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WP Prof. Dr. Wienand Schruff KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, Berlin

Die Wirtschaftsprüfung auf dem Prüfstand - nach Enron, WorldCom und anderen -. WP Prof. Dr. Wienand Schruff KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, Berlin Finanz- und Steuerausschuss, IHK Osnabrück, 11. Dezember 2002. Agenda. Die großen Skandalfälle – einige Fakten

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Presentation Transcript


  1. Die Wirtschaftsprüfung auf dem Prüfstand - nach Enron, WorldCom und anderen - WP Prof. Dr. Wienand Schruff KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, Berlin Finanz- und Steuerausschuss, IHK Osnabrück, 11. Dezember 2002

  2. Agenda • Die großen Skandalfälle – einige Fakten • Wie konnte es dazu kommen? • Was ist zu tun? • 3.1 Verbesserung der Rechnungslegungsvorschriften • 3.2 Verbesserung der Corporate Governance • 3.3 Verbesserung der Durchsetzung von Rechnungslegungsvorschriften • 3.4 Verbesserung der Glaubwürdigkeit des Abschlussprüfers • Ausblick

  3. Die großen Skandalfälle – einige Fakten (1) Enron • einst 7.größtes Unternehmen in USA • Börsenkapitalisierung 60 Mrd. USD • 21.000 Mitarbeiter • Ausgewiesener Umsatz 2000 > 100 Mrd. USD • Ausgewiesenes Ergebnis 2000 > 1,27 Mrd. USD • Oktober/November 2001 • „accounting errors“ für 1997-2000 • Eigenkapitalkorrektur – 754 Mio. USD • Ergebniskorrektur – 600 Mio. USD • Schuldenkorrektur + 628 Mio. USD • 2. Dezember 2001: Insolvenz

  4. Die großen Skandalfälle – einige Fakten (2) • Enron • Vorwürfe: • Transaktionen mit SPE in der Rechtsform einer Partnership • CFO als Partner • Behandlung wie fremde Dritte

  5. Die großen Skandalfälle – einige Fakten (3) • WorldCom • einst größter Netzanbieter • Börsenwert 1999: 120 Mrd. USD • 60.000 Mitarbeiter • Umsatz 2001: 36 Mrd. USD

  6. Die großen Skandalfälle – einige Fakten (4) • WorldCom • Ende Juni 2002: • Falschbuchungen 3,85 Mrd. USD im Jahresabschluss 2001 und 1. Quartal 2002 • Ende Juli 2002: • Weitere 3,3 Mrd. USD, außerdem 50,6 Mrd. USD Abschreibungen auf Firmenwerte • 40 Mrd. USD Schulden • 23. Juli 2002: Insolvenzantrag • Vorwürfe: • Aufwendungen für Netzkosten als Investition aktiviert

  7. Die großen Skandalfälle – einige Fakten (5) • Comroad • Umsatzentwicklung: 1998 1999 2000 € 4,5 Mio. € 20 Mio. € 86 Mio. • 37 Mitarbeiter • am Neuen Markt seit 1999

  8. Die großen Skandalfälle – einige Fakten (6) Comroad • Mitte Februar 2002: • Mandatsniederlegung der KPMG, Verhaftung des Comroad-Chefs • Mitte April 2002: • Widerruf der Bestätigungsvermerke für 1998-2000 • Verurteilung des Comroad-Chefs im November 2002 • Vorwürfe: • Fingierte Umsätze mit nicht existierenden Firmen in Asien, bis zu 97%

  9. Wie konnte es dazu kommen? (1) 1. Motivationslage des Managements • Kursentwicklung schlägt auf Vermögen des Managements durch (Aktienbesitz, Stock Options) • Gier 2. Gelegenheit • US-GAAP-Vorschriften zu SPEs • mangelnde Überwachung durch Aufsichtsräte • zu geringe Skepsis der Prüfer • Fehlfunktion der Märkte (Rating Agenturen, Analysten)

  10. Wie konnte es dazu kommen? (2) 3. Druck • allgemeine Sättigung / Rückgang der Kursphantasie In den Skandalfällen haben jeweils mehrere Sicherungselemente versagt

  11. Was ist zu tun? (1) • Verbesserung der Rechnungslegungsvorschriften USA: • „cookbook“-approach und „form over substance“ führen zu „financial engineering“ (z.B. SPEs) • Angabevorschriften (Details) überzogen • Reform der US-GAAP • Konvergenz mit IAS / IFRS und US-GAAP Europa: • EU-Verordnung zur Anwendung von IAS / IFRS für börsennotierte AGs (Konzernabschluss) ab Gj. 2005 • Umsetzung in Deutschland ca. 1. Hj. 2003 • Ausübung von Mitgliedstaatenwahlrechten? Anmerkung: Erfassung von Stock Options als Aufwand bremst Gier, ist aber systematisch falsch

  12. Was ist zu tun? (2) 2. Verbesserung der Corporate Governance USA: • Qualität und Unabhängigkeit der Aufsichtsorgane (Audit Committee) • Stock Option-Pläne (Begrenzung, HV-Pflicht) • Verschärfung von Haftung und Strafen Deutschland: • Corporate-Governance-Codex • Reform des AktG und HGB in Vorbereitung (u.a.: Haftung der Vorstandsmitglieder gg. Aktionäre)

  13. Was ist zu tun? (3) 3. Verbesserung der Durchsetzung von Rechnungslegungsvorschriften (1) USA: SEC: • Neue Führungsmannschaft gesucht, • knappe Ressourcen, • Bürokratie, • Machtfülle (keine Gewaltenteilung!)

  14. Was ist zu tun? (4) 3. Verbesserung der Durchsetzung von Rechnungslegungsvorschriften (2) Deutschland: • Bisher keine Institution • Einrichtung wird allseits gefordert • Kontroverse um die Form: • staatliche Behörde • privatwirtschaftliches, unabhängiges Institut • BAFin mit erweiterten Sonderprüfungsrechten • Einbindung in Europa: CESR Principles

  15. Was ist zu tun? (5) 4. Verbesserung der Glaubwürdigkeit des Abschlussprüfers (1) USA: Sarbanes-Oxley Act vom 30. Juli 2002 • weitreichendes Verbot von Nicht-Prüfungsleistungen für Prüfungsmandanten • vorherige Genehmigung zulässiger Leistungen durch das Audit-Committee • Interne Rotation der verantwortlichen Partner (auch für wesentliche Tochterunternehmen) nach 5 Jahren • Einrichtung einer Berufsaufsicht für SEC-registrierte Abschlussprüfer

  16. Was ist zu tun? (6) 4. Verbesserung der Glaubwürdigkeit des Abschlussprüfers (2) Europa: EU-Recommendation on Auditor Independence vom 16. Mai 2002, Amtsblatt Nr. L 191 v. 19.7.2002 • Prinzipien, ergänzt durch konkrete Hinweise auf Gefährdungen und Sicherungen • Offenlegung der Honorare, aufgegliedert • Interne Rotation der verantwortlichen Partner nach 7 Jahren • Wechsel des Partners zum Mandanten (2 Jahre Karenzzeit)

  17. Was ist zu tun? (7) 4. Verbesserung der Glaubwürdigkeit des Abschlussprüfers (3) Deutschland: in Vorbereitung sind... • Umsetzung der EU-Recommendation • Änderung der Berufsaufsicht • Änderung der Haftungsregelungen • weitere Reflexe aus SOA?

  18. Ausblick • Wirtschaftsprüfer stellen sich den Herausforderungen: • Prüfungsstandards entsprechen internationalen Normen • erweiterte Aufgaben (Risikofrüherkennung, Berichtspflichten etc.) • Fokus auf Betrug durch Top-Management muss ausgeweitet werden • Sensibilität für Besorgnis der Befangenheit • Berufsaufsicht • im Interesse der wahrgenommenen Qualität • Aber: Der Bestätigungsvermerk ist keine Vollkaskoversicherung gegen Investitionsrisiken!

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