr! Der Ruhm war wohlfeil zu erlangen: • Es kostet nichts, die allgemeine Schönheit • Zu sein, als die gemeine sein für alle! Elisabeth kennt die Schwäche Marias und steigert die Provokation

  18. Maria. • Das ist zuviel! • […] • … Ich habe • Ertragen, was ein Mensch ertragen kann. • Fahr hin, lammherzige Gelassenheit, • Zum Himmel fliehe, leidende Geduld, • Spreng endlich deine Bande, tritt hervor • Aus deiner Höhle, langverhaltner Groll - • Und du, der dem gereizten Basilisk • Den Mordblick gab, leg auf die Zunge mir • Den gift'gen Pfeil – • Der Thron von England ist durch einen Bastard • Entweiht, der Briten edelherzig Volk • Durch eine list'ge Gauklerin betrogen. • - Regierte Recht, so läget Ihr vor mir • Im Staube jetzt, denn ich bin Euer König. • Elisabeth geht schnell ab, die Lords folgen ihr in der • höchsten Bestürzung.

  19. Maria. • Das ist zuviel! • […] • … Ich habe • Ertragen, was ein Mensch ertragen kann. • Fahr hin, lammherzige Gelassenheit, • Zum Himmel fliehe, leidende Geduld, • Spreng endlich deine Bande, tritt hervor • Aus deiner Höhle, langverhaltner Groll - • Und du, der dem gereizten Basilisk • Den Mordblick gab, leg auf die Zunge mir • Den gift'gen Pfeil – • Der Thron von England ist durch einen Bastard • Entweiht, der Briten edelherzig Volk • Durch eine list'ge Gauklerin betrogen. • - Regierte Recht, so läget Ihr vor mir • Im Staube jetzt, denn ich bin Euer König. • Elisabeth geht schnell ab, die Lords folgen ihr in der • höchsten Bestürzung. Beide Königinnen verletzen sich – paradoxer Weise – auf der jeweils anderen „Haus“-Ebene (Privatheit/Öffentlichkeit)

  20. Resümee

  21. Resümee • Nicht zwei Schwestern stehen sich hier gegenüber, sondern zwei streitlustige, arrogante und neidische Rivalinnen.

  22. Resümee • Nicht zwei Schwestern stehen sich hier gegenüber, sondern zwei streitlustige, arrogante und neidische Rivalinnen. • Goethe: „Mich soll nur wundern, was das Publikum sagen wird, wenn die beiden Huren zusammenkommen und sich ihre Aventuren vorwerfen.“

  23. Klausur

  24. Klausur • Hinführung

  25. Klausur • Hinführung • Inhalt und Einbettung ins gesamte Drama

  26. Klausur • Hinführung • Inhalt und Einbettung ins gesamte Drama • Deutungshypothese (weist voraus auf die Interpretation und begründet oft den Textzugriff)

  27. Klausur • Hinführung • Inhalt und Einbettung ins gesamte Drama • Deutungshypothese (weist voraus auf die Interpretation und begründet oft den Textzugriff) • Textzugriff erläutern und begründen

  28. Klausur • Hinführung • Inhalt und Einbettung ins gesamte Drama • Deutungshypothese (weist voraus auf die Interpretation und begründet oft den Textzugriff) • Textzugriff erläutern und begründen • Beispiel: Die Figurenkonstellation ist deshalb für eine Erschließung fruchtbringend, weil die Differenzen der beiden Figuren Grundlage für die dramatische Entwicklung/Zuspitzung sind.“

  29. Klausur • Hinführung • Inhalt und Einbettung ins gesamte Drama • Deutungshypothese (weist voraus auf die Interpretation und begründet oft den Textzugriff) • Textzugriff erläutern und begründen • Texterschließung: Die Dialogentfaltung darf bei keinem der Textzugriffe zu kurz kommen.

  30. Klausur • Hinführung • Inhalt und Einbettung ins gesamte Drama • Deutungshypothese (weist voraus auf die Interpretation und begründet oft den Textzugriff) • Textzugriff erläutern und begründen • Texterschließung: Die Dialogentfaltung darf bei keinem der Textzugriffe zu kurz kommen. • Dabei sind Belege essentiell: Zitate belegen, was so nicht im Text steht, aber als Erschließungsergebnis behauptet wird. Die Behauptung geht zwingend über das Zitat hinaus wie umgekehrt das Zitat die These belegt.

  31. Häufige Fehler

  32. Häufige Fehler • Textzusammenhang nicht herausgearbeitet, erkennbar an: „Doch dann …“, „trotz alledem …“

  33. Häufige Fehler • Textzusammenhang nicht herausgearbeitet, erkennbar an: „Doch dann …“, „trotz alledem …“ • Zusammenhang/Struktur wird nicht auf die Redestrategien der Figuren zurückgebunden

  34. Häufige Fehler • Textzusammenhang nicht herausgearbeitet, erkennbar an: „Doch dann …“, „trotz alledem …“ • Zusammenhang/Struktur wird nicht auf die Redestrategien der Figuren zurückgebunden • Zitate haben keine Belegfunktion, sondern ersetzen eigene Formulierungen bei der Inhaltswiedergabe

  35. Häufige Fehler • Textzusammenhang nicht herausgearbeitet, erkennbar an: „Doch dann …“, „trotz alledem …“ • Zusammenhang/Struktur wird nicht auf die Redestrategien der Figuren zurückgebunden • Zitate haben keine Belegfunktion, sondern ersetzen eigene Formulierungen bei der Inhaltswiedergabe • Textinterpretation: stellt das Werk in seine Zeit und formuliert Gedanken zur Schreibintention des Autors (einzig beim 3. Textzugriff ist die Interpretationshypothese Ausgangspunkt, nicht Resultat der Erschließung)

  36. Wie belege ich richtig? • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  37. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“? • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  38. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“?Maria bietet eine Schuld-Institution an, die sowohl in ihnen wie auch außerhalb ihrer Personen angesiedelt ist und damit beide Königinnen zu entschuldigen in der Lage ist. • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  39. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“?Maria bietet eine Schuld-Institution an, die sowohl in ihnen wie auch außerhalb ihrer Personen angesiedelt ist und damit beide Königinnen zu entschuldigen in der Lage ist. • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  40. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“?Maria bietet eine Schuld-Institution an, die sowohl in ihnen wie auch außerhalb ihrer Personen angesiedelt ist und damit beide Königinnen zu entschuldigen in der Lage ist. Völlig frei von Schuld seien beide, weil eben jene Kraft sie in ihrer Jugend besetzt habe, in einem Alter, in dem sie sich noch nicht wehren konnten. … • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  41. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“?… Da nun der ‚böse Geist‘ benannt und damit gebannt und ihn unterstützende Menschen nicht zugegen seien, … • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  42. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“?… Da nun der ‚böse Geist‘ benannt und damit gebannt und ihn unterstützende Menschen nicht zugegen seien, könnten beide sich jetzt als Menschen ohne jede Rollenzwänge begegnen. • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  43. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“?… Da nun der ‚böse Geist‘ benannt und damit gebannt und ihn unterstützende Menschen nicht zugegen seien, könnten beide sich jetzt als Menschen ohne jede Rollenzwänge begegnen. • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

  44. Wie belege ich richtig? • Was ist Behauptung, was benötigt einen „Beweis“?… Da nun über der ‚böse Geist‘ benannt und damit gebannt und ihn unterstützende Menschen nicht zugegen seien, könnte beide sich jetzt als Menschen ohne jede Rollenzwänge begegnen. • Marias Strategie ist offensichtlich. Sie wechselt von der Logos- zur Pathosstrategie – sie geht in einen schmeichelnden Ton über –, um … • - Seht! Ich will alles eine Schickung1 nennen: • Ihr seid nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, • Ein böser Geist stieg aus dem Abgrund auf, • Den Hass in unsern Herzen zu entzünden, • Der unsre zarte Jugend schon entzweit. • Er wuchs mit uns, und böse Menschen fachten • Der unglücksel'gen Flamme Atem zu. • Wahnsinn'ge Eiferer bewaffneten • Mit Schwert und Dolch die unberufne Hand - • Das ist das Fluchgeschick der Könige, • Dass sie, enzweit, die Welt in Hass zerreißend • Und jeder Zwietracht Furien2 entfesseln. • - Jetzt ist kein fremder Mund mehr zwischen uns, • nähert sich ihr zutraulich und mit schmeichelndem • Ton. • Wir stehn einander selbst nun gegenüber. • Jetzt, Schwester, redet! Nennt mir meine Schuld, • Ich will Euch völliges Genügen leisten. • Ach, dass Ihr damals mir Gehör geschenkt, • Als ich so dringend Euer Auge suchte! • Es wäre nie so weit gekommen, nicht • An diesem traur'gen Ort geschähe jetzt • Die unglückselig traurige Begegnung.

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