1 / 47

Angst, Essstörungen und Sucht im Kindes- und Jugendalter

Angst, Essstörungen und Sucht im Kindes- und Jugendalter. Pädagogische Hochschule Vorarlberg Dr. Christine De Col. Angststörungen. Definition Ängste des Kindes- und Jugendalters gelten dann als klinisch relevant, wenn: sie nicht altersgemäß, unrealistisch und übertrieben sind;

more
Download Presentation

Angst, Essstörungen und Sucht im Kindes- und Jugendalter

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Angst, Essstörungen und Sucht im Kindes- und Jugendalter Pädagogische Hochschule Vorarlberg Dr. Christine De Col

  2. Angststörungen • Definition Ängste des Kindes- und Jugendalters gelten dann als klinisch relevant, wenn: • sie nicht altersgemäß, unrealistisch und übertrieben sind; • über mindestens 4 Wochen (bzw. bei generalisierten Angststörungen über 6 Monate) anhalten; • Zu einer deutlichen Beeinträchtigung führen.

  3. Angststörungen • Klassifikation für Kinder und Jugendliche nach ICD 10:1. emotionale Störung mit Trennungsangst2. phobische Störung3. Störung mit sozialer Ängstlichkeit4. Generalisierte Angststörung

  4. Angststörungen • Klassifikation für Erwachsene nach ICD 101. phobische StörungenAgoraphobie soziale Phobie spezifische Phobie2. sonstige Angststörungen Panikstörung generalisierte Angststörung Angst und depressive Störung gemischt sonstige gemischte Angststörungen

  5. Angststörung • Epidemiologiehäufigste Störung im Kindes- und JugendalterLebenszeitprävalenz 10,4%„Stille Störung“ --> kaum BehandlungsangeboteMedian des Auftretens im 11 Lj.häufige Entwicklung von Komorbidität

  6. Angststörungen • Ätiologie1. Elterliche Psychopathologie2. Temperament des Kindes3. biologische Risikofaktoren

  7. Angststörungen • PhobienUnangemessene, anhaltende und starke Angstreaktion gegenüber bestimmten Objekten, Situationen oder Tieren, von denen keine reale Gefahr ausgeht

  8. Angststörungen • Generalisierte Angststörung bei KindernÜbermäßig starke oder unbegründete und nicht kontrollierbare Sorge über verschiedene Situationen und Lebensbereiche: Sorgen über Kleinigkeiten wie Unpünktlichkeit, Sorge darüber, sich nicht richtig verhalten zu haben, gut genug in der Schule oder im Sport zu sein oder genug Freunde zu haben.

  9. Angststörungen • Emotionale Störung mit TrennungsangstÜbermäßige oder unrealistische Angst in Erwartung der oder unmittelbar bei einer Trennung von den Eltern oder anderen engen Bezugspersonen.Beginn: vor dem 6. Lj.

  10. Angststörungen • Störung mit sozialer ÄngstlichkeitAnhaltende Angst in sozialen Situationen mit fremden Erwachsenen oder Gleichaltrigen.Große Befangenheit, Verlegenheit oder auch übertriebene Sorge über die Angemessenheit des eigenen Verhaltens gegenüber fremden Personen.

  11. Angststörungen • Pankikattacken (episodisch paroxysmale Angst)plötzlich auftretende Angstzustände die sich nicht auf bestimmte Situationen oder Umstände beschränken.

  12. Angststörungen • Panikattacken: körperliche SymptomeHerzklopfenSchweißausbrücheAtemnotSchwindelBrustschmerzenEntfremdungsgefühleAngst zu sterben, die Kontrolle zu verlieren oder wahnsinnig zu werden

  13. Angststörungen • Generalisierte Angststörungen beim Erwachsenengeneralisierte und anhaltende Angst, die nicht auf bestimmte Situationen beschränkt ist.Körperliche Phänomene:chronische NervositätZittern oder MuskelverspannungenBenommenheitSchwindel etc.

  14. Angststörungen • Behandlung • Verhaltenstherapeutische Behandlungmit und ohne Elterntraining • Psychodynamische Therapie • Pharmakologische Behandlung

  15. Angststörungen • Verhaltenstherapeutische TechnikenPsychoedukationSoziales KompetenztrainingEntspannungstechnikenReizkonfrontationsverfahrenKognitive Interventionen

  16. Angststörungen • Psychodynamische ÜberlegungenAngst im Sinne von „Signalangst“Phobien als Verschiebung der angstmachenden Situation („Der kleine Hans“)Vermeidungsverhalten und Kontrolle

  17. Essstörungen • DefinitionZu den Essstörungen zählen zwei Syndrome: Anorexia nervosa und Bulimia nervosa

  18. Essstörungen • Anorexia nervosaDie Erkrankung ist durch absichtlich selbst herbeigeführten bzw. aufrechterhaltenen Gewichtsverlust charakterisiert.Daraus resultiert eine Unterernährung unterschiedlichen Schweregrades, die zu endokrinen und metabolischen Veränderungen führt.

  19. Essstörungen • Bulimia nervosaDie Erkrankung ist durch wiederholte Anfälle von Heißhunger und eine übertriebene Beschäftigung mit der Kontrolle des Körpergewichts charakterisiert.Dies veranlasst die Patienten, mit extremen Maßnahmen den dickmachenden Effekt der zugeführten Nahrung zu mildern.

  20. Essstörungen • KlassifikationAnorexia nervosaBulimia nervosaatypische Essstörungen(Binge-Eating-Störung)

  21. Essstörungen • EpidemiologieAnorexia nervosa: 0,3-1 %Bulimia nervosa: 1-4 %Atypische Essstörungen: 10-15 %weibliches GeschlechtAdoleszenz und frühes ErwachsenenalterAltersgipfel zwischen 15. und 19. Lj.westliche Kultur

  22. Essstörungen • Ätiologiemultifaktorielle Genese:genetische Faktorensoziokulturelle Faktorenfamiliäre Ursachen

  23. Essstörungen • Symptomatik der Anorexia nervosaEinschränkung der Nahrungszufuhrgravierender Gewichtsverlust (BMI <17,5)körperliche Hyperaktivitätständige Beschäftigung mit Gewicht, Kalorien und Figur

  24. Essstörungen • Körperliche Veränderungen bei ANTrockene schuppige EpiermisLanugobehaarungAkrozyanose, Cutis marmorataHaarausfallBlutbildveränderungenVeränderungen im LipidstoffwechselErniedrigung von Gesamteiweiß und Albumin

  25. Essstörungen • Körperliche Veränderungen bei ANErhöhung von Tansaminasen, Amylase…Hormonstörungen (Hypophysen-NNR-Achse, Schilddrüsen-Achse, Gonaden-Achse)Minderwuchs, späte PubertätsentwicklungCT-Verändrungen: Pseudoathrophia cerebriEKG-Veränderungen: Bradykardie, Hypotonie

  26. Essstörungen • Symptomatik der Bulimia nervosaÄhnliche Fixierung auf Figur und Gewicht wie bei Anorexia, aber Heißhungerattacken mit nachfolgenden gewichtsreduzierenden Maßnahmen (z. B. Erbrechen, Laxantienabusus, exzessiver Sport,…). Komorbide depressive, Angst- und Zwangssymptome.

  27. Essstörungen • Körperliche Veränderungen bei BNHaarausfallSpeicheldrüsenschwellungAusgeprägte KariesSchwielen an den FingernBlutbildveränderungenHormonstörungenÖsophagitis

  28. Essstörungen • Körperliche Veränderungen durch Laxantienabusus bei BNMalabsorbtionssyndromOsteoporoseschwere ObstipationOsteomalazie

  29. Essstörungen • Binge-Eating-Störung (nur im DSM IV)Heißhungerattacken und Essanfälle ohne anschließende gewichtsreduzierende Maßnahmen. Zumeist mit Gewichtszunahme bzw. Adipositas vergesellschaftet.

  30. Essstörungen • BehandlungKontrolle der Nahrungszufuhrkörperliche Stabilisierung (auch Zwangsernährung über Sonde)Medikamentöse TherapiePsychotherapie

  31. Essstörungen • Indikation für stationäre Behandlung bei ANkritisches Untergewichtsomatische KomplikationenSuizidgefahrKomorbidität mit anderen psychischen Erkrankungensoziale IsolationUnveränderbare familiäre Interaktionenscheitern ambulanter Therapien

  32. Essstörungen • Indikation für stationäre Behandlung bei BNsomatische Komplikationenhäufige HeißhungerattackenStörungen der ImpulskontrolleSelbstverletzungenDrogen- oder Alkoholmissbrauch

  33. Essstörungen • AdipositasDefinition:Übergewicht liegt vor, wenn das körperhöhenbezogene Gewicht ein definiertes Maß (z.B. BMI) übersteigt.Adipositas bezeichnet man einen überdurchschnittlich hohen Anteil der Fettmasse am Körpergewicht

  34. Essstörungen • Adipositas • Untergewicht <18,5 BMI • Normalgewicht 18,5 bis 24,9 BMI • Übergewicht >25 BMIPräadipositas 25-29,9 BMIAdipositas Grad I 30-34,9 BMIAdipositas Grad II 35-39,9 BMIAdipositas Grad III >40 BMI

  35. Essstörungen • Epidemiologie der Adipositasin den Industrieländern Adipositas in den letzten 30 Jahren um 400% bei Kindern und Jugendlichen angestiegen.17% der Männer und 20% der Frauen leiden unter Adipositas.Mittel- und Oberschicht in den Schwellenländern betroffen;niedere soziale Schicht und Bildungsgrad der Mutter in den Industrienationen bedeutsam;erhöhter Fernsehkonsum und Bewegungsmangel

  36. Essstörungen • Ätiologie der Adipositasgenetische FaktorenErnährungsgewohnheitenBewegungsgewohnheiten

  37. Essstörungen • Ätiologie der Adipositasgenetische FaktorenÜbergewichtige Frauen bekommen mehr Kinder (???)Stigmatisierung führt zu Partnerschaften zwischen Übergewichtigen

  38. Essstörungen • Ätiologie der AdipositasErnährungsgewohnheiten:Veränderung des NahrungsangebotesVeränderung von Werbung, PreisgestaltungZunahme der Berufstätigkeit von FrauenZunahme der PortionsgrößenZunahme der ZwischenmahlzeitenAbnahme des Konsums von Obst und Milchpordukten

  39. Essstörungen • Behandlung der AdipositasLangfristige GewichtsreduktionVerbesserung der Adipositas-assoziierten KomorbiditätVerbesserung des Essverhaltens und des BewegungsverhaltensVermeidung von unerwünschten Therapieeffekten (Essstörungen)

  40. Essstörungen • Pharmakologische Behandlung1. Medikamente die die Nahrungszufuhr hemmen.2. Medikamente die die Nährstoffabsorption hemmen.3. Medikamente die den Energieverbrauch steigern.Kein Medikament bei Kindern und Jugendlichen zugelassen!!!

  41. Suchterkrankungen • Defintion • Schädlicher GebrauchDie Diagnose erfordert eine tatsächliche physische oder psychische Schädigung.Der schädliche Konsum wird von anderen kritisiert und führt zu neg. sozialen Folgen.Eine akute Intoxikation ist noch kein schädlicher Gebrauch

  42. Suchterkrankungen • DefinitionAbhängigkeitssyndromstarker Wunsch bzw. innerer Zwang psychotrope oder alkoholhaltige Substanzen zu konsumieren.Kontrollverlust bezüglich Beginn, Menge und Beendigung des Konsums.körperliches EntzugssyndromNachweis einer ToleranzFortschreitende VernachlässigungAnhaltender Substanzkonsums trotz Schädigung

  43. Suchterkrankungen • EpidemiologieKonsum von psychotropen Substanzen bei männlichen Jugendlichen doppelt so hoch wie bei weiblichen.Beginn Tabakkonsum mit 13,5; Alkoholkonsum mit 14 und Cannabiskonsum zwischen 15 und 16 Jahren.Einstiegsalter sinkt!

  44. Suchterkrankungen • Verschiedene SubstanzenTabakAlkoholCannabisInhalanzienAmphetaminePilzeEcstasyHalluzinogeneKokainHeroin

  45. Suchterkrankungen • Ätiologiemultifaktorielle Genese1. Vulnerabilität2. familiäre Verhältnisse3. soziale Faktoren4. körperliche und psychische Gewöhnung an die Substanz5. Erhöhung der Stressoren

  46. Suchterkrankungen • Diagnostik:akute Intoxikationschädlicher GebrauchAbhängigkeitssyndromEntzugssyndromEntzugssyndrom mit DelirPsychotische Störungamnestisches Syndrom

  47. Suchterkrankungen • Behandlungmultimodale Ansätze jedoch schlechte Prognosen bei Abhängigkeitssyndromen.Pharmakologische Behandlung zur Symptomreduktion nur kurzfristig geeignet.

More Related